Ich nehme es niemandem übel, dass zu Beginn drastische Maßnahmen getroffen wurden, hätte ich selber doch auch nicht gewusst wie ein korrektes Vorgehen auszusehen hätte.
Ab dem Punkt wo die Trendwende eintrat hätte man aber sofort! damit beginnen müssen Schadensreduktion einzuleiten. Das die Maske erst gekommen ist als die Welle schon am abklingen war, war ein großes Versäumnis und ist durch die verspätete Regelung ad absurdum geführt worden.
Nun weiß man nämlich, dass die Maske allein kaum bis keinen Einfluss auf das Infektionsgeschehen hatte/hat.
Du sagst es selbst, allein kaum Einfluss. Aber MNS ist und bleibt Bestandteil eines Katalogs an Schutzmaßnahmen, die gemeinsam Einfluss auf das Infektionsgeschehen haben. Das ist auch eine Überleitung zu:
Kurzarbeit und die Arbeitslosenquote sind ein großes Problem und müssen unbedingt angegangen werden.
Wir stehen kurz vor einem wirtschaftlichen Einschnitt den wir noch nie gesehen haben, ab Herbst, wenn die kaputten Unternehmen dann gezwungen sind Insolvenz anzumelden.
Meine Regierung ignoriert das geflissentlich und ist betet der Glaubensgemeinschaft immer noch Maskerl und Elefant vor anstatt zu versuchen das schlimmste zu verhindern.
Am besten ist, dass der Kurz immer noch darüber philosophiert, ob er nicht nochmal nachtreten möchte indem er einen zweiten Lockdown veranstaltet. "Feeling frisky today - might completely ruin austria later."
Und an dem Punkt komm ich bei deiner Argumentation nichtmehr mit.
Du bist gegen die Maske - dabei ist MNS ein wichtiges Mittel um Schließungen und Lockdowns zu vermeiden. Es bestreitet ja auch niemand, dass die wirtschaftliche Lage durch Covid in Schieflage geraten ist, allerdings ist es etwas einfach gemacht, wenn man hier nur die eigene Regierung angreift. Ist ja nicht so, als hätten nicht die überwiegende Mehrheit der Länder der Erde zumindest partielle Einschnitte ins öffentliche und berufliche Leben vorgenommen. Gerade für Deutschland: Selbst wenn wir normal produzieren, wir leben vom Export. Während Waren & Güter durchaus noch in andere Länder verbracht werden können - die Spezialisten welche Projekte im Ausland betreuen / aufbauen / in Gang bringen sollen, die sind in den letzten Monaten nur sehr sehr schwer über Grenzen zu bringen gewesen (darfst, solltest du das anzweifeln, gerne Praktikant bei mir werden...).
Und jetzt den MNS zu verteufeln, der doch maßgeblich Einfluss hatte um innerländische Schließungen aufzuheben, das ergibt doch keinen Sinn. Und glaubst du wirklich, eine Regierung Kurz, oder eine Regierung Merkel ruinieren absichtlich ihren jeweiligen Staat? Aus Spaß an der Freude?
Nur mal so, von Merkel hört man sowas dauernd während ihrer Amtszeit und Deutschlands gings pre Covid verdammt gut.
Vllt versteh ichs auch nur falsch, aber müsstest du nicht eigentlich für jede Maßnahme sein, die es ermöglicht, die Wirtschaft wieder bestmöglich ans Laufen zu kriegen? Und wieso sollte man dann gerade unter dem Aspekt, flächendeckendes Testen und MNS verdammen - wenn das doch 2 Werkzeuge sind mit dem Industrie und Handel den Betrieb wieder aufnehmen können.
Wenn ich mich als Demokrat gefordert sehe Missstände anzusprechen und für meine Rechte einzustehen, dann werde ich das tun. Unabhängig davon, ob ich mich mit Personen konfrontiert sehe welche extreme Ansichten vertreten.
Ich lasse mich nicht davon abhalten auf eine Demo zu gehen, wenn ich gegen Umweltsünden, gegen Tierleid und gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gehen will, dann werde ich das tun.
Extremismus jeglicher Form lehne ich entschieden ab, daher werde ich den extremen Personen nicht die Macht und die Entscheidungshoheit darüber lassen, für mich entscheiden zu können auf welche Demo ich gehen darf.
Löblich.
Leider fehlt ein Blickwinkel. Niemand will dich davon abhalten auf eine Demo zu gehen. Vielmehr soll Dir ein Bewusstsein geschaffen werden, dass, solltest du Seit an Seit mit Extremisten demonstrieren, du dich auch indirekt für deren Belange stark machst. Genau das passiert bei den Hygienedemos z.b.
Hier werden Menschen mit ganz unterschiedlichen Motiven zusammengebracht, am Ende bestimmen aber Redner und Veranstalter die Agenda und die Message in den Medien. Hier wurden Videos vom Lejeune gepostet - schau doch, wer da zu Wort kommen darf. Du nicht. Extremisten schon.
Du tauchst nicht in einem Video prominent auf und darfst 10-15 Minuten deine Sicht der Dinge erklären, Holocaustleugner schon. Du bist Staffage, du bist die Masse im Hintergrund, die suggeriert, dass auch extremistische Positionen diesen Zulauf bekommen.
Du bist die (leider) stille Masse, die zulässt, dass gegen Journalisten gepöbelt wird, die zulässt das Reichsflaggen wehen.
Und wenn du Dir all dessen bewusst bist und es in Kauf nimmst - nun, dann machst du dich leider mit Extremisten gemein, ggf. ohne Dir darüber im Klaren zu sein.
Weil niemand sonst hat ja was gesagt als Journalisten bepöbelt wurden, oder hat die Flaggenträger aufgefordert diese einzurollen. Warum also grade Du? Und schon vermittelt auch die anonyme Masse eine Botschaft.
Das ist die Gefahr. Extremisten kapern Themen und beeinflussen so den Diskurs der darüber geführt wird. Da aber leider gerade diese Netzwerke die entsprechenden Mittel und Medien haben stützen sich Menschen/Gruppen/Organisationen ohne radikale / extremistische Ansichten auf ebenjene.
Schau Dir doch mal an, wo man die Thesen der Coronaleugner und Maskengegner im Netz findet und schon sitzt man in einem Boot, in dem man eigentlich garnicht sitzen wollte. Ich geh nicht davon aus, dass diejenigen, die wegen "Freiheit" auf einer Coviddemo waren, auch extremistische Ansichten teilen. Aber ich gehe davon aus, dass Covid von den Demagogen als weiterer Spaltkeil genutzt wird um Misstrauen gegenüber den staatlichen Strukturen und den Medien zu säen und Menschen zu vereinnahmen, die bislang sich nicht vorstellen konnten Medien aus dem rechten Spektrum zu konsumieren.
"ich lass mir nicht verbieten mit wem ich demonstriere".
Akzeptiert. Aber ich lass mir nicht verbieten Menschen die Seit an Seit mit Extremisten marschieren, vorzuwerfen, deren Themen (wenn auch passiv) dank fehlendem Widerspruch und visueller Nähe zu stützen. Und wenn Dir letzteres egal ist (also die Tatsache der Stützung, nicht mein Vorwurf), dann trifft meine Annahme leider zu. Und das wäre sehr sehr schade.
Ich müsst einen sehr leeren ÖPNV haben und sehr leere Geschäfte und sehr großräumige Demos.
Ist vollkommen wurscht.
Im ÖPNV ist damit begründet, dass jederzeit die maximale Kapazität des ÖPNV genutzt werden könnte, aus diesem Grund ist dauerhaft Maske zu tragen.
Ist wie eine rote Ampel um 0200 aufm Land. Hat man auch zu halten, obwohl weit und breit kein Auto kommt. Fährt man drüber und wird erwischt, ists ein Rotlichtverstoß und man zahlt.
Man kann kurz vor Mitternacht in einen Laden, kaum ist man in der hintersten Ecke kommen 18 Jugendliche und wollen Alk nachtanken, schon steht man ohne Maske da - aus diesem Grund Maskenpflicht.
Anders funktioniert die komplette Regelung aber nicht.
Wie will man das lösen? Geschäfte bis x m² dürfen bis zu y Kunden reinlassen bevor die Maskenpflicht greift? Wie soll sowas umsetzbar sein.
Zumal, all die genannten Beispiele erfüllen nur mit einer weiteren Bedingung die Annahme, dass Maskenpflicht unnütz sei, nämlich dann, wenn man mehr oder weniger alleine sich dort befindet. Da das weder der Betreiber, noch man selbst in irgendeiner Form vernünftig steuern kann, gibts diese Ausnahme auch nicht.