AW: Mobilfunkmasten wegen Corona-Verschwörungstheorie zerstört
Am besten sind doch immer die, die alle als Verschwörungstheorethiker abstempeln und nach Beweisen verlangen, während sie selbst neue Dinge ohne Fundament und Beweise nicht nur einfach so "hinnehmen" - sondern vielmehr trotz fehlenden "Studien" oder "Beweisen" auf ihre Unschädlichkeit plädieren. Ergo sind solche im selben Maße Verschwörungstheoretiker.
Nein. Verschwörungstheoretiker ist man, wenn man hinter (möglicherweise nur eingebildeten) Vorgängen aktive Handlung einer verschworenen Gruppe (Regierungen, Konzerne, Juden, Ärzte, Kaninchenzüchter etc.) vermutet.
Die Realität so wahrzunehmen und hinzunehmen, wie sie sich darstellt und Belege zu verlangen, wenn jemand behauptet, die Realitätswahrnehmung würde nicht stimmen und die Realität wäre eine ganz andere, ist keine Verschwörungstheorie.
Grundsätzlich liegt die Beweislast - eigentlich selbsterklärend - liegt immer bei demjenigen, der etwas beweisen will.
Beispielsweise verspüre ich keinerlei Leidens- oder Erfolgsdruck, dir zu beweisen, dass nicht-ionisierende Strahlung in der Praxis keine schädigende Wirkung auf Organismen hat, denn ich fühle mich sicher und ob du dich unsicher fühlst oder nicht ist mir vollkommen schnurz.
*Du* willst eine Veränderung der öffentlichen Meinung und dem Umgang mit solchen Strahlenquellen, also musst *du* Überzeugungsarbeit leisten. Und die besteht *sowohl* gegenüber aufgeklärten und informierten Menschen als auch uninfomierten und/oder gleichgültigen Menschen aus einer verdammt guten Argumentation mit hieb- und stichfesten Fakten ...
... jedoch nicht aus hingerotzten, aus dem Zusammenhang gerissen Textfetzen, bei denen die Quelle bei näherem Lesen oftmals genau das Gegenteil von dem darstellt, was der Beweisführende belegen möchte.
"..im Jahr 2003 stellte der Bundestagsausschuss ,,Ausschuss für Bildung, Forschung und Technologieabschätzung" in einer Metastudie zu den Wirkungen von Mobilfunkfrequenzen auf die menschliche Gesundheit fest:. ,,Von den Studien an menschlichen Probanden erbrachlen 79% positive Befunde. Die meisten Befunde betreffen das Nervensystem und das Gehirn (86%)." (Bundestagsdrucksache 15/1403)."
Erhellend ist dabei wie so oft, kein Nitpicking zu betreiben, sondern sich die Summe der Erkenntnisse aller dort berücksichtigten Studien und Metastudien anzuschauen, woraus sich ergibt, dass es zwar etliche Hinweise gibt (Es gibt auch Hinweise auf Besuche außerirdischen Lebens auf der Erde ...), jedoch ansonsten keine Evidenz, während Verdacht oder gar Nachweis von (Aus-) Wirkungen ein Schattendasein fristen.
Und das war der Stand des Jahres 2003. In den letzten 17 Jahren wurde einerseits die spezifische Forschung intensiviert, andererseits stehen nun aufgrund stärkerer Verbreitung von Mobilfunk sowohl eine größere Datenbasis als auch Langzeiterfahrungen zur Verfügung. Der Kenntnisstand neuerer Studien hat sich stark zu Ungunsten einer Verdachts- oder gar Nachweislage entwickelt und zahlreiche vage Hinweise haben sich zugunsten nicht vorhandener Evidenz verschoben.
Das eigentlich Bedenkliche dabei ist, dass du das - da du augenscheinlich gut informiert bist - ebenso wissen dürftest, dich aber entschlossen hast, es entweder zu ignorieren, weil es nicht in dein Weltbild passt, oder davon auszugehen, die neueren Erkenntnisse wären (von wem auch immer) manipuliert. Und sowohl das Eine als auch das Andere sind Merkmale eines Verschwörungstheoretikers, auch wenn du dich selbst nicht als solcher siehst.