Denke, dass die Diskussion um die Fissionsenergie auch hier im Forum eher eine Ideologische als eine Technische ist.
Historisch war es in den 1950gern und 1960gern Mangels alternativer Perspektiven augenscheinlich DIE Lösung für die weltweite Stromgewinnung.
Weg vom schmutzigen Kohlekeller, hinein in die strahlende Zukunft.
Aus damaliger Perspektive durchaus nachvollziehbar.
Grob seit dieser Zeit wird alleine in D. über eine mögliche Endlagerung diskutiert, mit weiterhin offenem Ergebnis.
Ob meines Alters bin ich schon mit 18 mit dem "Atomkraft Nein danke" Button protestierend vom Wasserwerfer vom Eingang eines schon Laufenden vertrieben worden, wie ich deutlich später auch begeisterter Anhänger wurde, als ich als Ingenieur im Meiler Ludwigsburg und im Karlsruher Forschungszentrum ein Zwischenlager bauen durfte.
Mittlerweile überwiegt die Skepsis wieder.
Da geht es mir nicht mal so sehr um Themen wie Endlagerung, da gibt es kaum eine vernünftige bzw. umweltverträgliche Lösung.
Sondern um die tausende von Tonnen leicht bis mittel verstrahlter Baurückstände jener Kraftwerke, die noch zurück gebaut werden müssen. Auch deren "Endlagerung" wird uns noch sehr lange beschäftigen.
Mal ganz abgesehen davon, das die Unmengen an Beton und Baustahl beim Bau der Meiler einen Primärenergieverbrauch (witziger Weise meist in Form von Kohle) und CO2 Ausstoß verursachten, wozu man heutzutage maximal den Kopf schütteln kann.
Ich sach nur eins für den Strombedarf:
Sonnenenergie.
Jedes Jahr bekommt alleine D. im Schnitt 1.000 kWh pro m² (!!) Sonnenenergie ab.
Ein durchschnittlicher Haushalt benötigt irgendwas mit 3.500-4.500 kWh/Jahr.
Umgerechnet auf die deutschen Dachflächen brächten wir grob nur 20-25 % mit PV belegen, um den heutigen Bedarf der Republik zu decken.
Nur so als Gedankengang:
Die ganze Erde bekommt im Jahr ca. 1,5x10hoch18 kWh ab.
Für den aktuell
weltweiten Strombedarf würde es (sehr grob) ausreichen,
die gelb hinterlegte Fläche in Ägypten mit PV zuzupflastern.
Baukosten mit Preisen Mai 2022 ca. 2.250 Mrd. US$, Bauzeit ca. 28 Jahre.
Strom für Nordafrika bereits nach 3-4 Jahren, für ganz Europa nach ca. 5-8 Jahren.
Müssten nur eben mal alle zusammenlegen...
Ist natürlich ein theoretisches Modell, würde auch deutlich kleiner gehen und nach ein paar Anlagen nach (Ost-)asien, Australien und Nord/Südamerika - fettig...