Der Energiewende Thread

Hier mal ein interessanter Beitrag von einem in den USA bekannten Umweltaktivisten:
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Bin jetzt nicht unbedingt durchgehend seiner Meinnung, aber grade im Bezug auf die Verhältnismäßigkeit von Kernkraft und Erneuerbare hat er durchaus einige, valide Standpunkte.
 
in den USA bekannten Umweltaktivisten
Nur um mal ein paar erwiesene Punkte aufzuführen, die er kaum oder einfach unter den Teppich kehrt.
Und dann sein Emo-Einstiegsthema: Die armen Vögel! Wobei ich nicht ausschließen mag, dass das mit den Vögeln und USA anders ist. Sind ja schließlich viele komische Vögel da drüben. :ugly:

Der ist kein Umweltaktivist sondern ein Teil der Atomlobby in den USA. :ka:
 
Es ist nun wirklich nicht ausgeschlossen, dass es Entwicklungen in der Atomkraft gibt (auch abseits der Fusion), die ein Gamechanger sind.

Aber auch davon sind wir so weit entfernt, dass es mittelfristig keine Option ist.
 
Nur um mal ein paar erwiesene Punkte aufzuführen, die er kaum oder einfach unter den Teppich kehrt.
Deinen Punkten ist an sich nichts hinzuzufügen.

Aber noch ein Wort zur Person von Mr. Michael Shellenberger: Dieser ist kein Umweltaktivist, sondern ein typischer Vertreter der "What broke it can fix it"-Fraktion, also einer bis zur Religiosität technologiegläubigen Gruppe, mit der unsereins sicherlich die grundsätzliche Technikbegeisterung, nicht jedoch die Ablehnung individueller Verantwortung teilen kann.

Wem obige Charakterisierung zu abstrakt ist: Wäre Shellenberger ein Bürger der Bundesrepublik Deutschland, würde er schwarzgelb wählen.
 
14:15 Uhr

Zweiter Stresstest für Stromversorgung im kommenden Winter


In einem zweiten Stresstest soll die Sicherheit der Stromversorgung in Deutschland unter verschärften Bedingungen überprüft werden. Diesen Auftrag hat das Bundeswirtschaftsministerium den vier deutschen Übertragungsnetzbetreibern erteilt. Es gehe darum festzustellen, ob die Versorgungssicherheit im Stromsektor und der sichere Betrieb des Netzes unter verschärften Annahmen gewährleistet seien, teilte das Ministerium mit. Mit Ergebnissen sei "in den nächsten Wochen" zu rechnen.

Ein erster Stresstest vom März bis Mai dieses Jahres kam zu dem Ergebnis, dass die Versorgungssicherheit im kommenden Winter gewährleistet ist - und zwar auch bei einem Ausfall russischer Gaslieferungen, einem sehr hohen Gaspreis und falls zugleich eine große Zahl französischer Atomkraftwerke nicht am Netz wäre. Nun sollen nochmals verschärfte Szenarien durchgerechnet werden.

"Dazu gehören zum Beispiel noch höhere Preisannahmen als im ersten Stresstest, ein noch gravierenderer Ausfall von Gaslieferungen und ein stärkerer Ausfall von französischen Atomkraftwerken", erklärte das Ministerium. Außerdem solle die Sondersituation in Süddeutschland in den Blick genommen werden. Es gebe in Bayern zwar Gaskraftwerke, aber wenige Kohlekraftwerke und auch wenige Windkraftanlagen, die letzten Kernkraftwerke würden Ende 2022 abgeschaltet, hieß es.
Wie sieht eigentlich so einen Stresstest aus? Da steht was von Szenarien durchrechnen.
Aber das ist doch kein richtiger Stresstest.
 
Was erwartest du? Sollen die mal zur Probe das Gas abstellen? Klar basiert das alles nur als Theorie auf dem Papier. Das ist aber deutlich besser und mehr als es einfach auf sich zukommen zu lassen.
 
Wenn Atomkraft so toll ist, warum ist dann EDF so krass verschuldet, während man parallel total veraltete Meiler laufen lässt, und über die EU mit dem Greendeal das Geld für neue Meiler beschaffen muss?

 
Denke, dass die Diskussion um die Fissionsenergie auch hier im Forum eher eine Ideologische als eine Technische ist.

Historisch war es in den 1950gern und 1960gern Mangels alternativer Perspektiven augenscheinlich DIE Lösung für die weltweite Stromgewinnung.
Weg vom schmutzigen Kohlekeller, hinein in die strahlende Zukunft.
Aus damaliger Perspektive durchaus nachvollziehbar.

Grob seit dieser Zeit wird alleine in D. über eine mögliche Endlagerung diskutiert, mit weiterhin offenem Ergebnis.

Ob meines Alters bin ich schon mit 18 mit dem "Atomkraft Nein danke" Button protestierend vom Wasserwerfer vom Eingang eines schon Laufenden vertrieben worden, wie ich deutlich später auch begeisterter Anhänger wurde, als ich als Ingenieur im Meiler Ludwigsburg und im Karlsruher Forschungszentrum ein Zwischenlager bauen durfte.

Mittlerweile überwiegt die Skepsis wieder.
Da geht es mir nicht mal so sehr um Themen wie Endlagerung, da gibt es kaum eine vernünftige bzw. umweltverträgliche Lösung.

Sondern um die tausende von Tonnen leicht bis mittel verstrahlter Baurückstände jener Kraftwerke, die noch zurück gebaut werden müssen. Auch deren "Endlagerung" wird uns noch sehr lange beschäftigen.

Mal ganz abgesehen davon, das die Unmengen an Beton und Baustahl beim Bau der Meiler einen Primärenergieverbrauch (witziger Weise meist in Form von Kohle) und CO2 Ausstoß verursachten, wozu man heutzutage maximal den Kopf schütteln kann.

Ich sach nur eins für den Strombedarf:
Sonnenenergie.
Jedes Jahr bekommt alleine D. im Schnitt 1.000 kWh pro m² (!!) Sonnenenergie ab.
Ein durchschnittlicher Haushalt benötigt irgendwas mit 3.500-4.500 kWh/Jahr.
Umgerechnet auf die deutschen Dachflächen brächten wir grob nur 20-25 % mit PV belegen, um den heutigen Bedarf der Republik zu decken.


Nur so als Gedankengang:
Die ganze Erde bekommt im Jahr ca. 1,5x10hoch18 kWh ab.
Für den aktuell weltweiten Strombedarf würde es (sehr grob) ausreichen,
die gelb hinterlegte Fläche in Ägypten mit PV zuzupflastern.
Baukosten mit Preisen Mai 2022 ca. 2.250 Mrd. US$, Bauzeit ca. 28 Jahre.
Strom für Nordafrika bereits nach 3-4 Jahren, für ganz Europa nach ca. 5-8 Jahren.
Müssten nur eben mal alle zusammenlegen...

Ist natürlich ein theoretisches Modell, würde auch deutlich kleiner gehen und nach ein paar Anlagen nach (Ost-)asien, Australien und Nord/Südamerika - fettig...
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Ist natürlich ein theoretisches Modell, würde auch deutlich kleiner gehen und nach ein paar Anlagen nach (Ost-)asien, Australien und Nord/Südamerika - fettig...
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Und in dein theoretisches Model ist auch schon einbezogen, dass die in dieser Regeion (Ägypten / Mittelasien) regelmäßig auftretenden starken Staub- und Sandstürme absolutes Gift für Solaranlagen sind und daher wohl zu einem sehr hohen Verschleiß und einer konstant sinkenden Leistung der Anlagen (innerhalb von 2 Monaten, in Wüstengegenden, ohne regelmäßige Reinigung der Module, um bis zu 50%, wofür aktuell auch noch i.d.R. größere Mengen Wasser benötigt werden) führen würden?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Atomkraft so toll ist, warum ist dann EDF so krass verschuldet
Na das ist alleine zu kurz gedacht, die Bahn ist toll für den Transport hat aber auch Schulden. ;)
Historisch war es in den 1950gern und 1960gern Mangels alternativer Perspektiven augenscheinlich DIE Lösung für die weltweite Stromgewinnung.
War es ja auch, aber niemand hat diese "Atempause" genutzt um auf EE umzustellen.
Also auch nicht die Grünen, Atomausstieg VOR Kohleausstieg war halt blöd.
Aber auch die, die pro Atomkraft sind haben die Zeit, die die Atomkraft verschafft hat nicht genutzt.
Frankreich hat viel zu wenig erneuerbare Energien.
 
Und in dein theoretisches Model ist auch schon einbezogen, dass die in dieser Regeion (Ägypten / Mittelasien) regelmäßig auftretenden starken Staub- und Sandstürme absolutes Gift für Solaranlagen sind und daher wohl zu einem sehr hohen Verschleiß und einer konstant sinkenden Leistung der Anlagen (innerhalb von 2 Monaten, in Wüstengegenden, ohne regelmäßige Reinigung der Module, um bis zu 50%, wofür aktuell auch noch i.d.R. größere Mengen Wasser benötigt werden) führen würden?
Nein, natürlich nicht.
Es ist eine bildhafte Darstellung, wie relativ wenig Fläche man für eine weltweite Stromversorgung mittels PV benötigen würde.
Da kannste alle Wasser- und Windkraftwerke dann abstellen, Kohle und Atom sowieso.

Deshalb darüber die 20-25% aller deutschen Dachflächen mit PV bepflastern.
Geht alles auch lokal.
War es ja auch, aber niemand hat diese "Atempause" genutzt um auf EE umzustellen.
Also auch nicht die Grünen, Atomausstieg VOR Kohleausstieg war halt blöd.
Aber auch die, die pro Atomkraft sind haben die Zeit, die die Atomkraft verschafft hat nicht genutzt.
Frankreich hat viel zu wenig erneuerbare Energien.
Alles richtig.
Gas aus Russland war eben viel billiger und bequemer und jetzt zahlen wir den Preis des Geiz-ist-Geil-sein.
 
(alles zu tode) diskutieren, das können wir deutschen.

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wie wärs zur abwechslung mal mit arsch hochkriegen?

ist gerade noch "live", danach aber sicher an der mediatheke:


... zwischendrin mal quark (auto-test), aber ansonsten...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und in dein theoretisches Model ist auch schon einbezogen, dass die in dieser Regeion (Ägypten / Mittelasien) regelmäßig auftretenden starken Staub- und Sandstürme absolutes Gift für Solaranlagen sind und daher wohl zu einem sehr hohen Verschleiß und einer konstant sinkenden Leistung der Anlagen (innerhalb von 2 Monaten, in Wüstengegenden, ohne regelmäßige Reinigung der Module, um bis zu 50%, wofür aktuell auch noch i.d.R. größere Mengen Wasser benötigt werden) führen würden?

Wenn man die Fläche tatäschlich lückenlos mit Solar zubauen würde, dann gäbe es da keinen Wind zugänglichen Staub mehr ;) .
Abgesehen davon ist es da wortwörtlich staubtrocken und trockene Stäube entfernt man besser nicht mit Wasser, sondern mit Druckluft. Das funktioniert problemlos und ich würde mal erwarten, dass es auch für derzeit geplanten, riesigen Anlagen zur H2-Produktion in diversen ähnlich/noch staubigeren Emiraten genutzt werden wird. Die Zugabe von Feuchtigkeit ergibt dagegen eine klebrige Pampe, deren unvermeidbare Reste nur angebackt aushärten.

Alternativ kann man so eine Veranschaulichung natürlich auch einfach nicht wörtlich nehmen die Solarzellen irgendwo auf Dächer schrauben, wo sie keinen zusätzlichen Flächenverbrauch darstellen und vor allem keine gigantischen Stromtrassen zum Verbraucher erfordern.
 
Alternativ kann man so eine Veranschaulichung natürlich auch einfach nicht wörtlich nehmen die Solarzellen irgendwo auf Dächer schrauben, wo sie keinen zusätzlichen Flächenverbrauch darstellen und vor allem keine gigantischen Stromtrassen zum Verbraucher erfordern.
Danke, so war es auch gedacht, schlichtweg um die benötigten Flächen (in etwa) mal abzubilden.
Die hochgerechneten Kosten habe ich hier von der Handelskammer in Tirol, die das ähnlich mal bildhaft dargestellt hatten.

Das mit der Flächennutzung für PV ist ein interessantes Thema.
Wir haben (wieder mal) ein Haus kurz vor Übergabe an den BH.
Da haben wir PV auf einem 20° Satteldach Südwest und Nordost (!)
Die Effizienz liegt bei Südwest bei 98,6% (weil keine 47,86° vom Standort)
Und die Effizienz bei Nordost liegt immer noch bei 84,2%, trotz quasi Schattennordseite.
Na ja, dem Photon ist es wurscht, wo es hell macht...
20220720_101728.jpg

20220720_101615.jpg


Sind im Übrigen 2*296 m² inkl. Akkupacks für 22 Wohnungen = Stromautark.
Etwas tricky wg. der bescheuerten D. Gesetzgebung gehört jedem Wohnungseigentümer rechnerisch ein Teil der PV.
Ansonsten wäre die WEG ein Stromlieferant.
Geheizt wird mit eigener Biomasseanlage.
 
Etwas tricky wg. der bescheuerten D. Gesetzgebung gehört jedem Wohnungseigentümer rechnerisch ein Teil der PV.
Ansonsten wäre die WEG ein Stromlieferant.
Wie wird die Nutzung quer vergütet? Also was ist wenn Wohnung A mehr verbraucht als Wohnung B und wer bezahlt den zugekauften Strom wenn es doch mal eng wird?
 
Wie wird die Nutzung quer vergütet? Also was ist wenn Wohnung A mehr verbraucht als Wohnung B und wer bezahlt den zugekauften Strom wenn es doch mal eng wird?
Das genaue vertragliche Konstrukt hierzu kenne ich ehrlich gesagt gar nicht.
Wir haben für eine örtliche Genossenschaft als Generalübernehmer gebaut, welche die Wohnungen an Mitglieder vermietet oder in Erbpachtrecht weiter veräußert.

Die Wohnanlage benötigt keinen zugekauften Strom (!), auch im Winter nicht.
Das was wir da auf Kundenwunsch erstellt haben, ist recht üppig für den Zweck der Vollversorgung ausgelegt.
Pro 4-Zi Wohnung werden Akkkubevorratung für 15,5 kWh/Tag für 4 Wochen gespeichert.
Was theoretisch ungefähr 5.000 kWh/Jahr "Verbrauch" bedeutet, während der Durchschnittsverbrauch in D. sich zw. 3.500-4.500 kWh/Haushalt bewegt.
In der Tat kann die verbaute Steuerung zw. den Akkupacks Strom hin und her bewegen bzw. direkt an einen möglichen Mehrverbraucher weiterleiten.
Da sind dann Zwischenzähler eingebaut, die das abgreifen.
Kannst du das erläutern?
Eigene Biomasse heißt hier aus Fäkalien Gas erzeugen?
Konkret ist ein Dualbrenner verbaut.
Er hat in der Tat eine Faulbehälteranlage und Gasspeichertanks, die Biogas zur Wärmenutzung erzeugt.
Darüber hinaus steht daneben eine Hackschnitzelanlage.
Beide mit der ungefähr gleichen KW Leistung, 125 kWh Dauerbetrieb, Lastspitze 225 kWh = ca. 5 kWh/Haushalt.
Die betreibende Genossenschaft hat mit den örtlichen Bauern bzgl. Biomasse und mit uns als holzverarbeitender Betrieb jeweils Lieferverträge abgeschlossen.
Aktuell zur Übergabe läuft die Hackschnitzelanlage fürs Warmwasser, da noch kaum Gas erzeugt wurde.
Heizung braucht man ja aktuell keine... :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Was?
28*15,5kWh Akku pro Wohnung?
Das wäre ja ein riesen Akku, das verstehe ich doch falsch?
22*15,5 kWh - die 4 Wochen waren "dezent" zu viel benannt.
oder genauer 22*22*3 a 5,25 kWh = ca. 1.500 Akkupacks verbaut (a bisserl mehr wg. dem Allgemeinstrom)
Und ja, da ist eine gewaltige Speicheranlage verbaut, inkl. Austauschschächte, internem Akkutransportsystem pipapo.
Statt TG eben Akkuspeicher für die Vollversorgung...
Kein Scheiß, das Haus ist knapp 80 m lang und 15 m breit und das UG voll mit Akkus und Zubehör, zusätzlich auch noch Zeugs unterm Dach.
 
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