Du bist erstaunlich gut im Vorhersagen. Kannst du mir auch verraten, was eine RTX5080 mit vorinstalliertem Wasserkühlblock kosten wird?
Wir haben ein hartes Verschwendungs-, Bürokratie- und Ungleichheitsproblem
Jain. Jain. Ja, weil eine Sache fehlt.
Verschwendungsproblem:
Es gibt ja so etwas wie das Schwarzbuch. Jedes Jahr schön aufgelistet, wo Geld einfach irgendwie zuhauf für nichts oder nichts gemein hin als sinnvoll Empfundenes ausgegeben wird. Da lässt sich sicherlich das eine oder andere sparen. Allerdings sind so mache als sinnlos empfundene Ausgaben auf irgendwelchen Ideen begründet, die nicht selten im Ursprung gut gemeint waren, dann aber im politischen als auch behördlichen Prozess zu etwas Absurden mutierten. Leider fehlt mit dem Voranschreiten des demografischen Wandels immer mehr das Personal, um diese Prozesse, umzugestalten.
Bürokratieproblem:
Ein Gesetz fällt nicht vom Himmel. Irgendwer wird irgendwann sich etwas dazu gedacht haben. Daraus entstanden abgeleitete Regeln für den bürokratischen Ablauf; von den jeweiligen Interessensgruppen demokratisch hart verhandelt und so zerfasert und an den Rändern ausgefranst, dass man am Ende, nach Jahren oder gar Jahrzehnten nicht einmal mehr weiß, warum Dinge so sind, wie sie sind. Das passierte auf Länder-, Bundes-, EU- und Welthandelsebene. Da an Kahlschlag zu denken, ist sicherlich reizvoll. Ob das aber so einfach geht? Ich denke, das wird sehr, sehr schwierig. Besonders krass finde ich da die Rolle deutscher Parteien, die zwar gerne von Bürokratieabbau reden, am Ende aber gerade über die EU für noch mehr davon sorgen.
Ungleicheitsproblem:
In den letzten Jahrzehnten haben sie so einige Dinge verändert. Der Wirtschaft wurden immer mehr Abgabenlasten genommen und den Arbeitenden in diesem Land immer mehr Abgaben aufgebürdet. Immer mit dem Spruch auf der Lippe, dass wenn es der Wirtschaft gut ginge, es dem Land - also uns - gut ginge.
Damit einher ging aber auch der massive Umbau der Sozialhilfe hin zu Hartz IV. Aus der vermeintlich sozialen Hängematte wurde ein Fordern und dann erst fördern System mit Repressalien, um die Ausgabenseite zu drücken, wo es nur ging.
In diesem Zeitraum wandelten sich auch andere Leistungen des Sozialsystems. Krankenkassen und ihre Leistungen sind da ein gutes Beispiel für. Man denke nur an Zahnersatz ... Mit dem Zusatzbeitrag hat man dann den Vogel abgeschossen und die paritätische Finanzierung auf 50 % AG und 50 % AN Anteil aufgebrochen. Das wirkt sich jetzt, wo immer mehr Menschen alt und entsprechend krank werden, natürlich besonders aus.
Oder nehmen wir die Rente, wo der Staat mittlerweile gut 25 % aus dem Steuertopf bezuschusst. Das waren bis in die späten 1990er nur 15 % der jährlichen Steuereinnahmen.
Die Einnahmenseite wurde und wird kontinuierlich beschnitten, weil das gut für die Wirtschaft sei, während man die Ausgabenseite damit in Einklang zu bringen versucht. Wie gut das klappt, und wie wohl man sich dabei als Bürger fühlt, das muss jeder für sich entscheiden.
Die eine Sache, die fehlt:
Soziale Marktwirtschaft soll dafür sorgen, dass es Menschen innerhalb des Kapitalismus relativ gut geht. Sie sollen nicht hungern, nicht unter Brücken, auf der Straße oder in Autos leben müssen. Also generell ein menschenwürdiges Dasein führen können. Das System soll das Leben der Menschen schützen, erhalten, damit sie ihren Anteil an der Gesamtleistung haben können. Die Wage, die die Interessen des Kapitalismus und die der Menschen darstellt, ist meiner Meinung nach sehr deutlich zur Seite des Kapitalismus geneigt. Es wird immer mehr versucht, Soziales zu entfernen und somit dem Kapitalismus noch mehr Gewicht zu verleihen.
Ich halte das für eine fragwürdige Herangehensweise und bin eher der Meinung, dass man die Balance wiederherstellen muss. Damit meine ich nicht, dass wir jetzt alle wie Pixie im Wolkenkuckucksheim leben sollen - mit nichten. Es wir mMn aber Zeit, dass sich der Kapitalismus wieder daran gewöhnt, dass er nur mit und durch die Menschen sein kann, und dass diejenigen Menschen im Kapitalismus, die richtig fette Früchte ernten, nicht auch noch damit belohnt werden dürfen, dass man ihnen die Steuern senkt - im Gegenteil!