Ja reden wir, das Russland das vom Handelsvolumen hinter dem 8,5 Millionen Einwohner Zwerg Schweiz rangiert und 2021 etwas mehr exportiert hat, weil halt der Winter kälter war.
An die Extremwetterlagen müssen wir uns aufgrund des Klimawandels langfristig gewöhnen. Von daher wird Russland ein wichtiger Handelspartner bleiben, denke ich.
Es ist mir klar, das die Sanktionen sowohl Handel als auch Investitionen arg gebremst haben.
Aber das Handelsdefizit der EU mit Russland betrug im Jahr 2019 immer noch 55 Milliarden Euro. Damit liegt Russland auf Platz 2. Platz 1 geht an China.
2019 stammten 26% aller Importe von Erdöl und Erdölprodukten, 38% aller Gas-Importe und über 40% der Kohle-Importe aus Russland. Aber auch andere Rohstoffe, wie Eisen, Stahl, Nickel und Aluminium und Holz wurden in die EU exportiert.
Die EU ist mit Abstand der größte
Investor in Russland gewesen. 2018 wurden 75% der ausländischen Investitionen in Russland von EU-Ländern getätigt.
Die EU war sowohl bei den Exporten, als auch bei den Importen Russlands größter
Handelspartner. 2019 machten Russlands Importe aus der EU 35% der Gesamtimporte aus, vor den Sanktionen waren es 39%. Der Anteil der Exporte in die EU belief sich auf 42%, 2012 waren es 50%. Für Russland ist/war die EU sehr wichtig, den Zahlen nach. Das kann sich natürlich jeder Zeit ändern. Das bestreite ich gar nicht.
Der Ansatz der EU war zu Beginn mehr als deutlich zu erkennen. 1997 schlossen die EU und Russland ein umfassendes Partnerschafts- und Kooperations-Abkommen auch mit dem Ziel die wirtschaftlichen Beziehungen auszubauen. In den darauffolgenden Jahren kam es zu einem Aufschwung im Handel mit Russland.
Die fallenden Importwerte der EU aus Russland zwischen 2014 und 2016 sind zu einem großen Teil auf sinkende Gas- und Erdölpreise zurückzuführen und nicht so sehr auf geringere Importmengen. Die Sanktionen der EU und der USA gegen Russland wurden 2014 so gestaltet, dass sie die engen Energiebeziehungen der EU mit Russland, vor allem im Erdgasbereich, mittel- bis langfristig nicht gefährden. Siehe Nord Stream 2. Trotz politischen Eiertanz ist das Teil so gut wie
fertig.
Man kann über Russland hin- und her diskutieren. Aber wie sagte Charles de Gaulle einmal?
„Zwischen Staaten gibt es keine Freundschaft sondern nur Interessen.“
Die derzeitige Politik Putins lässt nur den Schluss zu, dass sich Russland als souveräne Großmacht versteht, welche die EU mehr als Wirtschaftspartner betrachtet, als einen Verbündeten mit gemeinsamer Ideologie. Trotz all der Unterschiede ( Wertesystem, Auffassung von Demokratie, Menschenrechte etc.) und der gemeinsamen Vergangenheit, ist der einzige Weg einer Annäherung beider Seiten, über eine ökonomische Verflechtung, innerhalb einer strategischen Partnerschaft. Dazu müsste Russland aber auf die EU zugehen. Das widerum erfordert ein geschlossenes klares Auftreten der EU und der einzelnen Mitgliedsländer. Du kannst nämlich nicht Wasser predigen und Wein saufen. Ob, wann und unter welcher Regierung wir das erleben dürfen, steht noch in den Sternen.
Und zur Russland-Strategie Deutschlands noch ein paar Worte:
Wer hat denn 16 Jahre lang regiert und alle Möglichkeiten in der Hand gehabt? Genau, die Union! Und jetzt sag bitte nicht:
"Das hat doch damit nichts zu tun." Denn zum einen ist das Laschets Satz und zum anderen hat das sehr wohl damit etwas zu tun. Vorallem wenn man mal sieht was zum Thema Russland von offizieller Seite so zu lesen ist:
*Klick* ,
*Klick* . Wasser und Wein... So wirkt es zumindest auf mich. Ich kann mich aber auch irren. Wer ist schon frei von Fehlern?!
Verarschen kann ich mich auch alleine, wo sind deine Argumente, dass ich aufgezeigt habe, dass deine und Seahawks Strategie bei China völlig versagt hat, diese Politik (die ihr als Strategie bezeichnet) wurde über 20 Jahre betrieben und herausgekommen ist ein militärisch und wirtschaftlich aggressiver Hegemon, so viel dazu das Entwicklungshilfe und eine gerechte und zurückhaltende Außenpolitik besser schützen als Waffen. Eben am Beispiel China schon mal nicht!
Bis jetzt fand ich die Diskussion wirklich gut und hatte Spaß daran. Was zum Geier soll denn jetzt dieser aggressive Unterton?
Niemand will dich hier verarschen. Ich seh das so: Jeder der hier im Thread mitdiskutiert will das Beste für unser Land. Nur über den Weg ist man sich nicht einig. Von daher: Kein Grund auf einen agressiven Diskussionston zu wechseln.
Zum Rest des Posts:
Ich habe niemals behauptet das meine und Seahawks Strategie die Richtige im Umgang mit China oder Russland wäre. Ich habe
@seahawk aber zugestimmt das friedliche Mittel ein wichtiger und richtiger Ansatz sind, aber ohne Armee und Rüstung die Rechnung nicht aufgeht. Und nein, ich bin mit der Strategie gegenüber Russland und China nicht einverstanden.
Um mich mal selbst zu zitieren:
Durch wirtschaftlichen Handel, gute Geschäftsbeziehungen und eben gerechte und respektvolle Außenpolitik kann man sein Land auch schützen. Natürlich ersetzt sowas nicht die Armee. Aber es ergänzt sie hervorragend in meinen Augen.
Angefangen bei gemeinsamen Rüstungsprojekten, EU-Klimaziele, Mobilität, Covid, Vereinigtes Königreich, Gesetze, Reformen etc. Vorallem wird es interessant wie man gegenüber China und Russland auftreten will. Denn immerhin sind das wichtige Handelspartner der EU. In meinen Augen muss es hier einen gesunden Mittelweg geben. Ein Kalter Krieg 2.0 wäre fatal.
Wie oben schon erwähnt denke ich das militärische Stärke alleine keine Probleme löst. Sie ist ein Teil des großen Ganzen aber eben nur ein Teil davon. Pumpst du zuviel Geld in die Rüstung, dann fehlt dir das Geld an anderer Stelle.
Ohne eine funktionierende EU, wirtschaftlichen Handel, gute Geschäftsbeziehungen, durchdachte Entwicklungspolitik und eben gerechte und respektvolle Außenpolitik wird die Rechnung nicht aufgehen.
Quelle:
https://extreme.pcgameshardware.de/threads/bundestagswahl-2021-wahlkampfthread.603335/post-10840262
Ich dachte eigentlich das wäre klar gewesen, deshalb hab ich auch nach deinen Ideen gefragt.
Damit die EU und oder Deutschland überhaupt wieder ernst genommen wird auf der internationalen Bühne und erpressischeren Forderungen entgegentreten kann, ist eine erhebliche Mehrinvestition in die BW nötig, wir liegen im Moment bei 1,2-1,3% des BIP, 2-3% ja nach politischer Entwicklung unserer noch Bündnispartner wäre mehr als angemessen, wenn es schlecht läuft eventuell noch um einiges mehr, andernfalls wird man je nach politischer Entwicklung zum Spielball der sich entwickelden wesentlich aggressiveren Pole. Und das dann mit allen wirtschaftlichen und sicherheitsrelevanten Konsequenzen.
+1
Ich stimme dir hier absolut zu. Wie schon erwähnt, ist die Armee ein Teil des großen Ganzen in meinen Augen.
Das 2% Ziel der Nato sollte definitiv in Angriff genommen werden. Was danach kommt werden wir sehen. Nur muss das Material auch bei der Truppe angekommen. Und zwar über alle Waffengattungen hinweg. Dazu musst du erstmal die Bürokratie entschlacken. D.h. du brauchst eine innere Reform. Die
Berichte der Wehrbeauftragen und des ehemaligen Wehrbeauftragen sprechen Bände.