Selten. Denn nachdem man Jahrzehntelang alles weggeholzt und zubetoniert hat, sind die Bedingungen "ein paar Kilometer weiter" oft richtig katastrophal. Die Umweltschutzgesetzte dienen explizit dazu, die letzten halbwegs brauchbaren Flecken zu schützen, aber einige Leute haben selbst damit ein Problem. Und selbst in den wenigen Fällen, wo eine Umsiedlung ökologisch funktionieren würde, ist deren korrekte Durchführung so aufwendig und langwierig, dass es einfacher wäre, dass Bauprojekt umzuplanen. Aber: All das erlauben die Gesetze dennoch und jeder könnte wunderbar fließend und flott gemäß dieser bauen, wenn er das so wollte. Wollen die meisten Bauherren aber nicht. Anstatt von Tag 1 eine solide Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuziehen, wie vorgeschrieben, und Ausgleichsmaßnahmen rechtzeitig umzusetzen, wie vorgesehen, wird in der Regel in irgendwelchen Hinterzimmern rumgemauschelt, dann mit dem Bau angefangen, nur um dann mittendrin festzustellen, dass der örtliche Landrat eben doch nicht über dem Gesetz steht und die Einhaltung selbigen notfalls auch von anderen eingefordert werden kann. Und dann ist man immer noch nicht bereit, sich an die Vorschriften zu halten, sondern streitet erstmal jahrelang vor Gericht alles ab, bis man in höchster Instanz zu dem verdonnert wird, was man schon ab Tag 1 hätte von sich aus umsetzen sollen. Und hinterher heißt es das dann "der Umweltschutz" wäre teuer/blöd/etc. Dabei ist die Unfähigkeit der Bauherren, die für Projektverzögerungen um teilweise 10 Jahre sorgt. (Bei z.B. Autobahnen, wo sowas gerne mehrfach nacheinander passiert, auch deutlich mehr.)