Flughafen Berlin-Brandenburg - Ist das nicht schon peinlich?

Seeefe

Volt-Modder(in)
Hey,

grad habe ich auf Focus Online gelesen, das die Kosten wohl auf 8 Milliarden € ansteigen und immernoch kein Ende in Sicht ist. Dazu soll wohl teilweise ein kompletter Neubau von Nöten sein, da ein Umbau nicht mehr ausreichen würde. Zudem hat dort anscheinend garkeiner einen Plan, was eigentlich wo wie genau gebaut worden ist :wall:

Kosten steigen auf acht Milliarden:

Ich finde das schon mehr als peinlich, sogar ein wenig fremdschämen empfinde ich wenn ich was über den Flughafen lese. Was wohl Menschen aus anderen Ländern über uns denken. Das ist aufjedenfall nicht Deutsche Ingenieurskunst. Wie kann man nur soviel Geld, so verhauen. Aber dem Wowereit passiert ja eh nichts ;)

Was haltet ihr davon?
 
Nein, peinlich ist es erst wenn man Aprilscherze ernst nimmt und noch alle drauf aufmerksam macht das man drauf reingefallen ist xD
 
Nein, peinlich ist es erst wenn man Aprilscherze ernst nimmt und noch alle drauf aufmerksam macht das man drauf reingefallen ist xD

Ändert allerdings nichts daran, das der BER eine Katastrophe aller erster Güte ist :schief: Dann ist das einzige was oben nicht stimmt, der Teil mit dem Neubau. Wobei auch eine Brandschutzanlage die den rauch nach unten befördert umzubauen fast einem Neubau gleicht.
 
Warum sollte das peinlich sein? vielleicht werden sie sogar Tebartz van Elst einstellen um sich weitere Geldmittel zu beschaffen. Der BER ist ein Beispiel für Geldverschwendung ohne Konsequenzen.
 
Ich hab den Artikel zwar nicht gelesen, aber ein Millionengrab ist es trotzdem.
Ein neubau vieleicht nicht, aber es fehlen noch wichtige Sachen. z.B. Wasser für die Sprinkleranlagen. Diese (Wassertanks) werden nun gebaut (Mario Barth deckt auf)
Ursache für diesen Schlamassel? Änderung der Pläne wärend der Baufase. Da passt nix mehr.
Schallschutzmauern sollen auch noch gebaut weden, weil sich Anwohner über den (zukünftigen) Lärm beschwert haben.

Teilweiser Abriss (in kleinem Stil) ist auch schon erfolgt, da schon einige Elemente kaputt waren bevor diese überhaupt benutzt werden (Treppen z.B.)

Den einzisten den es bisher freut, ist meine Mutter, sie wohnt in der zukünftigen Flugschneise. Kein Flugzeug, kein Lärm. :daumen:
 
Die hätten den Flughafen so bauen sollen, wie er als Entwurf vorlag. Zu klein hin oder her... Aber in der Bauphase zu sagen ach nee, das Terminal bauen wir von rechts jetzt nach links etc. war mit die fatalste Entscheidung. Leider wird keiner von den Zuständigen Personen/Firmen haftbar gemacht, mit ihrem eigenen Vermögen.

Wir (Deutschland) ist ja soooo reich... Ich könnt *ko..en...
 
Am besten hat mir immer noch der Koalitionsvertrag der aktuellen Regierung gefallen.
Wo drin steht dass sie sich zum Bau des Berliner Flughafens bekennen. :D
Von fertig stellen steht da nichts drin. :ugly:
 
Warum sollte das peinlich sein? vielleicht werden sie sogar Tebartz van Elst einstellen um sich weitere Geldmittel zu beschaffen. Der BER ist ein Beispiel für Geldverschwendung ohne Konsequenzen.

Naja Konsequenzen hat der Pfusch schon. Die Schuld liegt doch bei dem Unternehmen. Der Senat in Berlin hat doch jetzt iwie von einer Klausel, oder etwas ähnlichem, Gebrauch gemacht und ist berechtigt Schadensersatz zu verlangen. Ich habe da nur waage 1 Millionen Euro pro Tag im Kopf.
 
Der BER ist das Ergebnis der Ausschreibungspolitik, die einzig auf Kostenersparnis ausgerichtet ist.
Dadurch kommen die ganzen Baumängel zu stande, und die Kosten steigen ins Unermessliche.
Hier mal was aus dem Nähkaästchen:
Ich habe ein fiktives Projekt (finanziert aus Staatskosten), Teil des Projektes ist --> "Vorplatz pflastern".
Als Privater sucht man sich das Beste von Preis und Leistung mit entsprechenden Referenzen.
Bei staatlichen Baumaßnahmen läuft das anders:

1. Kosten schätzen:
Macht ein (wenn alles glatt läuft) fachkundiger Sachbearbeiter.
Als Ergebnis sagen wir mal: 1Mio €.

2. Auschreibungsunterlagen anfertigen
Ein haufen Papierkram, der alleine einen haufen Geld kostet --> aber möglichst genau sein sollte, um alle Eventualitäten zu umschreiben.

3. Ausschreiben und zwar europaweit
Ab einer Wertgrenze von 500.000€ ist der Staat verpflichtet europaweit auszuschreiben, da ist am Ende nicht viel mit "deutscher Wertarbeit" weil sich immer die Günstigsten durchsetzen.
Prinzip: Ein haufen Firmen bewirbt sich, der Billigste bekommt den Zuschlag
Sprich: etwa ausländische (billig-) Firmen oder deutsche Billig-baufirmen.
Und man muss den Billigsten nehmen, die Qualität bleibt auf der Strecke --> der Beton bröckelt, bzw. die Pflastersteine wackeln --> Baumängel.

Das es beim BER in der Planung schon drunter und drüber ging ist ein Aspekt....das so "billig wie möglich" der Andere.
 
die News auf Focus wurde am Montag, 31.03.2014, 22:51 veröffentlich und somit kein april scherz

Ja, um 22:51 Uhr, also zu einer Uhrzeit wo keiner kaum noch einer ernsthaft Arbeitet. Das war für heute vorbereitet. Das ganze war doch wie dafür gemacht einen Aprilscherz zu servieren den man sogar noch glaubt.
 
Ja, um 22:51 Uhr, also zu einer Uhrzeit wo keiner kaum noch einer ernsthaft Arbeitet. Das war für heute vorbereitet. Das ganze war doch wie dafür gemacht einen Aprilscherz zu servieren den man sogar noch glaubt.

Komisch finde ich, dass die FAZ genau den gleichen "Aprilscherz" hat. Ich bin da mal gespannt was da dran ist. Quellen scheinen ja nich so zuverlässig zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der BER ist das Ergebnis der Ausschreibungspolitik, die einzig auf Kostenersparnis ausgerichtet ist.
Dadurch kommen die ganzen Baumängel zu stande, und die Kosten steigen ins Unermessliche.
Hier mal was aus dem Nähkaästchen:
Ich habe ein fiktives Projekt (finanziert aus Staatskosten), Teil des Projektes ist --> "Vorplatz pflastern".
Als Privater sucht man sich das Beste von Preis und Leistung mit entsprechenden Referenzen.
Bei staatlichen Baumaßnahmen läuft das anders:

1. Kosten schätzen:
Macht ein (wenn alles glatt läuft) fachkundiger Sachbearbeiter.
Als Ergebnis sagen wir mal: 1Mio €.

2. Auschreibungsunterlagen anfertigen
Ein haufen Papierkram, der alleine einen haufen Geld kostet --> aber möglichst genau sein sollte, um alle Eventualitäten zu umschreiben.

3. Ausschreiben und zwar europaweit
Ab einer Wertgrenze von 500.000€ ist der Staat verpflichtet europaweit auszuschreiben, da ist am Ende nicht viel mit "deutscher Wertarbeit" weil sich immer die Günstigsten durchsetzen.
Prinzip: Ein haufen Firmen bewirbt sich, der Billigste bekommt den Zuschlag
Sprich: etwa ausländische (billig-) Firmen oder deutsche Billig-baufirmen.
Und man muss den Billigsten nehmen, die Qualität bleibt auf der Strecke --> der Beton bröckelt, bzw. die Pflastersteine wackeln --> Baumängel.

Das es beim BER in der Planung schon drunter und drüber ging ist ein Aspekt....das so "billig wie möglich" der Andere.

So ist es. Was beim Bau so abgeht ist abenteuerlich. Ich hab da ein paar Einblicke, weil mein Vater Chef einer Baufirma (mittelgroßer Familienbetrieb) ist. Da passieren gerne auch mal so lustige Dinge , wie dass er bei einer Ausschreibung ausgestochen wird und der, der die die Ausschreibung gewonnen hat, noch gar nicht wusste, wie er das bewerkstelligen sollte und einfach drauf pokert, der Billigste zu sein und im Nachhinein irgendeinen Dummen zu finden, der das dann für kleines Geld für ihn erledigt, so dass er dann nachher bei meinem Vater wieder angefragt hat, ob er das nicht erledigen wollte.

Sieht man ja auch bei den Autobahnen, dass es immer der Billigste sein muss, und wenn's nicht klappt: Privatinsolvenz und der Auftraggeber sieht sein Geld nie wieder.
 
Ja ist schon einerseits schade das die es erneut verschieben müssen. Eben hieß es ja noch vor 2015 keine Eröffnnung nun ja egal. Auch kake für die Leute die sich schon Tickets reserviert haben, denn das konnten die jetzt komplett knicken. Ein kompletter neubau sollte ja auch schon gefallen sein.
 
Das sieht mittlerweile so aus, als hätte sich die ganze Abzockerelite zusammen getan, um den Steuerzahler mal wieder so richtig bluten zu lassen.

Fahrlässigkeit kann man da kaum noch unterstellen, das Ding muss schon mit Vorsatz so an die Wand gefahren werden, um jede Menge Kohle nachschieben zu müssen...
 
Das es beim BER in der Planung schon drunter und drüber ging ist ein Aspekt....das so "billig wie möglich" der Andere.

Jein. Für echte Baumängel, d.h. Ausführungen, die hinter dem vereinbarten Plan zurückbleiben, sind die Firmen selbst verantwortlich - und bislang ist mir nicht einmal ein Projekt bekannt, wo Insolvenzen in diesem Rahmen zu einer problematischen Mehrbelastung des Etats geführt hätten.
ABER "sparen um jeden Preis" beginnt eben schon lange vorher bei der Ausschreibung. Ein Politiker hat, zwischen "es sich im Sessel bequem machen" und "Wahlkampf startet wieder" knapp 3 Jahre, um so ein Großprojekt anzuschieben. Und er will nach den 3 Jahren am liebsten schon deutliche Fortschritte sehen. Umgekehrt heißt das, dass binnen 1-2 Jahren der Sprung von ersten, unspezifischen Vorstudien hin zur Großbaustelle gemacht wird. Und dazwischen versucht man nicht einmal so gut wie möglich zu planen - sondern so billig wie möglich. Denn wenns teuer werden würde, müsste man ja noch ein paar Jahre lang näher untersuchen und Studien vorlegen, ehe man sein Parlament dazu überredet bekommt, die Mittel freizugeben.
Ergebnis:
Bei der Elbphilharmonie wurden entscheidende statische Details erst während des Baus festgelegt - und waren somit nicht Bestandteil der ursprünglichen Kostenplanung und erst recht nicht der Verträge.
Beim BER wurde der Bau "vollendet", bevor die Sicherheitskonzepte überhaupt durchgeprüft oder die Flugschneisen abgestimmt waren.
Bei S21 wurden Treppen weggelassen, Bansteige zusammengestrichen, Gleise als "nicht wirklich nötig" eingestuft und Wände so dünn geplant, dass man mit allen Mutmaßungen zum Untergrund hätte Recht behalten müssen, damit der Plan aufgeht.

In letzteren beiden Fällen kommt noch verschärfend hinzu, dass der Bund beteiligt war, was den Zeitdruck zusätzlich erhöhte: Z.B. Stuttgart21 konnte nur vom CDU/CSU-Duo Mappus/Ramsauer gestartet werden. Sonst Andere Regierungen im Bund oder im Land hätten selbst die viel zu niedrig angesetzten Mittel nicht genehmigt (iirc hatte der Landtag sogar schon Jahre vorher eine Studie gemacht, der zu Folge die Kosten zu hoch waren - nämlich so hoch, wie mittlerweile auch offiziell eingeplant)) - und die Bahn selbst hatte das Projekt schon lange wieder begraben, weil es ihr zu teuer war.


Komisch finde ich, dass die FAZ genau den gleichen "Aprilscherz" hat. Ich bin da mal gespannt was da dran ist. Quellen scheinen ja nich so zuverlässig zu sein.

Sehen wir es mal so: Die letzte offizielle Planung war 5 Milliarden und unterlag der gleichen "es muss ""bezahlbar"" klingen"-Limitation, wie das ganze Projekt -und sie wurde ebenfalls genannt, lange bevor endgültige Pläne standen. 6 werden es also mindestens, 7 wären bei weiteren Verzögerungen nicht unwahrscheinlich. Wenn ein Pessimist (*freiwillig meld*) noch Schandensersatzklagen und ggf. zusätzlich entstehende Kosten in Tegel mit einberechnet, haben wird die 8 so oder so als Prognose im Raum stehen.
 
Der BER ist das Ergebnis der Ausschreibungspolitik, die einzig auf Kostenersparnis ausgerichtet ist.
Dadurch kommen die ganzen Baumängel zu stande, und die Kosten steigen ins Unermessliche.
Hier mal was aus dem Nähkaästchen:
Ich habe ein fiktives Projekt (finanziert aus Staatskosten), Teil des Projektes ist --> "Vorplatz pflastern".
Als Privater sucht man sich das Beste von Preis und Leistung mit entsprechenden Referenzen.
Bei staatlichen Baumaßnahmen läuft das anders:

1. Kosten schätzen:
Macht ein (wenn alles glatt läuft) fachkundiger Sachbearbeiter.
Als Ergebnis sagen wir mal: 1Mio €.

2. Auschreibungsunterlagen anfertigen
Ein haufen Papierkram, der alleine einen haufen Geld kostet --> aber möglichst genau sein sollte, um alle Eventualitäten zu umschreiben.

3. Ausschreiben und zwar europaweit
Ab einer Wertgrenze von 500.000€ ist der Staat verpflichtet europaweit auszuschreiben, da ist am Ende nicht viel mit "deutscher Wertarbeit" weil sich immer die Günstigsten durchsetzen.
Prinzip: Ein haufen Firmen bewirbt sich, der Billigste bekommt den Zuschlag
Sprich: etwa ausländische (billig-) Firmen oder deutsche Billig-baufirmen.
Und man muss den Billigsten nehmen, die Qualität bleibt auf der Strecke --> der Beton bröckelt, bzw. die Pflastersteine wackeln --> Baumängel.

Das es beim BER in der Planung schon drunter und drüber ging ist ein Aspekt....das so "billig wie möglich" der Andere.

Dazu kommt noch, dass solche Projekte von der Politik grundsätzlich kleingerechnet werden, um die Akzeptanz in der Bevölkerung möglichst hoch zu halten. Besonders wenn Wahlen vor der Tür stehen, wird das gerne gemacht. Das hat man ja in Hamburg, Berlin, Stuttgart, usw. gesehen. Für S21 hieß es erst mal irgendwas mit 2,8 Milliarden, dann 4,5 Milliarden und jetzt sind wir bei über 6 Milliarden, Tendenz steigend.

Die Politiker sehen auch nicht, dass man meistens draufzahlt, wenn man immer nur auf den billigsten Anbieter setzt. Da bezahlt man eigentlich immer doppelt und dreifach, weil es bei den Dumpingpreisen eigentlich gar nicht ohne Schlampereien geht. Sonst könnten diese Billigheimer nicht diese Schleuderpreise anbieten.

Das mit der europaweiten Ausschreibung sollte man sich dann auch noch mal überlegen. Ist es denn wirklich sinnvoll, wenn man aus Gründen irgendwelcher politischer Rücksichtnahme zulässt, dass Steuergelder verplempert werden, weil man unbedingt dem billigsten Anbieter aus Rumänien den Zuschlag geben muss?

Wir brauchen definitiv weniger Europa!
 
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