Der Militärthread

Das ist noch keine 30 Jahre her, als es regelmäßig geknallt hat.
K. A., was daran erschrecken soll.
Jeder Silvesterknaller ist lauter.
Also beim letzten mal als die zwei Knalle zu hören waren, dass war so laut da dachten wir, das wäre in der Nähe gewesen. Und man hat die Druckwelle richtig gespürt.
 
Also beim letzten mal als die zwei Knalle zu hören waren, dass war so laut da dachten wir, das wäre in der Nähe gewesen.
Gut,
je nach Flughöhe , Masse des Flugzeuges, Flächenquerschnitt und Temperatur kann man so was bis zu 80 km weit hören.
Quasi wie ein Donner nach dem Gewitter, was auch nix anderes ist, als dass durch ein Objekt (oder in dem Fall Gewitter ein Energiestrahl) , der sich schneller bewegt, als der Schall sich ausbreiten kann.
Ü-Knall einer Militärmaschine kann physikalisch kaum lauter werden als ca. 120 dBA, weil zu "langsam".
Blitz schafft up to 130 dBA.^^

Kernfrage wäre: Was gibt es übers Jahr öfters?

Und man hat die Druckwelle richtig gespürt.
Bist du dir sicher?
Psychologisch glaube ich das gerne - quasi der gefühlte Schreck vom Knall, aber real?

Selbst wenn das Flugzeug genau über dir im Überschall fliegt, kommen aus grob 10-11 km Flughöhe am Boden nur noch ca. 3-5 Hektopascal Druckunterschied an (=das sind 3-5 mBar in alter Einheit).
Bei regulären ca. 1000 hPa Luftdruck so bei uns sind das 3-5 tausendstel.

Jedes Fahrrad schafft schon 2-3 hPa, wenn es an dir mit 20 km/h in 1m Entfernung vorbeifährt.
Also müsstest du quasi den Luftzug von einem Fahrrad wahrnehmen.
Na ja, Frau Lang aufm Rad könnte evtl. auch 5 hPa schaffen, größerer Verdrängungsquerschnitt.

Ein Auto mit 50 km/h in 2 m Entfernung schafft 25 hPa.
Ein Zug mit 100 km/h in 10 m Entfernung schafft 200 hPa.
 
YESSSSS
Luke Air Force Base over Europe!
I like that guys
1686602534739.png
 
Gut,
je nach Flughöhe , Masse des Flugzeuges, Flächenquerschnitt und Temperatur kann man so was bis zu 80 km weit hören.
Quasi wie ein Donner nach dem Gewitter, was auch nix anderes ist, als dass durch ein Objekt (oder in dem Fall Gewitter ein Energiestrahl) , der sich schneller bewegt, als der Schall sich ausbreiten kann.
Ü-Knall einer Militärmaschine kann physikalisch kaum lauter werden als ca. 120 dBA, weil zu "langsam".
Blitz schafft up to 130 dBA.^^

Kernfrage wäre: Was gibt es übers Jahr öfters?


Bist du dir sicher?
Psychologisch glaube ich das gerne - quasi der gefühlte Schreck vom Knall, aber real?

Selbst wenn das Flugzeug genau über dir im Überschall fliegt, kommen aus grob 10-11 km Flughöhe am Boden nur noch ca. 3-5 Hektopascal Druckunterschied an (=das sind 3-5 mBar in alter Einheit).
Bei regulären ca. 1000 hPa Luftdruck so bei uns sind das 3-5 tausendstel.

Jedes Fahrrad schafft schon 2-3 hPa, wenn es an dir mit 20 km/h in 1m Entfernung vorbeifährt.
Also müsstest du quasi den Luftzug von einem Fahrrad wahrnehmen.
Na ja, Frau Lang aufm Rad könnte evtl. auch 5 hPa schaffen, größerer Verdrängungsquerschnitt.

Ein Auto mit 50 km/h in 2 m Entfernung schafft 25 hPa.
Ein Zug mit 100 km/h in 10 m Entfernung schafft 200 hPa.

Du musst auch die Lokalität und einhergehende Schärfe des Knall bedenken. Ein Fahrrad produziert eine weitaus sanftere Stoßwelle, auch wenn die Gesamtamplitude vergleichbar ist. Fühlbare Überschnalknalle halte ich trotzdem für kaum möglich, aber der Vergleich mit Donner scheitert am gleichen Kriterium: Ein Überschallknall ist eine scharf abgetrennte Punktquelle. Ein Blitz dagegen breitet sich mit weitaus mehr als Schallgeschwindigkeit aus und die bei der explosionsartigen Erhitzung in Schall umgewandelte Energie verteilt sich über diese gesamte Länge. Wenn der Blitz also nicht gerade zufällig perfekte einem Kugeloberflächensegment folgt und du ebenso zufällig exakt im zugehörigen Kugel stehst, kommt der Schall von einem Ende des Blitzes leicht versetzt zu dem von anderen bei dir an. Das Ergebnis ist ein Grollen aus vergleichsweise leisen Einzelgeräuschen statt eines scharfen Knalls.
 
Du musst auch die Lokalität und einhergehende Schärfe des Knall bedenken. Ein Fahrrad produziert eine weitaus sanftere Stoßwelle, auch wenn die Gesamtamplitude vergleichbar ist. Fühlbare Überschnalknalle halte ich trotzdem für kaum möglich, aber der Vergleich mit Donner scheitert am gleichen Kriterium: Ein Überschallknall ist eine scharf abgetrennte Punktquelle. Ein Blitz dagegen breitet sich mit weitaus mehr als Schallgeschwindigkeit aus und die bei der explosionsartigen Erhitzung in Schall umgewandelte Energie verteilt sich über diese gesamte Länge. Wenn der Blitz also nicht gerade zufällig perfekte einem Kugeloberflächensegment folgt und du ebenso zufällig exakt im zugehörigen Kugel stehst, kommt der Schall von einem Ende des Blitzes leicht versetzt zu dem von anderen bei dir an. Das Ergebnis ist ein Grollen aus vergleichsweise leisen Einzelgeräuschen statt eines scharfen Knalls.
Dem ist sicherlich weitestgehend so.
Ich wollte lediglich die messbaren Druckwerte bzw. Schallwerte herausarbeiten.
Und ich bestreite in keiner Weise, dass nach nunmehr gut 30 Jahre nach Ende des kalten Krieges manch ein Zeitgenosse durch so einen Überschallflug erschreckt werden kann.

Das mit dem Blitz und Donner - also ich erlebte mal einen Blitzeinschlag keine 100 m von mir entfernt.
Der Knall war ohrenbetäubend und sehr "scharf".
Die Überlagerung von Grollen der ersten 4-5000 m und der Knall der Luftverdrängung der meinethalben letzten 250-500 m war mir in dem Moment recht wurscht und einfach nur froh, dass es den Baum und nicht mich erwischte.
 
Bei 100 m hörst du wahrscheinlich den nahelegensten Knall scharf und dann gar nichts mehr für eine ausreichend lange Zeit, um das eigentlich hinterherrollende Grollen aus mehreren Knällen zu verpassen :) .
Aber für einen Überschallknall aus 100 m Entfernung gelten vermutlich auch schon wieder andere Regeln. (z.B. "entweder Fallschirm öffnen oder THW und Leichenwagen rufen")
 
Bei uns höre ich fast den ganzen Tag die Jets fliegen. Dröhnen ohne Ende. Da schmeckt mir die Schokolade gar nicht mehr gut. Mit Gewitter vergleichbar...;-(
 
Bei 100 m hörst du wahrscheinlich den nahelegensten Knall scharf und dann gar nichts mehr für eine ausreichend lange Zeit, um das eigentlich hinterherrollende Grollen aus mehreren Knällen zu verpassen :) .
Genau so wirds wohl sein.
Aber für einen Überschallknall aus 100 m Entfernung gelten vermutlich auch schon wieder andere Regeln. (z.B. "entweder Fallschirm öffnen oder THW und Leichenwagen rufen")
Überschall im Tiefflug können nicht viele Militärmaschinen.
Der gar garstige Luftwiderstand bremst heftig, die g-Belastung ist extrem und in der Höhe wird das meiste Fluggerät kaum mehr steuerbar.
M. W. konnte/kann alleinig als Serienmodell der Tornado sich mit um die 1,2 Mach unterhalb von 100 m fortbewegen.
In der (meinigen) Realität und im praktischen Einsatz waren es meist um die knapp <1.000 km/h Groundspeed.
Und das für vielleicht 3-5 min., weil man dann keine Kraft mehr hat und der Bord PC dann eh anfängt zu spinnen.

Und ja, in dem Fall gehen nicht nur Glassscheiben zu Bruch.
Die Druck- /Sogwirkung kann über z. B. Wäldern ganze Büsche/Bäume (also kleineres Zeugs bis 5 m oder so herausreissen.
 
Viele Militärmaschinen können das genau 1 Mal, deswegen meine Handlungsanweisung für alldiejenigen, die einem Jet >> Mach 1 in 100 m Abstand begegnen, obwohl sie gerade nicht beim Skydiving sind ;) .
 
Sollte sich jeder ansehen, der etwas Interesse hat, auch an NS 1 und NS 2!

Eingebundener Inhalt
An dieser Stelle findest du externe Inhalte von Youtube. Zum Schutz deiner persönlichen Daten werden externe Einbindungen erst angezeigt, wenn du dies durch Klick auf "Alle externen Inhalte laden" bestätigst: Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt.
Für mehr Informationen besuche die Datenschutz-Seite.
 
@ compisucher
Eingebundener Inhalt
An dieser Stelle findest du externe Inhalte von Youtube. Zum Schutz deiner persönlichen Daten werden externe Einbindungen erst angezeigt, wenn du dies durch Klick auf "Alle externen Inhalte laden" bestätigst: Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt.
Für mehr Informationen besuche die Datenschutz-Seite.

oder hier: 13:47-13.52
Eingebundener Inhalt
An dieser Stelle findest du externe Inhalte von Youtube. Zum Schutz deiner persönlichen Daten werden externe Einbindungen erst angezeigt, wenn du dies durch Klick auf "Alle externen Inhalte laden" bestätigst: Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt.
Für mehr Informationen besuche die Datenschutz-Seite.

Es gibt noch zahlreiche andere Videos mit solchen Aufnahmen.
Deine professionelle Meinung, ist das normal und wenn nein, welche Auswirkungen hat das auf Dauer?
 
@ compisucher

Es gibt noch zahlreiche andere Videos mit solchen Aufnahmen.
Deine professionelle Meinung, ist das normal und wenn nein, welche Auswirkungen hat das auf Dauer?
Hmmm...ich bin KEIN Hubschrauber-Experte.
Ich habe mir nur das erste Video angeschaut und muss dem ein wenig widersprechen.
Prinzipiell werden die Effekte des Drehmoments bei Hubschraubern in der Tat von Anzahl, Stärke und Durchmesser von Rotoren beeinflusst.
Der "Sweetpoint" kann man nicht zwansgweise von außenstehend erfassen und liegt da m. W. bei rechnerischen 6 Rotorenblättern.
Also wie bei der CH-47
1689233673658.png

Auch bei der NH-90
1689233714904.png

Wo sind a 6 Rotoren?
Der Heckrotor wird auf Grund größerer Umdrehung als zwei lange Hauptrotoren gerechnet.


Grundsätzlich gilt die Kamowsche Bauart als technisch recht schlau,
weil,
  • höhere Vmax erzielt werden können oder wahlweise Sprit spart
  • normalerweise dieses Konzept für äußerst ruhigen Schwebeflug geeignet ist

Die Kamows bzw. diese Rotorblätteranordnung hat aber einen riesigen Nachteil:

EXTREM wartungsintensiv und salzwasserscheu, ist auch hinlänglich bekannt und mit ein Hauptgrund, warum russische Kampfhubschrauber von Schiffen aus eher selten bis gar nicht fliegen. :schief:


Die Vibrationen am Waffenträger würde ich im ersten Ansatz als ein Resonanzproblem ansehen.
Sprich aus irgendeinem Grund, mutmaßlich "passende Länge" übernimmt der Waffenträger die Schwingungen von den Rotoren.
Guggt man sich das Wackelmäcnhen von Pilot in der KA-52 an, hat der Heli ein grundsätzliches Problem mit Resonanzen, die man bei anderen Kamows von Videos her gar nicht kennt.


Die Russen haben da verdammt lange Stummelflügel dran
Die Kamow:
1689235219474.png


Beispiel Westlicher Gegenpart:
1689235258957.png


Bell geht sogar den umgekehrten Weg (Gründe einmal "Stalth" und einmal Vibrationen) zurück mit ihrem neusten Modell:
1689235416130.png



Yo, mei und was kann passieren?
Fehlfunktionen beim Abfeuern der Waffenlast?
Waffenlast und die Eier des Piloten fallen runter?
Vermutlich von allem ein wenig.

Schätze, das größte Problem dürfte bei ungelenkten Raketen/Bomben/Rohrmunition sein, das die nicht mehr ganz so gut treffen.
Da die Russen ja bevorzugt Einkaufshäuser, Krankenhäuser, Schulen und Wohnungen beschießen, ist es den Russen vermutlich sogar egal.

Ach so, die KA-52 hat darüber hinaus ein viel elementareres Problem.
Im Nahbereich bis ca. 800-1000m ist sie wohl als einziger moderner Kampfhubschrauber auf der Welt tatsächlich mit normaler Infanteriemunition bekämpfbar.
Die Trefferlage sollte hinter den Abgasstutzen, oberhalb von der Mulde fürs Hauptfahrwerk, dort wo diese "Lüftungsgitter" sind erfolgen.
Es reichen 2-3 Treffer mit handelsüblicher 5,56 mm Munition und er fliegt nur noch genau ein mal - nämlich nach unten.
 
Yo, mei und was kann passieren?
Fehlfunktionen beim Abfeuern der Waffenlast?
Waffenlast und die Eier des Piloten fallen runter?
Vermutlich von allem ein wenig.
Was ist mit Materialermüdung, gerade bei den Alu-Nieten?
Ich kann mir nicht vorstellen dass das rumgewackel an den Flügelchen, gesund für die Zelle ist auf Dauer.
Ansonsten vieln Dank für deine ausführliche Einschätzung!;)
 
Was ist mit Materialermüdung, gerade bei den Alu-Nieten?
Ich kann mir nicht vorstellen dass das rumgewackel an den Flügelchen, gesund für die Zelle ist auf Dauer.
Ja natürlich geht so eine Dauerschwingung auf die Dauer aufs Gemüt und aufs Material.
Gleiche Einschätzung.
Allerdings will ich mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
Aussagen von einem Bauigel zu Alu-Verschieß hätte die gleiche Quali, wie wenn Musk was zu Twitter sagen würde -äh....

Gefühlt würden die Russen das relativ einfach in den Griff bekommen, wenn die diese Flügelchen um 1/2 m oder so kürzen würden.
Da mir Varianten mit kurzen Flügeln unbekannt sind, haben sie entweder
  • kaum Erfahrungen mit der KA-52 im Gefecht
  • kaum Erfahrungen mit der KA-52 mit realer Waffenlast im Einsatz
  • der Konstrukteur ist aus dem 152. Stockwerkes eines Billighotels in Moskau gefallen worden lassen wurden und kann nix mehr verbessern
  • eh zu viele Helis von denen auf Lager
  • "egal" Hauptsache eine Flasche Wodka/Tag dabei
oder eine beliebige Kombination aus obigem zusammen.


Ansonsten vilen Dank für deine ausführliche Einschätzung!;)
Gerne
 
Ne, seit der Offensive der Ukraine werden seriös noch 50 Einsatzbereite angenommen, davor hat es schon ~ 30 Verluste gegeben. Das blöde ist, auf 10km ist er imun gegen Gepard und Manpads, da wäre halt ein Roland Gold wert, aber den "musste" man ja einschmelzen, Idioten.
Die Front (die man ja dann eher sieht) ist leider recht gut gepanzert, wie bei allen modernen Kampfhubschrauber.

Aber die 10-12 km sind ja Maximalreichweiten der möglichen PA-Raketen.
Nützt ja nix, wenn die Raketen mit einem sanften "Plopp" 5m vorm Panzer im ukrainischen Matsch enden.
Will sagen, für effektive Trefferlagen muss auch eine KA-52 deutlich näher ran, ohne mich jetzt auf 3, 4 oder 6 km festlegen zu wollen.

Ja, das wäre ein gefundenes Fressen für den guten alten Roland geworden.
Mir auch völlig schleierhaft, das man die Teile nicht wenigsten nur eingemottet hat.
Militärstrategisch war die Merkel-Ära ein Desaster für die BW.
Im Prinzip wurde mehr falsch gemacht, als man eigentlich hätte falsch machen können.
 
Zurück