So oder so, wenns so kommt, würden wir das begrüßen: knapp ein Drittel mehr Leistung bei gleichem Takt? Her damit!
Mal sehen was Intel derweil macht... Aber AFAIR darf man eh nicht vor Ende 2022 damit rechnen, oder wie sehen aktuell die Zeitpläne aus, wenn Zen3+ mit Plattformwechsel zwischengeschoben wird?
AMD: Hier weiß man bisher nichts zum genauen Vorgehen/Releasezeitplan. Einzig Zen4 (min. mit Genoa) ist für 2022 gesichert, eher schon im 1HJ22 (vielleicht bis zur Jahresmitte?).
Was man auch absehen kann ist, dass die ADL-Plattform im 2HJ21 für Gamer und Enthusiasten im Vgl. zu AM4 die attraktivere und zukunftssichere Plattform ist und zudem sah man in Verbindung mit ADL-P auch schon konkrete Hinweise zu PCIe5, wobei das jedoch nicht zwingend bedeuten muss, dass PCIe5 auch tatsächlich auf den Desktop kommt (genauso wenig, wie man das bisher noch nicht bei AMD absehen kann).
Am Ende bleiben zwei Szenarien:
a) Zen3+ wird nur ein kurzes Zwischenspiel, dass den Übergang auf AM5 vollziehen soll und Zen4-Ryzens erscheinen möglicherweise schon im 1HJ22. Das Plattformupgrade ist für AMD durchaus von hoher Priorität, da Intels Pläne bereits in Stein gemeißelt sind, denn im 2HJ21 würden sich größtenteils nur noch Upgrader einen Zen3/Zen3+ zulegen aber man würde eher seltener für einen Neukauf zu einer alte AM4-Plattform greifen.
b) Zen3+ wird ein längerfristiges Produkt, denn mit möglicherweise dem N6 und einigen kleineren Tweaks wird man dennoch recht gut i. V. z. Intel dastehen können, d. h. der Druck für die Einführung von Zen4 ist nicht übermäßig hoch und aus marklstrategischer Sicht muss man "
sein Pulver ja nicht gleich auf einmal verschießen". AMD könnte in 2022 einen kontrollierten, primär auf Epyc/Genoa fokussierten Launch einleiten und der Plattform mehr Aufmerksamkeit schenken und dann im 2HJ22 erst Consumer-Produkte einführen.
Zen4 für Consumer wird aber zweifellos noch in 2022 kommen, denn andernfalls hätte man das Problem, dass man sich schon wieder direkt mit Intels Nachfolgegeneration messen müsste, was man nicht freiwillig tun wird, da es vertriebstechnisch ein weitaus eindeutigeres Bild wirft beim Vergleich Alder Lake gegen Zen4.
Intel: Hier ADL im 2HJ21. Wie genau der Launch und auf welchen Plattformen aussehen wird und stattfinden soll, weiß man ebensowenig im Detail. Spekulationen gibt es hier viele, jedoch gehe ich fest von einem Desktop-Launch mit umfangreicher Produktverfügbarkeit in 4Q21 aus, d. h. bis spätestens Okt/Nov. Alles andere wäre aus marktstrategischer/vertriebstechnischer Sicht eher nachteilig, es sei denn Intel wüsste schon sehr genau, dass Zen4-Ryzens bspw. nicht vor 3Q22 erscheinen werden. (Beispielsweise befindet sich ADL bereits seit Ende Oktober 2020 in der Sampling Phase, d. h. als ES bei Kunden vor Ort.)
Als Nachfolger aktuell bekannt ist m. W. n. einzig der Codename Meteor Lake, wobei es letzten Endes aber irrelevant ist, wie das Design heißen wird. Ursprünglich ging man von Granite Rapids SP (einem Xeon) als erstem 7nm-CPU-Produkt aus, im 3Q20, mit der Erklärung der 7nm-Verschiebung erklärte man, dass ein Consumer-Produkt nun das erste 7nm-Produkt sein wird. (Intels "7nm" rangieren bereits etwas jenseits von TSMCs 5 nm, d. h. die liegen eher zwischen deren 5 nm und 3 nm). Letzten Endes ist das mittlerweile aber auch schon alles Schall und Rauch da Intel bereits für dieses Jahr beträchtliche Kapazitäten bei TSMC gebucht hat (den Gerüchten nach haben die fast so viele Waferkontingente wie AMD auch in diesem Jahr) und auch für die ein, zwei Folgejahre wurde kürzlich bekannt, dass Intel bzgl. Kapazitäten verhandelt, d. h. die könnten auch "kurzerhand" CPUs in deren 6 oder 5 nm fertigen lassen, wenn sie sich denn entscheiden, tatsächlich erstmals die CPU-Fertigung in Teilen auszulagern. Das "kurzerhand" kann man bei Intels Ressourcen übrigens wörtlicher nehmen als bei einer deutlich kleineren Firma wie AMD, was aber natürlich nicht darüber hinwegtäuschen sollte, dass die entsprechenden Weichen dafür schon jetzt gestellt werden (würden, wenn es denn so kommen sollte). Letzten Endes weiß man also nicht, ob man Ende 2022 bzw. im 1HJ23 eine Consumer-CPU mit Intels 7nm oder möglicherweise mit TSMCs 6 oder gar 5 nm zu sehen bekmmt, da Intel hier nun voraussichtlich über diverse Optionen verfügen wird (und genaugenommen kann man derzeit noch nicht einmal Samsung als Partner für die Jahre 2022/23 ausschließen, da die Verhandlungen wohl noch nicht abgeschlossen sind bzw. davon Infos in die Öffentlichkeit gelangt sind).
[...] Man kann jede Leistung pro Taktzyklus angeben und auch für "IPC"-Angaben ist das keineswegs unüblich, sonst hätte Intel 5,5 Jahre lang gar keine IPC-Veränderung geschafft und AMD hätte sich das Plus bei Zen+ sparen müssen. I/O ist ein fester Bestandteil von Prozessoren und somit Teil der Gesamtgleichung, wenn man nicht nur die theoretische Basis einer Architektur betrachtet. [...]
Das war nicht der Punkt meiner Aussage ... vielleicht hätte ich auch die "40 Prozent" fett markieren sollen um es eindeutiger zu machern. Der Kernpunkt ist, dass die "40 Prozent" sich in der Quelle nicht auf IPC beziehen sondern auf den insgesamt/absolut zu erwartenden Zugewinn. Bzgl. IPC werden nur 25 - 29 % kolportiert. Dementsprechend wurde im einfachsten Fall schlicht falsch rezitiert oder aber unzulässig umgedeutet:
"
From IPC gains over 25%, a total performance gain of 40% [...]"
"
[...] was told from a trusted source that a Genoa engineering sample (Zen 4 server chip) was 29% faster than a Milan (Zen 3) chip with the same core config at the same clocks."