AW: Hardware im Geschirrspüler: der8auer erklärt Reinigung nach Extrem-OC
Ja, ja!
Der Spruch "... Hardware nicht so empfindlich...", konnte man vor einigen Jahren so nicht im Raum stehen lassen.
Da die meisten MB-Hersteller und anderer Hardware- Komponenten auch den passiven Überspannungs- und Kurzschlußschutz gezielt verbauen, sprich auch die Technik um statische Entladungen konsequent abzuleiten, damit kein Schaden entsteht, hat sich der Spruch so verwirklicht und hat weitestgehend Bestand.
Man konnte schon vor 10 Jahren Hardware in der Spülmaschine reinigen, auch von sehr resistenten Auftragsmaterialien, die an die Randzonen bzw. unter die festverlöteten Chips, oder unter die Kartenslots verteilt wurden.
Ausgelaufene angetrocknete Kühlmittel von Wasserkühlungen die mit Zusätzen gemischt wurden sind sogar leichter zu entfernen.
Wer ohne Wissen des Flüssigkeitsaustritt sein PC-am Stromnetz betreibt, braucht anschließend in vielen Fällen an diverser Hardware nichts mehr reinigen!
In gewissen Fällen reicht sogar das Trocknungsprogramm des "Intensivprogramm" allein schon aus, um die Hardware ausreichend trocken zu bekommen.
Übrigens geht das mit einem Waschtrockner noch weitaus besser, nur muß man sich in der Trommel eine fixierende Halterung bauen und den Schleudergang weglassen.
Da man das z.B. direkt durch bewegtes Wasser zieht, ist der Reinigungseffekt sogar etwas besser, nur muß man die Hardware sinnvoll positionieren, um den Spüleffekt optimalen Reinigen nutzen zu können.
Sitzt die Halterung jedoch etwas dezentraler angeordnet bombenfest (muß man individuell anpassen), kann man auch Schleudern bis zum Maximum der Schleuderdrehzahl und den integrierten Trockner anschließend, bzw. unterstützend verwenden, je nach Waschtrocknermodell.
Dann brauchts, mit wenigen Ausnahmen, den Haartrockner/Fön nicht mehr, denn die auftretenden Fliehkräfte entfernen das Wasser!
Der angesprochene Klarspüler stellt keine Bedrohung dar, allerdings Salz schon!
Auch in geringer Menge kann sich beim Trocknungsprozeß unter den Chips das Restsalz auskristallisieren und unter bestimmten Hohlräumen die verlöteten Chips anheben.
Das ist letztlich der gleiche physikalische Prozeß wie beim Eis, es dehnt sich volumenmäßig aus und setzt Kräfte frei, die eine Verlötung gegebenenfalls trennen, oder die Leiterbahnen vom "Substrat" ablösen.
Zudem hat Salz in löslicher Form die Eigenschaft aggressiv zu sein und verändert z.B. das Lötzinn, wenn es über einen längeren Zeitraum wirken kann.
Diese Probleme finden sich auch in reichlich Hardware, die nichts mit Computern zu tun hat!
Der von Roman eingesetzte HaartrocknerFön bringt in der richtigen Anwendung eigentlich den hauptsächlichen Vorteil, das die an die Chips angeblasene Luft, wässrige Rückstände herausbläst/treibt.
Dies sollte man in allen möglichst erdenklichen Anblaswinkeln und geeigneter Haltung der Hardware intensievst betreiben.
Unterstützend und wasserbindend/verdrängend kann ich auch wie Roman Kontaktsprays mit diesen Eigenschaften empfehlen, wobei man mit den meist biegbaren dünnen Kanülen Problemzonen noch besser behandeln kann.
Damit nicht sparen, da ist viel mehr davon einzusetzen, sehr entscheidend!
Für diejenigen die den Wasserprozeß zu langwierig empfinden, geht's auch schneller, oder in Kombination mit diesem.
Azeton empfiehlt sich auch, oder schnöder Bremsenreiniger, wobei hier auch Wasser gebunden/verdrängt wird und Fettrückstände auch ganz passabel entfernt werden können, ohne die extra Wärme und Waschbehandlung. (beides im Handel für Endverbraucher erhältlich, wie ATU, Apotheken)
Aber Achtung, beide Mittel nicht in geschlossenen Räumen verwenden und darauf achten, das keine elektrischen Entladungen die dabei auftretenden Gase entzünden und noch wichtiger darauf achten, diese Gase/Dämpfe nicht inhalieren, bzw. vor allem die Augen schützen!
Anderenfalls kann man am PC eventuell seine Grafikkarte nur noch hören und fühlen, oder braucht ihn nie mehr.
Schön, das es immer mal wieder Experimentierfreudige gibt, die sich an solche Probleme heran trauen und brauchbare Anwendungstipps liefern.