Wobei man solche Regenereignisse jetzt auch nicht extrem überbewerten darf. Wir haben eben auch ein Problem, dass das Thema Hochwasser und Starkregen bei der Ausweisung von Bauland erst seit einigen Jahren überhaupt betrachtet wurde, während "Wohnen am Wasser" schon immer populär war und Gemeinden gerne entsprechende Baugebiete ausweisen. Und da wird dann halt auch mal der Fluss eingedeicht und begradigt. Manchmal hat man auch Strassen mit typischen Namen "In der Aue" oder "Am Bach" und bei den Häusern aus dem 19. Jahrhundert sieht man dann sehr oft die Kellerfenster bei 1m über Gelände und das Erdeschoss wird über eine Treppe von 1,50m erreicht. Neuere Häuser haben das nicht.
Naja, die Wissenschaft hat halt auch vor 30 Jahren schon vorhergesagt, dass sich bei steigender Erdtemperatur die Häufigkeit von Starkregenereignissen häufen wird. Und man hat halt weder die Erderwärmung verhindert, noch Hochwasser gerechte Bebauungen geplant.
ElCiritico will jetzt schon wieder kleinreden was wir tun müssten, dabei ist absehbar, dass wir die 1.5 Grad Erwärmung mit den jetzigen vorgeschlagenen Maßnahmen nicht halten werden können. Also nicht mal mit dem Wahlprogramm der Grünen, das ja schon verrissen wird als zu teuer, zu wirtschaftsfeindlich. Wie sollen jetzt die Pläne der anderen Parteien, die weitaus weniger progressiv in Sachen Klimaschutz sind, hier auch nur im Ansatz eine Linderung bringen?
Ich habs oben bereits geschrieben, es ist einfach zynisch angesichts von mehr als hundert Toten so zu tun, als wäre der Zug abgefahren und jetzt könne man eh nix mehr dran ändern, also müssten die Maßnahmen auch nicht so extrem ausfallen. Bravo, großartig, immer das gleiche Lied singen - wer soll das bezahlen, wer hat all das Geld.
Wir müssen endlich mal anfangen den Klimawandel sinnvoll zu begrenzen, was wir aktuell erleben ist schon nicht wirklich nett, wie das bei +1,5°C aussehen soll, oder gar bei 2 oder 3°C will man sich wohl nicht vorstellen, obwohl einige unserer Mitbürger grad ein sehr plastisch anschauliches Verständnis davon bekommen haben.
Wir müssen 150% Einsatz bringen um soviel von dieser Entwicklung wie nur irgend möglich zu bekämpfen, denn die Folgen davon sind unbezahlbar. Wir werden für das Tief Bernd in einigen Monaten eine Rechnung präsentiert bekommen, was das die Versicherungen gekostet hat, was den Steuerzahler, usw usw.
Wenn man das Geld sinnvoll in Prävention stecken würde anstatt zu sparen für die nächste Reaktion...
>100 Tote
~1300 Vermisste
Zig Tausende obdachlos
Und dann fordert jemand, dass wir weniger als 100% geben um sowas zukünftig bestmöglich zu mitigieren?
Anscheinend ja, wie Laschet schon gesagt hat. Wegen einem Tag ändert man die Politik nicht.
Dabei muss man sich doch die Frage stellen, wenn das kein Eye Opener war, was braucht es denn noch um zu erkennen, dass Klimaschutz auch Heimatschutz ist und wir direkt die möglichen Auswirkungen einer sich immer stärker erwärmenden Erde erleben. Nicht theoretisch irgendwann durch mögliche Flüchtlingsströme aus öden oder überfluteten Landschaften. Nicht indirekt dadurch, dass und Absatzmärkte oder Produktionsstandorte wegbrechen könnten. Nein, direkt im Herzen Deutschlands, mit Toten & Milliarden an Schäden und das nur durch ein bisschen Zuviel lokalem Regen.