Starkregen ist ja primär erst ein Problem wenn er auf Bebauung trifft.
Nö. Er ist aus menschlicher Sicht ein größeres Problem da, wo mehr Menschen wohnen, aber er führt mitten auf dem Acker genauso zu Überflutungen wie mitten in der Stadt. Wenn binnen eines Tages 40 cm Wasser fallen, macht es aus Sicht der Überschwemmung keinen großen Unterschied mehr, ob auf Beton oder auf eine Wiese. In den meisten Naturböden werden binnen des Tages vermutlich auch nicht mehr als 5 bis maximal 15 cm versickern, da kann eine vernünftig geplante Kanalisation möglicherweise sogar mehr abführen. Was bei Starkregen einen großen Unterschied macht: Das Gelände. In der Eifel war zwar auch kaum was versiegelt, aber die zerklüftete Landschaft hat die Wassermassen in reißenden Strömen kanalisiert, sodass sie Häuse rund Menschen begraben konnten. Wenn sich ein Hurrican in den platten Zentral-USA entlädt, steht dagegen halt für ein paar Tage alles Unterwasser, aber abseits der großen Flüsse (die irgendwann anschwellen, wenn das alles abfließt) wird kaum mechanische Energie frei.
vor 20 Jahren gab es das Wort "Starkregen" nicht mal.
In deinem Wortschatz vielleicht nicht.
Hier mal ein Paper mit Verweis auf eine Definition von 1958
PDF...
Grundsätzlich ist das Ganze so betrachtet wenig hilfreich, weil man sich die Entwicklung bestimmter Regionen anschauen müsste. In der Niederschlagsmenge ganz Deutschlands sind eben auch Regionen drin, in denen die gewohnten Niederschläge ausbleiben, weil die Sättigung schon vorher erreicht wird und das Ganze "vorzeitig" abregnet. Grob vereinfacht: Während die einen absaufen, trocknen anderswo die Böden aus und sind nicht mehr gewohnt aufnahmebereit für Regen, wenn er dann doch kommt, was dann paradoxerweise auch in Überflutungen münden kann.
Bislang gibt es afaik keine übermäßig starken regionalen Trends. Die Konzentration ist eher zeitlicher Natur: Pole relativ zum Äquator wärmer => globale Zirkulation langsamer => Hochs und Tiefs länger an einer Stelle => Regen und Sonne wechseln sich nicht innerhalb von Stunden ab und regnerische und sonnige Tage nicht innerhalb einer Woche, sondern hat man bis zu 24 h Regen am Stück und komplett regnerische sowie komplett sonnige Wochen bis Monate. Das übersteigt die Speicher-/Pufferfähigkeit der oberen Bodenschichten komplett, also statt zwischen "feucht" und "weniger feucht" wechselen die Bedingungen zwischen "Land unter" und "Waldbrand". (Mit einer etwas ausgeprägteren Häufung von letzterem, weil die gebündelt auftretenden Wassermassen unmöglich versickern können, sondern abfließen, aus der schlechteren zeitlichen Verteilung also ein insgesamt trockenerer Boden bei gleicher Niederschlagsmenge resultiert.)
Übrigens: Der "Golfstrom" alias Nordatlantikwirbel, über den sich vor 10 Jahre alle wegen dem schmelzenden Grönland Sorgen gemacht haben (obwohl "nur" der zum Norwegenstrom werden Teil vom thermohalinen Antrieb abhängig ist), wird ebenfalls vom globalen Windfeld angetrieben...
Ich war beruflich 8 Monate in Dänemark und Schweden unterwegs.
Subjektiv hatte ich eher das Gefühl mich in einer Demokratie zu befinden.
Dänemark und insbesondere Schweden haben einen etablierteren Sozialstaat, aber wenn du deren Politik mal über ein paar Jahre verfolgst, ist die Politik genauso von Populisten und Wahltaktikern geprägt, wie hier. Der einzige qualitative Unterschied, den ich sehe, ist die wesentlich geringere Größe dieser Länder, was 1-2 Zwischenstufen weniger und somit die "Politiker näher am Volk" mit sich bringt. Aber dafür hat die nationale Politik da dann eben auch nur einen Kontrollbereich von der Bedeutung eines deutschen Bundeslandes und muss sich in viel mehr Aspekten nach Nachbarn oder EU richten, während deutsche Bundesregierungen deutlich über die Landesgrenzen hinaus regieren.
Ich kann zwar verstehen, dass man genug von dem Schlammassel hier hat. Aber wenn man etwas genauer hinguckt, ist es verdammt schwierig, ein Ziel zu finden, an dem es spürbar besser wäre. Eigentlich nur die Schweiz (die auch sonst eine ganze Menge Vorteile bietet, was aber leider auch allgemein bekannt ist), vielleicht noch Norwegen. Bei den meisten anderen Staaten würde ich eher von einer Wahrnehmungsverzerrung sprechen: Man bekommt die ganzen kleinen Intrigien nicht mit, sondern nur die wenigen Ereignisse, über die in Deutschland berichtet wird, weil das jeweilige Land in der einen Sache Deutschland voraus ist.