Neue Bundesregierung 2021 Diskussionsthread

Na ja, besser als 50 Jahre lang Geld in eine Kasse einzuzahlen, das dann, wenn man es bekommt, nur noch die Hälfte wert ist
Das Geld, das du in die Rentenkasse einzahlst, wird sofort ausgegeben. Das wird nicht gebunkert. Nennt sich Umlagensystem.
Daher kann man auch keine Rentenbeiträge nehmen und sie in Aktien investieren.
Man könnte sich z.B. mal das Rentensystem der Schweizer anschauen.
Stimmt, so rum war es. Wie auch immer, das klappt mit der aktuellen Demografie halt nicht.
Der Staat muss ja jetzt schon 120 Milliarden pro Jahr ins rentensystem stopfen, weil er sich nicht traut, das System mal den neuerlichen Bedingungen anzupassen.
 
Wie soll man das auch anpassen? Renten kürzen oder Renteneintrittsalter erhöhen? Haben wir nicht jetzt schon ein Problem mit Altersarmut und immer mehr Leuten, die vorzeitig schon in Rente gehen?
Entweder das oder man muss eben irgendwo eine Geldquelle auftreiben.
 
Z.B. indem wirklich alle einzahlen, auch Selbstständige und Beamte. Und keine Angst vor sogar höheren Lohnnebenkosten bei aufgetauten Arbeitgeberanteilen.
Der Österreich Vergleich ist wirklich interessant:
So machte sich Deutschland den Binnenmarkt kaputt indem Arbeiter und Rentner kein Geld mehr für Konsum übrig haben, und zwar so sehr, dass das die Gewinne durch Export gar nicht ausgleichen.
 
Die Tiefkühlpizza schmeckt halt auch besser als der Gemüseeintopf.
Genauso Ravioli in Dosen. Nudeln gehen immer und sind günstig.
Dass man natürlich auch günstig selbst kochen kann, ist klar., Aber wer macht das heute noch?
Das sehe ich schon im Supermarkt beim Einkaufen. Wenn ich an der Kasse sehe, was andere Leute aufs Laufband packen. Da ist viel industriell gefertigtes Essen dabei.

Jo, die drei Punkte stimmen: Gesund schmeckt einigen nicht, gesund ist vielen zu aufwendig und ungesund wird gerne gekauft.
Aber das ist halt nirgendwo ein "wegen Armut" drin (sieht man mal von der geistigen Armut "ich kenne keine gesunden und leckeren Rezepte" ab). Trotzdem wird das immer so dargestellt, als würden sich Leute vor allem aus Geldmangel schlecht ernähren - dabei lassen die Ärmsten nicht selten Gesundes für 1,50 pro Portion liegen und kaufen Tiefkühlfraß für 2,00 pro Portion und diejenigen, die etwas weniger Arm sind, upgraden dann auf Billig-Fleisch mit Pommes für 3,00-4,00 pro Portion. Ungesunde Ernährung ist ein Phänomen quer durch alle Einkommensschichten.


Wenn du alleinerziehend in Schichtarbeit arbeitest, fehlt dir eher nicht die "Bereitschaft, die nötige Zeit aufzuwenden", sondern im Zweifelsfall die zeitliche Möglichkeit, immer ausgewogen zu kochen.

Und genau das ist der Unterschied zwischen "die Leute haben zuviel Stress" (Wahrheit.?) und "die Leute haben zuwenig Geld" (Berichte!).


Ja, mit dieser Einstellung stand ich neulich beim kleinen Schlachter im Ortsteil mit 'nem Schein in der Hand, und er meint: "Ey, du bist doch IT'ler. Warum bezahlste nicht kontaktlos?" Das war schon etwas peinlich, dass ich so eine Schranke im Kopf hatte.

"Ich versteh halt was von Überwachung, Datensammlung und Systemanfälligkeit."


Ein wesentlicher Punkt ist doch, dass man hier auf eine Gesellschaft trifft, die nicht bereit ist, Menschen, besonders die hier als Schutzsuchende herkommen, mit allzu viel Almosen das Leben angenehm zu gestalten. Man will nicht, dass diese Großzügigkeit zu einem Faktor wird, weswegen Menschen hierherkommen wollen oder aber sich vom Mantra "Arbeit ist das halbe Leben" lossagen.

Ein wesentlicher Punkt ist, dass Halbwahrheiten und Lügen verbreitet werden, um Stimmung gegen Hilfsbedürftige zu machen. "Man will nicht, dass die Leute sich hier wohlfühlen" ist das erste Mal, dass du eine korrektes Argument für die Drangsalierung genannt hast. Aber so ehrlich ist die Politik äußerst selten. Statt "wir wollen Ausländern das Leben zur Hölle machen", werden Unwahrheiten von Geldabflüssen und Pullfaktoren erfunden, die es zu verhindern gäbe. Damit bereitet man die argumentatorische Grundlage für diejenigen, die am liebsten Konzentrationslager bauen würden und die Wähler wählen dann die Parteien, die echte Maßnahmen gegen das erfundene, aber flächendeckend suggerierte Problem offen proklammieren.


Vielleicht falsch ausgedrückt. Es gab eine Zeit, da wurden die Menschen in den Flüchtlingszentren mit Essen versorgt. Ich weiß ehrlich nicht, ob das noch so ist. Macht aber auch keinen Unterschied. Bei allen relevanten Läden bekommst du mit einer Debitkarte alle für deinen Bedarf notwendigen Dinge. Rewe, Aldi und all die anderen Supermärkte sind in der Fläche verbreitet und nehmen diese Karten an. Wenn Biggis Bratwurst Bude das nicht macht, dann sehe ich das nun nicht als Ausschlusskriterium an.

Mit der Ernährungsmenge und -qualität in den Flüchtlingsunterkünften gab es schon häufiger Probleme. Die Möglichkeit, sich selbst was zu kaufen, wird dann teilweise als Ausweich-/Ergänzungsmöglichkeit genannt (obwohl die Flüchtlinge den Preis der Zwangsversorgung in der Unterkunft direkt abgezogen bekommen). Aber viele der Flüchtlingsunterkünfte stehen am Arsch der Welt. Da kannst du nicht mal eben zu einem großen Supermarkt gehen, sondern musst nehmen, was zufällig in der Nähe ist. Im Ausland habe ich mit solchen begrenzten Prepaid-Karten außerdem schon die Erfahrung gemacht, dass sie immer mal wieder Läden (vor allem Gastronomie) schlicht fasch kategorisiert sind und dann nehmen die zwar prinzipiell Karten, aber deine Karte ist da gesperrt.

Zudem ist es einfach übel, dass Läden die nicht Gebühren an die Kartenunternehmen abführen wollen, hier von staatlichen Geldern abgeschottet werden oder umgekehrt, dass es rassistischen Ladenbetreibern derart einfach gemacht wird, Diskriminierungsverbote zu umgehen.


Dann sind Sozi und CDU Wähler also nun radikale Rechte?

Nö. Sozi- und noch-CDU-Wähler sind es nicht. Aber Sozi- und vor allem CDU-Politiker sind Nährboden-für-rechte-Schwurbelei-Bereiter und die Wähler, die letzteren Zulaufen, kommen überwiegend nicht von den Grünen. Wenn ich das glauben würde, was Merz häufiger raushaut, würde ich auf AFD wählen.


Hast du meine Argumentation etwa nicht aufmerksam genug verfolgt? Ich schrieb am Anfang meines Fürsprechens zu einer Debitkarte von meinen Eltern, die, oh wunder, Sozis und/oder CDU wählen, und für die ich mich verbürgen kann, dass die nicht radikale Rechte sind. Die finden das, egal ob es unterm Strich den Kohl posthum noch fetter macht, nicht richtig, wenn Flüchtlinge Geld von hier, was man ihnen gibt, um hier mehr oder minder auskömmlich leben zu können, ins Ausland überweisen. Das hat für meine Eltern, und nicht nur die denken in meinem Umfeld so, ein unangenehmes Geschmäckle von ausgenutzt werden.

Deine Eltern vertreten demnach die Ansicht, dass Flüchtlinge gar kein Bargeld, sondern nur noch Karte bekommen sollen. Das würde auch bedeuten, dass deine Eltern die jetzt geplanten Regeln als unzureichend ablehnen und dass deine Eltern, im Gegensatz zu dir, der Meinung sind, dass man gar kein Bargeld mehr braucht und dass sie auch nie welches dabei haben.?


Nö. Das werden die nicht. Die finden das mit der Kohle ins Ausland verschieben nur kacke.

Was du als krude Ansicht und Schikane bezeichnest, das verstehen andere als Mittel nicht ausgenutzt zu werden. Kannst ja mal losziehen, und die vom Gegenteil überzeugen.

Sind das meine Eltern oder deine?
Hier im Thread wurde ja schon dargelegt, dass ein Zusammenhang zwischen dem Empfang von Flüchtlingshilfe und Überweisungen ins Ausland, wie er von rechten und rechtsextremen Politikern regelmäßig suggeriert wird, bislang in keiner Weise belegt werden konnte und rein von der Logik her nur in sehr geringem Umfange bestehen könnte. Es wird also in der Realität niemand ausgenutzt und jeder, der für Menschenrechte und die freiheitlich-demokratische Grundordnung eintritt, sollte dass auch so als Antwort kommunizieren, wenn diese rechte Schwurbelei verbreitet wird. Denn zuviel Schwurbelei, die geglaubt wird, führt bekanntermaßen zu AFD-Kreuzchen.

Also: Wie haben deine Eltern reagiert, als du sie aufgeklärt hast?

Gehen wir aber mal von den Debitkarten weg und nehmen ein anderes Beispiel dafür, wo man Leute trotz Logik kaum bis gar nicht vom Gefühl der Zahle Mann der Welt zu sein weg bekommt: Geld, dass ganz offiziell ins Ausland fließt.

VW? Siemens? BMW? Thyssen-Krupp? BASF?

Er meinte, das ist Geld deutscher Steuerzahler, das soll gefälligst auch hier im eigenen Land ausgegeben werden ... dass solche Ausgaben in nicht wenigen Fällen mit der Bedingung dt. Firmen im Ausland zu beauftragen geknüpft sind und und und. War dem vollkommen egal!

Und genau an der Stelle stelle ich mich die Frage: Warum nennst du diese Person einen "schlauen Menschen" und faselst was von "Respekt"? Es ist ihm laut eigener Aussage egal, wenn Geld genommen wird, um deutsche Firmen zu unterstützen, aus dem rein rassistsichen Grund, dass Ausländer von der resultierenden Arbeit profitieren könnten. Was bitte schön "respektierst" du an dieser Einstellung?

Und: Warum hast du diese, offensichtlich von der AFD geframten, Zahlen eigentlich bis heute als Fakt hingenommen und verbreitest sie jetzt hier weiter, anstatt wenigstens 5 Sekunden in eine Verifikation zu investieren? Solange habe ich gebraucht, um herauszufinden, dass davon nur 12,9 Milliarden nicht in akute Notmaßnahmen fließen oder aber direkt in Deutschland bleiben, womit sich deine AFD-like Rentenrechnerei größtenteils erledigt hat. Und von dieser Summe geht auch noch ein Großteil nach Indien. Also dem Land, dass man derzeit mit allen Mitteln und Wegen dazu zu bringen versucht, nicht mehr Putin und Iran zu unterstützen, sondern auf der Seite des Westens zu bleiben. Hast du den AFD-Fascho mal dazu gefragt, ob die Verhinderung von weiterer iranischer Aufrüstung auch einen 0-Cent-Wert für ihn hat?

Es genau solche verfälschenden Vereinfachungen, Auslassungen und Uminterpretierungen, mit denen die AFD Wähler auf ihre Seite zieht und eine faktenorientierte Politik unmöglich macht.


Alles nur Spekulation.

Bei SPD und einem Teil der Unionswähler ist es schon so gelaufen. "Wir sind nicht die AFD" ist einfach kein ausreichender Wahlgrund und führt auch dazu, dass nur noch AFD-verschwurbelte Themen beachtet werden. Damit können andere Parteien nur verlieren und dennoch reduzieren sie sich zunehmend darauf. Die Grünen standen mal für Klimapolitik, Pazifismus, Entwicklungs- und Flüchtlingshilfe. Geblieben ist davon ... nichts. Gar nichts.

Ich will nicht sagen, dass das gerade die Topthemen wären, um auf Stimmenfang zu gehen. Aber wer will schon eine Partei, die selbst für gar nichts mehr steht und nur noch Stimmenfänger ist? Demokratische Bürger sicherlich nicht. Die wollen nicht gefangen werden, die wollen jemanden mit "den richtigen Zielen" unterstützen. Und dafür muss man auch Ziele haben. Wenn die Grünen ihre alten Ziele nicht mehr gut finden, sollten sie halt mal neue aufstellen und konsequent darauf hinarbeiten. Aber "wir lassen die FDP regieren" ist kein eigener Standpunkt und imho ist der einzige Grund, dafür, dass die Grünen noch relativ stabile Umfragewerte haben, das verhalten der anderen Parteien: "Wir sind nicht die Grünen" ist vielen Politikern nämlich gerade noch viel wichtiger als "wir sind nicht die AFD". Wo früher grün angehauchte Ansätze von Linker, SPD, Union und teils sogar FDP vertreten wurden, distanzieren sich heute alle so weit es geht davon und diejenigen, die "Bündnis 90" (aka: Das, wofür die Grünen vor 25 Jahren standen) wählen wollen, finden keine Alternative. Also bleiben die Grünenwähler bei den Grünen, nicht weil sie überzeugt werden, sondern weil die trotz allem das kleinste Übel sind.
Aber so eine Position währt nicht ewig, sondern führt zu Nichtwählertum oder den Kleinparteien. (Ich weiß wovon ich spreche, bis in die 0er Jahre rein habe ich auch grün gewählt :ugly: . )


Solange man Importe nicht mit Strafzöllen belegt, wenn die nicht die gleichen "sauberen" Lieferketten nachweisen können, ist das lediglich ein Unsererwirtschaftinseigeneknieschießengesetz.

Nicht Zölle, sondern Verbote und Strafen. Und die schießen auch ins Knie von jedem Importeuer, weswegen erhebliche Teile der deutschen Wirtschaft das Gesetz sogar befürwortet haben. Wer nämlich viel im Inland macht, kann es viel leichter umsetzen, als jemand der direktimportierten Ramsch verschleudert.

Einzig die bürokratische Umsetzung ist fragwürdig und ein Schuss in den Kopf für kleine Unternehmen (weswegen es die im vergleich zu EU-Mitbewerbern großen deutschen Konzerne extra toll finden). Aber da hatte die FDP ja jahrelang die Möglichkeit, als erklärter Vertreter des Mittelstands optimale Lösungen einzubringen. Stattdessen haben sie lieber Populismus in Deutschland gemacht und sich dann kurz vor Schluss als Politik-Sabotierer versucht.


Rentner streiken? Hab da noch keinen gesehen. ;)

Verweigern Rentner nicht seit Jahrzehnten konsequent die Arbeit und erreichen damit ständig steigende Bezüge zu Lasten anderer?


Na ja, besser als 50 Jahre lang Geld in eine Kasse einzuzahlen, das dann, wenn man es bekommt, nur noch die Hälfte wert ist.

? Dein Geld musst du weiterhin einzahlen, nur über den Umweg einer Steuer. Und wert ist es nach dem nächsten Crash gar nichts mehr und davor vielleicht nur ein Viertel. Denn während das bisherige Umlagesystem zumindest einigermaßen reibungsarm abläuft, macht an der Börse der den größten Gewinn, der am besten handelt und dieser Gewinn wird von allen anderen, weniger geschickten bezahlt.
Jetzt rate mal, auf welcher Seite sich unsere Politikvertreter wiederfinden werden?

Dein Geld für die FDP ist jetzt schon weg, dabei hast du es noch nicht einmal gezahlt, sondern wirst erst in den nächsten Jahrzehnten für die Kredite blechen müssen, mit denen hier der Aktienmarkt gepusht werden soll.
Aber schön für alle, die heute ein größeres Vermögen an der Börse haben und so von steigenden Kursen profitieren werden.
Guten Tag, Herr Lindner.

Querfinanzierung von Sozialsystemen durch Arbeitnehmer funktioniert auch nur dann, wenn das Verhältnis passt und da sagt unsere Demografie nein. Ansparen wird durch Inflation zum Deppengeschäft. Was macht man also? Ein System, bei dem man versucht, das Geld in der Kasse zu vermehren.

Volkswirtschaftlich ist Inflation nichts weiter als der Spiegel der Produktionsleistung. Es ist vollkommen egal, wo du dein Geld hinpackst: Wenn dir die Arbeitskraft ausgeht, dann sinkt der Wert überall. An der Börse hast du halt zusätzlich die Möglichkeit, relativ zur durchschnittlichen Entwicklung zu profitieren, wenn du gut bist, oder so richtig zu verlieren, wenn du es nicht bist. Aber im Großen und Ganzen spiegeln sowohl Zinsen auf Kredite als auch die durchschnittlichen Gewinne an der Börse genau die gleiche Entität wieder.

Machen andere Länder meine ich auch so, wenn ich jetzt nicht arg was durcheinander werfe.

Andere Länder machen das mit Geld, das sie aufgrund singulärer Einnahmen rumliegen haben, das zukünftigen Generationen zusteht und heute nicht sinnvoll für diese ausgegeben werden kann. Norwegen zum Beispiel nimmt einen Teil der Einnahmen aus der Ölförderung und versucht, diesen Wert bestmöglich für künftige Generationen zu erhalten, die nicht mehr direkt von der Ölförderung profitieren können. Das macht Sinn.

Deutschland dagegen nimmt gar keinen Wert. Sondern Kredite. Das heißt die FDP klaut das Geld zukünftiger Generationen. Und das mit dem Ziel, es nach erheblichen Risiken Angehörigen heutiger Generationen zu geben.


Wie soll man das auch anpassen? Renten kürzen oder Renteneintrittsalter erhöhen? Haben wir nicht jetzt schon ein Problem mit Altersarmut und immer mehr Leuten, die vorzeitig schon in Rente gehen?
Entweder das oder man muss eben irgendwo eine Geldquelle auftreiben.

Vorzeitige Rente haben wir nur bei Leuten mit Ausbildungen, die kaum noch nachgefragt werden. Die schiebt die Politik in die Armuts-Frührente ab, weil sie eh keinen Job mehr bekommen werden uns so aus der Arbeitslosenstatistik fallen, ohne dass man sie noch einmal für eine andere Tätigkeit fit machen muss. Letzteres wäre beim heutigen Renteneintrittsalter auch nicht mehr sinnvoll, aber genau da muss man eben allgemein angreifen:
In einer Zeit, in der einfachen Jobs 20 Jahre Schule/Praktika/... vorausgehen, den mittleren 25 Jahre Ausbildungsphase und diejenigen, die etwas besser verdienen und somit wirklich was einzahlen können, erst mit 30 die Einstiegspositionen verlassen haben, kannst du die Leute nicht von 65 bis 85 zu Hause sitzen lassen. Erst recht nicht, wenn ein dynamischer Arbeitsmarkt mittelfristig in allen Karrieren zu Pausen führt, lebenslanges Lernen aka mal ein Weiterbildungshalbjahr einschieben zur Norm werden soll und auch noch Zeit für Familie bleiben will.

Die misratene Familienpolitik der 50er und 60er verschärft das Problem zwar in den kommenden Jahrzehnten zusätzlich, aber 20 Jahre Rentenzeit bei 40 Jahre effektiver Einzahlungszeit würde selbst bei einer flachen Demographie entweder 33% Rentenbeiträge oder aber ein deutlich schlechteres Lebensniveau im Alter bedeuten. Aktuell kaschiert die deutschen Politik das, in dem sie heutigen Rentnern Geld schenkt, dass künftigen Generationen genommen wird. (= mit Schulden)
 
Und: Warum hast du diese, offensichtlich von der AFD geframten, Zahlen eigentlich bis heute als Fakt hingenommen und verbreitest sie jetzt hier weiter, anstatt wenigstens 5 Sekunden in eine Verifikation zu investieren? Solange habe ich gebraucht, um herauszufinden, dass davon nur 12,9 Milliarden nicht in akute Notmaßnahmen fließen oder aber direkt in Deutschland bleiben, womit sich deine AFD-like Rentenrechnerei größtenteils erledigt hat. Und von dieser Summe geht auch noch ein Großteil nach Indien. Also dem Land, dass man derzeit mit allen Mitteln und Wegen dazu zu bringen versucht, nicht mehr Putin und Iran zu unterstützen, sondern auf der Seite des Westens zu bleiben. Hast du den AFD-Fascho mal dazu gefragt, ob die Verhinderung von weiterer iranischer Aufrüstung auch einen 0-Cent-Wert für ihn hat?
So viele Worte, mal wieder, du solltest öfter als einmal pro Woche tippen, und am Ende steht hinter deinem Link am Ende der Artikels:

Wie soll man alleinerziehenden Müttern, verarmten Rentnern oder in prekären Verhältnissen lebenden Familien erklären, dass Deutschland munter Geld ausgibt für Gender-Trainings in China oder ein Projekt zu positiver Maskulinität in Ruanda? Oder, um beim derzeit wohl umstrittensten Thema zu bleiben, für den Aufbau eines Fahrradschnellwegenetzes in Perus Hauptstadt Lima?
 
Normaler Weise müsste man sofort eine Rentenreform machen, um die steigende Anzahl Rentner versorgen zu können. Das bedeutet, dass man Renten kürzen muss und das System ändern muss.
Oder die RV-Beiträge erhöhen.
Macht aber keine Regierung. Anstatt will man jetzt ein Aktiensystem aufbauen, das dann Gewinne in die Rentenkasse einzahlen soll. Ein System, das komplett auf Schulden setzt und darauf, dass das mit den Aktien klappt.
Ich frage mich wie man das zukünftig finanzieren will?

Auf einen Rentenempfänger kommen immer weniger Einzahler.
 
Oder die RV-Beiträge erhöhen.
Wer soll das bezahlen?
Es wird ohne ein deutlich höhereess Renteneintrittsalter und eine totale Flexibilisierung mit Anreizen für Rentner, trotzdem noch Arbeiten zu gehen, wenn sie denn wollen, absolut nicht gehen. Renteneintrittsalter erstmal 70 Jahre (mindestens), früher (Abschlagsfrei) in Rente gehen kann nur Jemand mit gewissen Beitragsjahren oder auf Grund des Berufes mit ärztlichen Atest.
Es ist nicht nur ein Problem das es immer mehr Rentner gibt (Babyboomer Jahre), sondern die auch immer länger leben. Seit 1990 hat sich die Lebenserwartung um durchschnittliche 8 Jahre erhöht, Tendenz weiter rapide steigend.
 
Wer soll das bezahlen?
Es wird ohne ein deutlich höhereess Renteneintrittsalter und eine totale Flexibilisierung mit Anreizen für Rentner, trotzdem noch Arbeiten zu gehen, wenn sie denn wollen, absolut nicht gehen. Renteneintrittsalter erstmal 70 Jahre (mindestens), früher (Abschlagsfrei) in Rente gehen kann nur Jemand mit gewissen Beitragsjahren oder auf Grund des Berufes mit ärztlichen Atest.
Es ist nicht nur ein Problem das es immer mehr Rentner gibt (Babyboomer Jahre), sondern die auch immer länger leben. Seit 1990 hat sich die Lebenserwartung um durchschnittliche 8 Jahre erhöht, Tendenz weiter rapide steigend.
Ja aber keine Verpflichtung für alle bis 70 Jahre zu arbeiten. Sondern freiwillig.
Gerade aus handwerklichen und Pflegeberufen die sind schon körperlich mit 60 oft kaputt.
 
Ja aber keine Verpflichtung für alle bis 70 Jahre zu arbeiten. Sondern freiwillig.
Gerade aus handwerklichen und Pflegeberufen die sind schon körperlich mit 60 oft kaputt.
Das sind Forderungen die nur auf dem Papier schön aussehen. In der Realität lässt sich sowas nicht mehr umsetzen.

Die Rente ist umlagefinanziert, das funktioniert solange wie genug Geld nachkommt. Dem ist durch die sinkenden Geburtenzahlen aber nicht mehr so. Du musst dafür sorgen dass alle in das System einzahlen und gleichzeitig das Eintrittsalter hochsetzen. Das ist keine populäre Entscheidung, aber je länger wir uns davor drücken, desto ekliger wird es am Ende. Für bestimmte Berufsgruppen ein geringeres Alter anzusetzen wird ebenso wenig funktionieren, das wird vom Bundesgerichtshof, zu Recht, direkt einkassiert.
 
Gerade aus handwerklichen und Pflegeberufen die sind schon körperlich mit 60 oft kaputt.
Das meinte ich mit Flexibilisierung und ärztlicher Untersuchung, plus die Politik muss Anreize schaffen, obwohl der Markt das im Moment fast alleine regelt, durch mangelnde Facharbeiter, das gerade in den körperlich anstrengenden Berufen, die Leute frühzeitig für die Ausbildung oder andere Aufgaben durch Arbeitgeber umgeschult oder Aufgaben gefunden werden. Jeder Handwerker kann auch noch mit 65 oder 70 Jahren ausbilden, vielleicht mal abgesehen von den Leuten die auf Dächern rumklettern müssen, aber selbst da können erfahrene ältere Handwerker noch Theorie und teilweise Praxis vermitteln.
Ich weiss aus erster Quelle das der Bosch schon komplett ein Program für seine zukünftigen Rentner aufgelegt hat, in Ausbildung, Projektleitung etc. weiter mitzuarbeiten, auf welcher Stundenbasis der "Rentner" denn möchte. Sie werden aktiv angesprochen.

Extremes Beispiel:
Bei Blohm und Voss gibt es wohl immer noch, zumindestens vor 5 Jahren hat es sie noch gegeben, die "Rentner Nietengang", die einzigen Leute die in Hamburg (eher gang Deutschland) wo noch 3-4 genietete Hafenschlepper rumfahren, diese reparieren können. Die Jungs sind fast ganzjährig ausgelastet mit 20 Stundenwochen und sind 70-80 Jahr alt. Wenn die weg sind, was wohl sehr bald passieren wird, kann die Dinger keiner mehr reparieren, weil es keine Leute mehr gibt die nieten können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder die RV-Beiträge erhöhen.
Kann man auch, aber wohin soll das dann führen? Die Pflegeversicherung braucht auch mehr Geld. Die Krankenversicherung auch. Am ende hast du dann 40% Abgaben.
Ich frage mich wie man das zukünftig finanzieren will?
Der Plan ist ja Schulden machen und mit dem Geld am Aktienmarkt spekulieren. Wobei du auch erst mal die Zinsen zahlen musst, egal ob du Gewinne oder Verluste machst.
Auf einen Rentenempfänger kommen immer weniger Einzahler.
Das geht ja, weil die Produktivität in den letzten Jahrzehnten immer weiter gestiegen ist. Nichtsdestotrotz wird das nicht so weiter finanzieren, dafür leben die Menschen immer länger. Man wird um eine Steigerung des Renteneintrittsalters nicht herum kommen.
Aber da muss man Regelungen finden, da das Durchschnittsalter zwar steigt, aber eben in bestimmten Berufen nicht.
 
Ja aber keine Verpflichtung für alle bis 70 Jahre zu arbeiten. Sondern freiwillig.
Gerade aus handwerklichen und Pflegeberufen die sind schon körperlich mit 60 oft kaputt.
Auch da werden längst nicht alle die jetzt 50 sind in 10 Jahren kaputt sein. Dafür sind Lebenswandel und Arbeitsbedingungen auch dort deutlich zu gut geworden.
Die Dauertrinker und Kettenraucher, wie sie in ersterem bzw. letzterem leider immer noch überproportional vorhanden sind, natürlich nicht, aber da sehe ich dann auch nicht unbedingt warum die Allgemeinheit die Frühverrentung voll tragen sollte.
 
Ich frage mich wie man das zukünftig finanzieren will?
Gar nicht, weil Arbeitskräfte auch wertvoller werden und damit entsprechend teurer.
Kann man auch, aber wohin soll das dann führen? Die Pflegeversicherung braucht auch mehr Geld. Die Krankenversicherung auch. Am ende hast du dann 40% Abgaben.
Wenn nicht mehr. Warum fühlen sich Arbeitnehmer hierzulande noch gleich verarscht?
Nichtsdestotrotz wird das nicht so weiter finanzieren, dafür leben die Menschen immer länger.
Ja, aber da wirken Zivilisationskrankheiten fleißig gegen. Blöderweise werden die Leute da eher arbeitsunfähig, ehe der Bedarf nach Sozialleistungen auf natürlichem Weg endet. Trotzdem gibt es meine ich Theorien, dass die Lebenserwartung in den nächsten Jahr(zehnt)en nicht mehr großartig wachsen und womöglich sogar abfallen könnte.
 
Warum fühlen sich Arbeitnehmer hierzulande noch gleich verarscht?
Weil die Eltern zu wenig schnackselten und selber Kinder von zu viel ungeschützt schnackselnden Eltern sind? Der Pfropf, der sich durch die Alterspyramide schiebt, kommt nicht von ungefähr.

Obendrein wird schon seit den späten 1970er Jahren von Demografen vor dem heutigen Rentenproblem gewarnt. Wenn die, die jetzt in Rente wollen, jammern, dass zu viele aus einem schrumpfenden Topf eben auch weniger bekommen können, dann kann man denen nur noch den Vogel zeigen.
 
Gregor Gysi hat gestern beim Lanz Verschwörungstheorien verbreitet, um den Angriff Russlands zu relativieren.
Furchtbar. :nene:
 
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