AW: Killerspieler als Terroristen: Seehofer fühlt sich absichtlich missverstanden
Außerdem, wer nicht regelmäßig mit solchen gestellten Aufgaben wie in IQ Tests zu tun hat (und sich um andere lebenswichtige Dinge kümmert), schneidet automatisch schlechter ab.
Man kann das auch trainieren.
Stimmt, jeder kann das trainieren. Warum wird das dann nicht trainiert? Ansonsten solltest du mal den Link nachlegen, das hört sich einfach nach unterschiedlicher Bildung an, die natürlich in den IQ eingeht. Das Thema Rassen sollten wir doch eigentlich schon zurecht seit 45 abgehakt haben. Wobei ich schon verstanden habe, dass du das auch nicht so gemeint hattest. Aber meiner Meinung auch der User, den du zitiert hattest ebenso nicht.
Der Rest des Posts geht an alle, die sich entsprechend geäußert haben, denn es ist mitunter schon auch
sehr radikal, was so an manchen Stellen hier gepostet wird.
Z.B. @Poulton Auch wenn ich manche Punkte von dir durchaus nachvollziehen kann und den grundsätzlichen Zusammenhang mit Elternhaus und Bildung teile, gibt es trotzalledem die gute Möglichkeit und wird auch vom Staat sehr viel dafür gemacht, dieser Spirale zu entkommen. Was ich aber für Quatsch halte, ist das hier:
Und wenn du mal Abgründe erleben willst: Schau dir Kinder aus total zerrütteten Familien an, wo bei den Eltern der Tag mit einer Flasche Schnaps oder irgendwelchen anderen Drogen beginnt und mit einer Prügelorgie endet und die Kinder irgendwie zusehen müssen, das sie über die Runden kommen. Aber sowas will man als sozial-ignoranter Neureicher natürlich nicht sehen bzw. handelt nach dem Grundsatz "selber Schuld, sie hätten sich halt mal Aktien kaufen und irgendetwas mit IT machen sollen". Fast so, als ob man es sich aussuchen kann, in was für Verhältnisse man hineingeboren wird. Ekelhaft dieses nach unten treten und nach oben buckeln.
Heißt das, wer nicht geschlagen wurde, kann sich nicht zum (gekaperten) Thema der sozialen Ungerechtigkeit äußern? Gut, bei mir gab's neben Unterstützung auch Schläge und Suff im Elternhaus. Bin ich jetzt Fachmann? Hat das damit nun Expertenwert? Denn ich hab es auch "geschafft", nicht in solchen Verhältnissen leben zu müssen. Zum Glück im Verlauf meiner Kindheit auch meine Eltern. Und woran hat es gelegen? Meiner Meinung nach am grundsätzlich grundsoliden Schulsystem und auch an der guten Sozialarbeit (Frauenhaus)/ Medizin/Therapie (Suchtklinik) auf Seiten meiner Eltern. Und zwar schon vor 40 Jahren, bei meiner Familie.
Es braucht v.a. den Willen, aus dieser Zwangslage rauszukommen. Der ist aber manchmal leider nicht vorhanden. Sei es aus Unvermögen oder eben aus Unlust. Das ist auch oft sehr schwer zu unterscheiden.
Lustiger Weise hab ich mal vor ein paar Jahren (ich glaub vor 4) ausgerechnet, dass ich als Ingenieur (der ich trotz der Situationen in meiner Kindheit geworden bin, und zwar aufgrund der guten Sozialarbeit, dem Willen meiner Eltern sich helfen zu lassen und dem Schulsystem und vielleicht auch ein wenig eigener Anstrengung) mit meiner sechsköpfigen Familie beinahe so viel netto verdient habe, wie wenn ich einfach Hartz IV "nutzen" würde. Nur das ich davon dann auch Miete und Nebenkosten zu zahlen hatte. Sprich, ich mit Hartz 4 besser dagestanden hätte. Einfach mal selber hinsetzen, (4x Kindergeld wird auf Hartz 4 angerechnet, daher ausgeklammert), 4x Hartz 4 für Kinder, 2 mal für Erwachsene ausrechnen und dann die Miete aus den Ausgaben streichen. Und auch alle Sonderausgaben wie ne kaputte Waschmaschine usw. Da hätte ich spontan 40 Stunden Freizeit anstelle Arbeit gehabt, mit demselben netto.
Und ich wäre damals schon im Bereich der Besserverdienenden gewesen (Brutto >50T€). So sieht die Realität aus. Das soziale Netz ist doch nicht schlechter geworden, sondern besser.
Die Situation in den Bundesländern im Osten ist doch auch nicht schlechter, als vor der Wende (gefühlt vielleicht, faktisch war der Staat pleite) und nach der Wende (ein Blick auf die Infrastruktur langt) bis heute. Und auch hinsichtlich z.B. Braunkohleabschaffung, das ist umweltpolitisch sicher notwendig und sinnvoll. Aber was man da für ein Füllhorn in Richtung Großbetriebe auskippt, halte ich für Unsinn. Einfach mal hinsetzen, ausrechnen. Dann doch lieber jedem Beschäftigten die umgerechnet ca. 1 Mio Euro pro Nase direkt auszahlen. Oder eben das Geld in die neu zuschaffenden Betriebe als Starthilfe investieren. Eventuell wird das ja auch so gemacht werden, da aber noch nichts feststeht, bin ich skeptisch.
Ich teile aber auf der anderen Seite auch die Kritik, dass z.B. bei Banken (Rettung von Banken sei alternativlos - sehr gerne hätte man mal eine crashen lassen sollen) oder auch Multimillionen-Dollar Konzernen mit Winzlingssteuern, an der absolut falschen Stelle gespart/unterstützt wird. Aber so was - genauso wie Arbeitslose oder Hartz 4 Bezieher - soll und kann man nicht einfach Verallgemeinern.
Und das wurde und wird doch alles von allen möglichen Parteien mitgetragen (links, mitte, rechts, grün, schwarz, gelb, rot, ...).
Oder im Kleinen, wieso fordert kein Politiker/keine Partei die Abschaffung des pauschalen Freibetrags (
Pauschale Freibetraege: Sind die Steuerprivilegien von Parlamentariern rechtens? | SPIEGEL Plus) oder die
extrem hohen Pensionsansprüche schon nach relativ kurzer Zeit? Das möchte komischerweise auch keine linke Partei abschaffen, oder wo war da ein Gesetzesantrag im Bundestag?
Ich bin übrigens für eine noch bessere Bezahlung der Parlamentarier. Das sollte eigentlich deutlich über dem liegen, was ein Geschäftsführer so verdient. Dafür aber nur für ein Bundestag mit 50% Besetzung im Vergleich zu heute. Und wegen mir in der Bundesregierung ruhig auch auf dem Niveau von Konzernen liegen. Aber alles ohne das Rundumsorglospaket (Rente/Pension, Dienstzimmer, Fahrzeug, ...), und mit denselben Belegorgien und auch zu versteuern wie normale Menschen. Dann würde man mal sehen wie lästig das alles ist, was man da zum Teil für einen Mist beschließt.
So, einmal Rundumschlag.
Trotzdem, Fakt ist, es geht
uns allen (nicht jedem, aber in Summe, und auch für die einzelnen Teilbereiche)
zum Glück immer besser, und das weltweit. Ich empfehle dazu das sehr gute Buch factfulness (ist auf Deutsch übersetzt) zu lesen. Oder gleich bei den Statistiken von
Gapminder: Gapminder Foundation is fighting devastating ignorance with a fact-based worldview that everyone can understand. (leider nur englisch) nachzuschauen.
Was übrigens nicht heißt, dass alles gut ist. Aber es kann (und ist) trotzdem besser als früher. Sprich, es geht uns verglichen mit früher besser, es ist noch nicht alles gut oder perfekt, und es kann (und wird) uns zukünftig besser gehen.
(Auf Fakten basierte) optimistische Grüße
Thomas
EDIT:
Ha, das führt ja direkt zum eigentlichen Thema zurück. Der liebe Horsti hat sein Gesülze eben nicht auf Fakten basiert, sondern auf seine Erfahrung (und seinem Gefühl) einer in den 90er Jahren sehr populären Diskussion zur Gamerszene (die damals schon inhaltlicher Humbug war). Naja, jetzt hat er es ja sowieso nicht so gemeint (wie immer). Wendehorst.