Was haltet ihr von der Frauenquote? Sinnvoll, oder Unfug?
Bezogen auf die Umsetzung, wie sie in Deutschland vollzogen werden soll, nicht die Grundidee im allgemeinen
Ich sehe da keinen Unterschied zwischen der Umsetzung in Deutschland und der Grundidee:
Es ist ein bescheuertes Konzept zur Behandlung von Symptomen unter vollkommener Ignoranz gegenüber den Ursachen. In den 70ern hat man einen geringen Anteil von Frauen an den Abiturienten festgestellt (heute stellen sie -ganz ohne Quote- die Mehrheit), in den 80ern eine geringen Anteil unter den Studenten beklagt (dito), in den 90ern war die Quote unter den promovierenden gering (besser sich zunehmend) und heute jammert man rum, dass die Frauenquote unter den Spitzenkräften (d.h. älteren Personen, die i.d.R. in den 80ern studiert und spätestens in den 90ern promoviert haben) nicht dem Anteil von Frauen an der Gesamtbevölkerung entspricht.
Wie blind muss man eigentlich sein, um Effekte z.B. vergangener Bildungsteilnahme so grundlegend auszuschließen, dass man nicht einen Blick auf die Zahl der Frauenquote unter den Bewerbern wirft?
Ich war vor einigen Jahren in einer Berufungskomission für eine Professur wirhabenjasowenigProfessorinnenindenNaturwissenschaften. Wir hatten iirc. rund 35 Bewerbungen. Darunter zwei Frauen. Die eine hatte keinerlei Vorbildung, die zur Stelle passte (zugegeben: Was der Sieger schlussendlich macht, hat auch nichts mit der Ausschreibung zu tun), die andere war eine Mitarbeiterin aus dem eigenen Haus mit miserabler Publikationsleistung (dafür hatte sie zwar gute Gründe, aber um Küngelei zu verhindern, sind Hausberufungen sind nur dann möglich, wenn der interne Kandidat mit Abstand der beste für die Stelle ist).
Nun ratet mal, wieso diese Stelle nicht mit einer Frau besetzt wurde, obwohl es doch schon so wenige Koleginn* gab.
Garantiert weil Frauen bei der Auswahl unterdrückt wurden, weswegen dringend eine Quote eingeführt werden muss...
*genau eine, um genau zu sein. Die ist jetzt übrigens Leiterin des größten deutschen Instituts, das sich mit irgend etwas aus ihrem Fachgebiet -zum Großteil aber mit anderem- beschäftigt.
Klassischer Grünen-Ansatz:
Groß Gleichberechtigung rumposaunen und wie dieses erstrebenswerte Ziel erreichen wollen ?
Mit Diskriminierung.
Stell dein Gebashe bitte ein:
Die aktuelle Debatte wird von der CDU angeführt.
(genauer: Bislang hab ich noch von gar keinem anderen größere Zustimmung gehört. Zugegebenermaßen auch nicht drauf geachtet)
Die Grünen haben zwar (leider) einen feministischen Kader, aber der war in den letzten Jahren eher das fünfte Rad im Wagen, was parteiexterna angeht. (bezüglich parteieinterna: Da es keinerlei Qualifikation für politische Posten gibt, aber ohne Ende Klüngelei, könnten Quoten an der Stelle sogar ein Argument sein - und nicht nur für Geschlechter. Zugegebenermaßen sollte man sie an der Mitgliederstatistik festmachen, aber das verlangt erstmal das Eingeständniss, überhaupt nicht representativ für die Gesellschaft zu sein - womit sich demokratische Parteien naturgemäß schwer tun)