Mahoy
Volt-Modder(in)
Siehst du, und mir hat dazu bereits seine Quintessenz "die Welt muss vegan werden" genügt. Vermutlich hat sich bei mir noch nicht so viel vorweihnachtliche Harmoniebereitschaft eingestellt.Ich meinte damit seine Posts bis zu dem von dir, auf das ich geantwortet habe. Erst nach den von mir zitierten Zeilen hat er den moralischen Radikalveganer raushängen lassen,
Dessen bin ich mir bewusst, daher auch die uneingeschränkte Zustimmung.Mais war der beste Vergleich, weil die für Menschen und für Tiere genutzten Sorten sich sehr ähneln.
Mir ging es darum, die Steilvorlage auch gleich für ein Plädoyer gegen Monokulturen zu nutzen.
Mais ist ein zweischneidiges Schwert, äh, Korn. Es wird wie blöd angebaut, weil es an sich wenig Ansprüche an den Boden stellt, aber viel Energie und Masse liefert. Das liegt allerdings daran, dass Mais den verfügbaren Boden gnadenlos auslaugen kann, um unter anderem auch die fehlenden Sonnenstunden und geringere Sonnenstärke zu kompensieren, die er als Süßgras gerne hätte.Futter- mit Mohrrüben kann man schlechter vergleichen. Davon abgesehen ist Mais eigentlich ganz gut für viele Äcker in Deutschland geeignet. Deswegen hat ist er ja mittlerweile soweit verbreitet. Er mag es zwar eigentlich etwas wärmer - aber hey, es ist Klimawandel. Störender wäre die allgemeine Krankheitsanfälligkeit, aber die hängt nicht mit unseren Breiten zusammen.
Normalerweise würde sich das einigermaßen wieder ausgleichen, weil Mais abzüglich der Frucht einen Haufen Gelumpe hinterlässt, dem Boden also wieder anreichert. Der Haken dabei ist, dass in unseren Breiten das Wenigste liegengelassen wird und unsere Ackerflächen (bzw. die darin enthaltenen, wenn nicht ohnehin bereits totgesprühten Organismen) nicht sonderlich gut darin sind, Maistroh und -strunke umzusetzen. Das muss also durch stärkere Düngung kompensiert werden, und deren Nachteile kennen wir ja.
Ursprünglich wurde Mais zusammen mit anderen Kulturpflanzen angebaut, von allen wurden nur die Früchte geerntet und der Abfall enthielt alles Erforderliche, um den Boden für den nächsten Zyklus wieder anzureichern. Im Idealfall, versteht sich - auch die ersten Maisbauern haben es auf lange Sicht geschafft, die Böden damit zu zerstören und in Zentral- und Südamerika ein paar nette neue Wüstenstrecken zu schaffen.
Grob vereinfacht: Mais ist böse. Zumindest dann, wenn man ihn flächig anbaut. Eigentlich ist es das ideale Korn, um als Lückenfüller in schlechten Ecken von Kleinanbauflächen zu dienen, die außer Licht nichts zu bieten haben. Du weißt schon, die Stellen im Garten, wo die meisten anderen Kulturpflanzen das Handtuch werfen und nur Unkraut gedeiht.
... für die Anzahl und Zusammensetzung der aktuellen Viehhaltung. Saftiges Grün brauchst du nur für Rinder, die ordentlich Fleisch und Milch produzieren müssen.Mir wäre keine Region in Deutschland mit intensiver Bewässerungswirtschaft bekannt. Dass man mittlerweile zunehmend mehr im Sommer beregnen muss, stimmt zwar, aber auch hier zulande übliche Wiesengemeinschaften vertragen die langen Dürreperioden nicht und entsprechende Trockensteppenpflanzen haben nicht den Ertrag für ganzjährige Beweidung.
Wie schon früher angedeutet, trieben unsere Altvorderen Schweine in den Wald, hielten Ziegen und Schafe, lediglich hier und da eine Handvoll Rindviecher und das Federvieh lief überall herum. Und das nicht, weil sie voll öko gewesen wären, sondern weil es das Naheliegende und Realisierbare für die bei uns vorherrschenden Bedingungen war. Erst als man größere Waldflächen gerodet hatte, kann man überhaupt auf den Gedanken, Flächen primär oder sogar ausschließlich als Weideflächen zu nutzen und größere Stückzahlen drauf zu scheuchen.
Wir können und wollen natürlich nicht zu Dorfgemeinschaften von steinzeitlichen Waldbauern zurück, aber unter der Prämisse, tierische Produkte reduzieren und Tierhaltung nur dort betreiben zu wollen, wo sie aus ökologischen Gsihctspunkten heraus sinnvoll (und meinetwegen auch ethisch vertretbar) ist, darf man sich durchaus an dem orientieren, was nachweislich funktioniert hat.
Die Frage ist halt, wie und wie viel man düngen muss und ob man auf bestimmten Böden von vornherein vielleicht nicht unbedingt das anbaut, was gerade besonders im Trend liegt und/oder stark gefördert wird, sondern was für die betreffenden Boden (Beschaffenheit, Lage etc. sinnvoll) ist.Und Düngen musst du jeden Boden, den du auf Dauer nutzen willst, denn die mit den geernten Pflanzen abtransportierten Nährstoffe müssen irgendwie ersetzt werden. Das wir für 5% mehr Ertrag 50% zu viel Dünger draufkippen und damit das Grundwasser vergiften bedeutet nicht, dass die Pflanzen für den Boden ungeeignet wären. Sondern halt nur dass Bodenschädigung billig und etwas mehr Ernte lukrativ sind.
Wie ich ja auch schrieb.Tatsächlich spielt das aber gar keine so große Rolle. Wenn du das komplette Großwildmanagement über Raubtiere abwickeln willst, hast du einfach so viele Wölfe, dass immer und überall irgendwo wanderne Einzelexemplare unterwegs sind.
Und natürlich würden die sich lieber vom Menschen fern halten, aber da es praktisch unmöglich ist sich durch Deutschland zu bewegen und Abstand zu Menschen halten und weil die wenigen einsameren Regionen dann eben schon alle Revier ansässiger Rudel sind, bleibt diesem Überschuss nur der Weg durch die Vororte. Und in denen wiederum sind es Gärten und Gründanlagen, die noch die meisten Rückzugsmöglichkeiten bieten - solange, bis da noch einer dieser komischen Zweibeiner ebenfalls Versteck spielen will
=> Konflikte vorprogrammiert
Ich kann mir gerade nicht vorstellen, dass Jäger auf jede Jagdminute vier Tage Hege und genauso strenge Regelungen für ihre Waffen wollen, wie sie für jedermann gelten und dafür ihre gewaltige Lobby in Betrieb setzen, anscheinend ein bundesweites Erstarken der Grünen betreibt, aber wenn du meinst.Ich kann die Vorurteile fortschreiben. Genauso wie die Jägerlobby das Gesetz, denn da steht komischerweise überaus selten das drin, was Umweltschützer oder Biologen seit Jahrzehnten befürworten, sondern genauso wie im Waffenrecht, etc. mit schönster Regelmäßigkeit das, was Jäger wollen.
"Den Jäger" gibt es nicht, das ist keine homogene Gruppe, sondern eine bunte Mischung: Naturfreunde aus Selbstzweck, Trophäenfetischisten, Leuten, die nur Jäger geworden sind, weil sie nicht Förster werden durften, quasi scheinselbstständige Erfüllungsgehilfen der örtlichen Landwirte etc. p.p. ...
Was in den meisten Revieren ausgebracht wird, ist schon ziemlich genau das, was benötigt wird, damit im Winter nicht überall Wildkadaver herumliegen. Was dein Bild prägt sind vermutlich Jäger, die auf ihrem Privatbesitz selbst entscheiden können, welchen "Ertrag" sie anstreben.Warum sie die Bestände großfüttern wollen, wenn nicht zum abschießen, kannst du ja gerne erklären.
Die meisten (nicht hauptberuflichen) Jäger sind allerdings Jagdpächter und haben wenig bis gar keinen Einfluss, aber dafür Vorgaben zzgl. zum staatlichen Hegeauftrag. Die dürfen mal ein paar Handvoll Mais ausbringen, damit das Wild im Revier bleibt und die umliegenden Äcker verschont oder zur Kirrung (Die übrigens massiv reglementiert ist, da hat haben die Jagdlobbyisten wohl gepennt ...), was wohl kaum zum "großfüttern" reicht. Da wird auch nicht geschossen, was man will, sondern was man muss und bestenfalls darf.
Und selbst oben genannte Ertragjäger sind Massentierhaltern vorzuziehen, da ihr Bestand immerhin einen artgerechten Lebensraum hat, von dem selbst von Demeter/Naturland/WasAuchImmer zusätzlich gesiegelte Bio-Viecher nur träumen können, die bekanntlich auch nicht an Altersschwäche sterben, bevor sie verwertet werden.
Das kann ich nicht beurteilen, denn in den von mir regelmäßig frequentierten Natur- und selbst Landschaftsgebieten hat sich das noch niemand getraut. Aber wenn udn auch wie folgt:Bei der Gelegenheit bitte auch gleich noch, warum sie das mitten in Naturschutzgebieten höchsten Schutzgrades machen, wo jegliche Eingriffe per Gesetz komplett verboten sind.
Fotografieren und zur Anzeige bringen. Mit Gemoser in Foren wird man Schweinehunde in keinem Bereich los.Jemand, der schonmal bis zum Elbogen in Wildschweinsuhle gesteckt hat, weil der Jagdpächter vom Nachbarhang mehrere Säcke Mais neben wissenschaftliche Vorschungsinstallationen gekippt hat, damit sich ein paar Tierchen mehr in Richtung seiner Abschussfläche begeben]
Ich sag's mal so: Mein Schwiegervater hat mich zu etlichen Veranstaltungen mitgeschleppt in der Hoffnung, ich würde den Staffelstab übernehmen, den er (vernünftigerweise) aufgrund seines Alter abgeben will. Da ich mir früh vorgenommen habe, auf nichts zu schießen, was nicht auch schießt, ist das zwar vergeblich, aber die Einblicke sind sehr erhellend. Die Spannungen zwischen bestimmten Fraktionen innerhalb der Jägerschaft kann man mit Händen greifen.Und wenn Kontakt zu Jägern hast, dann brauch ich dir wohl nicht zu erzählen, dass es immer noch mehr als genug gibt (ich sage nicht "alle"), die liebend gern Trophäen schießen, aber eher wenig Wert auf die Entnahme kranker Tiere legen.
Da sind die Alten, von denen einige Idealisten aus Tradition sind und andere konservative Ansichten haben, die deine Vorurteile bestärken dürften. Dann gibt es die Jüngeren, von denen manche noch idealistischer sind und Andere, die eher auf Nervenkitzel aus sind. Die Einen sind öfter mit der Kamera als mit den Flinte im Wald, die Anderen würden ganz gerne mit exotischen Waffen jagen dürfen, die Nächsten würden am liebsten für jeden (Pflicht-) Abschuss ein Ritual abhalten, um dessen Seele zu besänftigen, und die Übernächsten schimpfen auf ihre jeweiligen Verbände, weil diese wahlweise zu progressiv oder zu rückständig sind.
Du gehst davon aus, dass dies von Fehlschüssen stammt. Tatsächlich ist es aber so, dass auch saubere Treffer das Tier durchschlagen und dann natürlich im Wald landen können oder beim Auftreffen auf Knochen im Tier zersplittern, Teile austreten oder nach dem Aufbrechen in zurückgelassenen Innereien im Wald zurückbleiben. Auch Schrot ist ein Verursacher, weil auch da viel daneben geht, obwohl das Tier leidensfrei getroffen wird.Diese Aussage passt nicht zu den Tonnen an Blei, die deutsche Jäger jedes Jahr in der Landschaft lassen, und die für ein zigfaches der zum Umweltschutz zu entnehmenden Menge reichen würden.
Blei im Wald ist allerdings ein Thema, dessen sich auch Jäger durchaus bewusst sind. Sogar die Wenigen, die kein ökologisches Problem darin sehen, haben ungern Blei in dem Fleisch, dass sie und ihre Familien anschließend verzehren. Die meisten Jagdverbände empfehlen bleifreie Geschosse, die explizit ökologischen Jagdverbände (Ja, die gibt's!) fordern sogar regelmäßig vom Gesetzgeber, diese zu verbieten - auch wieder so ein Punkt, bei dem die von dir als mächtig betrachtete Jägerlobby irgendwie bisher nicht so wahnsinnig viel Einfluss hatte.
Egal wie, das Blei in deutschen Wäldern es hat wenig bis gar nichts damit zu tun, wie sehr bejagte Tiere leiden. Aber auch da sollte man man nichts schönreden: Die Schießsicherheit nimmt tatsächlich ab. Gerade beim Jägernachwuchs liegt die Trefferquote gerade bei jenem Drittel, welches erforderlich ist, um die Jagdprüfung zu bestehen. Dahinter steht allerdings auch ein Grund, der dir gefallen dürfte: Die schießen nicht mehr so sicher, weil sie grundsätzlich weniger schießen - erst einmal positiv, aber gar nicht mehr so gut, wenn sie tatsächlich mal Tiere aus dem Bestand entnehmen müssen und es an Treffsicherheit fehlt.
Das könnte man als Fingerzeig nehmen, dass jedes Ding mindestens zwei Seiten hat ...
Du meinst, sie leben (bis auf ein paar glückliche Angehörige des Öko-Adels) in engen Boxen im eigenen Kot und manchmal tagelang neben unbemerkt verstorbenen und verwesenden Artgenossen und werden in wahlweise stickigen oder zugigen Lkw auf lärmenden Autobahnen kilometerweit durch die Weltgeschichte gekarrt, um dann vor dem nächsten Stall anzuhalten oder vor einem Gebäude, das nach Tod riecht? - Darauf muss ich beim nächsten Waldspaziergang mal genauer achten, bisher ist es mir nicht so aufgefallen.Und bezüglich deiner Stressaussagen beim Schlachten: Jedes einzelne Mitglied eines Rudels, dass nicht am gegebenen Tag zur Strecke gebracht wird, unterliegt mindestens den gleichen Bedingungen wie Nutztiere auf dem Weg zum Schlachhof.
Heutige Wildtiere sind es auch gewohnt, dass im Wald knallt. Sie sind es auch schon seit Jahrmillionen gewohnt, dass Angehörige ihrer Gruppe ihre Rudels (oftmals auch erst nach stressiger Hetzjagd aller Beteiligten, um das schwächste Tier abzuscheiden) aus dem Leben gerissen werden. Und zwar nicht durch einen Blattschuss oder dümmstenfalls eine kleine Wunde mit anschließendem Fangschuss, sondern mit zig Biss- und Kratzwunden.Im Vergleich zum Idealzustand sogar mehr, denn Nutztiere sind ein gewisses Handling (drängen von einem Stall in den nächsten) von Kleinauf an gewöhnt und auch Transporte macht jedes Nutztier mehrfach mit, nicht erst auf dem Weg zum Schlachter. Das es plötzlich knallt, ein Mitglied der eigenen Gruppe vor Todesschmerz aufbrüllt und nach dem nächsten Knall tot zusammenbricht (im Idealfall. Wenn der Schütze weniger gut war mit Elend in der Special Extend Edition) und das einem das auch noch mehrmals jedes Jahr begegnet, dieses "Vergnügen" ist dagegen exklusiv bejagten Tieren vorbehalten.
Einmal davon abgesehen, dass in aller Regel Einzelgänger (geschossen werden, verkraften es Wildtiere wunderbar, wenn ein Tier aus ihrer Mitte erlegt wird. Sie flüchten dann ein ganzes Stück, bleiben dann ein paar Minuten im Unterholz und genießen danach den Luxus ihres simplen Gemüts und fangen wieder an zu äsen, als wäre nichts vorgefallen. Das habe ich selbst beobachtet und halte es für absolut nicht vergleichbar mit den unwürdigen Bedingungen und dem Dauerstress, dem Stalltiere ausgesetzt sind. Tieren aus ökologischer Haltung geht es sicherlich besser, aber auch die haben in aller Regel kleinere Reviere, mehr sozialen Stress und weniger Möglichkeiten zum artgerechten Leben, bis selbiges (und dann auch nicht gnädig unangekündigt) endet.
Ich sehe hier (in deinem Fall natürlich grundsätzlich informierte) Auswüchse des Bambi-Syndroms: Der der böse Jäger macht die Reh-Mama tot und ein kleines Reh kuckt in voller Filmlänge elegisch aus großen Augen, weshalb die Kinozuschauer nach dem Film, entrüstet über so viel Gemeinheit, mit ihren erschütterten Nachwuchs erst einmal zu McDonalds gehen und sich einen Burger genehmigen, der ja zum Glück ohne jägerliche Beteiligung in der Kühltruhe gewachsen ist.
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