[...] Verstehe ich nicht?
Wieso sollte jemand von einem 3800 auf einen 5900 upgraden? [...]
Es geht darum, dass mit der Zen2-Einführung sich viele User überlegt haben werden, ob sie mit 12 Kernen überhaupt sinnvoll was hätten anfangen können, sprich ob das P/L-Verhältnis für sie persönlich überhaupt gegeben war. Sieht man sich an wie vergleichsweise wenige 3900X verkauft wurden und wie viele dagegen zu selbst noch 2600er und 3600(X)ern griffen, ist das offensichtlich.
Dagegen jetzt, rund anderhalb Jahre später hat man eine entsprechende Basis und tendenziell werden sich nun eher mehr Kunden anstatt für ein Sidegrade für ein echtes Upgrade hin zu mehr Kernen entscheiden (
zumal das offensichtlich auch das letzte Upgrade auf AM4 sein wird, sieht man mal von einem möglichen Refresh ab). Das Geld rauszuwerfen für ein paar Prozentpunkte Mehrleistung ausgehend von bspw. einem 3800X (oder selbst 3700X) auf einen 5800X ist es i. d. R. nicht wert (
ja ich weiß, es gibt auch Leute, die auch für ein paar nichtige Prozetpunkte Geld ausgeben; der Markt in seiner Gesamtheit verhält sich da jedoch rationaler).
Selbstredend wird es auch Neukunden geben, deren Zahl/Anteil lässt sich aktuell jedoch nicht wirklich bestimmen, hingegen für Upgrader hat es AMD (nach Protesten
) relativ einfach gemacht und auch hier im Forum zeigten sich viele Zen2-Besitzer (gemäß Signatur) die dennoch upgradeten oder noch wollen. Jedenfalls bspw. Steam zeigt keine sprunghafte Entwickung bei der CPU-Verteilung auf. Beispielsweise der Anteilzugewinn von Jul auf Aug war gar deutlich größer als der von Okt auf Nov, d. h. bisher alles vergleichweise unauffällig.
Einiges.
Z.b. dass die Ryzen 5000 Verkaufszahlen weit über denen von Comet Lake S liegen, oder dass trotz der Paperlaunch Behauptung bislang tausende CPUs NUR von MF verkauft wurden.
Klar könnte AMD noch viel viel mehr absetzen, aber das kommt mit besserer Verfügbarkeit.
Nö, das ist vollkommen langweilig und schon seit letztem Jahr so, dass Intel hier deutlich hinterher hink, also kalter Kaffee. Erwähnenswert wäre lediglich, dass Intel trotz dieser Entwicklung nicht irgendwann gegen Null läuft, sondern immer um die 4.000 - 5.000 CPUs pro Monat bei MF umsetzt. Für Intel selbst ist das aber eher ein kleinerer und irrelevanterer Markt. Die setzen in einem einzigen Quartal weiterhin mehr CPUs um, als AMD im ganzen Jahr.
Darüber hinaus habe ich selbst nichts von "
Paperlaunch" geschrieben, und der Begriff ist im wörtlich zu nehmenden Sinne für alle Marktteilnehmer derzeit nicht anwendbar, da auch nVidia- und AMD-GPUs in relevanten Stückzahlen verkauft werden). Dennoch ist es in der aktuellen Situation nachvollziehbar, wenn einige Konsumenten/Forenuser (vereinfachend und teilw. auch verärgert) von "Paperlaunch" sprechen, denn die Verfügbarkeit ist schlecht.
Bei AMD ist das Thema m. eher ungefärbten M. n. gar kritischer zu sehen, weil es a) zwei Produktkategorien betrifft, CPUs und GPUs und weil b) zwei AMD-Officials (Azor und Herkelman) sich unmittelbar zuvor weit aus dem Fenster lehnten und gar eine gegenteilige Situation in Aussicht stellten und die Gelegenheit nutzten, um auf dem Konkurrenten rumzuhacken *), um dann aber nach dem Launch das genaue Gegenteil zu demonstrieren. In ihren Positionen wussten die sehr genau was auf den Markt zukommen würde. Das beste was sie hätten tun können, wäre in diesem Fall einfach die Klappe zu halten, wenn sie schon nicht hätten vorab eine Warnung aussprechen wollen, aber dann noch das genaue Gegenteil zu suggerieren. (
Da muss ich immer wieder schmunzeln, wenn ich an die Fanboys denke, die über Nvidia's und Intel's Marketing herziehen.)
Und AMD wird zweifelsfrei auch noch mehr absetzen, denn der Bedarf ist hoch und die Marketing-Maschinerie läuft ja dieses Jahr fast durchgehend auf Hochturen um den Bedarf anzufeuern, das steht außer Frage, nur ging es hier nicht um den Bedarf, sondern um die Verfügbarkeit und die ist zurzeit grundlegend mau.
Einzig bei Zen3
könnte sich das nun langsam bessern (?), denn mit dem was MF zumindest (vorerst) listet, scheinen sie ja mal eine erste größere Charge erhalten zu haben, denn dort stehen immer noch die Zen3-Modelle im Shop
(Wobei natürlich auch hier die aktuellen 379 € für einen 5600X nicht ganz zu den 299 € MSRP passen und bei den anderen Modellen sieht es nicht besser aus. **)
*)
Ich weiß nicht ob es ein direktes englisches Äquivalent zu "Wer im Glashaus sitzt ..." gibt Vielleicht muss man aber nur ausreichend stumpf und abgezockt sein, um derartige Äußerungen zu tätigen, wenn man schon absehen kann, das die einem kurze Zeit später bereits um die Ohren fliegen werden.
Zudem ist die Community ja i. d. R. ausreichend "nachsichtig" bzw. das Langzeitgedächnis da eher etwas löchriger, wenn es um das eigene, heißgeliebte Brand geht.
**) Alternate dagegen hat den 5900X derzeit nicht, wohl aber den 5950X, wobei man das bei MF auch relativieren muss, da die zu dem 5900X auch nur angeben: "Lagernd > 5 Stk."
[...] Meiner Meinung nach schlägt Nvidia aber deutlich mehr über die Stränge als AMD [...]
Das dürfte eher deinem Bauchgefühl zuzuschreiben sein oder aber du lässt dich zu sehr von dem hohen, absoluten Preis der RTX 3090er in die Irre führen. Aktuell tun sich da beide Brands nicht allzu viel und es ist schwer abzuschätzen wie viel da anteilig auf die Lieferketten und schlussendlich auf die Händler anzurechnen ist bzgl. der konkreten Preisgestaltung:
Alternate, das jeweils günstigste Modell ggü MSRP:
- RX 6800 XT : 949 € vs. 649 € : +46 %
- RTX 3080 : 849 € vs. 699 € : +21 %
- RX 6800 : 759 € vs. 579 € : +31 %
- RTX 3070 : 664 € vs. 499 € : +33 % (derzeit sogar verfügbar)
Mindfactory kann man hier derzeit nicht wirklich betrachten, da die aktuell, wie fast immer in den letzten Tagen, keine einzige RX 6000-Karte listen. Exemplarisch eine
- RTX 3060 Ti : 549 € vs. 399 € : +38 %
Bewegt sich letzten Endes also alles in einem relativ vergleichbaren Rahmen bzgl. der Preisaufschläge.