AW: [Netzteildiskussionsthread]
Ne, sinnlos ist das testen keinesfalls. Ich rate nur bei der Interpretation der Ergebnisse ein bisschen zur Vorsicht: Ein viertelter oder halber Prozentpunkt Effizienz oder 2 mV Restwelligkeit hin oder her sollten nicht Grundlage für eine Kaufentscheidung sein. Teilweise werden Entscheidungen wirklich auf Basis der zweiten Nachkommastelle gefällt -und das ist Mist. Man sollte beim Lesen der Zahlen keinesfalls vergessen, dass die Genauigkeit nicht perfekt ist. Wenn man selbst an den Knöpfen für die Feineinstellungen dreht, die Ströme trotzdem leicht drüber und drunter liegen, die Werte leicht schwanken und man dann teilweise Mittelwerte nehmen muss ist das schon beeindruckend. Und die Chroma hat teilweise 4 Nachkommastellen - das führt einem das alles auch noch so richtig vors Auge.
Die Kunst des Chromatestens liegt darin, möglichst viele Probleme zu vermeiden. Beispiele:
- Einzelbelastungen fair kalkulieren und vor allem mit veröffentlichen
- dabei die an den Schienen verbauten Anschlüsse berücksichtigen. Eine Grafikkarte wird wahrscheinlich im Rechner mehr 12V ziehen als ein Festplattenstrang. Die Schiene mit den Grafikkartenanschlüssen sollte also mehr belastet werden.
- keine Einzellimits (Chroma, Netzteil) versehentlich überschreiten
- ausreichend Kabel verwenden (sonst heizen sich die Kabel auf, wodurch der Widerstand steigt)
- am Oszilloskop mitdenken und keinesfalls der Automatik das Denken überlassen. Energiereiche Spikes müssen unbedingt mit rein, extrem energiearme Ausschläge bleiben draußen. Ich hab praktsicherweise Screenshots gemacht.
Der Ausflug zu Enermax hat sich insgesamt trotz 1350 Straßenkilometern voll und ganz gelohnt. Beim einen oder anderen Netzteil gibts jetzt dann endlich mal brauchbare Messwerte statt Spekulation. Und Spass hats auch gemacht.
Reviews kommen Stück für Stück, stehen ja 12 Netzteile an, das dauert seine Zeit. Ich hab aber derzeit eh nix zu tun, daher gibts wohl ab nächstem WE was zu lesen.