AW: Spiele haben laut Studie keine Auswirkungen auf Jungen, aber Mädchen
Daraus folgert die Studie nun, dass unterschiedliches Sozialverhalten dazu führt, dass Kinder und Jugendliche mehr Spiele spielen
Sehe ich genauso. Einzelgänger lesen und spielen oft mehr Videospiele und entwickeln häufig Faibles für außergewöhnliche Dinge wie Mangas. Die Phantasie scheint es anzuregen, wenn man nicht durch regelmäßigen Gedankenaustausch in ein engeres gedankliches Muster gepresst wird und Dinge richtig gestellt werden, die nur in der Phantasie existieren.
Natürlich kann man als Elternpaar oder -teil immer leicht den bösen Videospielen oder der bösen mobbenden Gesellschaft die Schuld geben, dass eine Person gerne alleine Dinge tut. Dass es teils wahrscheinlich bereits mit der Geburt vorherbestimmt wurde, wollen viele, die gegenüber andersartigen selbst keine Toleranz haben, nicht wahr haben.
Viele wollen eventuell auch nicht wahr haben, dass gerade diese zurückgezogenen Personen möglicherweise besonders fähig dazu sind, selbstständig Sachverhalte zu erarbeiten und durch ihre konzentrierte Arbeitsweise einen großartigen Beitrag zur Gesellschaft leisten. Auch Personen, bei denen keine mangelnde Sozialkompetenz festzustellen ist, wissen nicht selten diese Art zu arbeiten und zu lernen zu schätzen und suchen deshalb häufig Rückzugsorte auf.
Die Gehirne sind verschieden und der Mangel oder Reichtum an Sozialkompetenz ist fließend und natürlich im Durchschnitt auch sehr ausbalanciert. Da weibliche Personen in diesem Spektrum häufiger über hohe Sozialkompetenzen verfügen, während Männer generell eher analytisch veranlagt sind, kann ich mir gut vorstellen, dass weibliche Spieler es noch schwerer haben, die Spielfigur als reines Ding, als Werkzeug des eigenen Willens zu sehen und sie nicht mit sich zu personifizieren. Es könnte ihnen dann auch schwerer fallen, zwischen der Realität und der Virtualität zu wechseln.
Sicherlich ist eine Frau, die wenig Zeit mit Freundinnen verbringt, ziemlich schnell bei ihnen "unten durch" - Meinen Beobachtungen nach ist das Verbringen von Zeit mit Freundinnen und die Konversation über andere, die sich meistens auf Gefühle und kaum auf harte Fakten bezieht, ein Hauptbestandteil der Freizeitgestaltung vieler Frauen.
Das alles kann dann einen gewissen, auch messbaren, Einfluss bedingen, der bei Jungen eventuell in der Messungenauigkeit versinkt oder gar die soziale Integration stärkt, weil ja ein Mann auch in der Regel nicht durch seine "Kuschelfähigkeit" bewertet wird, sondern eher für seine Fähigkeit, Distanz, Abgeklärtheit und Ratio zu wahren. Allerdings finde ich den Einfluss auf das Sozialverhalten anhand solcher Auswertungen aus Sicht staatlicher Institutionen für relativ irrelevant.
Computerspiele sind an sich im Bezug auf die Gesundheit der Gesellschaft sogar extrem irrelevant.
Die Frage ist doch zuerst, wie man die widerliche Berichterstattung über reale Taten und die Geilheit mit der die Menschen darüber diskutieren, eindämmen kann, die einerseits Zeit raubt, andererseits Wut schürt, dadurch möglicherweise Reaktionen hervorruft und überdies die Gesellschaft als Gesamtes vergiftet. Besonders unangenehm ist die regelrechte Hetze der Medien durch die ständige Bestrahlung des Publikums mit Schreckensmeldungen, die den Zuhörern/-sehern und Lesern gar nichts nützt, weil sie überhaupt keinen Einfluss darauf haben. Es ist ein falsches Spiel mit dem Gefühlswesen des Publikums welches dadurch auch die Sensibilität für reale Gefühle im realen Kontakt mit anderen Menschen verliert. Zudem wird die Akzeptanz für widerwärtige Verbrechen möglicherweise deutlich erhöht, wenn man über andere Personen berichtet, die diese real durchgeführt haben. Denn bei Videospielen kann man davon ausgehen, dass eine nicht-geisteskranke Person diese klar von der Realität abgrenzen kann. Die Konfrontation mit realen Taten dagegen stellen eine extreme Steigerung dar, die den Menschen wortwörtlich unter die Haut fahren kann.
Keinesfalls bin ich dafür, den Menschen die Wahrheit und Fakten zu verheimlichen. Es geht mir nur um die Art und Weise wie diese präsentiert werden. Man könnte beispielsweise auch durch Angabe von Zahlen nahelegen, ob es eine steigende oder sinkende Zahl an Toten durch Terrorismus gibt - doch stattdessen quält man die Seele des Publikums immer mit Einzelschicksalen, was teilweise gar zu Aufrufen führt, Personen in Selbstjustiz zu lynchen.
Es ist schade, dass immer wieder Gelder für solche Dinge ausgegeben werden, wodurch von den Hauptproblemen der Gesellschaft abgelenkt wird. Die Vernetzung und Digitalisierung ermöglicht nur den Gedankenaustausch ohne lokale Gebundenheit. Sie kann es auch ermöglichen, unheimlich viel Treibstoffe zu sparen usw.
Sie verändert aber die Menschen nicht. Die Menschen verändern sich selbst und gegenseitig durch reale Taten und reale Berichte, denn jedem stünde es frei, seine Freizeit außerhalb virtueller Welten zu verbringen, wenn die Politik ihn beispielsweise erst einmal von dem ganzen bürokratischen Wulst befreien würde, den schon einfachste Besorgungen des Alltags nach sich ziehen, von Stempelkarten, unerwünschter Werbung, defektem Allgemeineigentum usw.