Daneben wäre noch zu erwähnen, das nVidia nun endlich zugegeben hat, das die Maxwell- und Pascal-Architekturen als Tiled-Cache-Renderer ausgelegt sind, wie die ComputerBase am Ende ihrer Berichterstattung zur Präsentation der GeForce GTX 1080 Ti erwähnt. Dies dürfte dann letztlich auch den großen Effizienzsprung der Maxwell-Generation besser erklären, welche zum einen aus derselben Rechenleistung wesentlich mehr Performance herausholt und zum anderen dafür nicht mehr Energie verbraucht – und dies alles auf Basis derselben Fertigungstechnologie (zur Vorgänger-Generation Kepler). Auch daß nVidia für dieselbe Performance mit auffällig weniger Speicherbandbreite zurechtkommt, läßt sich hierüber erklären – nVidia gibt den Effekt grob mit 60% mehr effektiver Speicherbandbreite (nur durch dieses Feature) an. AMD wird erst mit der Vega-Generation in diesen Fragen nachziehen – aber da wir alle den enormen Effekt bei der Maxwell-Generation gesehen haben, macht dies Vega natürlich um so interessanter. AMD könnte erstmals in der Lage sein, aus seinen vielen Recheneinheiten und seiner großen Speicherbandbreite richtig Gewinn zu ziehen.
Allerdings ist nVidia mit dem vergleichsweise niedrigen Preis der GeForce GTX 1080 Ti samt den Preissenkungen bei GeForce GTX 1070 & 1080 bereits in eine unheimlich clevere Vorleistung gegangen: Das ganze HighEnd- und Enthusiasten-Angebot bei nVidia wird somit nochmals attraktiver, bevor Vega sich hat überhaupt zeigen können. Sicherlich ermöglicht auch die bessere 16nm-Fertigung nVidia nun diese günstigeren Preislagen, aber der Hauptgrund dürfte das "Abgrasen" des Marktes noch vor Vega sein: Wenn jene Enthusiasten, welche derzeit noch nicht auf Pascal umgestiegen sind, dies nun aufgrund der besseren Preislagen sowie des neuen Angebots der GeForce GTX 1080 Ti tun, dann wird AMD mit Vega auch bei einem wirklich guten Angebot so ziemlich in die Röhre schauen. Abzuwarten bleibt, ob diese Strategie aufgeht – am Ende werden doch wieder viele AMD eine Chance geben wollen und entsprechend warten, gerade wenn der Zeitraum hierfür inzwischen weniger als drei Monate beträgt.