AW: Schiffsbrüchig
Du, ich verstehe die Italiener voll und ganz.
Aber Europa lässt Italien schon seit über 15 Jahren mit dem Problem alleine.
Erst mit der Flüchtlingskrise bei uns kam das Thema in den Fokus.
Schon 2002 bat Italien die EU um Hilfe bei der Bewältigung der Probleme mit den ankommenden Migranten.
Passiert ist - nichts...
Die aktuelle Regierung in Italien ist das Resultat der Gleichgültigkeit der anderen EU Länder gegenüber dem Problem.
Und, ich habe geschrieben, dass ich moralisch auf der Seite von Rackete und Co. stehe, ob es (juristisch + geopolitisch) richtig ist, latent die Schieberbanden aus Nordafrika bei ihrem Werk zu unterstützen, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Es gibt hier kein schwarz oder weiss.
Nochmal:
Den Nährboden der Schlepperbanden und alle Folgeerscheinungen wie zweifellos moralisch gut gemeinte Flüchtlingsrettung auf See, der Rechtsruck in Italien und anderswo,
letztlich die Vermeidung von ertrunkenen Flüchtlingen kann man nur dann entziehen, wenn die Fluchtursachen eingedämmt bzw. abgeschafft sind.
Und hier ist die Herausforderung, weil ganz offensichtlich die bisher klassische Entwicklungshilfe der letzten 50 Jahre, sei es von der EU oder der Vereinten Nationen oder sonst wer, in Leere gelaufen sind.
Es liegt z. B. seit Jahren ein sog. Marshallplan für Afrika herum:
Marshallplan mit Afrika – Wikipedia
Nur, allein nur Deutschland ist nicht in der Lage, so ein Vorhaben umzusetzen und so lange ein Trumpel an der Regierung ist, wird es auch kaum ausreichend Geld dafür geben, der hat nämlich dafür (und für anders) die Gelder eingefroren...
Nur mal so als Maßstab, was falsch läuft:
Wenn ein Kaffeebauer in Afrika nur 1 € (ca. Grenzbetrag im Kamerun, bei dem sich Migration nicht mehr lohnt) am Tag verdienen sollte, müsste der Kaffee in Deutschland für ca. 20 €/kg verkauft werden...