Die Jingway-Pumpen (also z.B. die von dir genannte Phobya-gelablete DC12-260 alias Jingway DP-600P) sind bei uns noch nicht viel länger als vier Jahre auf dem Markt. Von daher kann´s da noch nicht viel Erfahrung über längere Lebensdauern geben
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Meiner Ansicht nach ist die Einsatzdauer von solchen Wakü-Pumpen aber nicht vorrangig durch deren durchschnittliche technische Lebensdauer, sondern durch vorzeitigen Austausch gegen leisere, stärkere oder optisch ansprechendere Modelle begrenzt. Allzu viele Leute die so eine Pumpe tatsächlich über die für dich interessante Dauer in der genannten Weise betrieben haben und sich dann auch noch hier dazu äußern, dürfte es auch aus diesem Grund nicht geben.
Was die technischen Voraussetzungen für die fragliche Lebensdauer angeht, wäre meine Einschätzung als Maschinenbau-Ingenieur so, dass vier Jahre Laufzeit mit den von dir vorgeschlagenen insg. ca. 1000 Ein- und Ausschaltzyklen am reinen Verschleiß nicht scheitern werden, sofern man nicht irgendwelche Sauereien (klebende UV-Saucen, abrasive Korrosionsprodukte etc.) im Kreislauf hat oder die Pumpe anderweitig quält (z.B. durch Trockenlauf). Vom grundsätzlichen Qualitätseindruck und der bekannt hohen Serienstreuung bei der Lautstärke, die auf relativ hohe mechanische Toleranzen schließen lässt, würde ich den Jingway-Pumpen aber allgemein auch nicht gerade die Voraussetzungen für "liftime"-Garantien zuschreiben. Es wird trotzdem einige Exemplare geben, die Durchläufer sind und ähnlich unverwüstlich wie qualitativ höherwertige Pumpen arbeiten. Allerdings ist die Chance bei einer Billig-Pumpe ein Exemplar zu erwischen, das bei der genannten Beanspruchung innerhalb der von deinem Bekannten genannten Einsatzdauer ausfällt, sicher merklich höher als bei qualitativ höherwertigen und langjährig bewährten Produkten. Eine 100%ige Ausfallrate nach vier Jahren und ca. 1000 Zyklen ist aber mit Sicherheit nicht zu befürchten. Wie hoch die statistische Ausfallrate nach dieser Zeit bei der genannten Belastung tatsächlich aussehen würde ist schwer abzuschätzen, aber meinem Bauchgefühl und den bisherigen Eindrücke würde ich bei richtiger Handhabung schätzen, dass wahrscheinlich erheblich mehr als 50% der Jingway-Pumpen länger als vier Jahre leben würden, wenn sie nicht ohnehin aus anderen Gründen ausgetauscht würden. Auch Dauerläufer, die noch in zehn Jahren klaglos ihren Dienst tun werden, wird es geben. Bei durchgehender Belastung werden es aber sicher nicht so viele sein wie bei qualitativ hochwertigeren Pumpen. Grundsätzlich ist die Lebensdauer von derartigen Geräten nicht als Absolutwert zu beziffern, sondern von der Ausfallwahrscheinlichkeit abhängig - also von einer statistischen Größe. Bei allen seriengefertigten Produkten mit Verschleißteilen stellt sich für eine hinreichend große Stichprobe eine gewisse Ausfallverteilung über die Zeit ein. Wäre wirklich bereits nach vier Jahren eine 100%ige Ausfallrate erreicht, hätten wir das Maximum der Ausfälle bei den Pumpen der ersten Zeit als sie auf den Markt kamen bereits erlebt. Das wäre also inzwischen bekannt und hätte den Pumpen schon jetzt einen katastrophalen Ruf eingebracht. Da dem nicht so ist kann man davon ausgehen, dass die Einschätzung des geschätzten Kollegen aus der Elektronenschubser-Fraktion nicht allzu fundiert ist.
Man muss aber auch sagen, dass Qualitätspumpen aus höheren Preisregionen in der Praxis nicht automatisch mit einer extrem langen durchschnittlichen Lebensdauer ausgestattet sind und einzelne Exemplare natürlich auch früh ausfallen können - nur ist die Wahrscheinlichkeit dafür eben tendenziell niedriger. Dabei muss man jedoch auch im Auge haben, dass sicherlich ein großer Prozentsatz aller Wakü-Pumpen die tatsächlich ausfallen, nicht aufgrund von reinem Verschleiß oder Materialermüdung das Zeitliche segnen, sondern sehr oft auch wegen falscher Handhabung, versifften Kreisläufen und anderen äußeren Einflüssen (Überspannungen, mechanische Probleme durch Fremdkörper, Trockenlauf, etc.). Ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass die große Mehrheit aller Ausfälle bei Wakü-Pumpen nicht auf rein technische Gründe, sondern vor allem auf Handhabungsfehler der Nutzer zurückzuführen sind.
Dazu kommen noch getunte Modelle, die eigentlich über den Specs der Mechanik betrieben werden, worunter die durchschnittliche Lebensdauer auch tendenziell leidet. Die Laing DDC-1T+ ist z.B. für vergleichsweise hohe Ausfallraten gegenüber dem Basismodell bekannt ist, weil die Pumpe mechanisch identisch mit der für geringeren Drehzahlen ausgelegten DDC-1T ist, aber höher dreht. Hinzu kommt, dass die DDC-1T+ aufgrund der deutlich höheren Verlustleistung auch thermisch höher belastet wird, was sich ebenfalls negativ auf die durchschnittliche Lebensdauer auswirkt. Eine DDC-1T oder eine Eheim 1046-basierte Pumpe überlebt hingegen mit ziemlich großer Sicherheit fünf Jahre oder mehr ohne Probleme, wenn man ihr nichts böses antut. Vor Montagsexemplaren die wesentlich früher kaputt gehen sind aber selbst die besten Pumpen nicht gefeit.