AW: Star Citizen: 117 Raumschiffe im Paket für 27.000 US-Dollar
Deiner Definition nach ist in SC kein pay to win Weil man sich alles erspielen kann.
Was bringt es mir wenn ich 50.000h in das Spiel investieren muss um mir ein grosses Schiff zu leisen? Da kommt man ja praktisch nie hin.
Und die Leute die 10.000euro ausgeben für ein Schiff werden sicherlich NICHT akzeptieren das andere Spieler ein solches in nur 500 spielstunden erspielen Koennen.... Lol.
Entweder tritt man also den nicht Zahlern auf die Fuesse oder denen die gezahlt haben.
UND
Wieso sagt ihr immer es ist ALLES er spielbar? Soll es nicht LIMITIERTE Schiffe geben die besonders gut sind?
Pay to win
Gut, dass du es ansprichst. Allerdings in typischer Weise falsch ausgeführt. Ich wollte es nicht zu kompliziert machen, handle aber speziell dieses Beispiel noch gerne ab:
Für P2W ist es egal, wie viel Zeit es benötigt, einen Inhalt zu erspielen, welchen man auch kaufen kann. Um P2W zu identifizieren, musst du lediglich die Frage beantworten, ob du dir durch den Kauf dieses Inhalts einen merklichen Vorteil gegenüber anderen Spielern verschaffst, den diese sich im Gegensatz zu dir mühselig erspielen müssen oder nicht. Ist diese Frage mit ja zu beantworten (so wie es in SC ist), dann ist es eindeutig ein P2W-Inhalt. Man kann hier jedoch wohlwollend auf "merklichen Vorteil" ausweichen, da Vorteile von wenigen Sekunden oder Minuten (Zeit ist die Maßeinheit zur Berechnung des Vorteils), vernachlässigbar wären.
Was du aber ansprichst, ist trotzdem höchst Relevant bei der Betrachtung und Analyse. Denn ein Inhalt, welcher dir einen merklichen Vorteil verschafft (z. B. wieder AK und AWP nutzbar in CS), welchen man sich erspielen und erkaufen kann (P2W, anders als im vorherigen Beispiel kann man jetzt AK und AWP erspielen oder man kauft sie sich), wird genau dann vom P2W Inhalt zum P2P Inhalt, wenn der zeitliche Faktor zum erspielen nicht mehr in einem angemessenen Rahmen zu finden ist.
Genau wie du sagst, ein Inhalt, welchen man sich erst nach mehreren Jahren Spielzeit erspielen kann, welchen andere Spieler von Anfang an durch Bezahlung nutzen können, ist nicht mehr in diesem zeitlichen Rahmen zu finden. Dementsprechend würde dieser Inhalt vom P2W (bloßer zeitlicher Vorteil) zum P2P werden, da man faktisch gesehen bezahlen muss, um den Inhalt zu nutzen.
Ich möchte dies mit einer weiteren Analogie unterfüttern, diesmal aus den rechtlichen Rahmenbedingungen für AGBs:
Klauseln, welche nicht im zumutbaren Rahmen sind, werden automatisch ungültig. Dies können Gründe der Sittenwidrigkeit, oder sonst etwas sein.
Das Ermöglichen des Erspielen von Inhalten in einem zeitlich nicht mehr zu rechtfertigen Rahmen, welche man auch kaufen kann, kommt einer Sittenwidrigkeit sehr ähnlich.
Dementsprechend können Entwickler von Spielen Inhalte natürlich verfügbar machen wann sie wollen, genauso wie die Herausgeber von AGBs dort hineinschreiben können was sie wollen. Bloß erhält dies in beiden Fällen natürlich keine Gültigkeit, nur weil das von den Herausgebern oder Entwicklern so geschrieben wurde, sondern nur dann, wenn es sich im Rahmen bewegt.
Wenn die AGBs besagen, dass du nach Abschluss einer Versicherung, um die Versicherungssumme im Schadensfall in Anspruch nehmen zu können, zuerst sexuelle Dienstleistungen vollbringen musst, dann wird genau diese Klausel einfach ungültig, weil sie nicht mehr im Rahmen ist. Ist dabei auch egal, welche Dienstleistung dabei genau gemeint ist, und wenn es nur einen Klaps auf den Arsch ist.
Genauso verhält es sich bei dem Erspielen von P2W Inhalten. Natürlich können die Entwickler sagen: Erspiel es dir doch! Dauert doch nur ein Jahr bis du es hast, und dann nochmal ein Jahre für den nächsten Inhalt. Die können behaupten was sie wollen, jedoch erhält das keine Gültigkeit, denn dieser P2W-Inhalt wird dadurch systembedingt zum P2P-Inhalt. Da der Rahmen nicht mehr gegeben ist und die Aufforderung an den Spieler, sich einen Inhalt, welchen er sich für 50€ kaufen könnte, sich innerhalb eines Jahres zu erspielen, eben dieser Sittenwidrigkeit sehr ähnlich ist. Für jeden klar denkenden Menschen ist es dann in jedem Fall besser, einen halben Tag zu arbeiten und diesen Inhalt für 50€ zu kaufen, als ein Jahr im Spiel dafür zu arbeiten.
Die mögliche Sittenwidrigkeit besteht darin, einem Wert, dem man 50€ zugewiesen hat, eine Arbeitsleistung abzuverlangen, welche diese um das ~300 fache übersteigt. Dies ist nicht zumutbar und damit nicht im Rahmen.
Ich bin mir auch sicher, dass diese etablierte Betrachtungsweise (rechtlich etabliert), bald vehementen Einzug in die Gesetzgebungen derjenigen Länder erhalten wird, die dazu Willens sind, diese Modelle etwas in die Schranken zu weisen und zu regulieren, um den Konsumenten davor zu schützen - ähnlich wie die Verpflichtung von Angaben der Chancen bei Lootboxen.