AW: Stabilität des Stromnetzes in Deutschland zuletzt mehrfach gefährdet
Umgekehrt: Union und FDP haben die deutsche Solarwirtschaft in den Ruin getrieben, die Chinesen haben sich dann aus der Konkursmasse die Perlen rausgepickt.
Das ist eher ein netter Nebeneffekt der Globalisierung, die von allen so hoch gelobt wird. Die Chinesen sind nicht nur sehr viel billiger (Umweltschutz, Arbeitnehmerrechte und Menschenrechte sind dort ein Fremdwort), die zwingen einem noch zu Joint Ventures und damit automatisch zu einem Technologietransfer.
Äh - Lüge? Die Strompreise für Großverbraucher in Deutschland gehören mit zu den niedrigsten überhaupt!
Ja, weil wir die Strompreise über die EEG-Umlage niedrig halten. Müssen die energieintensiven Unternehmen die im gleichen Maße bezahlen, wären die Unternehmen schneller weg wie du schauen würdest. Nicht nur würden dann die hohen Lohnkosten, die hohen Lohnnebenkosten und die hohen Kosten durch die enormen Umweltschutzmaßnahmen die Attraktivität verringern, sondern auch die hohen Energiekosten.
Und Sozialsysteme und Lohnniveau sorgen übrigens dafür, dass bei uns gut ausgebildete Fachkräfte vergleichsweise leicht verfügbar sind. Zugegebenermaßen lockt das nur wenig neue Unternehmen an, weil es leicht ist, den deutschen Experten ins Ausland zu schaffen als das Unternehmen hierher, aber es ist ein wichtiger Standortvorteil für die, die schon hier sind, dass sie im Gegensatz zu vielen Konkurrenten eben ein heimisches Angebot von Fachkräften haben.
Wie du schon feststellst, nur wenige neue Unternehmen werden angelockt. Viel viel mehr Unternehmen verdrücken sich hingegen wegen den zunehmend hohen Kosten ins Ausland oder gehen wegen des ausländischen Konkurrenzdruckes pleite.
Ein kleiner Kreis von Industrieunternehmen mit ohnehin stetigem Jobabbau und ohne Zukunftsperspektive würde das Land ein paar Jahre früher verlassen/Pleite gehen, die Kosten für die Energiewende dadurch spürbar senken und so den Wandel der rückständigen deutschen Wirtschaft in eine zukunftstaugliche spürbar beschleunigen.
In Zeiten offener Grenzen und dem Abbau von Zöllen und Handelshemmnissen hat einzig derjenige eine Zukunftsperspektive, der billiger ist. Fachkräfte und Wissen hat das Ausland mittlerweile mehr wie genügend, haben westliche Unternehmen doch genügend Fachwissen ins Ausland transferiert. Du würdest also unter den derzeitigen Bedingungen mit deiner Einstellung einzig dafür sorgen, dass Deutschland noch schneller an Wohlstand und Zukunftstauglichkeit verliert. Wir können nämlich preislich schlicht nicht mithalten, wenn wir unser Sozialsystem und unser Lohnniveau halten wollen.
Keine Kunst, wenn niemand anders soviele ineffiziente, dreckige DDR-Industriebetriebe und rheinische Stahlwerke hatte, die er dicht machen konnte. Deutschland ist wahrer Meister darin, sich die besten Bezugsjahre auszusuchen. Wie wäre es mit CO2-Minderungen seit 2000? Oder seit 1945? 1900? Warum besteht Deutschland immer auf "seit dem Höhepunkt des deutschen Wirtschaftswunders" oder "seit der Wiedervereinigung"? Klar, das andere Nationen keinen besonderen Bezug zu diesen Fixdaten haben.
Vielleicht besteht Deutschland immer auf diesem Höhepunkt, weil gerade deshalb unsere Einsparungen so beachtlich sind?
Wir hatten eine starke Wirtschaft, die über die Zeit auch kontinuierlich gewachsen ist. Gleichzeitig ist unser Wohlstand gestiegen - Trotzdem haben wir unseren CO2-Ausstoß kontinuierlich gesenkt. Der größte Teil der Länder hat den CO2-Ausstoß bestenfalls gehalten, wenn nicht, dann mehr oder weniger stark gesteigert.
Liste der groessten Kohlenstoffdioxidemittenten – Wikipedia
Seit den 70ern betrachtet um immerhin 25%. Seit den 2000 betrachtet immerhin um 10%.
Wenn man die CO2-Emissionen pro Kopf beachtet, sieht unser Einsparschnitt angesichts dessen, dass wir die größte Volkswirtschaft in Europa sind, noch viel besser aus.
Liste der Laender nach CO2-Emission – Wikipedia
Kaum ein Land hat seinen CO2-Ausstoß pro Kopf so stark gesenkt wie Deutschland. Selbst in Europa sind 50% seit den 70ern bzw. ca. 10% seit 2000 eher eine Ausnahme denn die Regel. Gerade aufgrund unseres hohen Wohlstandes und der Leistungsfähigkeit unserer Wirtschaft ist dies beachtlich. Länder die speziell seit 2000 prozentual höhere Einsparungen erreicht haben haben dies auch ausgehend von einem höheren Pro-Kopf-Ausstoß erreicht, wie Deutschland ihn 2000 aufgewiesen hat. Länder die beim Pro-Kopf-Ausstoß absolut besser dastehen wie Deutschland haben i.d.R. auch keine so leistungsfähige Wirtschaft und nen geringeren Wohlstand.
Dass Länder wo der deutliche Großteil aller Einwohner einen geringeren Wohlstand haben und oft ungebildeter sind einen deutlich geringeren CO2-Ausstoß pro Kopf haben ist doch mehr wie klar.
Wir haben eine weitaus höhere Bevölkerungsdichte, also sollten wir wohl zuerst abbauen. Nur weil wir die Umwelt schon viel länger über Gebühr belasten und zerstören gibt es und das nicht das Recht, auch in Zukunft die größten Schweine zu sein.
Wiegesagt, angesichts unseres Wohlstandes wüsste ich nicht, wieso wir abbauen sollten. Trotz einer kontinuierlich stärkeren Wirtschaft und mehr Einwohnern haben wir unseren CO2-Ausstoß gesenkt.
Was meinst du was passiert, wenn in Indien, China, dem nahen Osten oder Afrika immer mehr Menschen geboren werden und gleichzeitig der Wohlstand in den Ländern steigt? Der CO2-Ausstoß wird so dermaßen explodieren, dass unsere Einsparungen dagegen ein Fliegenschiss sind.
Zumal die Nahrungsmittelversorgung dann sogar das größere Problem wird, wenn in diesen Gefilden weiterhin die Bevölkerung so stark und der Wohlstand steigt. Da ist der CO2-Ausstoß dann noch das geringste Problem.
In den letzten Wintern haben wir regelmäßig deutsche Solarenergie nach Frankreich exportiert, weil eben noch mehr als genug Sonne scheint.
Deshalb hatten wir über den vergangenen Wintern auch schonmal Versorgungsengpässe?
Deutsches Stromnetz in einem kritischen Zustand
Oder wie jetzt kürzlich sogar im Sommer?
Und mit vernünftig isolierten Häusern hat man im Winter auch keine Bedarfspeak, sondern mit zunehmender Klimaerwärmung eben eher im Sommer, wenn Kühlungsbedarf besteht.
Was auch kein Wunder ist - die Dämmung hält auch im Sommer die Hitze drin. Klar, dass es dann Klimaanlagen braucht, wenn die Hitze anders nicht mehr aus der Wohnung/dem Haus kommt.
Insgesamt ergänzen sich die beiden Energieformen sehr gut, die Kombination "windstill und bedeckt" ist ein extremes Ausnahmephänomen, dass wenn überhaupt nur wenige Tage und dann auch nur regional zu befürchten ist. Mit einem europäsichen Verbundnetz ODER mit größeren Zwischenspeichern
Deshalb war jetzt auch bei den Strommängeln die Netzfrequenz im gesamteuropäischen Raum eingebrochen. Weil das europäische Verbundnetz auch so wahnsinnige Kapazitätsreserven gehabt hat.
Und vorallem: Das wurde scheinbar NUR dadurch verursacht, dass man hier in Deutschland zu wenig Strom eingespeist hat.
So wahnsinnig selten sind die Kombinationen windstill und bedeckt wohl nicht. Da braucht nur der Wetterbericht mal nicht stimmen...
ODER mit angepasster Regelung der Großindustriellen Verbrauchern kriegt man das in den Griff, mit allen dreien sowieso.
Oh, eine gute Idee. Den Wirtschaftsstandort noch unattraktiver machen, indem man auch noch die Versorgungssicherheit bewusst in Frage stellt/mindert.
Notfalls braucht man halt ein paar Gaskraftwerke in Reserve.
Die die Kosten nur in die Höhe treiben, wenn sie nicht laufen.
Die Pumpspeicherkapazitäten, die wir haben, dienen vor allem dazu, die nächtlichen Überkapazitäten der ""Grundlast""-Kraftwerke verbrauchen zu können.
Genau dafür sind die Pumpspeicher auch gedacht? Damit die Kapazitäten dann genutzt werden können, wenn es mal wieder Versorgungsengpässe stimmt, weil der Wetterbricht mal wieder nicht gestimmt hat.
Nein. Wir brauchen Spitzenproduktion. Die können WKAs zwar auch nicht bereitstellen (PV dagegen relativ gut), aber Grundlast IST KEIN PROBLEM.
Wiegesagt - wenn Grundlast kein Problem ist, wo kommen dann unsere Versorgungsengpässe der jüngsten Zeit her? Und jetzt willst du noch mehr Grundlast abbauen?
Wir haben bereits skandinavische Trassen bis Norddeutschland und es ist überhaupt kein Problem.
... welche noch nicht für eine Versorgungssicherheit zwingend notwendig sind. Wird der skandinavische Strom irgendwann mal für die Versorgungssicherheit hierzulande zwingend notwendig, wird man die Probleme und vorallem den Infrastrukturaufwand für den Langstreckentransport von Strom zu Gesicht bekommen.
Was meinst du wohl, wieso sind Kraftwerke immer quer im Land verteilt, anstatt ihn an zentraler Stelle zu produzieren? Sicher nicht, weil der Langstreckentransport "kein Problem" ist.
In ganz Europa? Und gleichzeitig schaltet jemand die Sonne ab? Und die Wasserkraftwerke in Alpen und Skandinavien sind alle leer? Unwahrscheinlich. Aber ja: Dann hätten wir ein Problem.
Täglich grüßt das Murmeltier. Wiegesagt... Das Problem der überlasteten Stromnetze hatten wir in ganz Europa.
Genauso wie wir ein Problem haben, wenn in einem heißen Sommer den AKWs und einigen fossilen Kraftwerken das Kühlwasser ausgeht. Letzteres ist übrigens alles andere als unwahrscheinlich, sondern schon mehrfach vorgekommen und in Zukunft regelmäßig zu erwarten. Also nein: EE haben keine 100%ige Versorgungssicherheit. Aber eine höhere als bisherige Lösungen und die scheint ja den meisten Leuten gereicht zu haben.
Wo haben die EEs denn eine höhere Versorgungssicherheit? An solche Nachrichten, dass die Versorgungssicherheit gefährdert ist, kann ich zu Zeiten von mehr Kohle- und Atomstrom nun wirklich nicht erinnern. Das Problem haben wir doch erst, seit der Strombedarf zunehmend auf EEs gedeckt werden soll.
Warm war es in früheren Sommern auch. Da hat es dann gereicht, einzelne Kraftwerke vom Netz zu nehmen. Diese Möglichkeit hat man heute nicht mehr so wirklich - weil schlicht nicht mehr genügend Reserven vorhanden sind. Muss heute ein Kraftwerk vom Netz, besteht ein großes Potenzial von Versorgungsengpässen.
Wir können schon heute den gesamten Gasbedarf vieler Wochen aus den vorhandenen Speichern decken, weitere einzurichten wäre relativ einfach. Mehr braucht es für ein Back-Up-System, dass nur 5-6 mal im Jahrzehnt Extremfälle überbrückt, auch nicht.
Und was ist, wenn diese Vorräte mal alle sind? Russland sitzt in der Angelegenheit am längeren Hebel...
Der Gesamtverbrauch wäre gering und vermutlich sogar aus deutschen Vorkommen zu decken,
So wahnsinnig viele Erdgasvorkommen hat Deutschland nicht. Selbst jetzt sind wir auf Importgas angewiesen - und das, obwohl die Deutschen Erdgasvorkommen sogar überstrapaziert werden.
Die einzige Möglichkeit um die deutsche Erdgasproduktion zu erhöhen, wäre auf Erdgasvorkommen in Schiefergestein zurückzugreifen. Fracking willst du aber garantiert auch nicht - es ist extrem umweltschädlich und obendrein richtig teuer.