Also ich gebe hier auch mal meinen Senf dazu um hier scheinbar herrschende Verwirrung ein wenig zu entwuseln.
Windows 7 hat standardmäßig einen hybriden Ruhezustand:
dh. im Falle eines Standby (bei Windows 7 konsequent in "Engerie sparen" umbenannt) werden die Daten im RAM behalten
und auf die Festplatte (SSD) geschrieben, falls der Strom ausfällt und die Daten im RAM weg sind.
Wird der hybride Ruhezustand deaktiviert ergeben sich folgende Möglichkeiten:
a) klassischer Standby - Daten nur im RAM, es wird nichts auf die Festplatte geschrieben, Rechner bleibt im Stromsparmodus, braucht jedoch etwas Strom
b Ruhezustand - Daten werden auf die Festplatte geschrieben und der Rechner schaltet sich ab und braucht dabei nur den Strom des Soft-Off. Wahlweise kann er vom Stromnetz getrennt werden.
Vorteil des Ruhezustand gegenüber Herunterfahren:
1) geöffnete Programme bleiben geöffnet - für mich persönlich wichtig in Programmierumgebungen
2) besonders alte Rechner und welche mit HDD starten schneller, da das Laden des RAM-Abbildes schneller geht als Windows hochzufahren und alle Dienste zu starten
Die Frage ist welcher Modus hat Sinn? a)Standby b)Ruhezustand c)Herunterfahren d)hybrider-Ruhezustand
d) Meiner Meinung nach nicht sinnvoll, da der Rechner ständig Strom braucht und der reine Ruhezustand (b) abgeschaltet ist - den möchte ich aber haben
a) Sinnvoll, wenn ich mal für 10min nicht am Rechner bin schalte ich ihn in den Standby, spart Strom, Aufwachzeit 3 Sekunden
b) sehr sinnvoll als Alternative zum Herunterfahren, da Programme geöffnet bleiben und der Rechner "aus" geht
c) mit gut funtionierendem Ruhezustand im Prinzip nicht notwendig, ab und zu mal ein Neustart tut Windows nach wie vor gut.
Nun zur Frage ob der Ruhezustand mit der relativ großen Menge die auf die SSD geschrieben wird schädlich ist:
Ich denke nein. Rechenbeispiel:
SSD 128GB, 8GB RAM, Ruhezustand 2x pro Tag aktivieren:
macht pro Jahr 2*8GB*365=5,8TB.
So das klingt jatzt wahnsinnig viel, ist es aber auch für eine SSD nicht. Diese Datenmenge würde bedeuten, dass die SSD lediglich 46x "vollgeschrieben" wurde. Da eine Zelle über 1000 Schreibzyklen aushält ist das im Vergleich
nichts.
Es gabe dazu einen interessanten Artikel in der c't Ausgabe 03/2012. Dort wurde versucht SSD's totzuschreiben.
ich zitiere ein Stück aus dem Artikel:
Zitat von c't 3/12 S. 66-67, Artikel 'SSD-Zerstörung'
[...] Nach mehreren Wochen [...] erfreuen sich zwei von vier Testkandidaten bester Gesundheit. Eine uralte OCZ Onyx [...] meldet nach 48TByte eine verbleibende Lifetime von 65%. Der Media Wear Out Indicator von Intels SSD320 ist erst von 100 auf 83 gefallen, obwohl wir bereits 35TByte geschrieben haben. In etwa so viel spezifiziert Intel für eine "typical client workload" und einen Zeitraum von 5 Jahren [...]
Am längsten in unserem Testsystem befindet sich eine 100GByte-SSD von GSkill [...], die nach eindrucksvollen 152TByte Daten ihre Transferrate auf 7MByte/s gedrosselt hat.
[...]
Dabei hat die Intel SSD 40GB Größe und die OCZ 60GB.
Wie ihr seht, steht es selbst bei noch viel größeren Schreibmengen gut um die SSD's. Und aktuelle SSD's halten durch ihre größere Speicherkapazität noch mehr aus.
Eine regelmäßige Nutzung des Ruhezustandes und der damit verbundenen Schreibmengen sollte auch auf 10 Jahre und mehr keine sonderlichen Auswirkungen auf die SSD haben.