Bislang ist p2g oder p2l die einzige Speicherungsform, die für gemäßigte Breiten praktikabel erscheint. Das Potenzial für Windkraft ist zwar noch lange nicht ausgeschöpft, aber nicht unendlich und Photovoltaik liefert bei uns im Sommer nun einmal dreimal so viel Strom, wie im Winter. Der Verbrauch läuft aber genau umgekehrt. Das heißt wenn wir wirklich alles (inkl. Wärme) auf EE-Strom umstellen wollen, dann müssen schätzungsweise 50-75% der gesamten heutigen Stromproduktion über einen Zeitraum von 3 bis 6 Monaten zwischenspeichern. Das ist nur mit chemischen Energieträgern möglich und die Frage ist eigentlich nur noch welcher.
Also grundsätzlich bin ich, wie oben erwähnt, der Meinung, dass "nur" CO2 neutral nicht reichen wird.
Eine prinzipielle und sehr deutliche Energieeinsparung muss zwingend angestrebt werden.
Dass dies u. U. erhebliche Auswirkungen auf die Mobilität oder gar den Lebensstandard haben wird, will ich derzeit nicht ausschließen.
Zur Technologie:
Wie vielleicht bekannt, bin ich im Bausektor beruflich unterwegs.
Aktuell setzen wir eine Industriehalle baulich östlich von Berlin um, Probebetrieb läuft bereits.
Der Hallenkomplex hat einen Wärme-/Kältebedarf in der Spitze von 400 kW/h und einen Produktionsstrombedarf von 585 kW/h = 985 kW/h.
Der Strombedarf wird primär über eine Dachsolaranlage (ca. 14.000 m²), Wärme/Kälteenergie über eine unter den Bodenplatten liegende Wärmepumpenanlage (Kollektorfläche ca. 12.000 m²) gewonnen.
Wichtig: reine Erdwärme, liegt nicht im Grundwasserstrom
Wie wird gespeichert?
Statt einem benötigten 40.000 l Sprinklertank wurde ein 380.000 l Sprinklertank gebaut.
Dieser ist in der Lage, bis zu 4 Monate Vollbetrieb über den Winter die Hallen zu beheizen.
Edit: Es wird auch Strom über Plattentauscher und Turbine rückgewonnen.
Am Ende des Tages zieht der Probebetrieb inkl. Produktion derzeit genau
60 kW/h aus dem Netz.
Wir sind also industriell bei ca. 94% rein regenerativ angekommen.
Ein BKHW würde immer noch ca. 400 kW aus dem Netz ziehen = Gas = bähhh, weil fossil
Die Wasserspeicherung sehe ich an Stelle Batteriepacks auch für Wohnsiedlungen als mögliches Zukunftsszenario.
Die Tanks könnten als Quartierslösungen unterirdisch + zentral angelegt werden.
Für ein klassisches EFH mit 140 m² Wohnfläche würde ein Tank mit ca. 40.000 l +PV+Wärmepumpe reichen.
Das ist grob ein Zylindertank mit ca. 3,6 m Durchmesser und 4 m Standhöhe.
Also nichts, was man nicht irgendwie mal verbuddeln könnte.
Obiges Projekt hat es gezeigt, 90% regenerativ ist technisch im Bauwesen umsetzbar und bedeutet eben zu fossilen Brennstoffen auch 90% Einsparung.