Es sind halt keine Sonderrechte.
Sonderrechte sind alle Rechte, die nicht für alle gelten.
Folglich sind Ausnahmen für bereits Geimpfte Sonderrechte.
Wer profitiert denn faktisch davon, wenn man Geimpften nicht ihre Grundrechte wieder gibt?
Was davon profitiert, ist der Zusammenhalt und das Vertrauen. Der wird aber beschädigt, wenn man (wiederholt) von den Einen fordert und (wiederholt) den Anderen entgegen kommt.
Experten sind sich einig, dass COVID-19 kein isoliertes Ereignis ist, sondern wir mit solchen Situationen in einer globalisierten Welt häufiger rechnen müssen. Meinst du, dass in der nächsten Epidemie/Pandemie noch irgend jemand dem glaubt, was Herr Spahn im Dezember proklamiert hat? Dass es ein gegenseitiges Rücksichtnehmen auf Befindlichkeiten und keine einseitigen Bevorzugungen geben wird?
Niemand, nur die Ungeimpften können sagen "haha die auch".
Nein. Sie könnten sagen: "Sehr vernünftig, dass die Allgemeinheit nicht einmal minimal durch nicht immunsterile Geimpfte gefährdet wird. Und sehr anständig, dass die, für die wir uns zurückgehalten haben, uns nun nichts vorfeiern, während wir noch warten müssen."
Frag mal den Restaurantbetreiber was ihm lieber ist:
Geschlossen zu bleiben oder nur Geimpfte zu bedienen.
Nur mit dem Schönheitsfehler, dass Restaurants und Co. weiterhin geschlossen bleiben.
Die Lockerungen bewirken tatsächlich "nur", dass Menschen wieder zusammenkommen dürfen. Und zwar widersinnigerweise auch Geimpfte mit Ungeimpften, wobei Erstere bei der Personenbeschränkung nicht mitgezählt werden. Sprich, nicht immunsterile Geimpfte können nun herumgeistern und - wenn auch mit verringertem Risiko - Ungeimpfte anstecken, während möglicherweise erkrankte Ungeimpfte mal testen können, wie hoch die Wirksamkeit der zugelassenen Impfstoffe tatsächlich ist. Derweil wird es zunehmend unmöglich zu kontrollieren, wie sich Menschenaufläufe zusammensetzen; wer da überhaupt geimpft oder ungeimpft ist - die Beschränkungen sind damit mehr oder weniger Makulatur.
Musst ein Hellseher sein, wenn du anhand dieser Aussage auf meine Intelligenz schließen kannst.
Wenn ich grundsätzlich an deiner Intelligenz zweifeln würde, hätte mich deine unreflektierte Aussage nicht so sehr gewundert.
Die bisher stattfindende Enteignung hat nichts damit zu tun, wovon die Grünen fantasieren.
Und ja, ihr Wahlprogramm ist eine Katastrophe oder darf man heute auch nicht mehr liberal sein?
Du darfst und sollst selbstverständlich so liberal sein, wie du willst. Es ist allerdings nicht liberal, mit zweierlei Maß zu messen - eher ganz im Gegenteil.
Erkläre also doch bitte kurz, wo du die wesentlichen Unterschiede zwischen den tatsächlich stattgefundenen Enteignungen und den von den Grünen erwogenen (und, wie bereits geschrieben, wieder verworfenen) Enteignungen siehst. Das würde deinen Standpunkt festigen und etwaige Missverständnisse ausräumen.
Und ja, das Wahlprogramm der Grünen hat Haken und Ösen. Im Gegensatz zu einigen Anderen haben sie aber immerhin eins und geben dem Wähler damit die Chance für eine fundierte Entscheidung, während gewisse andere Parteien lieber ohne Parteiprogramm oder mit wiedergekäuten Allgemeinpunkten irrlichtern und auf Gewohnheitswähler spekulieren.
Also indirekt verdiene ich damit sogar mein Geld. Aber das Wort Enteignung hat oft einen sehr negativen Charakter. Am Ende geht es tatsächlich um die Belange vieler weswegen "enteignet" wird. Dafür wird man allerdings auch kräftig entschädigt wenn man seine Unterschrift zeitnah tätigt.
Ich habe gar kein grundsätzliches Problem mit Enteignungen,
gerade wenn sie zum Wohle der Allgemeinheit erfolgen.
Ich habe ein Problem damit, wenn die einen Enteignungen zum Wohle der Allgemeinheit in Ordnung und die anderen böse sein sollen.
Entschädigungslose Enteignungen fordert meines Wissens nicht einmal der radikale Flügel der Linken, und die sind schon deutlich härter als Alles, worüber die Grünen jemals laut nachgedacht hätten.
Das ist aber auch logisch, denn wie Volker Pispers einst nicht ganz zu Unrecht (sinngemäß) sagte: Grüne und FDP unterscheiden sich nur dadurch, dass die Einen für Dosenpfand sind.
Seitdem haben die Grünen ihr Profil hinsichtlich sozialer Belange geschärft - wie andere Parteien auch. Und warum? Weil soziale Probleme zunehmen.