Also ne 384bit GA102-300 nehme ich denen ja noch ab, das wäre einfach ein 3090 Chip mit halbem Speicherausbau, spricht 12GB. Damit könnte man auch mehr Boardpower für mehr Takt bzw. länger haltbaren Boosttakt zur Verfügung stellen und bekommt die 3090 Chips los, denn so toll gehen die sowieso nicht mehr. Außerdem kannibalisiert man die 3090 nicht, die kann man sich mit den 24GB weiterhin schön reden.
Eine 320bit GA102-200 mit 20GB macht nicht viel Sinn, das wäre ne 3080 mit 20GB. Die wird nur unnötig teuer, bietet aber nicht wirklich mehr Performance, eventuell sogar weniger da mehr Boardpower für den VRAM flöten geht. Außerdem wird sie unnötig teurer, da GDDR6X jetzt auch nicht unbedingt günstig ist.
Wenn dann müsste man den GA102-300 im Speicherinterface beschneiden um dann 20GB zu realisieren, was aber aus Kostensicht wieder nicht wirklich sinnvoll wäre.
Die 384 Bit/12 GiB-Karte wird näher an einem GA102-200 als an der -300 sein, d. h. die wird weiterhin unveränderte 68 SMs haben oder nur minimal mehr. Anzunehmenderweise wird das
Ti über dem
Super rangieren. Die 20 GiB-Karte wird dann mit 16 Gb-BGAs bestückt und auch ein paar SMs mehr bekommen (d. h. näher an einer -300 sein). Dass die die gleiche Anzahl wie die RTX 3090 bekommt, erscheint dagegen eher unwahrscheinlich, was eine Frage des Yields ist.
Und die 12 GiB-Karte macht selbstredend Sinn, wenn diese dafür nur geringfügig teuerer wird, bei möglicherweise (nahezu) unveränderter SM-Zahl. Die Performance geht möglicherweise aufgrund der höheren Speicherbandbreite dennoch leicht hoch und man adressiert genau das "10 GiB-Gejammer", dass man hier vielfach hört, denn 16 GiB sind genau das andere Extrem und schon deutlich übers Ziel hinausgeschossen bzgl. Mainstream-Gaming (aber mit AMDs Designentscheidungen blieb denen gar keine andere Wahl als die beiden Topmodelle mit 16 GiB zu bestücken).
Und der Preis ist bei einer RTX 3080 Ti nun nicht wirklich das Problem, denn beretis die RTX 3080 hält selbst recht gut mit AMDs Topmodell mit und die beiden Karten trennen bereits 300 US$/€ gemäß MSRP, d. h. nVidia kann hier problemlos eine MSRP in der Größenordnung von 900 - 1100 US$ ansetzen. Den unteren Bereich halte ich eher für weniger wahrscheinlich, insbesondere, wenn auch noch ein paar SMs hinzukommen, wovon man ausgehen kann und schlussendlich hat es nVidia als Marktführer immer noch nicht nötig sich seine Marge unnötig selbst zu beschneiden.
Am Ende bleibt die Frage nach der Verfügbarkeit, denn die Packaging-Probleme, die AMD offensichtlich zu haben scheint, werden sicherlich nicht spurlos an nVidia vorbeiziehen und wenn man berücksichtigt, dass einige Supplier für einen RampUp ihrer Produktion mehrere Monate Zeitbedarf angaben, wird es möglicherweise wohl noch bis Mitte des Jahres problematisch bleiben.
[...] Moment... Was?! Die 3080Super mit 384Bit 12GB und die 3080Ti mit 320Bit und 20GB? Da blickt doch keine Sau mehr durch.
Du verlierst bei gerade mal drei Optionen im HighEnd bei nVidia schon den Überblick?
Letzten Endes hat nVidia damit voraussichtlich alles offengelegt (bzw. der Leaker,
wenn die Modelle wirklich so kommen), was möglich ist und damit kann nVidia sehr granular AMDs Portfolio kontern, was schlussendlich auch das grundsätzliche Ziel von deren Design(entscheidungen) gewesen sein dürfte, die ihnen mehr Flexibilität einräumten.
AMD kann dagegen im HighEnd nach aktuellem Stand der Dinge nicht mehr (re)agieren und dürfte bzgl. seinem (HighEnd-)Portfolio soweit durch sein und kann nun nur noch über Preisanpassungen kontern.
Marktstrategisch durchaus interessant zu beobachten. Leider wird man die Absatzzahlen in den kommenden Monaten nicht direkt vergleichen können für eine Bewertung der Akzeptanz im Markt, denn hier wird vorerst unklar sein in wie weit diese bei konkreten Produkten durch die Liefer/Fertigungsprobleme beeinträchtigt sein wird.