Breitband-Ausbau: Auf dem Land gibt es fast nur langsames Internet

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Der Breitbandatlas der Bundesnetzagentur zeigt, dass nur 59 Prozent aller Haushalte in Deutschland Zugang zu einem stationären Internetanschluss mit 1 Gbit/s haben.

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sehr interessant das mein kreis nicht als breitband gebiet aufgezeichnet ist dabei haben wir seit 2013 Breitband und als option die 1000 mbps
 
In meinem Kuhdorf in Ö soll es bis September 2022 einen Gigabit Breitbandausbau geben (momentan nur 2 MB/s Kupferleitung + LTE), habe letzten Monat bei A1, die für den Ausbau zuständig sind, angerufen und die meinten, dass noch nicht klar ist, zu welchem Zeitpunkt und welche Häuser überhaupt verbessert werden. Und das, obwohl das Förderprojekt im Jahr 2019 genehmigt wurde (kann man alles online im Breitbandatlas nachschauen). Da fragt man sich, ob das überhaupt irgendwann passiert oder hier nur Steuergelder verschwinden.
Einige der Nachbarn haben übrigens, laut Verfügbarkeitsprüfung bei Providern, bis zu 1 Gbit/s Möglichkeit, jedoch irgendwie nur ungefähr jeder zweite. Teilweise in der gleichen Straße gibt es gravierende Unterschiede von einem Haus zum anderen.
5G haben genau die Gemeinden westlich und östlich von mir und ich sitz in einem Loch dafür.

In DE wird die Situation am Land wohl ähnlich beschissen sein.
 
In DE wird die Situation am Land wohl ähnlich beschissen sein.
Zusammengefasst:

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:ugly:

Da fragt man sich, ob das überhaupt irgendwann passiert oder hier nur Steuergelder verschwinden.
Vorallem viele der kleinen Gemeinden haben trotz Förderung nicht die finanziellen Mittel um die Selbstbeteiligung stemmen zu können. Das ist eines der Hauptprobleme.

Die Genehmigungsverfahren ziehen sich in die Länge und gerade in ländlichen Regionen haben die Netzausbauer wie die Deutsche Telekom kein Interesse daran, einen Ausbau voranzutreiben. Es seien viel zu wenig potenzielle Kunden vor Ort, um die anfallenden Kosten zu decken.
Das ist ein weiteres Problem. Aber auch hier geht es voran. Auch ohne Hilfe von Vater Staat. Viele Gemeiden lassen ihr Netz von der deutschen Glasfaser oder ähnlichen Anbietern ausbauen, weil die Telekom kein Interesse hat, oder nicht in die Pötte kommt. Andere Gemeinden widerum nehmen Schulden auf, um mit Hilfe der Bürger selbst ein Glasfasernetz aufzubauen, das sie dann an die Carrier vermieten.
 
von 100MB/s kann ich nur träumen. aktuell habe ich in meinem Kaff nur 400KB/s Download rate, soll zwar irgendwann dieses jahr per ausbau geändert werden aber mal abwarten und ach ja ... einen Handy empfang gibt es bei mir auch nicht, egal welcher provider.
 
von 100MB/s kann ich nur träumen. aktuell habe ich in meinem Kaff nur 400KB/s Download rate, soll zwar irgendwann dieses jahr per ausbau geändert werden aber mal abwarten und ach ja ... einen Handy empfang gibt es bei mir auch nicht, egal welcher provider.
Sogar die Gemeinde hatte sich fett an den Kosten beteiligt...passiert ist.....nix.
Uff, das ist bitter. :/ Aber es gibt zum Glück Alternativen. Zum einen wäre da Internet via LTE oder eben SpaceX Starlink. Auf Golem.de war letztens ein Erfahrungsbericht eines deutschen Starlink-Users. *Klick*
Erstaunlich wie gut das jetzt schon läuft. :daumen:
 
Ich kann mich nur wiederholen, Deutschland braucht ein unabhängiges Konsortium, das von der Regierung koordiniert wird. Der Flickenteppich am Breitbandausbau ist schrecklich. Das schlimmste sind aber die Milliarden an Steuergeldern, die bevorzugt an die Telekom ausgeschüttet werden, damit der FTTH Ausbau voran kommt.
Leider passiert mit dem Geld nichts!
In den 80er Jahren wurde mit weniger Geld in weniger Zeit, halb Deutschland mit Kabelfernsehen ausgebaut. Seit 1995 wird von unterschiedlichsten Unternehmen Breitband Internet verkauft, über eine Infrastruktur, die bereits 80 Jahre alt ist. (gedrilltes zweidraht Kupferkabel). Jedweder Ausbau an Infrastruktur, endete mit der Privatisierung der Post in die Telekom.

Hier einige Fakten:
1982 - Beginn Ausbau, mit 0,5 Milliarden DM Steuergeldern ( Deutsche Post ) - 300.000 Haushalte angeschlossen
1983 - Ausbau, mit Jährlich 1 Milliarde DM Steuergeldern ( Deutsche Post ) bis 1989
1990 - Ausbau, mit Jährlich 1,5 Milliarden DM Steuergeldern ( Deutsche Post )
1995 - 15,8 Millionen Nutzer von Kabelanschlüssen; die Kabeldichte lag damit bundesweit bei 65,3 Prozent.
1997 - STOP des Ausbaus wegen Privatisierung der Post.
1997 - Einleitung Verkauf des Kabelnetzes, wegen Monopolbildung, zieht sich bis 2000.
2000 - Telekom verkauft Kabelnetz für c.a. 30 Milliarden DM, damit sollten Investitionen und Übernahmen in anderen Sparten finanzieren werden.
2021 - 22 Millionen Nutzer von Kabelanschlüssen; die Kabeldichte lag damit bundesweit bei 70 Prozent.

Ich komme hier auf insgesamt Kosten von 14,5 Milliarden DM (7,25 Milliarden Euro) um 70% (22 Millionen Nutzer) aller Haushalte mit einem Kabel zu versorgen! In einem Zeitraum von c.a. 15 Jahren.


TELEKOMFÖRDERUNG ( und andere ):
2015 bis 2021 - Steuergeldförderung Breitbandausbau 7,1 Milliarden Euro für 2,5 Millionen Anschlüsse.
2021 bis 2025 - Steuergeldförderung Breitbandausbau 10-12 Milliarden Euro für "flächendeckende" Versorgung.

Die Effizienz hat sich seit der Privatisierung, um den Faktor 10 verschlechtert.
Und die größte Frage dürfte wohl sein, was genau ist mit den 15 Milliarden Euro passiert 2000 aus dem Verkauf des Kabelnetzes.

Quellen:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es seien viel zu wenig potenzielle Kunden vor Ort, um die anfallenden Kosten zu decken.
Kein Bock, wir verdienen da nichts, tolle Einstellung, damit scheint man heute weit zu kommen und durchzukommen.
Jahrzehnte nichts machen und dann sowas. Die sollte mal einer in den Ar... treten.
 
von 100MB/s kann ich nur träumen. aktuell habe ich in meinem Kaff nur 400KB/s Download rate, soll zwar irgendwann dieses jahr per ausbau geändert werden aber mal abwarten und ach ja ... einen Handy empfang gibt es bei mir auch nicht, egal welcher provider.

Ich denke du meinst einen 100 Mbit Anschluss. Der liefert aber bei optimaler Verbindung zum Verteiler ca. 12 Mbyte/Sek.
 
In meinem Kuhdorf in Ö soll es bis September 2022 einen Gigabit Breitbandausbau geben (momentan nur 2 MB/s Kupferleitung + LTE), habe letzten Monat bei A1, die für den Ausbau zuständig sind, angerufen und die meinten, dass noch nicht klar ist, zu welchem Zeitpunkt und welche Häuser überhaupt verbessert werden. Und das, obwohl das Förderprojekt im Jahr 2019 genehmigt wurde (kann man alles online im Breitbandatlas nachschauen). Da fragt man sich, ob das überhaupt irgendwann passiert oder hier nur Steuergelder verschwinden.
Einige der Nachbarn haben übrigens, laut Verfügbarkeitsprüfung bei Providern, bis zu 1 Gbit/s Möglichkeit, jedoch irgendwie nur ungefähr jeder zweite. Teilweise in der gleichen Straße gibt es gravierende Unterschiede von einem Haus zum anderen.
5G haben genau die Gemeinden westlich und östlich von mir und ich sitz in einem Loch dafür.

In DE wird die Situation am Land wohl ähnlich beschissen sein.

Fast. Bei uns hätten die Nachbargemeinden maximal 3G. :-D

Aber Ausbau dauert auch bei uns einige Jahre von den ersten Plänen bis zur Fertigstellung. Sorgen bereitet mir aber, dass der Fokus mittlerweile komplett auf 1 GBit/s umschwenkt und alles andere pauschal als "lahmes Internet" bezeichnet wird. Obwohl zumindest DSL-Kunden, für die es noch deutliche Unterschiede in den Preisen gibt, meinem Wissen nach noch mehrheitlich zu dem Schluss kommen, dass 100 MBit/s* (zum Teil weniger) vollkommen ausreichen, sind 50-auf-1000-Ausbauten in den neuen Förderinitiativen eher zuschussfähig, als 5-auf-100-Programme. So wird mit Subventionen die Transferratenschlacht in den ohnehin besser ausgebauten, lukrativen Gegenden befeuert, während es bei der Grundversorgung weiterhin nur langsam vorangeht.

*: Das im Artikel genannte durchschnittliche Datenvolumen entspricht übrigens gut 6 Minuten täglicher Auslastung einer solchen Leitung.
 
Es fehlen einfach die hohen Strafen für den fehlenden Ausbau. Damit meine ich nicht nur ein paar milliönchen, sondern minimum zweistwllige Milliardenbeträge.
 
Es seien viel zu wenig potenzielle Kunden vor Ort, um die anfallenden Kosten zu decken.
Kein Bock, wir verdienen da nichts, tolle Einstellung, damit scheint man heute weit zu kommen und durchzukommen.
Jahrzehnte nichts machen und dann sowas. Die sollte mal einer in den Ar... treten.

Die Ironie ist ja, dass es genau deswegen eine Ausbauförderung gibt.
Nicht für Gebiete, wo die Provider eh schon viel Umsatz machen.
 
Es fehlen einfach die hohen Strafen für den fehlenden Ausbau. Damit meine ich nicht nur ein paar milliönchen, sondern minimum zweistwllige Milliardenbeträge.

(Lasche) Strafen gibt es nur beim Aufbau neuer Mobilfunkstandards, wenn diese dort bei der Lizenzvergabe vorgesehen wurden. Aber im Festnetzt, worum es hier geht, ist kein Ausbau vorgeschrieben und somit ein Nichtausbau auch nicht strafbar. Die Kommunikationsunternehmen sind privat und für bestehende Anschlüsse gilt bestehendes Recht, da kann man keine neuen Vorschriften machen. Nur mit Bonuszahlungen ködern, denn letztlich bauen gewinnorientierte Unternehmen halt da, wo sie den größten Gewinn erwarten. Und in Deutschland akzeptiert praktisch niemand die realen Kosten neuer Leitungen auf seiner Rechnung. Selbst die DG, die sich voll auf extrem unterversorgte Standorte konzentriert und oft genug von Bürgern und Gemeinden förmlich eingeladen wird, hat Uptake-Raten von unter 50 Prozent, weil der Mehrheit der Haushalte die nach staatlicher Förderung verbleibenden Kosten eines FTTH-Anschluss immer noch zu teuer sind. Beim FTTB, dass die Telekom eher nach Gelegenheit ausbaut, also da wo es einfach ist oder sowieso umfangreiche Arbeiten anstehen, bleiben Dreiviertel der Haushalte lieber bei "lahmen Internet".
 
Also ich wohne in einem Gebiet wo die Telekom maximal 768kbit/s bietet. Logisch bei einer kleinen Waldsiedlung am Arsch der Welt.

Aber wir haben da noch einen Regionalen Anbieter:

Und es ginge auch 1Gbit aber das kostet mir zuviel. der Aufpreis ist da etwas höher als normal xD
 

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Obwohl zumindest DSL-Kunden, für die es noch deutliche Unterschiede in den Preisen gibt, meinem Wissen nach noch mehrheitlich zu dem Schluss kommen, dass 100 MBit/s* (zum Teil weniger) vollkommen ausreichen, sind 50-auf-1000-Ausbauten in den neuen Förderinitiativen eher zuschussfähig, als 5-auf-100-Programme.

Momentan habe ich 50 Mbit über LTE, die theoretischen 7 MB/s kommen... nicht oft an. V.a. aber sind die Aussetzer eine absolute Katastrophe und legen bei mir manchmal auch einfach das Home Office lahm, werfen mich aus Online-Spielen raus, kappen Streams etc. Von den stundenlangen Aussetzern bei Unwetter fang ich gar nicht erst an.
Ich zieh demnächst um und dort kann ich zumindest 2 MB/s über die Kupferleitung haben, mit Hybrid gibts dann noch rund 5 MB/s drauf. Es sollte also besser und v.a. beständiger laufen als jetzt. Naja, man wird es sehen...

5G Internettarife sind hier übrigens recht günstig. 40€ für 250/25 Mbit bei Magenta (T-online), bzw. 150/40 Mbit bei A1.
Nur eben sitze ich (noch) im Loch. Sobald wie möglich würde ich jedenfalls ausprobieren, weil das für mich ein wahnsinniges Upgrade wäre. Öffentlich einsehbare 5G Ausbaupläne gibt es hier leider überhaupt nicht.
 
175GB avg Download?
Gestern wieder Boarderlands 3 gezogen, fast 100 GB. UHD Youtubevideos mit je 3 GB... Viele haben den Anschluss wohl nur wegen dem Telefon.

Ich glaub die letzten Wochen war ich bei gut 2TB Volumen/Monat.
 
Der Kreis Friesland wird als Breitbandgebiet ausgezeichnet und hier passiert auch was. Allerdings erstmal nur in den Gebieten wo unter 30 mbit/s liegen UND wo genug Abnehmer sind.

Meine Schwiegereltern wohnen in der Einöde zwischen zwei Orten die jeweils mit Glasfaser angebunden werden. Aber für die 5 Haushalte zwischen den Ortschaften wäre das nicht wirtschaftlich genung. Dort muss man sich mit 2 mbit zufrieden geben. LTE gibt es auf dem Handy sehr eingeschränkt und stationäres LTE-Internet ist nur mit größerer Antenne möglich. Speedport LTE allein hat kaum Empfang. 3G wurde abgeschaltet.

Bei der Arbeit bekommen wir Glasfaser. Der Anschluss ist schon im Haus. Leider hat die EWE aber ein zu dünnes Leerrohr für das Verteilerkabel an der Hauptstraße verlegt, sodass der LWL beim einblasen stecken geblieben ist. Dies hat zur Folge, dass zwei ganze Ortschaften und die Höfe dazwischen erst mal nicht angeschlossen werden. Also noch mal von vorne. Die Story hat mir der Techniker nebenbei erzählt, der im Büro den Hausanschluss gelegt hat.

Ich bekomme zuhause offiziell 50 mbit/s (netto 6,5-7,3 MB/s) rein und bin damit nicht bedürftig. Erst wenn alle anderen Gebiete versorgt sind gehts bei uns los.

Der Landkreis schmückt sich trotzdem mit Lorbeeren. Es läuft angeblich alles hervorragend und nach Plan. :ugly:

Der zuständige Sachbearbeiter vom Landkreis und de Projektmanager von der EWE wollen nicht mehr mit mir sprechen. Habe mich schon ein paar mal nachgefragt wann bei mir und meinen Schwiegereltern Glasfaser kommt. :fresse:
 
Obwohl zumindest DSL-Kunden, für die es noch deutliche Unterschiede in den Preisen gibt, meinem Wissen nach noch mehrheitlich zu dem Schluss kommen, dass 100 MBit/s* (zum Teil weniger) vollkommen ausreichen, sind 50-auf-1000-Ausbauten in den neuen Förderinitiativen eher zuschussfähig, als 5-auf-100-Programme. So wird mit Subventionen die Transferratenschlacht in den ohnehin besser ausgebauten, lukrativen Gegenden befeuert, während es bei der Grundversorgung weiterhin nur langsam vorangeht.

Der Fokus sollte weiterhin auf die Sicherstellung der Grundversorgung, frei nach dem Motto "mind. 100MBit für alle", gelegt werden. Hier am direkten Stadtrand habe ich seit mehreren Jahren 1GBit per Kabel anliegen, besuche ich Freunde weiter auswärts, sind max. DSL 16MBit eher die Regel als die Ausnahme...da kann ein gewöhnliches Steam-Update schonmal die ganze Nacht laufen, statt wie hier in 5 Minuten. :daumen2:

Bei den CD Brennern seinerzeit war es ähnlich, Single Speed 74 Minuten, 8x schon bei 9,25 Minuten. Ob es dann später 40x oder 48x war, spielte vom Zeitgewinn keine Rolle mehr, daher sollten die extrem lahmen Anbindungen zuerst in den Genuss einer halbwegs vernünftigen Anbindung ab 100MBit kommen.
 
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