AW: Praktikum bei PCGH!
Im technischen Journalismus ist es mitunter sogar so, dass du noch so gute Fachkenntnisse haben kannst, aber ohne solides Deutsch trotzdem in die Röhre schaust. Ich weiß von Absolventen aus dem Technikjournalismus, dass sie nicht selten Praktika oder gar Festanstellungen antreten, obwohl sie anfangs nur sehr rudimentäres Fachwissen mitbringen. Viele Unternehmen sehen Fachwissen anscheinend als leichter vermittelbar an als gute Deutschkenntnisse. Wenn du weißt, wie ein Bericht auszusehen hat, wie man verständlich formuliert und das vor allem auch schnell kannst, bist du zumindest schon mal in der Lage, was Vernünftiges aus Pressemitteilungen zu machen. Ein gewisses Technikverständnis sollte dennoch vorhanden sein, damit du dich schnell in die Thematik einfindest und dich vor allem auch weiterentwickeln kannst. Muss man den Leuten erst mal beibringen, wo ein Komma hingehört, wann man "dass" und wann "das" schreibt und weshalb man "einzige" nicht steigern darf, kann man die Leute nicht gebrauchen. Wenn es nur am Stil hapert, ist das halb so wild. Dazu ist ein Praktikum ja da. Bei miserabler Kommasetzung gilt aber oft: Der hat in der Schule nicht aufgepasst. Da landen die Bewerbungsmappen direkt im Mülleimer. Wie das bei der PCGH ausschaut, weiß ich nicht. Dort sollte man vermutlich schon Fachwissen mitbringen, weil die Vorort testen und die Praktikanten den Berichten nach vielfältig einsetzen. Aber im Zweifel gilt wahrscheinlich auch dort: Ein richtiges Komma zählt mehr als das Wissen darüber, wie viel Streamprozessoren GPU XY hat.
Ich kenne übrigens Leute, die einschlägig studieren und trotzdem Hausarbeiten abgeben, die fast nur aus Fehlern bestehen. Ich würd mich ergo nicht abschrecken lassen, wenn andere ein Abitur oder Studium vorweisen.