Das kommt halt davon, wenn man einem Unternehmen erst AKWs finanziert, ihm dann ein Stromnetz quasi schenkt und als letztes die Auflage einführt "du musst erneuerbare Energien bevorzugen, aber nur, wenn Platz ist"...
Randnotiz: Auf EU-Ebene laufen die Bestrebungen der Öllobby übrigens mittlerweile darauf hinaus, dass Gaskraftwerke als "grüne Energie" zählen und damit nicht nur Subventionen abgreifen, die für erneuerbare deklariert sind, sondern eben auch diese vorrangige Einspeisung genießen. Umgekehrt dürften, dank den Bestrebungen der Anti-Solar-Lobby, Freifeldanlagen in Zukunft nicht mehr als förderungsberechtigt gelten und damit kaum noch eine Möglichkeit haben, ihren Strom loszuwerfen.
Konservative & ""liberale""/Wirtschaftsvertreter
Klar werden Arbeitsplätze sozusagen verlagert. Jedoch bringt einem eine Ausbildung zum Fachmann der Kernenergie nichts bei Regernativen Energien. Nur weil beide Jobs etwas mit Energiegewinnung zu tun haben heißt das ja nicht, dass man das Fachpersonal einfach verschieben kann und dass alle Arbeitnehmer den Job genauso gut machen können.
Wenn du zustimmst, dass Atomenergie nicht der Weisheit letzter Schluss ist, dann hast du dieses Problem so oder so, wenn du sie abschaffst - die Frage ist allenfalls der Zeitpunkt. Derzeit laufen wir in Deutschland auf einen akuten Fachkräftemangel in dem Sektor hin, weil in den letzten Jahren (verständlicherweise) wenig Interesse an Ausbildung bestand und das bestehende Personal in großen Teilen dem Ruhestand nachsteht. Wenn wir AKWs in größerem Umfange weiterbetreiben wollten, müssten wir vermutlich sogar eine Ausbildungsinitiative starten oder Personal im Ausland anheuern, wenn wir einfach mal den Ausstieg umsetzen, zu dem sich die Atomindustrie vor über einem Jahrzehnt bekannt hat, geht sich das ±reibungsarm Hand in Hand.
1. Atommüll: Das ist wahr. Es gibt hierbei noch keine Lösung. Das ist derzeit (meiner meinung) das größte problem, worum man sich kümmern muss. Wenn in den nächsten Jahrzehnten keine Lösung in Sicht ist, muss man Kernenergie wirklich aufgeben, da das sonst unverantwortlich wäre.
"Derzeit" "In den nächsten Jahrzehnten"?
Dieses Problem, das in der Tat mit Abstand das größte ist, ist seit 6 Jahrzehnten bekannt und seit 7 absehbar. Und wir haben bis auf weiteres nicht einmal den Ansatz einer Lösung. Die Sachen, die wir bislang ausprobiert haben, sind grandios gescheitert und verursachen/verursachten Kosten in Milliardenhöhe.
"Unverantwortlich"?
Unverantwortlich ist es, auch nur einen Gramm eines Mülls zu produzieren, von dem man 0 Ahnung hat, wie man ihn später entsorgt. Geradezu ein Verstoß gegen die Menschenrechte künftiger Generationen ist es, weiterhin lebensbedrohliche Substanzen in die Welt zusetzen,
nachdem man festgestellt hat, dass man damit nicht fertig wird.
Wenn! eine Lösung gefunden !ist! kann man sich über saubere Atomkraft unterhalten, bis dahin bleibt es die mit Abstand schmutzigste Energieform.
2. Terroranschläge: Hier muss man das Verhindern eines Terroranschlag nur so unwahrscheinlich wie möglich machen: Aber wie gesagt 100% klappt das nie und bei keiner Sache (egal ob AKW oder Wolkenkratzer).
"wie möglich"?
Möglich als bezahlbar haben wir schon. Genauso wie Japan und die UdSSR so sichere AKWs "wie möglich" hatten und haben.
Möglich wie in "technisch denkbar" können wir nicht bezahlen.
Und wie Seeefe ganz richtig anmerkt: Man braucht keinen Terroranschlag. Man braucht nur Menschen. Und da haben wir in Deutschland schon eine Atomaufsicht, die keinen Handlungsbedarf erkennt, wenn sie von Atomkonzernen belogen wird, Atomkonzernen die aktuelle Sicherheitsstandard allenfalls auf Allgemeinkosten nachrüsten wollen, Atomkonzerne die abgeschlossene Verträge umgehen, Atomkonzerne, die sich nicht an Bauvorgaben halten,... (siehe lange Liste von "Dingen die eigentlich nicht passieren dürfen" alias "Störfälle" und wie die Betreiber mit ihnen umgehen). Außerdem haben wir eine Kanzlerin, die mit Atomstromkonzernen Verträge aushandelt, mit denen "diese gut leben können
" und die in früherer Position mal für ein angehendes Grundwasserdepot verantwortlich war, in dem Plutonium allen ernstes als "schwachaktiver" Müll eingelagert wurde.
Wenn das schon die höchsten Aufsichtsinstanzen sind, was glaubst du dann, was an Sicherheitsstandard in den Führungsräumen durchgesetzt wird?