Wieso stellt ihr hier die 3100-Liter-Laderaum-Variante eines 2600-Liter-Transporters gegen ein 1700-Liter-Wägelchen? Mag sein, das man für den Preis eines EQB zwei Caddy bekommt, aber viel wichtiger ist doch, dass man für die Transportleistung eines Caddy Maxi zwei EQB bräuchte, weil das einfach komplett verschiedene Fahrzeugklassen sind.
Fakt ist, fahren die WEA quasi direkt Nebenan auf Leistung und M/F/D lädt dann sein E-Auto oder backt zu Hause seinen Küchen, geschieht dies CO2 neutral (Herstellungsprozesse von den WEA, E-Auto und Backofen außen vor gelassen).
Das ist Schönrechnerei. Wenn du der Meinung bist, dass bei dir grüngefärbte Elektronen aus der Wand kommen, wenn du deine Batterie in Sichtweite einer WKA lädst, während das Krankenhaus 500 km weiter weg in Sichtweite eines Kohlekraftwerks schwarze Elektronen bekommmt - bitte. Red dir dein Gewissen schön. Aber solange auf diesen 500 km noch Leitungskapazitäten frei sind, solange könnte auch das Krankenhaus mit "deinem" "grünen" Strom arbeiten, du könntest einen Benziner fahren und das Kohlekraftwerk könnte abgeschaltet werden. Dann hättest du zwar lokal mehr Emissionen, aber insgesamt würde der CO2-Ausstoß sinken. (Und außerdem hättest du dann, je nach Fahrzeugklasse, 10000-50000 € übrig, die du in den Bau einer zweiten WKA, in mehr Solarzellen o.ä. investieren könntest, damit in 10-15 Jahren Krankenhaus UND Auto grün sein können, statt erst in >30 Jahren).
Auf Regionalebene haben wir afaik außerhalb Norddeutschlands weiterhin gar keinen grünen Überschussstrom, weil es außer den Links Norddeutschland => Bayern bzw. => BW nie derartige Netzengpässe gibt und bis auf weiteres laufen ganzjährig Kohlekraftwerke. Das heißt außerhalb
norddeutscher Windsommertage ist immer dreckigster Strom im Netz und jeder Verbraucher weniger hilft, diesen zu vermeiden. Grundlegend ändern soll sich das erst in 16 Jahren (also >> eine Batterieautolebensdauer, sodass heute gekaufte Fahrzeuge gar nichts davon haben).
Wenn der Termin nicht wieder verschoben wird (ich verweise auf die planmäßige Abschaltung der letzten Atomkraftwerke vor fünf Jahren) und der EE-Ausbau Schritt hält (die derzeitigen Planungen liegen afaik nicht einmal bei der Hälfte des benötigten und bislang die EE-Planerfüllung in Deutschland sowjetische Qualität gehabt), dann wird es vorher schon einen Übergangszeitraum geben, in dem Batterieautos übers Jahr hinweg oft genug sauber laden können, um im Schnitt pro Kilometer etwas besser dazu stehen. Mit "etwas" dauert es aber lange, den Fertigungsrucksack abzubauen.
Lokal kann man als gut begüterter natürlich auch jetzt schon so viele Solarzellen auf sein großzügiges Anwesen pflastern, dass der eigene Hausanschluss zum limitierenden Faktor bei der Einspeisung wird. Dann wäre ein Batterieauto ebenfalls die klimafreundlichere Wahl. Allerdings kann man vermutlich auch hier mehr Klimawirkung aus seinem Reichtum schlagen, wenn man ihn einfach direkt erneuerbare Energien investiert.
Wenn bereits der jetzige - und eindeutig suboptimale, da sind wie einer Meinung - Strommix den Elektrofahrzeugen Stromern über die Laufzeit einen CO2-Vorteil gegenüber Verbrennern bringt, kann sich die Bilanz tatsächlich sowohl verschlechtern als auch verbessern; je nachdem, in welche Richtung sich der Strommix verändert.
Mit jedem zusätzlichen Verbraucher, also auch mit jedem zusätzlichen Batterieauto, verschlechtert er sich gegenüber einem Alternativszenario ohne diesen Verbraucher.
Doch selbst im dümmsten Fall bliebe ein, wenn auch geringerer, Vorteil erhalten, da zentrale Verstromung immer noch ein wenig sauberer (oder sagen wir besser: weniger dreckig) ist
Nö. "Zentrale Verstromung" mag gegenüber "dezentraler Energienutzung" Effizienzvorteile haben, aber "zentrale Kohleverstromung" ist weitaus dreckiger als "dezentrale Benzinnutzung", weil der Rohstoff so ungeheuer viel übler ist. Dank den Kohlekumpels an der Regierungsspitze schalten wir jetzt sogar tendentiell erst relativ neue Steinkohle- (teilweise "nur" 800 kg/kWh) und erst später die besonders üblen Braunkohlekraftwerke (1200 g/kWh) ab. Das heißt wenn ein Batterieauto inkl. Lade- und Netzverluste (10-40%) pro 100 km 20-25 kWh ab Kraftwerk verbraucht, sind das 24-30 kg CO2 aus Stromproduktion, die vermeidbar wären, wenn man stattdessen Benziner fahren würde. Das wiederum ist mit 15 kg CO2 pro 100 km möglich, also gerade einmal die Hälfte der Emissionen pro Strecke.
Derzeit lohnen sich Batterieautos daher nur im Stadtverkehr, wo ein Batterieauto mit der Hälfte bis einem Drittel des veranschlagen Reiseverkehr-Stromverbrauchs auskommt. Aber soviele kurze Stadttouren, dass sie den CO2-Produktionsrucksack eines auch langstrecken tauglichen Akkus kompensieren würden, fährt ein Normalverbraucher nicht einmal und wenn extra ein kleines Batterieauto zusätzlich zu einem Langstreckenverbrenner angeschafft wird, dann wird die Gesamt-CO2-Bilanz im Vergleich zu einem mäßig stadttauglichen Mildhybriden auch schon wieder knapp.
Davon abgesehen sollte innerhalb von Städten sowieso nur der regelmäßig PKW fahren, der berufsbedingt zwei fantastilliarden Pakete, eine komplette Werkstatt oder ein halbes Sanitätshaus mitschleppen muss.
Generell müsste Elektromobilität auch erst einmal den Strombedarf nennenswert erhöhen, damit solche Überlegungen überhaupt relevant werden.
Nö. Stromsparen hilft ab der ersten Wattstunde.
Hinzu kommt: Derzeit kommt ein Großteil der deutschen Stromimporte aus Dänemark - dem Land mit dem höchsten Anteil erneuerbarer Erzeuger innerhalb der EU. Hauptsächlich deshalb, weil der bis dato größte Lieferant Frankreich mit seinem ach so zuverlässigen Kernkraftwerken gerade auf dem Zahnfleisch geht und dieses Jahr wiederum einen beträchtlichen Anteil EE-Strom (also keineswegs nur Kohlestrom) von uns bezogen hat.
Sobald Dänemark genug Strom liefert, dass wir die Kohlekraftwerke ersatzlos abschalten können, kann man das Thema neu bewerten. Das sehe ich aber so schnell nicht und wenn man die Gleichung europaweit aufziehen will, dann sowieso in beiderlei Richtungen: Dänischer Ökostrom kann statt deutsche Benzinverbrenner auch polnische Kohlekraftwerke überflüssig machen. Und letztere schaden dem Klima und der Umwelt weitaus mehr als die zuvor genannten, also sollte man den Strom nach Möglichkeit zuerst dort einsetzen.
Sollte Frankreich seine Probleme jemals in den Griff bekommen,
Nach aktuellem Stand der Schätzungen brauchen die Franzosen nur circa 20 Jahre, um einen neuen AKW-Block zu bauen, dass heißt sie hätten schon Mitte des letzten Jahrzehnts den Bau von 40 Reaktoren starten müssen, nur um die in nächster Zeit anstehenden Abschaltungen zu kompensieren. Ich seh davon nichts; Frankreich wird noch auf lange Sicht das Sorgenkind des europäischen Stromnetzes bleiben, weil sie nationalistischen und militaristischen Gründen auf ihre eigene Sackgasse beharren. Daran werden auch die kürzlichen Versprechungen der EE-Ausbaubeschleunigung so schnell nichts ändern. Frankreich hätte zwar mehr Potential als praktisch jedes andere Land in der EU, aber wir wissen alle wieviel solche Politikerversprecher wert sind und ausgehend von praktisch null ist auch ein deutliche Verbesserung immer noch sehr wenig und aktuell stecken die ihr Geld lieber in subventionierten (Kohle-)Strom- und Spritverbrauch. Aber selbst wenn nicht gäbe es derzeit nicht einmal genug Hersteller, um den Bedarf zu decken, den Frankreich eigentlich haben sollte.
entfiele ein Teil unserer Stromexporte in diese Richtung, während wir gleichzeitig wiederum Atomstrom beziehen könnten - auch nicht das Gelbe vom Ei, aber allemal sauberer als Kohle.
Das ist der aus Groko-Zeiten übernommene Wahn, der Ausbau müsste allein oder zumindest hauptsächlich über den Umweg über die private Hand erfolgen. Viel dringlicher wäre allerdings eine Ladeinfrastruktur im öffentlichen Bereich: Überall dort, wo jetzt Fahrzeuge auf öffentlichem Straßenland abgestellt werden, müssen auch Ladestationen hin. Und selbstverständlich ein Netzausbau, der diese auch füttern kann.
Wenns wenigstens privater Ausbau wäre. Aber de facto zahlt der Steuerzahler ja trotzdem und nur die Gewinne sind privatisiert. Von einer Lademöglichkeit überall da, wo Fahrzeuge am Straßenrand abgestellt werden, sind wir aber trotz des Milliardeneinsatzes meilenweit entfernt und wie schon x-mal gesagt:
Bei einem erheblichen Teil der Straßenränder ist das auch einfach gar nicht machbar.