Was meint Ihr wieviele Kleinsthersteller es dann geben wird die unter 1000Autos bauen
Einige Konzerne, die eh Marken wie Briefmarken sammeln, könnten es damit versuchen. Aber auch nur für Liebhaber: Du kannst ja schlecht 999
vollkommen andere Autos von einem
vollkommen anderen Hersteller, die nur zufällig genau gleich heißen und aussehen, auf die Typgenehmigung dieses anderen Herstellers zulassen. Da muss dann schon jeder Kleinsthersteller selbst die ganzen Voraussetzungen und Prüfungen für ein neues Modell erfüllen. Neben dem Wasserkopf, den auch so eine Briefkastenfirma mit sich herumschleppt, dürfte das der Hauptgrund sein, warum nicht längst alle diesen Trick zur Umgehung eines Teils der Sicherheits- und Umweltauflagen anwenden.
Einige Luxusfahrzeuge und Sportwagenhersteller könnten es trotzdem machen, wenn keine E-Fuels kommen, denn was wäre deren Alternative? Schließen? Aber selbst wenn die 1000er Grenze nochmal geweitet wird (was ich hoffe, denn Feuerwehr, Kastrophenschutz, Militär, Expeditionsfahrzeuge, etc. basieren oft auf den gleichen Modellen und 1000 pro Hersteller und Jahr für alle Abnehmer in der EU zusammen erscheint mir verdammt wenig zu sein. Ganz zu schweigen von Bau- und Forstwirtschaft, für die die Basisfahrzeuge konstruiert werden), kann man auf diesem Wege keine fossilen Verbenner als 100000faches Massenprodukt mehr bauen. Da muss der Umweg über E-Fuels her.
Was ja auch richtig ist. Ähnlich wie Alki fasst ich mir aber auch mal wieder wegen dem Verbotskonzept an die Stirn. Hätte man einfach stetig den klimaschädlichen Sprit so teuer gemacht, dass ihn niemand mehr verbrauchen will, hätte man einen sauberen Aus- oder, wenn E-Fuels einen Preisvorteil gegenüber Batterieautos bieten (auf der Langstrecke derzeit realistisch), einen Umstieg bekommen. Stattdessen ein Verbot mit Stichtag...
Wie das endet, kennt man von deutschen Atomkraftwerken (2003 verboten ab ~2016, reales Ende 2023 oder später), Glühlampen (2005 verboten ab 2010, letzter offizieller Verkauf von "Heatball 2.0" 2014, weitere bis heute legal möglich. Stattdessen aber anhaltender illegaler Verkauf falsch deklarierter "Lagerbestände".) oder Ferkeln-ohne-Betäubung-die-Hoden-rausreißen (Verbot iirc irgendwann in den 0er Jahren beschlossen, aber zumindest bis 2020 nicht durchgesetzt, während Corona habe ich nichts neues dazu mitbekommen. Ferkeln kann man halt, genau wie dem Klima alles zumuten. Bauern, genau wie Autoherstellern, wenig.):
Erstmal, so bis 2034 tun die Hersteller rein gar nichts. Aber wenn ein Politikwechsel ansteht, pocht ihre Lobby auf eine komplette Aufhebung der Regel. Klappt das wieder erwarten nicht, wird 2034 festgestellt, dass man überhaupt nicht so weit ist und Abermilliarden Arbeitsplätze sowie die gesamte Versorgung von EU, Mars und Alpha Centaurie gefährdet sind. Einzige Gegenmaßnahme: Man braucht mindestens 5, besser 10 Jahre Aufschub. 2045 braucht man dann mindestens 3, besser 5 Jahre Aufschub. 2050 sind die (nie weiterentwickelten) Verbrenner zwar beinahe unverkehrkäuflich, aber man verschiebt noch mal auf 2052. Im Dezember 2052 werden dann 352,1 Millionen Verbrenner neu zugelassen. Die meisten nur für ungefähr eine Minute, ehe man sie vorübergehend stilllegt, weil "ein paar" Teile (genauer: Alle Teile des Autos bis auf die Plakette mit der Fahrgestellnummer) zur Fertigstellung eines anderen gebraucht werden, dass dann 5 Minuten später zugelassen, wird, ebenfalls für eine Minute.
Bis ~2080 sind die Hersteller dann damit beschäftigt, "Gebrauchtwagen" (mit 0 km) "aufzubereiten", die man ja weiterhin verkaufen und ummelden darf.
(Wer denkt, dass das Beispiel aus der Luft gegriffener Blödsinn ist, sollte sich das Angebot von z.B. Eagle oder anderen Spezialisten für britische Klassiker reinziehen. Man kann sich auch heute noch einen E-Type mit 0 km auf dem Tacho, Wunschaustattung und -Farbe und von Jaguar bis zum Produktionsende vor bald 50 Jahren definitiv nie angebotenen Karosserie- und Motorvarianten bestellen und an dem ist dann keine einzige Schraube älter als ein paar Monate. Aber neben den technischen Grundprinzipien stammen auch 2-3 Blechstückchen stammen eben von (leider) unrettbaren, 60 Jahre alten Rostlauben. Also zählt der Wagen als gründlich restaurierter Oldtimer. Und selbst Facelifst wären in diesem Rahmen möglich, denn Oldtimer dürfen mit neue Technik nachgerüstet werden, wenn das der Sicherheit oder der Umwelt dient. Auch ein neues Radio ist okay, solange es "dezent" bleibt - was im digitalen Zeitalter ja kein Problem ist, dass 2080 eingebaute 80k Display sieht schließlich ausgeschaltet genauso aus wie das UHD des 2052er "Originals" und Holoprojektoren sind noch unauffälliger.)