AW: Anhänger der Demokratie werden weniger!
Die Gewinne der großen Unternehmen steigen weiter. Trotzdem versuchen die Lohnkosten zu sparen, wo es nur geht.
Weil sie es können? Tja, dann ist aber hier etwas ganz falsch gelaufen.
Die Leute, die also den Gewinn des Unternehmens [erwirtschaften?], werden mit Lohnsenkungen abgewascht und die Leute, die einfach nur Glück haben, kriegen gigantische Bonuszahlungen.
Deswegen finde ich den Einwurf von @Adi1 gut, dass man eigentlich auch das Wirtschaftssystem dahinter in die Frage miteinbeziehen müsste. Denn der Unmut, der im Moment ziemlich um sich greift, ist doch hauptsächlich ein Unmut des Geldes wegen. Wenn ich Jahr für Jahr weniger Geld übrig habe, um damit meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, sei es aus Gründen der kalten Progression, wegen zusätzlichen Steuerbelastungen oder dergleichen, dann kommt man sich von der Politik natürlich irgendwann verarscht und verlassen vor. Und auch die Tatsache, dass Firmen immer schlechtere Einstiegsgehälter bezahlen oder vielerorts sowieso nur noch Leiharbeiter von Zeitarbeitsfirmen anheuern, die man dann nach kürzester Zeit ohne Probleme wieder rauswerfen kann, wenn die Aktiendividende sich mal nicht so entwickelt wie sie sollte, hilft bei dem Thema auch nicht gerade.
Was der "stinknormale" Bürger sieht: Hauptsache es ist genug Geld für Flüchtlinge, Krisenländer wie Syrien oder Afghanistan und die allseits beliebte Bankenrettung übrig... und im Endeffekt ist die Regierung der Buhmann, die ja sowieso nur noch der Handlanger, ja fast schon ein Sklave, des Kapitals und des Kommerz ist.
Von "Oben" nach "Unten" verteilen werden wir vermutlich nicht mehr erleben. Dazu ist das gesamte System (Wirtschaft + Politik) zu gefestigt, ja man könnte sagen sie stützen sich gegenseitig. Ist zu einem Teil ja auch verständlich, ohne funktionierende Wirtschaft kann ich mit politischen Mitteln nichts lenken und mit einer zu starken Politik gibt es keine funktionierende Wirtschaft mehr. Ich bin allerdings der Meinung, dass die Privatisierungen der letzten Jahrzehnte (gerade in infrastrukturkritischen Bereichen wie Strom und Wasser) nicht das Gelbe vom Ei waren und dass sich die Politik in Zukunft wieder etwas stärker einmischen sollte.
Beispiele: Wenn ich eine Bank als Staat (oder als Staatengemeinschaft EU) schon massivst subventioniere, dann möchte ich gefälligst auch einen Teil des Kuchens abhaben, sollte es der Bank in einigen Jahren wieder besser gehen... oder wenn Vattenfall keinen Plan hat, wo sie mit ihren verbrauchten Uranbrennstäben hin sollen, dann sollen die das Problem gefälligst alleine lösen, ohne Unterstützung von Mutti Staat.