Personalausweis soll digitaler werden - und teurer

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Man kann sich nicht auf der einen Seite beschweren, dass DE in der Digitalisierung hinterherhinkt, und auf der anderen Seite jegliche Neuerung in dem Bereich verurteilen. Das ist zwar ebenfalls ziemlich deutsch, hilft aber am Ende auch nicht weiter.

Die Leute, die sich über mangelnde Digitalisierung beschweren, sind nicht unbedingt die, die eine weitere Aufrüstung beim Perso kritisieren. ;-)

Aber den bislang via Smartphone ausgelesenen Perso mit viel Geld ins Smartphone zu bringen wird ohnehin nichts daran ändern, dass viele Amtsgänge nur offline möglich sind. Steuererklärung, Pass-Beantratung und ähnliches werden die meisten ohnehin am heimischen Schreibtisch machen und da kann man seit über einem Jahrzehnt einen E-Perso abfragen – wenn das denn für das jeweilige Amtsgeschäft überhaupt vorgesehen wäre. (Wobei die meist genannten Beispiele Autozulassung und Passbeantragung wegen der Plaketenkleberei und der Personensichtkontrolle auch gar nicht für Digitalisierung geeignet wären.)


Ich hab mir noch schnell den "neuen" Ausweis austellen lassen, bevor die Fingerabdrücke Pflicht werden/wurden... der ist jetzt noch 9,5 Jahre gültig glaub ich...

...und generell sag ich mal.... "Auf die schnelle...in die Mikrowelle..."

Der Chip ist leider ein Sicherheitsmerkmal und bei Beschädigung somit der Ausweis ungültig. Merkt vielleicht niemand, kann aber zu Problemen führen.


Auch wenn ich nicht angesprochen wurde, kann ich es ja mal versuchen...

Ein Ablaufdatum ist aus mehreren Gründen sinnvoll, zumal es in der EU Pflicht ist, dass Ausweise grundsätzlich eine befristete Gültigkeit besitzen:
- Die Merkmale einer Person verändern sich auch als Erwachsener noch, insb. hinsichtlich Staatsbürgerschaft, Adressen und auch dem äußeren Erscheinungsbild. Selten auch mal der Wechsel des Geschlechts. Ein Ausweis, der 40 Jahre alt ist, kann im Zweifel den Sinn des Ausweises (die Identitsfeststellung) nicht mehr erfüllen
- Gerade digitale Ausweise benötigen ein Ablaufdatum aufgrund der technischen Entwicklung. Das betrifft sowohl Lesegeräte, Protokolle etc., aber insbesondere auch die IT-Sicherheit. Auch dedizierte Sicherheits-Software/Hardware hat nur eine begrenzte Lebenszeit bezüglich der notwendigen Sicherheitsaussage. Da Hardware auch nur begrenzt updatebar ist, muss einfach regelmäßig etwas "neues her". 10 Jahre sind btw. ganz schön lang für ein Sicherheitsprodukt, weshalb das BSI auch lieber 5 Jahre sehen würde.

Über die Kostenfrage kann man sicher streiten. Fakt ist aber, dass ein Ausweis nunmal Kosten verursacht, zumal die Bundesdruckerei ein marktwirtschaftlich orientiertes Unternehmen ist. Da die Kosten ansonsten aus Steuermitteln finanziert werden müsste wäre ein "kostenloser" Ausweis immer Augenwischerei.

$1 des Personalausweisgesetzes regelt, dass jeder Bürger (ab 16. Jahren) einen gültigen PA _besitzen_ muss. Weiter hat jeder Deutsche die Pflicht, einen Ausweis auf Verlangen einer Behörde oder beauftragten Amtsträgers vorzulegen. Daraus ergibt sich keine Mitführungspflicht, aber durchaus der unangenehme Umstand, dass die Polizei dich zwecks Identitsfeststellung mit aufs Revier nehmen kann/muss, falls du dich nicht ausweisen kannst.

Die zusätzliche Nutzung ist immer frei wählbar. Auch der mobilePA setzt, wie auch der "normale" PA auf 2-Faktor-Authentisierung bei der Freischaltung der sensiblen Datenfelder. Grundsätzlich wird auch niemand gezwungen sein Smartphone mit der mPA-Funktion aufzuwerten.
Und unterschätze mal die Rentner nicht ;) Ich habe in meiner Familie auch allen älteren Semestern gezeigt, wie sie mit Hilfe ihres Personalausweises einfach, schnell und sicher ihre Steuererklärung vollständig digital machen können. Die Zeiten dicker Briefe an das Finanzamt sind zumindest in meinem Umfeld vorbei.

Also mein 10 Jahre altes Perso-Foto ist näher am heutigen Aussehen des Inhabers dran und demnach nicht aktualisierungsbedrüftig, als die von einigen Aktivisten erfolgreich für die Passbeantragung verwendeten Bilder. In der Praxis werden nämlich Fotos akzeptiert, die von Tag 1 nicht den Beantragenden zeigen. Auch IT-Sicherheit würde ich nicht gelten lassen. Bei einem so wichtigen Thema wäre schon eine 5 Wochen offene Sicherheitslücke inakzeptabel. Das ganze System muss also fehlerfrei sein, wenn man nicht monatlich neue Persos ausstellen möchte, und "fehlerfrei" klappt in der Praxis nur, wenn man ein spezialisiertes, auf extrem wenig Code minimalisiertes Verfahren verwendet. Das ist beim Perso auch möglich, weil Ausweisdokumente seit 170 Jahren den gleichen Funktionsumfang haben, den man halt einmalig digital nachbauen muss. Danachgibt es auch keinen Anlass und keine Möglichkeit mehr, Updates oder Funktionserweiterungen einzuführen – und meiner Meinung nach auch keinen Bedarf. Mit dem E-Perso authentifiziert man sich nur gegenüber einer App der Bundesdruckerei, die gesamte weitere Funktionalität baut dann auf eine Freigabe durch die Bundesdruckerei auf und da kann man serverseitig beliebig Neuerungen einführen, ohne dass sich der Authentifizierungsvorgang ändert.

Das besagte Druckerei gewinnorientiert arbeitet ist übrigens keine Entschuldigung, sondern Teil des kritisierten Zustandes. Auf der einen Seite schreibt der Staat vor, dass man Perso (oder Pass, beides muss nicht) hat, auf der anderen Seite stellt er finanzielle Zugangshürden auf. Das ist eine versteckte Kopfabgabe (einschließlich der typischen Folgen für die soziale Gerechtigkeit) und so eigentlich nicht zulässig – im Gegensatz zu einer Steuerfinanzierung.


Der RFID-Chip kann nur über kurze Distanz ausgelesen werden.
Du kannst den in einen farady'schen Käfig packen (z.B. Alufolie umwickeln) und dann ist da nix mehr mit Auslesen.

Solche Angaben gelten immer nur für handelsübliche, für den praktischen Einsatz konzipierte Lesergeräte. Mit unpraktischen Formaten, vor allem aber mit extralegalen Sendern und Antennen lässt sich die Reichweite praktisch jeden Funkstandards beliebig steigern. Ich weiß nicht genau, wo die Rekorde für den RFID des E-Perso stehen, aber für das NFC von Girokarten werden mit handtellergroßen Antennen (die samt Mini-Computer zwecks automatischer Kontoleerung in eine kleine Handtasche oder die Ecke eines Aktenkoffers passen) Reichweiten von über 2 m erzielt. "10 m"-Bluetooth-Verbindungen wurden mit einer kleinen Hand-Richtfunktantenne schon auf über 2 km Entfernung aufgebaut und das sind bidirektionale Beispiele. Für Tracking-Zwecke reicht es aber zum Teil schon, wenn man einen Datenaustausch als Dritter mithört, das geht über noch größere Entfernungen.
 
Ich habe die Erhöhung gar nicht mit bekommen. Ich habe so gesehen zum Glück zum Ende des letzten Jahres meinen neuen Perso noch beantragt gehabt (und Anfang Januar abgeholt). Der alte war seit 2.5 Jahren abgelaufen und ich sah es nicht ein die 35 EUR zu zahlen (wusste damals nicht, dass der 29 EUR kostet und die 6 EUR für den Fingerkram sind, aber auch die 29 EUR sind mir zu teuer im Vergleich zu den 8 EUR des alten Persos) und brauchte auch keinen Perso bisher. Habe den nur erneuert, weil ich jetzt einen Perso brauchte. Da überlegt man sich ja, ob man nicht den neuen in 10 Jahren auch wieder nicht verlängert um die Kosten zu sparen.
 
Der Chip ist leider ein Sicherheitsmerkmal und bei Beschädigung somit der Ausweis ungültig. Merkt vielleicht niemand, kann aber zu Problemen führen.

Upsi.... das ist mir aber unangenehm.... Da ich den Perso in den letzten 20...25 Jahren vielleicht 5 mal gebraucht habe... denke ich kann ich sehr gut damit leben... schließlich brauch ich in 9 Jahren ja schon wieder einen Neuen! :ugly:

Ich denke aber, dass im Kampf gegen Terrorismus & Missbrauch die Gültigkeitsdauer auch noch reduziert werden wird...
Warum alle 10 Jahre 40,-€+ kassieren, wenn es auch alle 5 Jahre geht?!
 
Ich arbeite seit über 5 Jahren mit einem "falschen" Namen auf diesen Plattformen. War bisher kein Problem.
Du pokerst seit über 5 Jahren mit einer Bank, dass es nicht auffliegt, wenn du gegen ihre AGB's verstößt. Sollte das doch passieren, dürfte die Konsequenz für deinen Account ja klar sein.

Also, wenn man die Plattform/ Bank gerne nutzt und seine korrekten Daten letztlich sowieso in der Bankverbindung hinterlegt sind, warum löscht man den alten Account nicht einfach und legt den passend neu an? Dass das alles ohne Urkunden etc. geht, ist ja offenbar bereits bekannt.

Unbekannt dagegen scheinen die Konsequenzen, kann man sich aber anlesen.
Ist jedenfalls nichts wofür man sich feiern lassen sollte, soviel vorweg.
 
Also mein 10 Jahre altes Perso-Foto ist näher am heutigen Aussehen des Inhabers dran und demnach nicht aktualisierungsbedrüftig, als die von einigen Aktivisten erfolgreich für die Passbeantragung verwendeten Bilder. In der Praxis werden nämlich Fotos akzeptiert, die von Tag 1 nicht den Beantragenden zeigen. Auch IT-Sicherheit würde ich nicht gelten lassen. Bei einem so wichtigen Thema wäre schon eine 5 Wochen offene Sicherheitslücke inakzeptabel. Das ganze System muss also fehlerfrei sein, wenn man nicht monatlich neue Persos ausstellen möchte, und "fehlerfrei" klappt in der Praxis nur, wenn man ein spezialisiertes, auf extrem wenig Code minimalisiertes Verfahren verwendet. Das ist beim Perso auch möglich, weil Ausweisdokumente seit 170 Jahren den gleichen Funktionsumfang haben, den man halt einmalig digital nachbauen muss. Danachgibt es auch keinen Anlass und keine Möglichkeit mehr, Updates oder Funktionserweiterungen einzuführen – und meiner Meinung nach auch keinen Bedarf. Mit dem E-Perso authentifiziert man sich nur gegenüber einer App der Bundesdruckerei, die gesamte weitere Funktionalität baut dann auf eine Freigabe durch die Bundesdruckerei auf und da kann man serverseitig beliebig Neuerungen einführen, ohne dass sich der Authentifizierungsvorgang ändert.
Endlich Argumente, danke!

Ich halte dagegen:
1. Ist es super, wenn du noch so aussiehst wie vor 10 Jahren. Das ist beneidenswert, aber a) nicht die Regel, b) nur ein Merkmal des Ausweises und c) sprechen wir uns in 10-20 Jahren noch mal, mal sehen wie groß die Ähnlichkeit dann noch ist.

2. Die Masche mit gemorphten oder sonst wie manipulierten Bildern einen Ausweis zu beantragen ist ja schon länger bekannt und auch effektiv angegangen worden. Seit Mitte letzten Jahres gelten hier verschärfte Regeln, siehe https://www.tagesschau.de/inland/personalausweis-fotos-101.html

3. Die IT-Sicherheit (mein Steckenpferd) ist deutlich Vielschichtiger als von dir dargestellt. Es wird sehr viel Aufwand betrieben Code und Hardware sicher zu designen. Alleine die entsprechende Zertifizierung beim BSI und Evaluierung bei den spzielisierten Prüfstellen kostet in der Regel nahe an die 1M€ und braucht >12 Monate. Da wird sehr genau drauf geschaut. Trotzdem zeigt die Erfahrung, dass man nach einigen Jahren nachbessern müsste an bestimmten Stellen, nicht weil das Produkt direkt eine Lücke aufweist, sondern weil insbesondere die technischen Mittel für hardwareseitige Angriffe ((Laser-)Fault-Injection, Seitenkanalangriffe etc.) immer besser und günstiger werden.

4. Zwar ist das Ziel seit 170 Jahren identisch (sich ausweisen), aber der benötigte Funktionsumfang ändert sich stetig. Das liegt an profanen Dingen wie neuen Datenfeldern (z.B. die eingeführte Nummer der Kommune) aber auch an neuen Protokollen, Algorithmen oder auch einfach Schlüssellängen kryptographischer Verfahren.
 
Geil dann kann man das neue Smartphone ja auch viel leichter rechtfertigen wenn nach spätestens 3 Jahren die Sicherheitsupdates auslaufen ...
Ich denke das wird allen Smartphone Herstellern gefallen ;)
Find ich aber auch Geil wie alle Digitalisierung und dessen Probleme in diesem Land an einem Digitalen Perso messen , dieses Land hat einen riesenteil Bürger die nicht mal 10 Mbit Internet haben , aber Digi Perso ist jetzt der Große Wurf !
Naja wenn man als Regierung alles veschießen hat was man Verscheißen kann , dann backt man eben kleine und unnütze Brötchen ...
 
Für Reisen und im Ausland braucht man Pass und Führerschein.

Im Inland braucht man den Personalausweise vielleicht noch beim Handyvertragskauf, einer Finanzoerung, oder Kauf von Sachen jenseits der 10.000€ Schwarzgeldgrenze. Im Normalfall braucht man den Ausweis also weder als Plastikkarte, noch als SmartphoneApp.

Klassische CSU Methode dieses Projekt. Man nimmt etwas das deren greise Wähler kennen und macht ein DIGITAL davor, damit man sich feiern lassen kann, was man für die Digitalisierung doch alles macht. Als nächstes ist dann die Digitalisierung der Misthaufen an der Reihe. Da wird die ganze Schei#!e erfasst, der Düngewert ermittelt und dann optimiert auf die Felder verteilt zur Ertragssteigerung der Donaumoos-Banane.
 
Bevor der Ausweis und alle davon abhängigen betroffenen Stellen digitalisiert sind, haben wir doch längst Paypal Chips unter der Haut und einen Amazon-Barcode im Genick.
Der Vorteil ist eh klar, diese Unternehmen verdienen sich dumm und dämlich mit unseren Daten, dort gehen keine Datensätze einfach mal auf gebrauchten SSD's über Kleinanzeigen nach draußen. Bei mancher KFZ-Zulassungstelle leider schon.
 
So ist es doch heute schon. Bist du Regierungskritisch bist du weg aus dem Internet. Hast du einen YT Kanal und die Leute spenden für dich, da du genau deshalb deinen Job verloren hast, kündigt die das die Bank. Und BTW, Uploadfilter wurden gerade beschlossen.

Ja wir sind schon soweit, dass wenn dein Vater der falschen Partei angehört, das Kind von der Schule fliegt.

Das passiert heute... genau jetzt.. und damals wie heute klatschen alle noch Beifall.

Siehe hier


Interessant deine Denke. Weichst du von der Staatspropaganda ab, Kein Problem. Todesstrafe oder Knast.



Wie oben erwähnt. Einfach mal in der Realität ankommen. Diese Horrorscenarien passieren hier und heute.
Dazu noch die Maßlose Überwachung, Staatstrojaner usw usw.

Ja, wir sind sogar schon so weit gekommen, dass demokratische Wahlen mal eben von der Führerin rückgängig gemacht werden.
Und keinen interessiert es....
Dass du dir anmaßt, bei deinem realitätsfernen Geschwafel davon zu schreiben, andere sollen in der Realität ankommen, ist schon echt lustig. Ihr habt jawohl den letzten Schuss nicht gehört. Seit wann sind wir hier beim Hildmann-Telegram-Kanal? Dachte ich bin hier bei PC Games Hardware.
 
Du pokerst seit über 5 Jahren mit einer Bank, dass es nicht auffliegt, wenn du gegen ihre AGB's verstößt. Sollte das doch passieren, dürfte die Konsequenz für deinen Account ja klar sein.
PayPal ist keine Bank. PayPal freut sich aber wenn Leute das denken. PayPal hat einfach nur die Banken vorgeführt, weil die 20 Jahre zu blöde/faul/inkompetent waren eine simple Echtzeitüberweisung einzuführen.
 
Ein Beispiel?
Gerne.
Du gibst Deine Fingerabdrücke beim Amt ab und diese werden digital gespeichert.
Von dort zur Bundesdruckerei übertragen.
Bei der Bundesdruckerei verarbeitet und gespeichert bis der Perso fertig ist.
Danach sollen diese Daten gelöscht werden. Ggf sind sie aber "ausversehen" in irgendeinem länger gespeicherten Backup gelandet. Alles schon dagewesen. Aber selbst falls nicht, die paar Tage auf diversen lokalen Rechnern/Servern reichen doch locker aus.

Was ist wenn irgendein Geheimdienst sie mitschneidet, sie vom Server holt, etc? Oder ein Hacker? Oder eine beteiligt Firma?
Und das nicht von einem unwichtigen, wie dem kleinen Finger, sondern von einem, den man Standardmäßig benutzt. (Handy, Haustür, Firma, Rechner, etc)
Und wer weiß wofür in Zukunft noch? Auto? Banküberweisungen? Authenthisierung beim Arzt? Was auch immer.
Und kein "sicherer Code", sondern ein hübsches Foto, so das man den Fingerabdruck auch ganz einfach nachbilden kann...
Und das kann dann jeder "beliebige" nutzen. Dir ist das also egal, wenn ein Hacker einfach in Dein Haus geht, sich an Deinem Rechner anmeldet, mit Deinem Auto rumfährt, als Du zum Arzt geht? Denk Dir einfach was aus, wo Du Dich jetzt schon und vielleicht in Zukunft einfach mit Fingerabdruck identifizierst... Vielleicht hinterlässt auch einfach jemand eine paar Deiner Fingerabdrücke im Hotelzimmer einer Leiche. Die Fingerabdrücke musste er ja nur beim Hacker bestellen, oder sich aus der (Polizei-)Datenbank holen, wenn er (illegal) Zugriff darauf hat. Und da sie ja schon gespeichert sind, bist Du auch ganz schnell der erste Verdächtige...
Das Problem mit den Fingerabdrücken ist halt, die kann man nicht ändern wie ein Passwort. Wenn die einmal "permanent" im öffentlichen Umlauf geraten sind, ist die Sache gelaufen.
Ja, ein Teil meiner Beispiele sind Zukunftsmusik. Ein Teil aber nicht, der wird jetzt schon genutzt. Und für wie wahrscheinlich halten wir das, das biometrische Merkmale in Zukunft an mehr Stellen genutzt werden...? Kannst Du Dir ja selber ausrechnen...
Klar kann man argumentieren, für Vebrecher gilt das schon jetzt, aber in naher und (wohl) nicht mehr verhinderbarer Zukunft gilt das dann anlasslos für alle 80 Millione Deutsche bzw hunderte Millionen Europäer mit Ausweispflicht.
Also ich finde das gruselig.

Die digitale Fassung deiner Fingerabdrücke muss ein Geheimdienst nicht über Hacks erbeuten, die wirst du ihn bei der Einreise in das jeweilige Land freiwillig aus deinem Pass auslesen lassen (müssen. Oder wie kehrt machen und nach Hause fliegen). Und der real deal ist noch schlimmer – du gibst automatisch jeder Kellnerin, die den Tisch abräumt, deine Fingerabdrücke und unter guten Bedingungen ist es dem CCC sogar gelungen, diese ohne direkten physischen Zugriff auf z.B. ein Glas aus ein paar Metern Entfernung abzufotografieren. (Letzteres übrigens auch eine enorme Schwachstelle von Irisscannern.)

Von daher solltest du, unabhängig von der fehelnden Datensparsamkeit der Ausweisbehörden, dein Haus, dein Auto, etc. mit sichereren Methoden schützen. Ein 5-Euro-Zahlenschloss wäre vermutlich ein Fortschritt. :-)



Endlich Argumente, danke!

Ich halte dagegen:
1. Ist es super, wenn du noch so aussiehst wie vor 10 Jahren. Das ist beneidenswert, aber a) nicht die Regel, b) nur ein Merkmal des Ausweises und c) sprechen wir uns in 10-20 Jahren noch mal, mal sehen wie groß die Ähnlichkeit dann noch ist.

2. Die Masche mit gemorphten oder sonst wie manipulierten Bildern einen Ausweis zu beantragen ist ja schon länger bekannt und auch effektiv angegangen worden. Seit Mitte letzten Jahres gelten hier verschärfte Regeln, siehe https://www.tagesschau.de/inland/personalausweis-fotos-101.html

3. Die IT-Sicherheit (mein Steckenpferd) ist deutlich Vielschichtiger als von dir dargestellt. Es wird sehr viel Aufwand betrieben Code und Hardware sicher zu designen. Alleine die entsprechende Zertifizierung beim BSI und Evaluierung bei den spzielisierten Prüfstellen kostet in der Regel nahe an die 1M€ und braucht >12 Monate. Da wird sehr genau drauf geschaut. Trotzdem zeigt die Erfahrung, dass man nach einigen Jahren nachbessern müsste an bestimmten Stellen, nicht weil das Produkt direkt eine Lücke aufweist, sondern weil insbesondere die technischen Mittel für hardwareseitige Angriffe ((Laser-)Fault-Injection, Seitenkanalangriffe etc.) immer besser und günstiger werden.

4. Zwar ist das Ziel seit 170 Jahren identisch (sich ausweisen), aber der benötigte Funktionsumfang ändert sich stetig. Das liegt an profanen Dingen wie neuen Datenfeldern (z.B. die eingeführte Nummer der Kommune) aber auch an neuen Protokollen, Algorithmen oder auch einfach Schlüssellängen kryptographischer Verfahren.

Ich mag Argumente. :-)
Zu 1: Natürlich gibt es auch Menschen, deren Äußeres sich schon nach einem Jahr unerkennbar verändert hat. Die Polizei kann bei der Fahnung nach Personen mit (ehemals) reichlich Haaren auf Kopf und Kinn ein Lied davon singen und Unfallopfer sowieso. Das ist aber genau meine Aussage: Wie tauschen den Perso bislang nicht aus, wenn man auf dem Bild nicht mehr erkennbar ist, sondern in einem willkürlich gewählten Zeitintervall.

Zu 2: Die verschärften Regeln sind noch gar nicht in Kraft, mir ging es aber nur um den aktuellen Stand der Fotos in Ausweisdokumenten. Da ist es Künstlern meinem Wissen nach 2017 oder 2018 gelungen, einen Perso für eine Frau zu beantragen, dessen Bild derart gemorpht war, dass sich ein Mann damit erfolgreich ausweisen konnte. Ich selbst musste meinen Perso während Corona neu beantragen und dabei nicht einmal die Maske abnehmen. Die Bilder sind also wegen Handhabung und Kriterien derzeit so lasche Sicherheitsmerkmale, dass ein paar Jahre mehr oder weniger keinen Unterschied bei der Erkennbarkeit machen. Es wird Leute geben, die einem 30 oder 40 Jahre alten Perso besser zuoordbar sind, als andere einem 30 oder 40 Stunden alten.

Zu 3&4: Side-Channel-Attacken auf einen Chip, der abseits der Übertragungsverschlüsselung als passiver Datenspeicher dient? Ohne direkten Hardware-Zugriff besteht? Schwer vorstellbar. Und wenn man den Perso in der Hand hält, kann man die Informationen komplett anlog ablesen. Ebenso erübrigen sich bei einem fixen Funktionsumfang (wobei "Daten in Textform" unabhängig von der Zahl der Zeilen eine Funktion ist) und gegebener Sicherheit Änderungen an Protokollen. Einzig das Argument der Schlüssellängen würde ich gelten lassen. Bei den paar Kilobyte Daten und nur einem einmaligen Schreibzugriff bei der Ausstellung kann man hier aber Schlüssellängen nutzen, die andernorts unvorstellbar sind.

Aufgrund des engen, fixen Aufgabengebietes kann man den Perso meiner Meinung nach nicht mit komplexen IT-Systemen vergleichen, für die ich deinen Aussagen durchaus zustimmen würde. Es gibt halt Dinge, die ständig mit neuen Möglichkeiten und Anforderungen wachsen (z.B. Grafikkarten-APIs und Speicherschnittstellen) und es gibt Dinge, die müssen nur weiter funktionieren wie bisher (z.B. Ausweisdokumente und Auto-Bedienung). Das sind Änderungen maximal als Sparmaßnahme sinnvoll, aber hier soll es ja teurer werden.
 
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Über die Kostenfrage kann man sicher streiten. Fakt ist aber, dass ein Ausweis nunmal Kosten verursacht, zumal die Bundesdruckerei ein marktwirtschaftlich orientiertes Unternehmen ist. Da die Kosten ansonsten aus Steuermitteln finanziert werden müsste wäre ein "kostenloser" Ausweis immer Augenwischerei.
Steuern nimmt unser Staat genug ein, ich sehe daher kein Problem den Ausweis aus Steuermitteln zu bezahlen. Da wir alle sehr viele Steuern und Abgaben einzahlen und Jeder einen Ausweis braucht, sollte es also kein Problem sein. Es geht hier um einen Ausweis der alle 10 Jahre erneuert werden muss. Ein großes Steuerloch sollte daher nicht entstehen. Kann die Politik ja von der gerade eingeführen Abgabe von 6 Cent je Liter Benzin bezahlen. Oder von den anderen sinnfreien Energieabgaben die Sie gerade beschlossen haben um mehr Steuern einzunehmen und nicht die Umwelt zu schützen. Da sollte trotzdem noch ordentlich was über bleiben.
 
Die digitale Fassung deiner Fingerabdrücke muss ein Geheimdienst nicht über Hacks erbeuten, die wirst du ihn bei der Einreise in das jeweilige Land freiwillig aus deinem Pass auslesen lassen (müssen. Oder wie kehrt machen und nach Hause fliegen). Und der real deal ist noch schlimmer – du gibst automatisch jeder Kellnerin, die den Tisch abräumt, deine Fingerabdrücke und unter guten Bedingungen ist es dem CCC sogar schon gelungen, diese ohne direkten physischen Zugriff auf z.B. ein Glas aus ein paar Metern Entfernung abzufotografieren. (Letzteres übrigens auch eine enorme Schwachstelle von Irisscannern.)

Von daher solltest du, unabhängig von der fehelnden Datensparsamkeit der Ausweisbehörden, dein Haus, dein Auto, etc. mit sichereren Methoden schützen. Ein 5-Euro-Zahlenschloss wäre vermutlich ein Fortschritt. :-)
Hi,
dessen bin ich mir bewusst.
Leider habe ich etwas unbedarft vor ein Jahren mal einen Reisepass machen lassen, weil ich es für eine Kreuzfahrt brauchte... :(
Seitdem reise ich jetzt nicht mehr in Länder, die an der Grenze meine Fingerabdrücke wollen. Deswegen fallen z.B. auch Dienstreisen für meine Firma nach Malaysia weg, weil die meinen Reisepass sehen wollen. Und wenn die feststellen, das der Chip nicht mehr auslesbar ist, wird man bestimmt auch als Europäer seine Fingerabdrücke so abgeben müssen...
Gar nicht zu reden vom Urlaubswunschziel USA (Rockys!) für meine Frau...

Fingerabdrücke von Fotos/Gläsern/etc:
Ich versuche (inzwischen) wenn möglich überall bar zu bezahlen. Da kann dann ja nur jemand was damit anfangen, der vermutlich vorher schon meinen Namen/Adresse kannte.
Das Problem mit den Abdrücken in der Datenbank ist halt, das da dann gleich auch Jemand, der mich noch nie gesehen/getroffen hat, das komplette Programm auf dem Präsentierteller bekommt.
 
PayPal ist keine Bank. PayPal freut sich aber wenn Leute das denken. PayPal hat einfach nur die Banken vorgeführt, weil die 20 Jahre zu blöde/faul/inkompetent waren eine simple Echtzeitüberweisung einzuführen.

Ähmmm... Paypal nimmt keine Echtzeit Überweisung vor. Die buchen in Ihrem Netzwerk nur andere Zahlen.
Der eigentliche Banktransfer dauert im Hintergrund ebenso noch Tage.
 
Ein Smartphone lasse ich mir nicht aufzwingen, da stelle ich mich gegen. Ich bin nicht gerade scharf darauf, auf einem Gerät mit dem ich im Internet bin, dauerhaft identifizierbar gemacht zu werden. Es geht mir ohnehin gehörig gegen den Strich, dass dieser Smartphonezwang sich immer mehr verbreitet. Ich benutze das Ding zum Telefonieren, zum Texten und um ab und zu etwas im Internet zu suchen, das war's aber auch. Ich will mir nicht vorschreiben lassen, wann ich das Ding zu nutzen habe.
 
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