Special PCGH fragt die Community: Ist Overclocking für euch heute überhaupt noch ein Thema?

Ich undervolte hauptsächlich meine Hardware, OC an sich bringt ja mittlerweile weniger bei den gängigen Boost mechaniken und in der Regel steigt mit UV auch der Takt, wenn die Temperatur sinkt und das Powertarget nicht erreicht wird. Und zusätzlich gibts einen enormen Effizienzsprung.

Beispielsweise betreibe ich meine RTX 3080 beschränkt auf 1750 Mhz bei 0.800 V und so verbraucht sie sehr selten mehr als 180 Watt bei Vollast mit nur sehr geringem FPS Verlust und dadurch läuft sie extrem kühl und leise.

Bei meinem Ryzen 5800X3D hab ich auch den maximal möglichen UV eingestellt, wo er noch die höchste automatische Boostfrequenz bei möglichst geringster Spannung erreicht und so läuft er in regulären spielen mit rund 55 Watt ohne Performanceverlust.

OC an sich bringt nicht mehr viel, bei den heutigen integrierten Mechanismen zumindest in seiner ursprünglichen Form, bei einem Ottonormaluser.
 
Mittlerweile ist Undervolt+Overclock für mich interessanter geworden um jeden Preis das Maximum aus einer GPU/CPU herauszuholen. Und selbst wenn es nur ein Undervolt ist, bei dem die Performance genau so ist wie vor dem Undervolt.
 
Heutzutage gibt es haufenweise Programme und Tweaks, die den Usern tonnenweise Möglichkeiten eröffnen, die Hardware auf die persönlichen Ansprüche abzustimmen.

Genau das ist auch ein Anreiz für mich und das Bedürfnis ein sauberes und stabiles System zu verwenden. Inwieweit das jetzt für die Allgemeinheit sinnvoll erscheint, ist mir persönlich egal. Ich entscheide für mich, was gerade wichtig ist und daher halte ich mir gerne alle Möglichkeiten offen. Schließlich stellt der PC ja genau diese Plattform dar: ein Personal Computer.

Mein System kann mit mehreren Profilen arbeiten - für jedes Szenario das passende. Dabei kommen Übertaktung, Undervolting, sowie das Ausloten der besten Effizienz zum Einsatz, denn wenn die Komponenten viele Optionen bieten, möchte ich auch viel auskosten.

Man kann es auch als Experimentierfreudigkeit bezeichnen, denn das Ausprobieren macht viel Spaß und das verleiht dem ganzen System dann auch die gewünschte persönliche Note.

Dann kommt noch hinzu, dass ich bei CPUs gerne vier bis fünf Generationen überspringe und da kann es in Bezug auf Limits und Leistungsfähigkeit schon mal etwas eng werden. So kann das System anfangs eher sparsam laufen, um später bei mehr Anspruch stärker gefordert zu werden.

Es hat auch nicht jedes Game die gleichen Anforderungen an die Bauteile - mit verschiedenen Profilen kann ich jederzeit die passende Leistung bereitstellen. Auch für sehr anspruchsvolle Anwendungen können bestimmte Settings nötig sein, eine potente Kühlung ist natürlich erforderlich und vorhanden.
 
Ich habe aus Geldknappheit damals meinen i3770k um ca. 30% übertaktet, das gab nie Probleme und lief jahrelang ohne Probleme.

Heute habe ich einen 5900X als Prozessor, an dem ich ein kleines Undervolting betreibe, damit läuft die CPU etwas schneller im automatischen Boosttakt, aber das bezeichne ich nicht als Overclocking.

Ähnliches habe ich mit meiner 4090 getan, ich habe Sie auf 0,95 Volt eingebremst, bei einem Maximaltakt von 2.700 Mhz läuft das extrem stabil. Das hat zu Folge, ich höre die Grafikkarte gar nicht in meinem System arbeiten. Mehr als 60 Grad erreicht sie nicht.

In Spielen habe ich so eine Maximallast des ganzen Systems von 300 Watt (Diablo4) bis 450 Watt (New World).

Übertakten? Nein Danke. Undervolting und Noise Reduction? Jo, gerne mehr davon.
 
Die Zeiten für wahnsinniges Overclocking sind aufgrund der starken herstellerseitigen Selektion leider schon lange vorbei und man kommt sich ohne externe Hilfsmittel(Extremkühlung+unlimited Power) kaum noch über die lächerlichen 5-10% hinaus.
Daher wird lediglich der Arbeitsspeicher per XMP übertaktet und später eventuell das Aufrüsten per CPU-OC ein wenig hinausgeschoben. Solange die CPU moderne Befehlssätze kennt und genug Kerne hat, kann man da durchaus was machen.

Zuletzt hat bei mir der X5670 (X58 Westmere 6Kerner) da so einiges gerissen und im Bereich Haswell(47xx)/Ryzen1/2 gewildert. Da hat sogar Ram-OC Spaß gemacht. So viele Möglichkeiten zum Feintuning des Systems (Core/ Uncore/ Memory/ FSB/ Multi/ Spannungen etc.) habe ich danach nicht mehr gesehen.
Wegen des fehlenden AVX bin ich aber auf einen 10900KF umgestiegen. Wenn der leistungsmäßig mal nicht mehr reicht, bekommt der auch die Sporen, die 10 Kerne sollten auf lange Zeit reichen und der Wegfall von einigen Hardware-Encodern mit der 11. Gen und der I/O-Umstellung mit Alderlake ist das die perfekte "langlebige" und maximal kompatible CPU für mich.

Bei (modernen) Grafikkarten lohnt übertakten in meinen Augen vom Aufwand her noch weniger als bei CPUs: Wenn die Karten zu langsam werden, oder der Speicher nicht mehr reicht, fehlen ohnehin die Features, so dass der Mehrtakt das auch nicht mehr reißt. Man sollte hier in meinen Augen gleich für das Ende der beabsichtigten Lebensdauer kaufen(so wie bei Notebooks oder Mobiltelefonen).
 
So richtig übertakten? Das hat noch Spaß gemacht, als Intel und AMD keine Restriktionen dafür geschaffen haben. Wer denkt da nicht gerne an einen Phenom 2 X6 oder Q6600 zurück? Auch bei Grafikkarten war früher noch viel mehr drin. Heutzutage schießt alle drei Hersteller den Vogel ab: Niemand, der bei Verstand ist, nutzt eine RTX 4090 bei 600 Watt zusammen mit einem 13900KS bei 300 Watt. Intel sperrt schon seit etlichen Generationen jede OC-Ambition bei kleineren CPUs, sperrt sogar die SA-Spannung bei nicht Z-Chipsätzen (und schreibt schön "RAM-OC möglich!!" auf die Packung), und gibt den K-Modellen dann so einen hohen Boost ab Werk mit auf dem Weg, dass sich OC sowieso nicht lohnt. AMD dagegen näht jede Ryzen-CPU so auf die Kante, dass man OC generell vergessen kann. Das bisschen RAM-Optimierung, was da möglich ist, reißt es nicht heraus, bei Intel auch nicht.

Übertakten macht keinen Spaß mehr, Leistung ist im Überfluss vorhanden, heute wird maximal optimiert, sodass die Effizienz besser ausfällt. Traurige Entwicklung.
Schon lustig. Der Markt für OC Produkte ist aufgeblähter den je. Nur rum kommt abseits von Flüssigstickstoff nichts mehr.
 
So richtig übertakten? Das hat noch Spaß gemacht, als Intel und AMD keine Restriktionen dafür geschaffen haben. Wer denkt da nicht gerne an einen Phenom 2 X6 oder Q6600 zurück?
Ja, das waren noch Zeiten. Am besten ging mein übergangs Celeron D 347 3,06GHz der bei mir mit weit über 4GHz lief und das unter Luft. Trotzdem war Company of Heroes wie eine andere Welt mit dem C2D E4300 und 2x 1.8GHz. Der 2500k ging auch noch sehr gut.

OC war aber nicht immer besser als heute. Mein Athlon XP 1700+ (Palomino), glaube 1467MHz lief nicht mal mit 1600MHz auf einem Epox 8K3A (Ohne +) oder ich war noch zu frisch für OC ?.

Heute wird nur noch der Ram übertaktet, wenn man weniger Takt und dafür straffere Latenzen überhaupt übertakten nennen kann. Sehe es eher als eine Art optimieren.
 
Wenn mir mal ein youtube Video über irgendwelche Extrem-OC-Versuche vorgeschlagen wird, guck ich das manchmal. Aber selbst Overclocking ist für mich kein Thema mehr. Der reale Leistungsgewinn ist einfach zu gering für den nötigen Aufwand. Und ich habe nicht die Zeit und Lust ewig rumzuprobieren bis irgendwann das System so leise und stabil läuft für vielleicht 2FPS mehr.

Ausserdem ist Sommer und wir haben uns letztes Jahr ein Haus gekauft. Ich hab da einfach wichtigere und spannendere Sachen zu tun als in der Bude an irgendwelcher Elektronik rumzuspielen. Das Zeitkonto ist halt nicht mehr so gut gefüllt wie mit 20 als Student =)
 
Seit Zen 2 übertakte ich nicht mehr, hatte vorher nen 2500K.
Das gleiche bei der GraKa. Seit der 3070 machte es für mich keinen Sinn, bei der 1070 davor schon.
UV ist das aktuelle OV.
 
Ich optimiere vielleicht ein paar der "wichtigen" Spannungen (CPU-Kern, GPU), wenn ich ohne Handstände Zugriff dazu bekomme und stelle Temperatur- oder Powerlimits ein, um meine Ohren zu schonen. Für mich ist aktuell gute Software zu einem größeren Interesse für eine bessere Nutzererfahrung geworden.
AMD dagegen näht jede Ryzen-CPU so auf die Kante, dass man OC generell vergessen kann.
Das klingt so negativ. Dabei heißt das doch nur, dass die Dinger ab Werk optimal arbeiten.
Übertakten macht keinen Spaß mehr, Leistung ist im Überfluss vorhanden, heute wird maximal optimiert, sodass die Effizienz besser ausfällt. Traurige Entwicklung.
Wieso ist das traurig? Ich meine, ich kann den Stich etwas nachvollziehen, dass etwas, was man sich angeeignet und womit man viel Spaß hatte, obsolet geworden ist, aber die Optimierung ab Werk ist doch rational betrachtet ein begrüßenswerter Fortschritt.
Wenn maximale ST-Performance oder rohe IPC-Gewalt gefordert ist, wird einem RAM-OC nicht so viel bringen, weil die CPU dann ohne viel Zutun schon an nahe an ihrem Leistungslimit arbeiten kann.
Das stimmt so aber nicht ganz. Es ist seit jeher eine kaum zu bewältigende Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Recheneinheiten ununterbrochen arbeiten können. Wenn nur ein Kern arbeitet, dann ist die Bandbreite vermutlich kein Kriterium, die Latenzen aber schon. Deswegen bringen die großen Caches ja so viel. Allerdings ist heute auch RAM, der mit recht niedrigen Latenzen spezifiziert ist, meist recht günstig. Man kann natürlich auch viel mehr ausgeben, viel bringt das dann aber nicht mehr.
 
Ich glaube für Frage 1 wäre aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten beim RAM oder Curve Optimizer "betreibst du die Hardware außerhalb der Spezifikation" besser gewesen.
 
Da ich eh immer unter Wasser fahre, ist Lautheit bei mir kein Thema. Ich probiere immer beides aus. Also einmal uv und gucke wie hoch die Karte dadurch boostet und dann ohne uv. Wenn das reine übertakten sagen wie mal 5% aufwärts an Vorsprung bringt, dann bleibe ich dabei. Alles darunter wird die uv-Einstellung behalten. So wenig wie ich spiele, ist mir der Mehrverbrauch völlig egal.

Bei der CPU habe ich ebenfalls mit dem CO die besten Ergebnisse, weshalb ich das auch weiterhin so fahre.
 
Das stimmt so aber nicht ganz. Es ist seit jeher eine kaum zu bewältigende Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Recheneinheiten ununterbrochen arbeiten können. Wenn nur ein Kern arbeitet, dann ist die Bandbreite vermutlich kein Kriterium, die Latenzen aber schon. Deswegen bringen die großen Caches ja so viel. Allerdings ist heute auch RAM, der mit recht niedrigen Latenzen spezifiziert ist, meist recht günstig. Man kann natürlich auch viel mehr ausgeben, viel bringt das dann aber nicht mehr.
Ich habe ja auch geschrieben, dass es weniger relevant ist, nicht irrelevant. Ich spiele z.B. auf sowas wie die Rundenzeit bei Civilization VI an oder dergleichen. Da hat der RAM nicht so viel Einfluss drauf wie z.B. bei The Last of Us: Part I, was alle Kerne quasi zum Glühen bringt.

Die Latenz bekommt man ja außerdem über manuelles Tuning der primären, sekundären und tertiären Timings sowie der Straffung der RTL/IO-Ls richtig runter. Dass man einen vernünftig gebinnten RAM (Samsung B-Dies bei DDR4 & Hynix M-/A-Dies bei DDR5) mit bereits scharfen XMP-Profilen als Ausgangspunkt nimmt, sollte einleuchtend sein. Das ist aber auch nur die absolute Basis. Die Hersteller können viel spezifizieren, wenn der Tag lang ist, entscheidend ist, was man am Ende des Tages manuell aus den Chips rausgequetscht bekommt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Meist nur ein wenig UV bei den Ryzens, thats all.
Bei allem anderen lohnt sich für mich der Aufwand nicht mehr zum Ergebnis.
Vielleicht bin ich auch nur ein wenig fauler als früher.
 
Meine letzte CPU die ich übertaktet hatte von 4.0 auf 4,7 GHz war der 7800X da sie es brsuchte für gute Spielleistung.

Ansonsten sehe ich es wie viele andere auch, die Zeiten sind vorbei wo man noch durch übertakten viel rausholte.

Hab testweise mal mein 12700K von 4,7 GHz auf 5,2 Ghz übertaktet aber was man da noch holt ist ein witz und verbraucht 50 Watt mehr für 10%.
 
Ich habe ja auch geschrieben, dass es weniger relevant ist, nicht irrelevant.
Ich meinte jetzt speziell auf ST bezogen. Latenzen sind ST nicht weniger relevant als MT.
Dass man einen vernünftig gebinnten RAM (Samsung B-Dies bei DDR4 & Hynix M-/A-Dies bei DDR5) mit bereits scharfen XMP-Profilen als Ausgangspunkt nimmt, sollte einleuchtend sein.
Heute schon, früher hat RAM, der mit 10ns CL spezifiziert war, ein Heidengeld gekostet, heute kostet der nach einer relativ kurzen Zeit nicht mehr so viel mehr als RAM nach JEDEC. Ich wollte damit nur sagen, dass man heute schon recht latenzarmen RAM günstiger bekommt und die Luft nach oben auch an der Stelle ziemlich dünn geworden ist.
 
Mein RAM läuft im XMP-2-Profil (dafür ist der RAM auch ausgelegt) und auf 3600 MHz, wofür der RAM auch ausgelegt ist und ich trotzdem im BIOS explizit einstellen muss.

Mit meinem GPU-Hitzkopf, der RTX 3080 und Luftkühlung ist Undervolten lustig: Ich kriege dadurch mehr Performance bei gleichzeitig niedrigerer Temperatur, niedrigerer Energieaufnahme und stabilere Frames...
 
Leistung muss sein. Festes OC ist heutzutage außer beim (V)RAM keine Sache mehr, Boost sei dank. Trotzdem kann man immer noch soweit optimieren, dass der Boost ordentlich in die Höhe geht und man die maximale Leistung rausquetscht. Danach, in der praktischen Anwendung, kann man durch Limiter dann den Verbrauch einstellen, um Energie zu sparen. Aber generell geht's nach oben.
 
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