Mache mal einen Vorschlag der Verfassungskonform ist, Sprüche klopfen kann jeder!
Wo stehen in der Verfassung den Einschränkungen bezüglich der Erbschaftssteuer?
Ich wüsste da von rein gar nichts. Die kann das Parlament sehr frei gestalten. Und CDU und FDP (in geringerem Maße auch SPD) sei dank nutzt sie das, um den Reichtum vermögender Familien mit unzähligen Ausnahmen zu schützen.
Das ist aber in der Regel die kleinere Anzahl, viele "mittlere" Erben, sind Erben von Klein. und Mittelständischen Unternehmen, dem Rückrat unserer Wirtschaft, mit über 60% aller sozialversicherungpflichtigen Beschäftigten!
Hier wird in der Regel überwiegend (meiste Anteil im Vergleich zum reinen Privatvermögen), Unternehmensimmobilien, (Inhaber) Firmenanteile, in Form von GmbH Anteile, Inhaberaktien und schlicht Firmenanteile vererbt und sehr viele dieser Erben, wollen das Unternehmen weiterführen.
Das ist aber mit einer Erbschaftsbesteuerung auf Unternehmensvermögen sehr schwierig bis unmöglich!
Hängt davon, wie man deren Zahlung ausführt. Bei allem, was schon in Anteile aufgespaltet ist, wäre es kinderleicht. Die kann der Staat einfach in Zahlung nehmen mit Rückkaufrecht. Für Entitäten, bei denen eine Stückelung nicht so einfach möglich ist, könnte man staatliche Hypotheken/Kredite anbieten:
Sogenannte Mittelstandsfirma im Wert von 100 Millionen geerbt => 50 Millionen Steurpflicht => wird über staatliche Kreditanstalt beglichen, effektives Erbe sind jetzt eine Firma im Wert von 100 Millionen, belastet mit einem Kredit/Hypothek über 50 Millionen + sagen wir mal 10 Millionen Zinsen über eine erwartete Laufzeit von 40 Jahren.
Ergebnis: Der Erbe hat die volle Kontrolle über die Firma und kann diese weiterführen, er wird langfristig auch der volle Eigentümer sein. Aber bis dahin muss er jedes Jahr 1,5 Millionen an die Gemeinschaft zahlen. Das entspricht 1,5% Rendite, also deutlich weniger als ein gut laufendens Unternehmen seinem Eigentümer an Gewinn abwirft.
Es gibt absolut keinen Grund, Erben sowohl die Firma als auch die Profite daraus zu geben, außer dass das gewisse Parteien und deren Hauptspender genau so wollen.
Wobei auch der "zwangsweise" Aktienverkauf (durch Erbschaftssteuer) von deutschen Großunternehmen langfristig sehr unangenehme Auswirkungen haben kann, die sich in Privatbesitz/Familienbesitz (Aktien) in DE befinden.
Denn damit würden höchstwahrscheinlich erhebliche Aktienpakete ins Ausland gehen, ob man das strategisch unbedingt möchte, sollte man sich vorher überlegen!
Der Wert dieser Aktienpakete geht in deinem Beispiel 1:1 an deutschen Staat, der damit neue Werte unter deutscher Kontrolle aufbauen kann. Es wäre absolut zu begrüßen, wenn z.B. 125 Milliarden € weniger der BMW-Verbrennerproduktion in Besitz der Quandts wären und im Gegenzug der deutsche Staat im Besitz eines Stromverteilernetzes, Windkraft- und Photovoltaikanlagen im Wert von 125 Milliarden € wäre.
Beschäftigte mit Niedriglohn nach beruflichem Ausbildungsabschluss im Jahr 2022 in %
Art der Ausbildung | % |
---|
Quelle: Verdiensterhebung April 2022. | |
Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss | 43 |
Anerkannter Berufsabschluss | 19 |
Meister/Techniker/Fachschulabschluss | 11 |
Bachelor | 10 |
Diplom/Magister/Master/Staatsexamen | 4 |
Promotion/Habilitation | 5 |
Vor Altersarmut wegen zu niedriger Rente schützt nur sich entsprechend zu bilden und dann auch fortzubilden. Wenn 43% der Leute mit Mindestlohn nicht mal einen beruflichen Abschluss haben, mit welchem Recht verlangt man von der Gesellschaft, dass man da mehr Geld hin transferieren muss?
Man kann sich auch durch Berufserfahrung, nicht in allen Bereichen gibt es überhaupt formelle Ausbildungswege (oder sie werden wie z.B. in der Informatik übergangen, wenn dringend Leute gesucht werden). Neben
der Mehrheit von 57% dürften in deinen Zahlen also noch ein paar mehr stecken, die mehr als genug qualifiziert für mehr als Mindestlohn sind. Vermutlich locker zwei Drittel. Wenn die alle trotzdem keinen Job finden, der wenigstens schlecht statt miserabel bezahlt, dann besagt das nur eins:
Ausbildung ist eben kein Schlüssel zu einem hohen Gehalt für alle.
Das kann man sich aber auch ganz ohne Statistik durch einen simplen Blick auf den Ausbildungs- und Jobmarkt oder einfach auf Tätigkeiten erschließen. Irgendwer muss die Regale einräumen. Irgendwer muss den Boden putzen. Und das werden immer überwiegend die machen, deren Ausbildung am wenigsten Wert ist - vollkommen egal, ob diese Ausbildung eine abgebrochener Hauptschulabschluss ist, eine abgeschlossene Lehre oder ein Universitätsdiplom in einem gerade nicht nachgefragten Fach. Eine bessere Ausbildung nutzt nur dem einzelnen etwas, weil er dann jemand anderen von oben herab in den Dreck treten kann. Aber gesamtgesellschaftlich macht es 0 Unterschied, wer von beiden der tretende und wer der im Dreck ist.
Guck dir doch den Lehrstellenmarkt an: Unzählige Bereiche, für die man kaum das Wissen eines Hauptschulabschlusses bräuchte, nehmen praktisch nur noch Abiturienten. Warum? Natürlich auch weil man beim Abiturienten vielleicht eine 50% Chance besteht, dass er unmittelbar nach der letzten Prüfung einen Teil dieses Hautpschulniveaus wieder weggesoffen hat, während ein Realschüler nur in 25% der Fälle noch alles weiß. Aber viel wichtiger ist, dass der Lehrstellen anbietende überhaupt die Wahl hat, weil es ohne Ende Abiturienten gibt. Er nimmt das beste Material, dass er kriegen kann und weil ständig gepredigt wird, dass sich jeder so hoch wie nur irgendmöglich qualifizieren soll, herrscht kein Mangel an Leuten, die nach der 10ten Klasse weitergemacht haben. Bzw. genauer: Man ist zu Recht gegebenüber denen misstrauisch, die es nicht gemacht haben. Denn die fühlten sich vermutlich zu sehr gefordert und/oder sie waren so "blöd", der allgemeinen Empfehlung "mehr Bildung" nicht zu folgen, was die Chancen auf einen guten Lehrling ebenfalls verschlechtert.
Soweit zur Perspektive des einzelnen, der sich (nicht) bildet und derjenigen, die ihn beschäftigen. Aber was heißt das für die Gesellschaft?
Ganz einfach: 4 Jahre Ausbildung vom alten 9.-Klasseniveau bis zum Abi waren vollkommen für die Katz. Dienen allein der Selbstbewerbung als "ich hab mehr Schule gemacht als der andere, ich könnte der bessere Lehrling sein". Wenn wir stattdessen Körperbeherschung so hoch schätzen würden, wie formell zertifizierte Bildung, würde man stattdessen vier Jahre Tanz und Gymnastik statt Gymnasium machen. (Irgendwo dazwischen stehen Waldorfschüler
)
Und umgekehrt fehlen diese vier Jahre dann natürlich auch im Berufsleben, das heißt die Gesellschaft bekommt für mehr investierte Bildung weniger Arbeitsleistung hinten raus, weil so viele Akademiker halt gar nicht gebraucht werden.
Respektive: Nicht gleichzeitig gebraucht werden. Vor ein paar Jahren standen z.B. Labortechniker hoch im Kurs, aktuell sucht man LKW-Fahrer händeriegend, vor der Pandemie mal Bauarbeiter - wir haben immer mal wieder irgendwo Fachkräftemangel, aber immer nur für ein paar Jahre. Da kann niemand ein halbes Berufsleben vorher seine Ausbildung drauf ausgerichtet haben. Das imho einzig sinnvolle Konzept für die Zukunft ist ein Pool an qualifizierten Kräften, die aber die meiste Zeit über nicht gemäß ihrer Qualifikation eingesetzt werden, sondern bereit stehen, für den Fall, dass ihre Qualifikation mal benötigt wird. Aber das heißt dann eben, dass der Regaleinräumer bei Aldi kein Looser ist, sondern vielleicht ausgebildeter Zahnarzthelfer. Und dass er vieleicht auch in seiner Rolle als Regaleinräumer ein menschenwürdiges Leben verdient hat. Umgekehrt soll sich der, der tatsächlich einen gerade raren Job in seiner Spezialisation gefunden hat, glücklich schätzen, dass er etwas machen kann, was ihn interessiert. Und nicht auch noch zusätzlich darauf bestehen, dass andere am Hungertuch nagen, damit er das doppelte bis dreifache des Durchschnitts bekommt.