Ich schrieb ja, ich bin nicht die Norm, aber manche denken halt, man wird reich, wenn das bisschen Pendlerpauschale bekommt, und das stimmt halt nicht...unbedingt
Es hat niemand gesagt, dass man damit reich wird. Nur dass man sich damit die finanziellen Nachteile des "schön wohnens und trotzdem gut bezahlten Job habens" von der Allgemeinheit finanzieren lässt, während man die Vorteile selbst einstreicht. Wenn man natürlich zusätzlich aus Spaß an der Freude den Verbrauch verdoppelt und aus unerfindlichen Gründen nicht-arbeitsbezogene Fahrten mit in die Pendel-Rechnung aufnimmt, dann hat man seinen Profit halt gleich wieder doppelt und dreifach ausgegeben. Aber eben nicht weil man pendelt oder weil der Sprit "so teuer" wäre, sondern weil man übermäßig die Umwelt verpestet und sich noch ein paar weitere Freiheiten rausnimmt. Und da ist es ja vollkommen okay, wenn man dafür genauso zahlt, wie jeder andere auch, oder? Meine 3000-4000 km Urlaub und noch mal so viele Ausflugs- und Verwandtenbesuchsfahrten werden ja auch nicht aus deinen Steuerzahlungen bestritten, weil ich halt nur rund 200 km reinen Arbeitsweg im Jahr mit dem Auto zurücklege. Wieso sollte ich umgekehrt jemandem, der stattdessen sein Leben bewusst so plant, dass er 15 oder gar 50 Mm KFZ-Arbeitsweg hat, seinen Urlaub über meine Steuer schenken? Oder extra Freude am Fahren?? Auch nur den Arbeitsweg als solchen??? Das ist seine Entscheidung, dass er einen besonderen Lebensstil führen will und besondere Lebensstile muss man sich halt SELBER leisten können.
Ich bin gegen die Pendlerpauschale (Subventionen im Allgemeinen) aber ich hätte gerne Alternativen zum Auto, sei es Bahn, Bus oder gar gut ausgebaute Radwege. Pauschal zu sagen zieht dort hin wo es die Arbeit gibt ist etwas plumb formuliert. Das Landleben sorgt für die Versorgung der Ballungszentren, das wäre ähnlich als würde man sagen zieht dort hin wo es was zu Essen gibt dann muss man es nicht in die Stadt karren.
Es gibt auch Orte die mehr Arbeitsplätze als Wohnraum bieten, Wolfsburg zum Beispiel.
Es kann gar nicht jeder VW Mitarbeiter in WOB wohnen selbst wenn sie es alle wollen würden.
Ja, Landleben ist Luxus und ja Luxus kostet, vollkommen klar.
Ja, es war (absichtlich) etwas bleiern formuliert. Aber nur um es knapper zu fassen, der Inhalt ist schon korrekt: Für die Versorung des Ballungszentren sorgt nur der Teil des Landlebens, der auf dem Land arbeitet. Nicht wer vom dem Land in die Ballungszentren pendelt. Dass sind Stadtarbeiter, die angenehmer Leben als es andere Stadtarbeiter können und erstere lassen sich diesen Luxus halt auch noch von letzteren bezahlen.
Wohn- sowie Arbeitsmöglichkeiten sind übrigens auch keine Naturgegebenheiten. Wenn innerhalb Wolfsburgs niemand bereit ist, den höheren Preis für weitere Wohnungen zu zahlen, weil es billiger ist, vom Land reinzufahren und wenn umgekehrt viele bereit sind, weitere Jobs bei VW anzunehmen, obwohl es keine Wohnmöglichkeiten in der Nähe gibt, weil der zusätzliche Lohn die zusätzlichen Kosten aufwiegt, dann sind das einfach finanzielle Abwägungen. Die massiv schief ausgehen, weil PKW-Verkehr bei uns von vorn bis hinten mit Steuergeldern zugeschissen wird und die Pendler nur einen Bruchteil der von ihnen verursachten Kosten selbst zahlen. Vor 90 Jahren, als "billig mit dem Auto fahren" einfach keine Option war, wäre kein Industrieller auf die Idee gekommen, ein neues Werk ohne Arbeitersiedlung zu errichten. Und niemand hätte Unternehmen in einer Stadt gefördert, in der es ohnehin schon mehr Arbeits- als Wohnmöglichkeiten gibt. Heute werden solche Entgleisungen dagegen als Naturgesetz normal dargestellt...
Und das ist gerade für die Bereitstellung von Alternativen ein Problem. Im Beispiel Wolfsburg mag es vielleicht nicht so auffallen, weil es genau einen großen Arbeitgeber gibt, zu dem viele hinwollen. Wenn da dann kein ÖPNV fehlt, hat wer geschlammpt (und zwar an allererster Front VW. Denn in so einem Fall Werksbusse einzusetzen kriegt man sogar in den USA hin, statt nach dem Staat zu schreien). Aber in diversifizierten Gegenden ist Pendelverkehr vom Dorf in weit umliegende Städte einfach nicht ÖPNV-kompatibel. Weder von den Entfernungen noch der Verteilung noch den Personenzahlen. ÖPNV funktioniert da, wo viele Leute ähnliche Ziele oder zumindest überlappende Wege haben - wenn nur 100 Leute da sind und die wollen zu 4 Uhrzeiten in 15 verschiedene Richtungen, dann ist das Ergebnis halt Individualverkehr. Da braucht man auch keinen Bus schicken, der wäre tatsächlich energetisch ein Rückschritt. Aber solche Situationen sollten eben die Ausnahme sein.
Natürlich, da bin ich vollkommen bei dir. Ich hab den Vorschlag gemacht auf dem Betriebsgelänge Photovoltaik zu installieren, ich glaub es waren 5000m². Findet kein Interesse, der Strom vom Energieversorger ist zu billig, Industrietarif. Aber ich kann das nicht Pauschal auf alles herunterbrechen, jedenfalls nicht von heute auf morgen und nicht ohne eine echte Alternative zu bieten.
Beim Zeitfaktor bin ich voll bei dir. Den muss man getrennt aushandeln. Von der Schwerindustrie bis zum Häuslebau gibt es einfach auch Prozesse, die einen Investitionshorizont von 30 Jahren und mehr haben. Das ist mit ein Grund, warum ich absolut gegen Verbote und Grenzwerte und für stetig steigende finanzielle Belastungen bin. Die machen erstmal nur wenig, dann ein Bisschen mehr - und nur wer so blöd ist, langfristig auf einem Irrweg zu bleiben, der zahlt halt richtig. (Wie schnell dann schnell genug ist, ist aber eine sehr komplexe Diskussion. Objektiv ist es für sanfte Lösungen halt 30 Jahre zu spät und das weiß auch jeder, der mitdenkt/es verdient hat, geschont zu werden, seit 25 Jahren. Subjektiv kann man es aber nur bedingt übel nehmen, wenn jemand seit 20 Jahren nur im Mittelfeld mitschwimmt, anstatt sich schon mal an Bedingungen anzupassen, die die Politik dann gar nicht umsetzt. Andererseits leben wir in einer Demokratie und 60-80% der Deutschen sowie ein noch größerer Teil der Lobbies ist mitverantwortlich dafür, dass sich nichts getan hat...)
Für mittelständische Betriebe ist es ebenfalls eine schwere Herausforderung und wir dürfen nicht vergessen die Konkurrenz schläft nicht auf Bäumen, am Ende schlägt sich das auf die Preise für Endverbraucher nieder und der kauft dann halt nicht mehr das Produkt aus Europa sondern aus Fernost.
Da fehlen ganz dringend CO2-bezogene Zölle. Aber solange Deutschland so gut an seinen Exporten verdient, sind die noch unwahrscheinlicher, als eine vernünftige Klimapolitik im eigenen Land. Da wird, mal wieder, der Mittelstand den Großkonzernen geopfert.
Find ich gut wie angeregt hier über das Thema diskutiert wird. 10 Leute 10 Meinungen aber so ist das und so muss es sein
Jo. Es gibt zwar wie immer Teilnehmer, deren Kommentare man sich einfach nur sparen will, aber dass es trotz denen nicht aus dem Ruder läuft, ist eine sehr positive Abwechslung. Hatte ich lange nicht mehr.
Glaube keiner Statistik, die nicht selbst gefälscht hast.
Wenn ich einen 14 Jährigen frage, wieviel Km er im Jahr mit seinem Auto fährt, und er sagt 10.000Km...dann gucke ich wie jeder andere auch wahrscheilich recht blöd.^^
Dazu kommt, Vielfahrer konnten nicht befragt werden...sie waren schließlich unterwegs.
Die Methodik finde ich auch eher fragwürdig, allerdings gibt es auch bessere Studien z.T. auf Daten des KBA und die kamen in der Vergangenheit so auf 13 bis 15 Mm/a. Also nicht grandios viel mehr. Das deckt sich auch gut mit Durchschnittsalter und -gesamtlaufleistung der Autos.
Einfach die absetzbaren Kilometer bei den Kosten für ein ÖPNV Ticket cappen.
Exakt, nämlich bei 0 €. Das ist die optimale Höhe für Pendlersubventionen und für ÖPNV-Tickets.
Absolut richtig, und dazu eine kleine Ergänzung: Inzwischen werden in Deutschland im Schnitt sogar nur nur noch etwas über 520 TWh pro Jahr benötigt, weil überall die Einsparmaßnahmen greifen. Der absolute Bedarf der von der Umlage befreiten Großabnehmer ist jedoch konstant geblieben.
Man muss kein Genie sein um zu erkennen, was da grundsätzlich falsch läuft ...
Und nicht vergessen: Während Kleinverbraucher, die zusätzlich am Netz hängen, auch auf ihren selbst produzierten Strom EEG zahlen (was auch ein paar gute Gründe hat), kommen auf oben genannte Befreiungen noch einmal die von den wirklichen Großverbrauchern selbst und oft alles andere als umweltfreundlich produzierten Strommengen oben drauf. (Von Prozesswärme ganz zu schweigen)
Natürlich. Oder früher die Abwrackprämie. Komisch, dass immer die Autoindustrie subventioniert wird.
Wie viele Autogipfel gab es bisher und wie viele Bildungsgipfel?
Milliarden Kurzarbeitergeld für "für haben unseren Lieferanten die Verträge gekündigt und jetzt liefern die nicht!" sollte man auch nennen.
Also ich für meinen Teil, finde es äußerst amüsant mitanzusehen, wie den ganzen CDU Idioten der Arsch auf Grundeis geht und mit welchen Mitteln mittlerweile gearbeitet wird um zu diffamieren.
Ich finde es äußerst deprimierend, wie erfolgreich sie damit mal wieder sind.
Zum Thema Auto und ökologischen Fußabdruck:
Ich habe das Glück das meine Arbeit nur 3 Km entfernt ist. Meistens fahre ich mit dem Fahrrad.
Und bei schlechten Wetter und im Winter mit dem Bus.
Aber manche die in den großen Städten arbeiten haben es schon schwerer. Die haben 1-2 Stunden Pendelzeit.
Wie man da richtige Anreize schaffen will mehr ÖPV zu nutzen weiß ich auch nicht.
Die sind doch so schon immer stark überfüllt in den Großstädten.
Ich bin so umgezogen, dass ich 3 km habe.
2 Stunden Pendelzeit je Richtung innerstädtisch sind nur in extremen Fällen überhaupt möglich und da muss man in vielen Fällen auch die Sinnfrage stellen. In Berlin kommt sowas häufiger mal vor, aber da durchreist man dann auch den Lebensraum von 2-3 Millionen weiteren Menschen. Wetten, dass unter denen in 80% der Fälle jemand wäre, der den Job genauso gut machen könnte, aber nur 15 Minuten ÖPMV hätte? Unter der selbst 45 Minuten in Gegenrichtung fährt? Anstatt die Pendlerpauschale anzuheben, sollte man die Zumutbarkeitsgrenze für ALG2 auf 45 Minuten ÖPNV senken, und zwar 45 Minuten zu den tatsächlich einhergehenden Arbeitszeiten. Denn oft betrifft so etwas gerade schlecht bezahlte, prekäre Stellen, zu denen Leute dann gezwungen werden. Während niemand in höherer Position auf die Idee käme, aus seiner 40 h-Woche eine 60 h-Woche ohne Lohnausgleich zu machen, in dem er jeden Tag 4 h fährt.
Wir sind letztes Jahr dienstlich nach München gefahren (mit der Bimmelbahn nach Uelzen von dort ICE nach München), Kosten pro Nase 120€ (grad nachgeschaut, kostet jetzt 132€).
Vor 2 Jahren bin ich mit dem Flieger von Hannover nach Stuttgart geflogen, 40€
Aktuelle Flugpreise weiß ich nicht, 40€ ist dann aber auch Frühbucher-Sonderangebot, aber es geht.
Die extra frühen Preise der Bahn sind auch okay. Aber zwei Monate im voraus kann ich selten meine Fahrtzeit planen und eine Woche vorher zahle ich selbst auf sehr günstig gelegenen Stecken praktisch immer etwas mehr pro Ticket, als der Sprit für bis zu vier Personen kosten würde.
Ganz abgesehen davon, dass die ICEs mit jeder neuen Generation unbequemer werden. (Fliegen würde ich allerdings schon alleine deswegen ausschließen)
Das sind aber so Dinge bei denen man das Problem gesamtheitlich betrachten muss. Der ÖPNV wird fast nie genug Kapazität haben wenn alle Schüler um 7:55 an der Schule ankommen möchten. Entzerrt man es auf 2 Stunden von 7:00-9:00 (also Schulanfang 07:00, 07:30, 08:00, 8:30, 09:00) kann ich das Aufkommen weit besser verteilen. Und es ist halt ein Riesenunterschied ob um 08:00 2000 Schüler an der Schule sein wollen, oder 400.
Da die Lehrer, die von 7:45 bis 9:20 unterrichten ab 9:40 in eine andere Klasse müssen, ist eine so feine Staffelung nur bedingt möglich. Aber auch komplett überflüssig, denn Schulen liegen innerhalb der Stadt meist weniger als 2-5 km auseinander (je nach Art). Da muss niemand den ÖPNV nehmen, solange wir auf den "oh, mein Kind ist aber was besseres. Das muss in die Schule am anderen der Stadt!"-Wahnsinn verzichten und konsequent auf Gesamtschulen setzen.
Nicht wirklich richtig.
Du bekommst als vorsteuerabzugsberechtigtes Unternehmen, die "Mehrwersteuer"/Vorsteuer wieder, die das Unternehmen zum produzieren, erstellen von Produkten oder in Form von Dienstleistungen aufwenden muss.
Also so ziemlich alles mit dem ein Unternehmen arbeitet.
Diese wird mit der Einahme der Mehrwertsteuer auf das verkaufte Unternehmensprodukt verrechnet!
Der Überschuss wird an das Finanzamt abgeführt.
Man kann übrigens nur Vorsteuer geltend machen, wenn man auch gleichzeitig Mehrwertsteuereinnahmen erzielt, auf die man gegenrechnen kann.
Deine Ausgaben kannst du immer geltend machen, Steuern zahlst du letztlich nur auf deine Gewinne respektive eben die Differenz zwischen beim Einkauf gezahlter und beim Verkauf aufzuschlagender Märchensteuer. Die einzige Besonderheit bei Vorsteuerabzugeberechtigten ist, dass sie das schon bei ihren Vorsteuerzahlungen abziehen dürfen, anstatt es hinterher erstattet zu bekommen, wodurch nicht im Schnitt Kapital in Höhe der Hälfte der Steuersumme beim Finanzamt parkt, sondern vom Unternehmen genutzt werden kann. Aber die Bürokratie, die dafür anfällt...
Ich persönlich finde schon meine vierteljährliche Vorauszahlungen als solche nervig und werde mal fragen, ob ich nicht alles auf einmal rüberschieben kann