Handwerk lohnt sich nicht mehr :(

Nein, tut es nicht.
Du rechnest z.B. den Benzinverbrauch aber weder Versicherung noch Unterhalt.
Dazu rechnest du keine Mietkosten, kein Strom, keine Versicherungen, keine Mehrwertsteuer und vieles mehr.
Dafür rechnest du wieder mit irgendwelchen Zahlen für Material ohne genaue Angaben.
Eine Türe hat ~4qm Fläche, pro qm braucht es xxx Liter Farbe und daraus kann man einen Preis berechnen. Aber einfach mal bei Material die Benzinkosten einrechnen ist einfach sinnfrei.
Wie gesagt: Ohne genau Zahlen kann man auch keine genau Rechnung machen.


Frag ihn einfach.

Du alter Erbsenzähler du ;) , deswegen hab ich ja pauschal Materialkostenschon höher pro Tür angesetzt . Was natürlich auch etwas hoch ist , Aber machen wir deines noch mit rein sagen wir 40€
 
Okay um das mal aufzudröseln was ich meine .

ca 3800 € bei sagen wir 20€ / h brauch mein Chef für mich pro Monat.
Das Beispiel grad jetzt bei Türen lackieren : Tuer lackieren: was kostet es? | MyHammer Preisradar
Tueren lackieren >> Kosten, Preisbeispiele und mehr

Also sagen wir 200€ pro Tür mit Zarge , davon sind ca 60€ Material + Sprit ,

Sagen 4 Türen im 4. Stock . Wir fahren zu zweit wegen Schlepperei geht halt auch schnell insgesamt .
Hinfahrt + Ausbau + runterschleppen 2h . Abdecken + Zargen schleifen + Spachteln nochmal schleifen + lackieren auch 2h .
Werkstatt fahren + ausladen , Türen schleifen spachteln nochmal schleifen , spritzen 3h .
Sagen wir 8h weg ( Stunde für vielleicht nachspachteln sonstiges was auftreten könnte )

2. Tag : 1 Mann ... Türen schleifen und das 2. mal lackieren ( eventuel nachspachteln ) 2h , sprich 1h bei 2 Mann .

3. Tag : hinfahren , Zargen 2. mal lackieren ..... Türen hochschleppen einbauen eventuell ausbessern saubermachen ... Werkstatt fahren . 3 h .

Machen wir alles rund !
Okay das ist mit 2x lackieren , spielt aber keine Rolle eigentlich weil grundieren ist auch wie einmal streichen . gut sagen wir 220 pro Tür € Angebot ist 880€ .

9 Stunden für 2 Mann rund 20h ein Mann.
Arbeitszeit 20h ( bei 1 Mann) 400
Material 60 pro Tür ........... 240

Umsatz 240€ Davon ziehen wir die Zeit für den Chef ab die er zum hinfahren , anschauen und Angebot erstellen gebraucht hat .
Dann zahlt er von den 240€ noch Steuern ...... Gut können wir auch aufrunden sagen wir 300...

Kann sein das ich mich verrechnet hab , aber viel ist das nicht ....

Man man man...

Hier mal etwas zur Information: https://www.hwk-cottbus.de/artikel/kalkulation-im-handwerk-7,0,789.html
 
Man fragt sich, ob manch einer überhaupt eine Berufsschule besucht hat und falls doch, ob er im Fachrechnen nur gepennt hat. Kostenkalkulation ist dort Pflichtbestandteil.

€: Zur Sicherheit nochmal ins Inhaltsverzeichnis des Mathelehrbuch aus meiner Lehrzeit von 2004 bis 2007 geschaut, nach Kapitel u.a.: Zerlegeanteile und Bewertungssätze bei der Preiskalkulation, Kalkulation von Fleisch- und Feinkosterzeugnissen, Kalkulation von Aufschnittplatten, Handelsaufschlag und Handelspanne, Abschreibungen, Lohnabrechnung, Kassenabrechnung, Kostenrechnung, ...
Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei den Farbklecksern so viel anders aussieht, außer das dort mit Farben und Lacken hantiert wird und nicht mit Wurst- und Fleischerzeugnissen. Also bleiben nur die beiden oben genannten Möglichkeiten: Entweder im Unterricht geschlafen oder nie eine Berufsschule besucht.

Vllt mehr Lack verstreichen und weniger dran schnüffeln.
Sicher dass es nicht der Bauschaum ist?
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Ich habe auch mal vor über 20 Jahren als Malerazubi gearbeitet (und festgestellt das der Beruf nichts für mich ist).
Da gings meinen damaligen Chef sehr gut. Dicken Audi A8, dickes Haus usw.
Wie das heute aussieht weiß ich nicht.
Aber wenn Selbstständige keinen Gewinn machen würden, dann würde es sich für sie ja nicht lohnen.
 
Weil ich viel Kontakt zu Handwerkern habe, viele Rechnungen sehe, viel mit ihnen spreche und alle sagen mir das gleiche:

- Wir können uns vor Aufträgen nicht retten.
- Wir haben schon extra 30% auf den Stundenlohn draufgeschlagen um den Auftrag nicht zu bekommen, haben ihn aber trotzdem bekommen und wissen nicht wie wir es zeitlich schaffen sollen.
- Wir suchen Leute weil wir mit der Arbeit nicht hinterherkommen

Wenn man wirklich nur 17,50€ in Rechnung stellt macht man was falsch.

Ein Klempnermeister aus meinem Bekanntenkreis hier in Sachsen sagt das gleiche, die Aussage kann ich also so unterschreiben.
In den 90'er Jahren war in Sachsen auch bzgl. der Ausbildungsplätze nicht viel los, heute werden gerade auch in handwerklichen Berufsfeldern händeringend Leute gesucht, aber es wollen ja alle studieren. :ugly:
Im Handwerk kann man sich schon aussuchen, was man machen will und hat trotzdem den Kalender bis Jahresende schon voll. Die Alterspyramide ist wohl ein Teil der Ursache: Alte Handwerker gehen in Rente, keine / kaum neue Handwerker kommen nach. :kaffee:


Ihr beiden vergesst aber auch das die Kosten jahrelang (und schon vor der verbesserten Marktlage) gestiegen sind während die Einnahmen bestenfalls gleichbleibend waren. Höhere Steuern, mehr Auflagen sowohl bei der Arbeit als auch im betriebswirtschaftlichen Bereich, mehr und mehr Steine welche selbständigen und kleinen Unternehmern vor die Beine geworfen werden, mehr Bürokratie, etcetc.
Nur weil der Stundenlohn jetzt doch endlich mal gestiegen ist (dank 30 Jahre lang Politikversagens) heißt das noch lange nicht das auch mehr Gewinn dabei rumkommt als es vor sagen wir 20 Jahren war. Viel eher mussten die meisten Handwerker jeden möglichen teilweise legalen, teilweise nicht ganz so legalen Trick nutzen um überhaupt wirtschaftlich arbeiten zu können. Und erst jetzt können viele Handwerker Firmen wieder tatsächlich gesund wirtschaften - wobei insbesondere die Privatkunden immer noch kaum bis gar nicht lohnenswert sind. Lediglich der Industrie-und Wohnungsbau-Bereich boomt momentan stark und wirft solide Umsätze ab.
 
Die da wären? Alle für Unternehmen und Reiche relevanten Steuern sind seit der Wende teils massiv gesenkt wurden bzw. werden wie z.B. die Vermögenssteuer nicht mehr erhoben. Die ganze Steuersenkung hatte u.a. auch zu soetwas geführt: rot-gruen: Das groesste Geschenk aller Zeiten | ZEIT ONLINE (Privates Fenster öffnen, Link in google rein und darüber aufrufen. Dann ist die erste Seite lesbar.)
Mitten in der Nacht klingelte das Telefon bei Jörg Asmussen. Der Anrufer aus New York, ein Angestellter der Investmentbank Goldman Sachs, wollte von dem Referenten des deutschen Finanzministers wissen, ob er die Mitteilungen aus Berlin richtig verstanden habe. Ob es stimme, dass deutsche Kapitalgesellschaften künftig keine Steuern mehr auf die Gewinne zahlen müssten, die sie beim Verkauf von Aktienpaketen oder ganzen Tochterunternehmen erzielen. Der Beamte bestätigte die Information.
[...]
Das war aber noch die harmloseste Fehleinschätzung bei der Unternehmensteuerreform, wie sich später herausstellte. Vor allem bei den Steuerausfällen hatten sich Finanzminister Hans Eichel und seine Beamten völlig verkalkuliert. Noch im Jahr 2000 kassierte der Staat 23,6 Milliarden Euro Körperschaftsteuer von den Kapitalgesellschaften. Im Jahr darauf, nach dem Inkrafttreten des Reformwerks, brachen diese Einnahmen vollkommen weg. Per saldo mussten die Finanzämter sogar fast eine halbe Milliarde Euro an die Firmen auszahlen – das hatte es noch nie gegeben. Bis heute bekommt der Staat weitaus weniger Gewinnsteuern als in früheren Jahren. Das Ministerium hatte unterschätzt, in welchem Ausmaß Unternehmen die neu eröffneten Chancen nutzen würden.

Die durchschnittliche kombinierte Belastung aus Körperschaftssteuer, Soli und Gewerbesteuer ist von 59,27% im Jahr 1991, auf mittlerweile 29,83% gesunken ist. Im gleichen Zeitraum hat sich das BIP "nur" verdoppelt und die Gewinne deutscher Kapitalgesellschaften verdreifacht.
 
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Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast.^^

Ich höre unter den kleinen Handwerkern im Bekanntenkreis auch überall das selbe. Aufträge bis zum abwinken, Überstunden, Stress, unzufriedene Kunden weil man nicht hinterher kommt. Dummerweise lohnt sich das alles kaum, weil an den eigenen Fingern von der Mehrarbeit kaum etwas kleben bleibt und das Finanzamt abschöpft was geht.
 
Wenn es etwas gibt was männliche Handwerksmeister meisterlich können, dann ist es jammern. Über das Finanzamt, die "Alte", den Hund, den Nachbarn, "Leerwanst", .... Bei weiblichen trifft man das so gut wie gar nicht an.
 
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Wenn es etwas gibt was männliche Handwerksmeister meisterlich können, dann ist es jammern. Über das Finanzamt, die "Alte", den Hund, den Nachbarn, "Leerwanst", .... Bei weiblichen trifft man das so gut wie gar nicht an.

Wow.

Dazu gibt es nichts mehr zu sagen. Ich wollte zwar eigentlich auf dein ursprüngliches Zitat antworten (Protip: Nicht alle Steuerlasten sind direkte, sondern gerne auch mal indirekte Lasten. Nur weil bestimmte Steuern gesenkt worden sind heißt das nicht gleichbedeutend das die gesamte Steuerlast niedriger geworden ist), aber mit der Attitüde habe ich da um ehrlich zu sein schlicht gar keine Lust drauf.

Handwerker als "meisterliche Jammerer" darzustellen ist schon 'nen hartes Stück. Wahrscheinlich sind auch alle Landwirte geistig zurück geblieben und können nur Traktor fahren. Das diese Berufsgruppen aber das Fundament unser Gesellschaft legen und es objektiv betrachtet schlicht wichtiger ist ein Dach übern Kopf mit Heizung, Elektrizität, Wasser und Essen zu haben als der gesellschaftliche Beitrag irgendeines Investment-Banker, Soziologie-Professor oder sonstwas wird dabei gerne ignoriert. Aber einfach zu sagen das sind "meisterliche Jammerer" - am besten ohne jegliche Kenntnisse einer eigenen Selbstständigkeit - ist schlicht respektlos und das andere Extrem von dem was Bauschaum hier darstellt.
 
Ich wußte auch nicht was ich darauf antworten sollte. Typischer Schreibtischkrieger der zu viel Werner gesehen hat?
 
Handwerker und andere mittelständische Betriebe sind das Rückgrat unserer Volkswirtschaft.
 
Protip: Nicht alle Steuerlasten sind direkte, sondern gerne auch mal indirekte Lasten.
Das ist mir durchaus bewusst und erklärt u.a. auch das: Steuer- und Abgabenreformen seit 1998 haben nur die reichsten 30 % entlastet - Hans-Boeckler-Stiftung
Gerade beim 1. Dezil und den untersten 5% schlagen die indirekten Steuern, seien es nun die 3% Mehrwertsteuererhöhung, Energiesteuern, EEG-Umlage, ... richtig ins Kontor. Von dem niedrigeren Eingangssteuersatz haben die aufgrund ihres niedrigen bis gar nicht vorhanden Einkommen nichts und würden auch von einer Erhöhung des Grundfreibetrag nicht profitieren.

Handwerker als "meisterliche Jammerer" darzustellen ist schon 'nen hartes Stück.
Dann scheinen dir noch nicht viele begegnet zu sein oder die sind in deiner Gegend alles Frohnaturen, die nie lauthals öffentlich rumjammern und rumschimpfen.

Wahrscheinlich sind auch alle Landwirte geistig zurück geblieben und können nur Traktor fahren.
Nein, aber die Landwirtschaft hier im Osten ist vorallem durch landwirtschaftliche Großbetriebe geprägt, die aus den ehemaligen LPG hervorgegangen sind. Diese stehen bedeutend besser da - Höfesterben ist hier ein Fremdwort - als die aus den alten Bundesländern. Das einzige was immer mehr Sorge bereitet ist, dass immer mehr Finanzheinis ihr Unwesen treiben, weil es gegen die keine geeigneten Regularieren gibt um sie draußen zu halten* und man auch auf den Flitz kam, die Agrarflächen, die im Zuge der Wiedervereinigung zu Bundesbesitz wurden und häufig erstmal für 20 bis 25 Jahre an die jeweiligen LPG bzw. deren Nachfolgebetriebe verpachtet wurden, zu privatisieren, statt sie weiterhin langfristig an diese zu verpachten. Achja: Die Privatisierung erfolgt durch eine Nachfolgeeinrichtung der Treuhand. Da weiß man ja was einem da erwartet... :rollen:

*= Siehe u.a. Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2018, Seite 68 und 69.

Aber einfach zu sagen das sind "meisterliche Jammerer" - am besten ohne jegliche Kenntnisse einer eigenen Selbstständigkeit - ist schlicht respektlos und das andere Extrem von dem was Bauschaum hier darstellt.
Oder eben das was sich aus meiner eigenen Beobachtung ergibt, auch wenn ich die jetzt nicht als allgemeingültig hinstelle. Mit Jaguar oder irgendeiner anderen Luxuskarrosse vorfahren und dann erstmal lauthals jammern die Steuern seien zu hoch und der Lehrling sei faul.
 
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Oder eben das was sich aus meiner eigenen Beobachtung ergibt, auch wenn ich die jetzt nicht als allgemeingültig hinstelle. Mit Jaguar oder irgendeiner anderen Luxuskarrosse vorfahren und dann erstmal lauthals jammern die Steuern seien zu hoch und der Lehrling sei faul.
:lol:Da erinnert mich an die Leihfirma, bei ich mich mal vorgestellt habe.
Die Mitarbeiterin so: " wir wollen uns ja nicht an Ihnen gesund stossen".
Dann fährt der Chef vor, mit nem Porsche Cayenne.:daumen:
 
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