2) Wie es ruyven_macaran hier sehr plausibel erklärt hat:
Der Heatspreader wurde konstruiert, um aus einer kleinen Oberfläche, die die Hitze an die Raumluft abgibt, eine größere zu machen.
Für diesen Zweck ist das verwendete Material offenbar besser geeignet als der Boden eines Kupferkühlers, so dass der Heatspreader die Hitze effizienter auf eine größere Fläche verteilt, die dann vom Kühler aufgenommen wird.
Was stimmt nun?
Gibt es irgendwo Ergebnisse, wo beides verglichen wurde?
Da war ich wohl missverständlich. Das Material des IHS ist ±genauso gut für die Verteilung der Wärme geeignet, wie der Kühlerboden selbst (in einigen Fällen mag letzterer schlichtweg zu dünn sein - aber abseits von gar-kein-Boden HDT-Kühlern wären mir keine Messergebnisse bekannt, die einen resultierenden Nachteil nachweisen konnten). Wo ein IHS thermisch punkten
könnte ist die Anbindung an den DIE - wenn man ihn verlötet. Denn eine Lötverbindung hat einen wesentlich besseren Wärmeübergang, als eine mit Wärmeleitpaste, aber den Kühler selbst kann man nunmal schlecht anlöten. In so einem Fall nimmt der IHS die Wärme also besser vom DIE auf, als es ein direkt montierter Kühler je könnte, und verteil sie dann über (s)eine Fläche, die so groß ist, dass nun auch die Verbindung mittels WLP eine ausreichende Performance bietet.
Aber das gilt natürlich alles nicht bei Ivy Bridge, da der IHS selbst ja gar nicht verlötet wird. Somit stellt er thermisch immer einen Nachteil dar - bei guter WLP-Aufbringung im Inneren nur einen kleinen, z.T. einen sehr großen.
Es gibt aber (neben dem sonst fehlenden mechanichen Schutz des DIEs) noch ein Argument, ihn nicht zu entfernen:
LGA-CPUs werden über den IHS in den Sockel gepresst. Ohne werden sie nur noch seitlich geführt, man muss das Haltelement entfernen, um überhaupt normale Kühler nutzen zu können und diese müssen dann auch noch einen ~2-3mal höheren Anpressdruck ausüben, als für Kühler vorgesehen, um die CPU mit der spezifizierten Kraft in den Sockel zu pressen.