Der ewige Konflikt - Was haltet ihr von Israels Politik im Bezug auf die Palästinenser?

Charlie Harper

PCGH-Community-Veteran(in)
Der ewige Konflikt - Was haltet ihr von Israels Politik im Bezug auf die Palästinenser?

Guten Abend,

Erst kürzlich hat die Palästinenserführung bekannt gegeben, dass man bei den Vereinten Nationen die Anerkennung eines eigenen Staates beantragen möchte. Israel's politische Führung verkündete umgehen, dass man gegen dieses Vorhaben stimmen werde und auch der deutsche Außenminister Guido Westerwelle verkündete bereits, dass man hinter Israel stünde: Link

Dass Israel den Gaza-Streifen abgeriegelt hat und kontrolliert ist bekannt. Außerdem baut man derzeit noch an einer Mauer, die den Gaza-Streifen von Israel trennen soll.
Die Bevölkerung des Gaza-Streifens leidet natürlich unter dieser extremen Überwachung. Es gibt kaum Arbeit, die Bevölkerung leidet unter der Mangelversorgung und außerdem gibt es immer wieder Übergriffe von Israelis. Erst 2010 gab es einen Zwischenfall, als Israel einige Schiffe enterte, die Hilfsgüter in den Gaza-Streifen bringen sollten. Seit dem herrscht zwischen Israel und der Türkei eine diplomatische Eiszeit: Diplomatische Krise: Eiszeit zwischen Ankara und Jerusalem - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik

Israel pocht ja auf eine diplomatische Lösung des Konflikts, was angesichts der Israelischen Siedlungspolitik aber immer wieder erschwert wird.

Was haltet ihr denn so von der Isrealischen Politik. Meint ihr, dass die Palästinenser einen eigenen Staat ausrufen sollten? Wird der Konflikt jemals ein Ende haben?

Ich bin der Meinung, dass Israel sich stellenweise so verhält wie das Nazi-Regime vor über 70 Jahren. Als Beispiel dafür möchte Ich den Gaza-Streifen mit den Ghettos vergleichen. Zwar macht es Israel nicht ganz so extrem, aber dennoch ist es verachtenswert.

Israel sollte endlich mit den illegalen Siedlungen aufhören und auf die Palästinenser zugehen. Ich denke, dass man schon früher zu einer Einigung gekommen wäre, wenn sich Israel nicht immer so eigensinnig verhalten würde. Man könnte manchmal auch glatt meinen, dass Israel unter dem Schutz der USA und Deutschland so wie vielen anderen westlichen Ländern, sich alle Freiheiten herausnehmen kann. Offenbar sehen einige Länder Israel immer noch in der Opferrolle. Man sieht es ja an Deutschland. Die Tatsache, dass Westerwelle so schnell verkündet hat, dass man hinter Israel stehe, zeugt doch von den immer noch vorhandenen, und meiner Meinung nach falschen Schuldgefühlen wegen des zweiten Weltkriegs. Viele vergessen einfach, dass seit dem WKII schon über 60 Jahre vergangen sind. Man könnte auch von einem Komplex sprechen.

So, jetzt ist eure Meinung gefragt!

Dass dies hier kein Anti-Israel-Thread ist, dürfte wohl selbstverständlich sein. Ich kritisiere, bzw. stelle lediglich die Israelische Politik in Frage.
 
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Dass dies hier kein Anti-Israel-Thread ist, dürfte wohl selbstverständlich sein. Ich kritisiere, bzw. stelle lediglich die Israelische Politik in Frage.

zu den Selbstmordanschlägen der Palästinenser gegen Israelische Zivilisten sagst du aber nichts und dass seit 5 Jahren ein israelischer Soldat von der Hamas gefangen gehalten wird, sagst du auch nichts, wie ist dein Standpunkt zu diesen Dingen?
 
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zu den Selbstmordanschlägen der Palästinenser gegen Israelische Zivilisten sagst du aber nichts und dass seit 5 Jahren ein israelischer Soldat von der Hamas gefangen gehalten wird, sagst du auch nichts, wie ist dein Standpunkt zu diesen Dingen?

Dass die Natostaaten damals den Palästinensern das Land genommen haben um eine Volkgruppe dort anzusiedeln, die schon im alten Ägypten in dieser Region der Welt gehasst und verfolgt wurden, dass lässt man absolut außer acht. Das ist nicht antisemitisch gemeint, aber man hätte das jüdische Volk niemals dort ansiedeln dürfen.
 
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Was ich zu so etwas sage?
Schön was die tolle Religion aus uns macht :schief:
 
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Dass die Natostaaten damals den Palästinensern das Land genommen haben um eine Volkgruppe dort anzusiedeln, die schon im alten Ägypten in dieser Region der Welt gehasst und verfolgt wurden, dass lässt man absolut außer acht. Das ist nicht antisemitisch gemeint, aber man hätte das jüdische Volk niemals dort ansiedeln dürfen.

Öhm, wieso Nato Staaten?
Die Nato gab es damals noch gar nicht.

Israel gehört genauso in dieses Gebiet wie Palästina.
Ich verstehe eh nicht, wieso man nicht in Ruhe nebeneinander leben kann, Jerusalem ist dann die Hauptstadt beider Staaten, sollte doch kein Problem sein. :ka:
Nur gibts leider die israelischen Rechte, die in jeder Regierungskoalition hocken und sowas strickt ablehnen und daher wird es auch nie eine Veränderung geben.
 
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Öhm, wieso Nato Staaten?
Die Nato gab es damals noch gar nicht.

Israel gehört genauso in dieses Gebiet wie Palästina.
Ich verstehe eh nicht, wieso man nicht in Ruhe nebeneinander leben kann, Jerusalem ist dann die Hauptstadt beider Staaten, sollte doch kein Problem sein. :ka:
Nur gibts leider die israelischen Rechte, die in jeder Regierungskoalition hocken und sowas strickt ablehnen und daher wird es auch nie eine Veränderung geben.

Ups... mit Nato meinte ich eigl. die westlichen Siegermächte des zweiten Weltkriegs (dachte die hätten sich damals schon zusammengefunden, aber war erst ein Jahr später) im besonderen England und die USA die maßgeblich an der Gründung Israels als eigener Staat beteiligt waren. Aufgrund der Instabilität in dieser Region und dem verbreitetem Antisemitismus in der arabischen Welt, hätte man wie gesagt das jüdische Volk dort nicht ansiedeln dürfen.
 
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Guten Abend,

Erst kürzlich hat die Palästinenserführung bekannt gegeben, dass man bei den Vereinten Nationen die Anerkennung eines eigenen Staates beantragen möchte. Israel's politische Führung verkündete umgehen, dass man gegen dieses Vorhaben stimmen werde und auch der deutsche Außenminister Guido Westerwelle verkündete bereits, dass man hinter Israel stünde: Link

Dass Israel den Gaza-Streifen abgeriegelt hat und kontrolliert ist bekannt. Außerdem baut man derzeit noch an einer Mauer, die den Gaza-Streifen von Israel trennen soll.
Die Bevölkerung des Gaza-Streifens leidet natürlich unter dieser extremen Überwachung. Es gibt kaum Arbeit, die Bevölkerung leidet unter der Mangelversorgung und außerdem gibt es immer wieder Übergriffe von Israelis. Erst 2010 gab es einen Zwischenfall, als Israel einige Schiffe enterte, die Hilfsgüter in den Gaza-Streifen bringen sollten. Seit dem herrscht zwischen Israel und der Türkei eine diplomatische Eiszeit: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,784130,00.html]Diplomatische Krise: Eiszeit zwischen Ankara und Jerusalem - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik[/url]

Israel pocht ja auf eine diplomatische Lösung des Konflikts, was angesichts der Israelischen Siedlungspolitik aber immer wieder erschwert wird.

Und durch Raketen/Mörserangriffe und Terroranschläge von Seiten der Hamas.

Wird der Konflikt jemals ein Ende haben?
Wenn man sich anschaut wie weit die Lösung schon fortgeschritten war, gehe ich davon aus, dass es irgendwann ein Ende haben wird.


Dass dies hier kein Anti-Israel-Thread ist.
Trotzdem wird der Thread nicht lang offen sein (vor allem wenn der Nazivergleich im Startpost ist :nene:).

Dass die Natostaaten damals den Palästinensern das Land genommen haben um eine Volkgruppe dort anzusiedeln, die schon im alten Ägypten in dieser Region der Welt gehasst und verfolgt wurden, dass lässt man absolut außer acht. Das ist nicht antisemitisch gemeint, aber man hätte das jüdische Volk niemals dort ansiedeln dürfen.

1. War das eben schon ~ 2000 Jahre her und schon damals nur die Unterdrückung eines Bevölkerungsteils.
2. Gab es schon Jahrzehnte vor dem 2. WK Siedlungsbestrebungen im Sinne der Zionismus. Das hat also nichts mit falschem Mitleid zu tun.
3. Wo hätten man "die" Juden denn sonst ansiedeln sollen?
4. Das Kind ist schon in den Brunnen gefallen.

Grundsätzlich lässt sich gegen die jüdische Siedlung in Palästina nicht viel einwenden, bloß die Vorgehensweise hat sicher nicht dazu beigetragen eine sichere und stabile Situation für Israel zu schaffen.

Ich halte von der Vorgehensweise und Zielsetzung der beiden Konfliktparteien nichts. Ständige mutwillige Eskalation führt auf beiden Seiten nur zu zivilen Opfern (durch die asymmetrische Waffenstärke gibt es mehr palästinensische Opfer, als israelische).
 
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Ups... mit Nato meinte ich eigl. die westlichen Siegermächte des zweiten Weltkriegs (dachte die hätten sich damals schon zusammengefunden, aber war erst ein Jahr später) im besonderen England und die USA die maßgeblich an der Gründung Israels als eigener Staat beteiligt waren. Aufgrund der Instabilität in dieser Region und dem verbreitetem Antisemitismus in der arabischen Welt, hätte man wie gesagt das jüdische Volk dort nicht ansiedeln dürfen.

Die Konflikte gab es auch schon vorher, noch während des osmanischen Reiches und kurz nach dem 1. WW.
Die Juden hatten nun mal kein eigenes Land, weil sie eben immer wieder von dort vertrieben wurden, wo sie dachten, dass sie zu Hause sind also wurde eben der Staat Israel im Nahen Osten etabliert.
Dass das einige nicht gut fanden, ist klar, gab ja auch gleich ein Krieg deswegen, aber spätestens nach dem 6 Tage Kriege wussten alle in der Ecke, dass sie Israel militärisch nicht schlagen können.
Also machen sie seit dem das, was sie jetzt machen und das ist eben für mich Terrorismus, nichts anderes. :daumen2:
 
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Interessantes Thema, ich hoffe es bleibt von unsachlichen Äußerungen und rechter Propaganda verschont. Normalerweise zieht derlei extreme Meinungen an wie der Misthaufen die Fliegen. Hoffentlich bleibt das hier aus :schief:

Bei der ganzen Diskussion sollte man etwas differenzieren und besonders die Gruppen der Israelis und Palästinenser nicht als jeweilige Einheit betrachten. Es gibt auf beiden Seiten gemäßigte und radikale Lager, die in manchen Punkten (Wahl der Mittel) dem erklärten Gegner meistens näher stehen als der gedachten eigenen Gruppe.
So sorgen vor allem diese Radikalen immer wieder für Spannung in diesem Konflikt und verhindern eine friedliche Lösung, konkret sind das meistens die Siedlervereinigungen auf israelischer Seite und die islamistisch-nationalen Gruppen bei den Palästinensern (bis vor kurzem hauptsächlich Hamas oder Hisbollah)

Die Motive für den jeweiligen Kampf sind eher unterschiedlicher Natur, aber zum Schluss wird immer das gesamte eigene Lager hineingezogen. So reichte ja vor kurzem der Anschlag einer (vergleichsweise bedeutungslosen) palästinensischen Splittergruppe für eine neue Spirale der Gewalt. Israels Militär reagierte promt und griff Teile des Gazastreifens an um die Drahtzieher zu erledigen, was wiederum Zivilisten in Gefahr brachte und andere inaktive Kämpfer der Hamas herausforderte, die dann Israel mit Kurzstreckenraketen angriffen. So kommt das eine auf das andere und am Schluss stehen sich alle wieder feindselig gegenüber, obwohl es lange Zeit vorher relativ ruhig war.

Ich bin deswegen skeptisch, ob es in nächster Zeit wieder Chancen für einen endgültigen Frieden mit der Zweistaatenlösung (was anderes ist reel nicht möglich) gibt oder ob die eigenmächtige Unabhängigkeitserklärung der Fatah-Regierung für eine neue Intifada sorgen wird. Zumindest scheint mir die aktuelle israelische Regierung aufgrund der engen Verbindung mit den Siedlern kein wirklicher Verhandlungspartner zu sein...


Ach ja, die Juden wurden übrigens nicht direkt von einer anderen Macht dort angesiedelt, sondern haben sich größtenteils selbst für eine Rückkehr in ihr "Gelobtes Land" entschieden. Man hatte nach den Greueltaten des Holocausts erkannt, dass es den Juden in der Diaspora aufgrund von andauernder Verfolgung nie gelingen wird dauerhaft friedlich zu leben und ein eigener Staat diese Nachteile nehmen würde.
Deswegen kamen besonders nach Ende des 2. Weltkrieges viele Juden nach Palästina, wo gerade die Briten die Mandatsherrschaft innehatten und eigentlich auch nicht von dieser Massenflucht begeistert waren.
Nach dem UN-Teilungsplan von 1947 sollten deswegen jeweils ein jüdischer und ein arabischer Staat entstehen, was aber aufgrund der eigenmächtigen Staatsgründung Israels obsolet wurde und zum Krieg mit den arabischen Nachbarn führte.
 
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Was haltet ihr denn so von der Isrealischen Politik. Meint ihr, dass die Palästinenser einen eigenen Staat ausrufen sollten? Wird der Konflikt jemals ein Ende haben?

Tja, warum sollten sie keinen eigenen Staat ausrufen? Solange sie das nicht auf israelischem Boden machen, sollte das doch kaum jemanden stören. Das heißt, irgendwer müßte ihnen natürlich Land zur Verfügung stellen. Dann könnte auch dieser Konflikt mal ein Ende haben. Vielleicht zeigt sich ja irgendwann mal ein saudischer Prinz gnädig und gibt ihnen was zum Siedeln. Wäre vielleicht nicht die schlechteste Lösung. Aber ich glaube, die sind da alle ganz froh, wenn sie Israel als Sündenbock und Palästinenser als arme unterdrückte Opfer darstellen können. Wenn es dafür mal nicht mehr den leisesten Anlaß geben könnte, hätten ja auch die gemäßigteren keine Möglichkeit mehr, ihren Antisemitismus irgendwie politisch zu verbrämen.
 
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Ich habe schon Bilder von modernen Einkaufszentren und einem Vergnügungspark in Gaza gesehen. Wenn ich mal annehme, dass das keine Fälschungen sind, ist der Vergleich mit z.B. dem Warschauer Gettho ein wenig überzogen. ;)
 
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Ich habe schon Bilder von modernen Einkaufszentren und einem Vergnügungspark in Gaza gesehen. Wenn ich mal annehme, dass das keine Fälschungen sind, ist der Vergleich mit z.B. dem Warschauer Gettho ein wenig überzogen. ;)

Sogar die Kindersterblichkeitsrate ist niedriger als in der für islamische Verhältnisse sehr "fortschrittlichen" Türkei.
 
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AW: Der ewige Konflikt - Was haltet ihr von Israels Politik im Bezug auf die Palästinenser?

Dass die Natostaaten damals den Palästinensern das Land genommen haben um eine Volkgruppe dort anzusiedeln, die schon im alten Ägypten in dieser Region der Welt gehasst und verfolgt wurden, dass lässt man absolut außer acht. Das ist nicht antisemitisch gemeint, aber man hätte das jüdische Volk niemals dort ansiedeln dürfen.

"antisemitisch" ist in diesem Konflikt sowieso ein unbrauchbarer Ausdruck - denn auch die Palästinenser sind, selbst bei sehr enger Fassung des Begriffes zumindest teilweise, Semiten. (Israel zieht somit mehr anti-semitische Aktionen durch, als beispielsweise der Iran)
Die Verwendung von "Semit" für die Angehörigen des jüdischen Glaubens oder -noch sinnloser- für Einwohner des Staates Israel ist eine (ausschließlich) von Rassissten geprägte Bedeutung.


Öhm, wieso Nato Staaten?
Die Nato gab es damals noch gar nicht.

Afaik war Russland noch duldend beteiligt, ansonsten nur heutige NATO-Staaten, darunter afaik alle Gründungsmitglieder. Der Ausdruck "die NATO-Staaten" ist also richtig - "die NATO" wäre falsch.

Ich verstehe eh nicht, wieso man nicht in Ruhe nebeneinander leben kann, Jerusalem ist dann die Hauptstadt beider Staaten, sollte doch kein Problem sein. :ka:

Die Hauptstadt ist noch das kleinste Problem. Für Palästina hat Jerusalem keine besondere Bedeutung, solange der Zugang zum Felsendom gewährleistet bleibt (und zwar für alle Muslime, nicht nur Palästinenser), würden die vermutlich auch ohne auskommen können.
Das Problem ist Besitz allgemein. Israel hat nach seiner Gründung massiv Palästinenser vertrieben, Besitzt und vor allem Land beschlagnahmt und das macht das -in Form der Siedlungspolitik- bis heute. D.h. nahezu jeder in den Palästinensergebieten hat jemand in der engeren Verwandschaft, der von Israel ~bestohlen wurde und die Rückgabe seines rechtmäßigen Besitzes fordert. Umgekehrt ist genau dieser Besitz aber z.T. schon in der dritten Generation in israelischer Hand und seine heutigen Eigentümer fühlen sich genauso als rechtmäßiger Besitzer (dazu kommen noch die rechten Hardliner, die der Meinung sind, seit 4000 Jahren halb Vorderasien zu besitzen).

Zwei Nationen zu versöhnen, die zu erheblichen Teilen das gleiche Land beanspruchen, erfodert sehr viel Bereitschaft zu Verzicht auf beiden Seiten. Und der ist nicht vorhanden, denn die eine Seite zieht gegen mordende Diebe ins Feld, die das gelobte Land erobern wollen und seine Bevölkerung unterdrücken, ihre Entwicklung verhindern und ihr z.T. die Grundversorgung vorenthalten, die anderen ziehen gegen mordende Gewalttäter ins Feld, die feige Angriffe auf Zivilbevölkerung starten und das gelobte Land seit 1,5 Jahrtausenden besetzt halten.
Man einigt sich nicht mit Leuten, die man nicht mag, und man gesteht ihnen gegenüber erst recht nicht ein, das man selbst/seine Vorfahren/seine Landsleute schwere Fehler und Verstöße gegen so ziemlich jedes internationale Grundrecht begangen und jeden einzelnen der eigegenen Werte verraten haben. Solange man das aber nicht tut, kann es imho keinen Friedensschluss geben. Die einzige Möglichkeit, wie diese Sache nochmal ohne Völkermord enden kann, wäre ein langsamer, steiniger, aber akzeptabler Aufstieg des Westjordanlandes als eigener Staat, der ohne weitere Kampfhandlungen stattfindet. Dann ist man in 50-60 Jahren vielleicht soweit, dass alle, die dort leben, keinen persönlichen Groll gegen die auf der anderen Seite der Mauer hegen.
Aber ich persönlich glaube nicht nicht, dass es Abas gelingt, die radikaleren im eigenen Land vollständig zu überwachen - und ich Glaube auch nicht, dass die Isrealis auf etwaige Angriffe und Besatung und/oder Zerstörung reagieren werden oder ihre Siedlungspolitik stoppen.
(gab im ÖR mal ne schöne Doku über einige der Siedler. Wer friedlich vorbeiziehende Palästinenser mit Steinen (potentiell tödlicher Größe) beschmeißt und seine Sonntagsbeschäftigung darin sieht, seine auf Palästinensergebiet erbaute ~Festung zu verlassen, um auf dem nächsten Hügel schon einmal die Mauer für die nächste hochzuziehen, der wird nicht so ohne weitere aufhören. Der müsste von der Regierung aktiv als der Kriminelle bekämpft werden, der er ist - aber davon ist der Staat Israel meilenwert entfernt)


Trotzdem wird der Thread nicht lang offen sein (vor allem wenn der Nazivergleich im Startpost ist :nene:).

/sign.
Als auch nur einigermaßen verantwortungsbewusster Threadersteller hätte man wenigstens 75 Jahre schreiben können :nene:


Die Konflikte gab es auch schon vorher, noch während des osmanischen Reiches und kurz nach dem 1. WW.
Die Juden hatten nun mal kein eigenes Land, weil sie eben immer wieder von dort vertrieben wurden, wo sie dachten, dass sie zu Hause sind also wurde eben der Staat Israel im Nahen Osten etabliert.

Afaik existierten "Die Juden" vor dem zweiten Weltkrieg weitesgehend nicht. Erst durch die Verfolgung ab den 30er Jahren konnte der Zionismus seine heutige Bedeutung erlangen, vorher fühlten sich die meisten Personen jüdischen Glaubens in erster Linier als Staatsbürger ihres jeweiligen Landes - entsprechend wenige sahen Bedarf für einen "jüdischen Staat".
 
AW: Der ewige Konflikt - Was haltet ihr von Israels Politik im Bezug auf die Palästinenser?

Afaik existierten "Die Juden" vor dem zweiten Weltkrieg weitesgehend nicht. Erst durch die Verfolgung ab den 30er Jahren konnte der Zionismus seine heutige Bedeutung erlangen, vorher fühlten sich die meisten Personen jüdischen Glaubens in erster Linier als Staatsbürger ihres jeweiligen Landes - entsprechend wenige sahen Bedarf für einen "jüdischen Staat".
Das würde ich so nicht stehen lassen, schließlich reicht die Verfolgung "der Juden" bereits bis ins Mittelalter. Seitdem im Jahre 70 n. Chr. der jüdische Tempel in Jerusalem durch die Römer zerstört wurde und viele Juden sich in alle Welt verstreuten, wurden diese in den jeweiligen Gebieten ausgegrenzt und immer mal wieder komplett ausgelöscht.
Es mag vielleicht teilweise auch tolerante Fürsten gegeben haben, die ihnen Bürgerrechte verliehen und damit ein relativ normales Leben ermöglichten, aber ansonsten wurden die Juden eher als Menschen zweiter Klasse behandelt. Das führte dann dazu, dass ihnen viele ehrbare Berufe wie Handwerker nicht offenstanden und sie deswegen als Geldverleiher sich ihr überleben sichern mussten, damit aber auch für ein schlechtes Image sorgten.
Deswegen kann man meiner Meinung auch sagen, dass eine vollständige Integration der Juden nie wirklich dauerhaft vorhanden gewesen war und sie immer etwas am Rande der Gesellschaft existierten. Der Grund, warum der Gedanke des eigenen Staates erst relativ spät aufkam, begründet sich meiner Ansicht nach darin, dass die Vernetzung früher einfach nicht so vorhanden gewesen ist wie anfangs der 20. Jahrhunderts. Für einen Staat braucht es schließlich viele Menschen mit denselben Überzeugungen ;)
 
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Das führte dann dazu, dass ihnen viele ehrbare Berufe wie Handwerker nicht offenstanden und sie deswegen als Geldverleiher sich ihr überleben sichern mussten, damit aber auch für ein schlechtes Image sorgten.
Deswegen kann man meiner Meinung auch sagen, dass eine vollständige Integration der Juden nie wirklich dauerhaft vorhanden gewesen war und sie immer etwas am Rande der Gesellschaft existierten.
Irgendwie schon nicht so "optimal" gelaufen den Juden, dass (beste) Gewerbe zu "übergeben/überlassen" und dann waren sie auch so erfolgreich, dass viele neidisch wurden und der Geldverleiher unverzichtbar wurde. Die Fürsten wurden dann wohl "tolerant" weil sie Geld brauchten und gab den Juden vielleicht einige Privilegien, was wiederrum Hass bei Anderen schürrte.
Die Juden wurden auch gerade dort stark verfogt, wo sie sehr gut integriert waren, in Deutschland.
 
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Das würde ich so nicht stehen lassen, schließlich reicht die Verfolgung "der Juden" bereits bis ins Mittelalter. Seitdem im Jahre 70 n. Chr. der jüdische Tempel in Jerusalem durch die Römer zerstört wurde und viele Juden sich in alle Welt verstreuten, wurden diese in den jeweiligen Gebieten ausgegrenzt und immer mal wieder komplett ausgelöscht.
Es mag vielleicht teilweise auch tolerante Fürsten gegeben haben, die ihnen Bürgerrechte verliehen und damit ein relativ normales Leben ermöglichten, aber ansonsten wurden die Juden eher als Menschen zweiter Klasse behandelt. Das führte dann dazu, dass ihnen viele ehrbare Berufe wie Handwerker nicht offenstanden und sie deswegen als Geldverleiher sich ihr überleben sichern mussten, damit aber auch für ein schlechtes Image sorgten.
Deswegen kann man meiner Meinung auch sagen, dass eine vollständige Integration der Juden nie wirklich dauerhaft vorhanden gewesen war und sie immer etwas am Rande der Gesellschaft existierten. Der Grund, warum der Gedanke des eigenen Staates erst relativ spät aufkam, begründet sich meiner Ansicht nach darin, dass die Vernetzung früher einfach nicht so vorhanden gewesen ist wie anfangs der 20. Jahrhunderts. Für einen Staat braucht es schließlich viele Menschen mit denselben Überzeugungen ;)

Natürlich gab es auch Mittelalter Progrome. Aber (mit Ausnahme von afaik ein paar Fällen in Russland, die zur Bildung des modernen Zionismus führten, aber eben nicht zu dessen massenhafter Verbreitung) nicht in jüngerer Zeit / seit der Entstehung von Nationalstaaten überhaupt. Es gab, zwischen dem Untergang des jüdischen Reiches und dem deutschen Nationalsozialismus eigentlich nie eine Gruppe, die ein geschlossenes, jüdisches Volk gesehen hat - weder von außen noch von innen.
 
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Oh wie blöd. Und die Türkei ist in der NATO. Hoffentlich führt das nicht noch zu größeren Problemen.
 
Icejester schrieb:
Oh wie blöd. Und die Türkei ist in der NATO. Hoffentlich führt das nicht noch zu größeren Problemen.

Wäre aber interessant, wie die NATO sich vor dem Bündnisfall drücken will, wenn die Israelis dann türkische Kriegsschiffe versenken.
 
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Genau! Vielleicht wird das aber dann so gedeutet, daß die Türkei durch militärische Präsenz bei so einer Tour selber einen Angriff gestartet hat, was dann wohl keinen Bündnisfall mehr auslösen würde.
 
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