Käse? Quark? Joghurt? Wenn das auf den Grill gelangt, hat aber jemand nicht aufgepasst.
Für Rind finde ich Angaben von unter 14 kg CO2-Äquivalent pro Kilo Fleisch und das bei Deutschen weitaus beliebtere Schweinenackentier wird mit 3 kg angegeben. (
Seite mit unverdächtigem Bias). Während das alles andere als gut ist, entspräche ein iPhone immerhin schon 170 g Schwein pro Woche – laut Hersteller, der vermutlich nicht die schlechtesten Zahlen für seine Zulieferer annimmt. Trotz des hohen Ressourcenverbrauchs in der Fleischherstellung stehen die Chancen jedenfalls nicht schlecht, dass sich mehr CO2 einsparen ließe, wenn man auf Smartphones verzichtet und die 25 km Anreise zur Party mit dem Fahrrad statt dem SUV zurücklegt, als wenn man das Steak durch Brätlinge aus südamerikanischem Tofu ersetzt.
Die Verwendung von Käse, Quark und Joghurt beim Grillabend kann ich dir gerne näher erläutern
.
Grillkäse wird vielleicht nicht in deinen Kreisen auf den Grill gelegt, die Regale in den Supermärkten sind jedoch voll davon. Davon abgesehen, habe ich die Muttermilchprodukte aufgeführt, die an einem durchschnittlichen Grillabend allgemein verzehrt werden - unabhängig vom Auflegen auf einen Grill. Zu der Grillkartoffeln wird schon gerne Kräuterqaurk gereicht und als Nachtisch nach dem Grillen schon auch mal gerne ein Joghurt, Dessert, Milchshake oder ein Milchspeiseeis verzehrt. Dipps basieren oder Saucen enthalten ebenfalls oft Milchbestandteile.
Das Bio-Tofu in Deutschland / Europa angebaut wird, wurde hier bereits erwähnt. Ich glaube auch eher, dass dein aus Spaß getötetes und gegrilltes Lebewesen alias Schwein wahrscheinlich mit dem von dir genannten südamerikanischen Gen-Soja gefüttert wurde.
Wenn ich ein Kilo Bio-Soja esse, muss für dein Kilo Fleisch dem Schwein 9 kg Soja gefüttert werden. Du verbrauchst also massig mehr Ackerflächen und Wasser. Wo wir gerade dabei sind: Interessant, dass du den Wasserverbrauch außen vor lässt. Der durchschnittliche Jahresverbrauch von 60 Kilo Fleisch (
brutto lt. statista.com sogar 90 Kilo) x 15.000 Liter Wasser x 3 Jahre = 2.700.000 Liter Wasser. Wie viele Liter Wasserverbrauch waren das nochmal beim iPhone Chip, über den sich hier jemand echauffiert hat? 310 Liter?
Außerdem: Nur weil sich antrainiert wurde, ausschließlich ehemalige Lebewesen und hauptsächlich Schwein zu grillen, und nie vermittelt wurde, was es noch für wohlschmeckende Alternativen außer Tofu gibt, gehe nicht davon aus, dass andere ebenfalls derart eingeschränkt beim Grillen sind. Es gibt unzählige leckere Dinge die man grillen oder über dem Feuer zubereiten kann, die nicht einem Lebewesen das Leben gekostet haben oder auf dessen Ausscheidungen basieren. Da du ja sehr fit im Bemühen des Internets nach Erkenntnissen bist, würde dir das bei ernsthaften Interesse auch nicht schwer fallen.
Dem Schwein wird wahrscheinlich auch massig Futter-Mais gefüttert. Ein oder zwei Maiskolben kann ich mir auch sehr lecker grillen und mit Gewürzen verfeinern. Du kannst dich ja mal erkundigen, wie viel dein Schwein an Maiskolben fressen muss, damit du ein halbes Kilo Fleisch raus bekommst. Außerdem: Soja kommt fast nie auf meinen Tisch oder ins Getränk. Grillen kann ich auch sehr gut Paprika, Aubergine, Zucchini, Seitan (Brätling), Gemüse (auch als Brätling), Kartoffeln, Brot mit lecker frischem Knoblauch drauf, Zwiebeln, Pilze (für lecker angerichtete Pilze habe ich schon immer Fleisch links liegen lassen), Pilzbrätlinge gibt es auch, Tomaten, Erbsen (Bratlinge), Jackfrucht, Bohnen (Bratlinge) usw. uvm.
Leckeres Letscho auf Paprika basierend im ungarischen Feuertopf usw. über offenen Feuer lasse ich mal außen vor.
Und die Bratlinge lassen sich auch selbst herstellen. Gerade z.b. Seitan oder Jackfrucht nehmen sehr gut Gewürze auf und kross angebraten zwischen Burgerbuns gepackt mit Saucen, Zwiebeln, Salat etc. - eigentlich fast nicht zu schmecken, dass dafür nicht ein Lebewesen elendig gehalten und zum Sterbewesen degradiert wurde.
Falls jetzt die artgerechte, gute Tierhaltung kommt, von der man auch sein Fleisch beziehen kann: 95 % fressen das konventionell elendig gehaltende Lebewesen vom Aldi, Lidl & Co.
Dort findet man übrigens auch nicht die gänzliche Fülle, wenn es ums fleischlose Grillen geht. Eine riesige Auswahl ist dagegen in auf eher der Vernunft basierenden Läden zu finden, wie z.B. Denns Bioladen oder Alnatura.
Da gibt es dann vielleicht auch mal ein Stück Fleisch von einem Lebewesen zu kaufen, dass sich ein paar Meter bewegen konnte oder Wiese / Erde unter sich hatte oder Sonne abbekommen hat. Aber den meisten ist das wahrscheinlich zu teuer, sie geben liebe ihr Geld für wichtigere Dinge aus wie Grafikkarten, Spiele, Zigaretten, CPU, Alkohol, dicke Autos, Spotify, Netflix, Cannabis, Filme, neustes Smartphone etc.
Oder kommt jetzt jemand mit "Jackfrucht muss importiert" werden. Ja klar, Banane & Co wachsen auch nicht in Deutschland und auch kein argentinisches Rind läuft hier herum (letzteres soll wohl mittlerweile auch per Massentierhaltung im Stall gehalten werden). Übrigens muss das Handy auch importiert werden, dass lassen wir dann auch mal schön sein sowie das Importieren aller anderen elektronischen Geräten wie TV, Kopfhörer, Konsolen, Computer, Monitore, Mikrofone, Tastaturen, Grafikkarten etc. Ich kann gerne und sehr gut auf die alle paar Monate verzehrte Jackfrucht verzichten
. Beim Essen geht's mir in erster Linie um die Energiezufuhr für meinen Körper, den ich für Bewegungen, Aktionen, Arbeit, Hobby und die Funktion dessen gebrauchen kann. Aus der Funktionsfähigkeit meines Körper und der damit verbundenen Möglichkeiten beziehe ich meinen Spaß und meine Freude. Ich muss mich nicht am Genuss / Essen / Geschmack / totem Lebewesen / tierischen Ausscheidungen etc. aufgeilen und das ist auch nicht mein Ziel.
(Oh, habe ich so viel / das alles gerade geschrieben? Die Spracherkennung meines 5 Jahre alten S7 Smartphone funktioniert ja bestens ?✊)