Das Ziel sind durchaus weiterhin "etwa 2%". Das problem ist nur dass sie keine Maßnahmen ergreifen können/wollen um da hinzukommen. Wenn die EZB damit aufhört über den Umweg der Anleihenkäufe / QE die Staaten zu finanzieren und die Leitzinsen anhebt (das wären die beiden wesentlichen Hebel zur Inflationssenkung) ist komplett Südeuropa spontan Bankrott (sie sinds ja schon lange aber dann würde es auffallen).
Also "entschuldet" man indem man die Inflation längere Zeit über dem Leitzins lässt - da man das nicht öffentlich so sagen kann redet man die Inflation halt klein und vorübergehend und hastenichtgesehen.
Wir (bzw. Herr Draghi damals) haben uns schon lange für Schrecken ohne Ende statt Ende mit Schrecken entschieden (letzteres wäre vor 10 Jahren schon notwendig und möglich gewesen).
Das hat auf Hardwarepreise um dies hier geht insgesamt nur einen kleinen Einfluss, zumindest verglichen mit den +100% Preiserhöhung bei Grafikkarten sind die real um die 10% Inflation und der 10% abgesackte Euro/Dollarkurs ja fast schon Peanuts.
Ich bin sehr auf die Reaktionen vieler Menschen/Bekannter gespannt wenn sie 2022 zum ersten mal einkaufen gehen. Sehr viele Hersteller sowie weite Teile der Industrie haben das aktuelle Jahr noch sehr viel von Erzeugerpreiserhöhungen über ihre Margen gepuffert bzw. das "transitory" abgewartet - und sich im Dezember dazu entschlossen ab Januar die Endkundenpreise anzupassen. Wenns dann beim Wocheneinkauf bei gleichem Warenkorb auf einmal 100 statt 80€ sind fängt die Nation wieder an von "gefühlter Inflation" zu reden und die Offiziellen reden von "Sonderbasiseffekten".