Meiner Meinung nach ein sehr gute Karte mit Potenzial, die Kompakt-WaKü wird wohl fast jeder unterbringen können. Aber die Temperaturen sind einfach zu hoch, wen wundert's bei dem Stromverbrauch. Mann, ich dachte dass AMD endlich mahl einen Schritt in Sachen Effizienz mache würde. Ich will in nächster Zeit meine in die Jahre gekommene Grafikkarte erneuern, hoffte auf AMD, aber ich denke es wird wieder eine Nvidia. Mal sehen, was die Furys ohne "X" bringen. Die "neue" 300 Serie kommt nicht in Frage, einfach eine Aufguss der 200er Serie mit mehr Arbeitsspeicher zu einem überhöhten Preis zu präsentieren, geht gar nicht...vom horrenden Stromverbrauch (sehr hohe Lautheit inbegriffen) mal ganz abgesehen.
Wie CD scho schrieb, die Temperaturen sind nicht das Problem. Dies als große Errungenschaft zu feiern ist aber ebenso komisch, denn genau diese Vorteile erwarte ich von einer Wasserkühlung; da wurde das Rad nicht neu erfunden.
Der Fury X hier allerdings das Prädikat Platzsparend zu geben ist aber fernab der Realität; der Radi muss untergebracht werden, da AMD Customs (bisher?) nicht erlaubt, selbst vorgefertigte WaKü zum Einbau in ein bestehendes System, was der größte Nachteil der Kühlung ist. In meinem ATX-Gehäuse sind 34cm lange Karten weniger das Problem als Karte + Radiator, dürfte anderen ähnlich gehen. Ich schreibe das als Nachteil, da die Risiken mit dem HBM/Interposer-Aufbau bei einem manuellen Kühlertausch ungleich höher sind im Vergleich zu früher. Gute Customlösungen gehen ja heute sehr leise zu Werke (Abschaltung bei 2D) bei guten Temperatur- und Geräuschwerten unter Last. Und ob die GPU nun 55 oder 75 Grad hat macht den Kohl für mich als Nutzer nicht fett.
Stromverbrauch interessiert mich ebenfalls lediglich zweitrangig, sondern primär die abzuführende Verlustleistung und damit verbunden Kühlungsanforderung; eine Luftkühlung der FuryX dürfte aufgrund der Abmessungen gepaart mit Hitzeentwicklung technisch/physikalisch unmöglich sein, da HBM ab 75 Grad in den roten Bereich kommt.
Hier wird die Fury ohne X zeigen müssen, was möglich ist. Ganz besonders Nano könnte die interessanteste Karte werden...
Effizienztechnisch hat sich doch was an Fiji getan, auch wenn es (leider) nicht die Auswüchse Kepler -> Maxwell erreicht hat.
Was HBM angeht finde ich, hat AMD richtig gehandelt. Wenn niemand eine tolle Idee in die Praxis umsetzt, wird diese mit aller Wahrscheinlichkeit wieder in der Versenkung verschwinden, weil man keine praktische Erfahrung sammeln kann.
Gut, AMD hätte auch 8GB GDDR5 draufkleben können, dafür hätte die Karte wieder mehr verbraucht und wär nicht so "sexy" klein geworden.
Auch wenn sie das Risiko mit der "geringen" Speichermenge eingegangen sind, kann man sie mal wieder als Motor der Industrie bezeichnen, weil sie mit dem wenigen Geld ein Wagnis eingegangen sind, dass mit besserer Ausbaustufe doch ziemlich erfolgreich werden kann.
Auch hat AMD nicht gekleckert, denn die 4GB HBM sind nach einigen Tests ja mehr als 4GB GDDR5. Sprich, während 4GB GDDR5 die Puste ausgeht, hat 4GB HBM noch etwas Luft.
Jein. Die Entwicklung schreitet ja ständig voran, GDDR5 ist ja tatsächlich übern Zenit, das ist allen Akteuren aber bekannt. Die Frage ist, ob HBM nicht zu früh eingesetzt wurde aufgrund der limitierten Größe von 4GB. Was bringt es mir, Technologievorreiter zu sein, wenn daraus kein Vorteil entsteht? Zumal ich die ganzen Wege als erster in der Fertigung bestreiten muss und AMD nicht gerade der solventeste Marktteilnehmer ist. Sie konnten auch aus 64bit kaum Nutzen ziehen, HBM ist JEDEC Standard.
Damit möchte ich sagen, dass es für alle schon fest Stand, HBM zukünftig zu verwenden. Der sinnvollste Zeitpunkt wars mMn jedoch nicht, viele wünschen sich 8GB oder mindestens 6. Die bisher kaum sichtbaren Nachteile - wobei je nach Tests der verschiedenen Seiten auch jetzt schon Nachteile bei den Frameverläufen sichtbar sind, z.B. ACU bei golem - sind eher der Treiberoptimierung zuzurechnen als den bis zu 512GB/s von HBM.
Alles in allem bleibts ein höchst finanzielles Wagnis. AMD muss Geld verdienen, viel Geld. Die Fury X ist kein Margen-Gewinner, eher weit davon entfernt.