USB-Killer zerstörte 66 Uni-Rechner: Nun drohen zehn Jahre Haft

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Nein. Es ist egal, ob das Opfer deutsche Staatsbürgerin ist oder hier nur ihren gewöhnlichen Aufenthalt oder Wohnsitz hatte. Siehe §5 Abs. 9a StGB und auch die Eltern können - zu Recht - belangt werden.
https://www.bundestag.de/resource/b...a4dc25096a798d8c8569/wd-7-075-18-pdf-data.pdf (insbesondere Seite 11 + 12)
https://www.bundesaerztekammer.de/f...nen-nach-weiblicher-Genitalverstuemmelung.pdf
Wie ich sehe, wurde das Gesetz 2013 geändert. Die Strafen für Genitalverstümmelung in Deutschland wurden verschärft, sofern die Tat in Deutschland statt fand.
Geschützte Rechtsgüter sind somit das Recht auf körperliche Unversehrtheit und das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung, da durch solch schwerwiegende Eingriffe stark in die Sexualität der Betroffenen eingegriffen wird.

Problematisch ist, dass § 226a StGB nur für inländische Taten greift (§ 3 StGB i.V.m. § 9 StGB). Da die Beschneidung aber meist im Ausland geschieht (etwa während einer Ferienreise) und § 7 StGB meist nicht greifen wird (da entweder die Eltern keine Deutschen sind oder die Tat am Tatort nicht mit Strafe bedroht ist), ist der tatsächliche Wirkungsbereich des § 226a StGB nur sehr gering.
Der Straftatbestand der weiblichen Genitalverstuemmelung

Ich bin kein Jurist und kann daher die Verschärfung der Gesetzgebung nicht abschließend beurteilen, Frauenrechtsorganisationen beklagen jedoch weiterhin, dass auch die letzte Verschärfung nicht zu einer Aufnahme des Deliktes in den Katalog der Auslandsstraftaten führte. Vielleicht können Sie das einmal ausführlicher erläutern? Nur Straftaten, die im Katalog für Auslandsstraftaten aufgenommen werden, werden auch in Deutschland verfolgt sofern sie im Ausland begangen wurden.

In dem Artikel ist noch ein bisschen mehr, z.B. bedeutend mehr Polizisten auf Streife. Dann kommt hinzu, dass Anfang der 70er Jahre die Crack-Heroin-epidemic began, welche in den 80er ihren Höhepunkt hatte und Anfang der 90er Jahre abflaute.
https://www.sowi.uni-mannheim.de/me...ilungen_2015/04_23_Broken-Windows-Theorie.pdf
Das war auch nur ein Stichwort. Interessierte Leser können die begleitenden Maßnamen leicht recherschieren. Es sollte nur verdeutlicht werden, dass härtere Strafen, sofern sie Teil eines umfassenden Sicherheits- und Sozialkonzeptes sind, durchaus positive Efekte auf die Kriminalitätsrate haben. Dieses pauschalisieren und moralisiseren in einschlägigen politischen Kreisen ist nicht Zielführend, es kommt immer auf die konkrete Situation an. Rationale Politik verbaut sich keine staatlichen Maßnahmen aufgrund absoluter Moral, sondern passt die eingesetzten Mittel der Bedrohungslage an. Wäre schön, dass auch mal bei der Grenzsicherung berücksichtigt zu finden.
 
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In New York hat die Strategie der Harten Hand dazu geführt, dass die Verbrechensrate stark zurück gegangen ist. Eigentlich allgemein bekannt.

Meines Wissens ist geht die Wissenschaft heute eher von einer Korrelation von wirtschaftlichem Aufschwung sowie des Zurückgehens von Drogenproblemen aus (was wiederum sehr mit der verstärkten Arbeit im sozialen Sektor wie Streetworkern usw. zusammenhängt). Eine These, die harte Strafen als Ursache für geringere Kriminalität sieht, ist schon logisch Unsinn, da im Umkehrschluss manche Staaten der USA ein Hort des Friendens wären, bedenkt man die mandatory minimum sentences.
Zu demselben Schluss kommt man unweigerlich, wenn man sich eingehender mit der Historie der Todes- und Körperstrafen auseinandergesetzt hat. Es gibt keinen messbaren Zusammenhang zwischen Härte der Strafe und Häufigkeit / Intensität von Straftaten.

€dit: mea maxima culpa, dass das schon erwähnt wurde, hatte ich glatt überlesen. :|

Abgesehen davon findet sich in der Öffentlichkeit leider meist eher anekdotische Evidenz, wenn sich mal wieder irgendein Richter genötigt fühlt, seine These von harten Strafen = weniger Kriminalität öffentlichkeitswirksam in einem Interview zu erbrechen und damit seine eigene wissenschaftliche Bildung zugunsten des eigenen Egos in den Schmutz zu treten.


Rationale Politik verbaut sich keine staatlichen Maßnahmen aufgrund absoluter Moral, sondern passt die eingesetzten Mittel der Bedrohungslage an. Wäre schön, dass auch mal bei der Grenzsicherung berücksichtigt zu finden.

Rationale Politiker würden keine teure und weniger effektive Law-&-Order-Politik empfehlen, sondern Prävention und Ursachenforschung betreiben.
Was das mit Grenzsicherung zu tun haben soll, entzieht sich ehrlich gesagt meinem Verständnis.



Was den Jungen aus den USA betrifft... ja, das war es dann mit der Karriere. Vorbestraft wird er es schwer haben, einen Fuß auf den Boden zu bekommen. Hoffen wir mal, dass er wenigstens nicht auch noch Forschungsdaten vernichtet hat.
 
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Meines Wissens ist geht die Wissenschaft heute eher von einer Korrelation von wirtschaftlichem Aufschwung sowie des Zurückgehens von Drogenproblemen aus (was wiederum sehr mit der verstärkten Arbeit im sozialen Sektor wie Streetworkern usw. zusammenhängt). Eine These, die harte Strafen als Ursache für geringere Kriminalität sieht, ist schon logisch Unsinn, da im Umkehrschluss manche Staaten der USA ein Hort des Friendens wären, bedenkt man die mandatory minimum sentences.
Zu demselben Schluss kommt man unweigerlich, wenn man sich eingehender mit der Historie der Todes- und Körperstrafen auseinandergesetzt hat. Es gibt keinen messbaren Zusammenhang zwischen Härte der Strafe und Häufigkeit / Intensität von Straftaten.
€dit: mea maxima culpa, dass das schon erwähnt wurde, hatte ich glatt überlesen. :|
Abgesehen davon findet sich in der Öffentlichkeit leider meist eher anekdotische Evidenz, wenn sich mal wieder irgendein Richter genötigt fühlt, seine These von harten Strafen = weniger Kriminalität öffentlichkeitswirksam in einem Interview zu erbrechen und damit seine eigene wissenschaftliche Bildung zugunsten des eigenen Egos in den Schmutz zu treten.
In amerikanischen Quellen wird der Zusammenhang mit der Reform der Sozialhilfe erwähnt, demnach nur noch für das erste Kind Sozialleistungen gezahlt werden. Alle weiteren Kinder führen zu einem Sinken des verfügbaren Familieneinkommens. In der Folge reduzierte sich die Geburtenrate bei Familien in prekären Situationen annähernd auf den Landesdurchschnitt und die Zahl arbeitsloser jugendlicher Männer auf der Straße nahm ab. Das ist nun aber aus der Erinnerung zitiert, schon über 10 Jahre her. Wenn Sie das interessiert, da lassen sich viele Quellen zu finden.


Rationale Politiker würden keine teure und weniger effektive Law-&-Order-Politik empfehlen, sondern Prävention und Ursachenforschung betreiben.
Was das mit Grenzsicherung zu tun haben soll, entzieht sich ehrlich gesagt meinem Verständnis.
Was den Jungen aus den USA betrifft... ja, das war es dann mit der Karriere. Vorbestraft wird er es schwer haben, einen Fuß auf den Boden zu bekommen. Hoffen wir mal, dass er wenigstens nicht auch noch Forschungsdaten vernichtet hat.
Da bringen sie zwei Dinge aber grob durcheinander. Die Polizei/Justiz dient dem Schutz des Bürgers vor Kriminalität.
Prävention dient der Vermeidung von Kriminalität.
Forschung ist Forschung, ob diese zu anwendbaren neuen Strategien/Maßnamen führt, weiß niemand im voraus.

Wenn Sie ihren PKW demnächst zur Werkstatt bringen, wäre es doch eine lustige Antwort des Mechanikers, Sie sollten doch vor der Reparatur besser warten, bis die Forschung ein Antriebssystem entwickelt, das diesen Fehler nicht hervorbringt, ab besten, in 20 Jahren wieder kommen :-)

Und wenn Sie den Zusammenhang zwischen offenen Grenzen und grenzüberschreitender Kriminalität nicht kennen, so ist das nur auf eine feste ideologische Überzeugung zurück zu führen. Je weniger man die Grenzen kontrolliert, desto stärker muss die Innere Sicherheit werden um das zu kompensieren, weil die Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität nach wie vor keine Bagatelle ist. Dann noch Personen ohne Papiere und Aufenthaltsort zu haben, die sich gleich Mehrfachidentitäten zu legen, ist alles unnötige Kriminalität.

Und was den jungen Mann in den USA an geht, der wird keine Gelegenheit mehr bekommen, dass bei Firmenrechnern aus zu probieren.
 
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In amerikanischen Quellen wird der Zusammenhang mit der Reform der Sozialhilfe erwähnt, demnach nur noch für das erste Kind Sozialleistungen gezahlt werden. Alle weiteren Kinder führen zu einem Sinken des verfügbaren Familieneinkommens. In der Folge reduzierte sich die Geburtenrate bei Familien in prekären Situationen annähernd auf den Landesdurchschnitt und die Zahl arbeitsloser jugendlicher Männer auf der Straße nahm ab. Das ist nun aber aus der Erinnerung zitiert, schon über 10 Jahre her. Wenn Sie das interessiert, da lassen sich viele Quellen zu finden.

Was in jedem Fall wiederum absolut nichts mit harten Strafen zu tun hat.
Weiterhin ist die Motivation zur Fortpflanzung in den "unteren" sozialen Schichten keineswegs die Anwesenheit von Sozialhilfe. So gibt es in Afrika quasi keine Sozialhilfe, dennoch bekommen die Menschen dort viele Kinder. Dasselbe gilt für die indische Landbevölkerung oder südamerikanische Favelas, ein relevanter Lösungsweg dort ist Bildung und Schaffung von Perspektive, nicht die An- oder Abwesenheit irgendeiner soziale Hängematte.

Da bringen sie zwei Dinge aber grob durcheinander. Die Polizei/Justiz dient dem Schutz des Bürgers vor Kriminalität.
Prävention dient der Vermeidung von Kriminalität.
Forschung ist Forschung, ob diese zu anwendbaren neuen Strategien/Maßnamen führt, weiß niemand im voraus.

Wenn Sie ihren PKW demnächst zur Werkstatt bringen, wäre es doch eine lustige Antwort des Mechanikers, Sie sollten doch vor der Reparatur besser warten, bis die Forschung ein Antriebssystem entwickelt, das diesen Fehler nicht hervorbringt, ab besten, in 20 Jahren wieder kommen :-)

Forschung in diesem Bereich ist vor allem eine ex post Betrachtung tatsächlicher Zustände und die Wirkung von Einzelentscheidungen, bereinigt vom Einfluss anderer Faktoren. Die rein theoretische Rechtsphilosophie ist hier maximal eine Randthematik, das meiste ist in diesem Bezug hier gar ganz simpel reine Statistik.

Und dies ist insofern auch nicht mit einem Besuch beim Mechaniker versimplifizierbar, da das eine eine rein mechanische Abfolge ist (Keilriemen defekt --> Keilriemen austauschen), das andere eine Betrachtung von vergangenen Ist-Zuständen der Gesellschaft darstellt.

Und wenn Sie den Zusammenhang zwischen offenen Grenzen und grenzüberschreitender Kriminalität nicht kennen, so ist das nur auf eine feste ideologische Überzeugung zurück zu führen. Je weniger man die Grenzen kontrolliert, desto stärker muss die Innere Sicherheit werden um das zu kompensieren, weil die Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität nach wie vor keine Bagatelle ist. Dann noch Personen ohne Papiere und Aufenthaltsort zu haben, die sich gleich Mehrfachidentitäten zu legen, ist alles unnötige Kriminalität.

Grenzüberschreitende Kriminalität bei offenen Grenzen brauchen letztlich mehr grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Behörden in beiden Ländern. Das hat historisch gesehen spätestens die EU-Osterweiterung Mitte der 2000er gezeigt, als es eben nicht zu einem in breiter Masse befürchteten Anstieg von Kriminalität kam, da diese Zusammenarbeit der Behörden recht reibungslos ablief. Die Kriminalität im ostdeutschen Grenzgebiet zu Polen zeigt seit der Osterweiterung einen deutlichen Abwärtstrend.

Das hat mit Ideologie rein gar nichts zu tun, dies sind aus der Vergangenheit erlernte Zusammenhänge realer Ereignisse, die keineswegs aus dem reint theoretischen Elfenbeinturm realitätsferner Professoren stammen, sondern durchaus recht praxisnah ist.
 
AW: USB-Killer zerstörte 66 Uni-Rechner: Nun drohen zehn Jahre Haft

Abgesehen davon findet sich in der Öffentlichkeit leider meist eher anekdotische Evidenz, wenn sich mal wieder irgendein Richter genötigt fühlt, seine These von harten Strafen = weniger Kriminalität öffentlichkeitswirksam in einem Interview zu erbrechen und damit seine eigene wissenschaftliche Bildung zugunsten des eigenen Egos in den Schmutz zu treten..
Da fällt mir doch spontan der Herr Schill ein. Dieser völlig integere Richter und Parteiengründer... :lol:
 
AW: USB-Killer zerstörte 66 Uni-Rechner: Nun drohen zehn Jahre Haft

Nun ja, ich würde zugegebenermaßen einem Menschen nichts vorwerfen, was offensichtlich unter Drogeneinfluss gesagt und getan wurde... :)
Aber hätten, nachdem die Drogeneinnahme bekannt wurde, nicht alle Urteile revidiert werden müssen? Aber gut Leipziger Richter vom BGH, da schließt sich der Kreis der Neurechten, so zumindest mein erster Eindruck, da muss ich mir mal die Lebensläufe der Richter besorgen.
Bundesgerichtshof: Punktsieg fuer Hamburger Rechtspopulisten Schill - Politik - FAZ

Auch schön:Strafanzeige gegen Rassisten-Richter Schill
Quelle: BLACKprint: Strafanzeige gegen Rassisten-Richter Schill

Das es solche Menschen ins Richteramt schaffen ist immer wieder verwunderlich. Und die Neurechten jubeln....
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AW: USB-Killer zerstörte 66 Uni-Rechner: Nun drohen zehn Jahre Haft

Aber gut Leipziger Richter vom BGH, da schließt sich der Kreis der Neurechten, so zumindest mein erster Eindruck, da muss ich mir mal die Lebensläufe der Richter besorgen.
Wer beherrscht den Osten? - Die Studie | MDR.DE
Unter den Vorsitzenden Richtern der obersten Gerichte in den neuen Bundeslän-
dern stieg der Anteil Ostdeutscher von 3,4 auf 5,9 Prozent. Der Anteil in der ge-
samten Richterschaft stieg lediglich von 11,8 Prozent auf 13,3 Prozent.

„Sachlich nicht mehr zu rechtfertigen“: West-Richter dominieren die Ost-Justiz | MZ.de
West-Praesidenten dominieren ostdeutsche Justiz
Studie: Westdeutsche dominieren die Eliten – sogar in Ostdeutschland | Berliner Zeitung

und angesichts dessen, was teilweise im Zuge der Wende als "Aufbauhelfer" in den Osten kam, dürften da auch Rohrkrepierer drunter sein, wo man im Westen die Sektkorken hat Knallen lassen, die endlich los zu sein.

Ich bin kein Jurist und kann daher die Verschärfung der Gesetzgebung nicht abschließend beurteilen, Frauenrechtsorganisationen beklagen jedoch weiterhin, dass auch die letzte Verschärfung nicht zu einer Aufnahme des Deliktes in den Katalog der Auslandsstraftaten führte. Vielleicht können Sie das einmal ausführlicher erläutern? Nur Straftaten, die im Katalog für Auslandsstraftaten aufgenommen werden, werden auch in Deutschland verfolgt sofern sie im Ausland begangen wurden.
Es wurde von dir aber schon das oben verlinkte vom Wissenschaftlichen Dienst des Bundestag von 2018 gelesen (das von dir verlinkte ist von 2015)?
§ 226a StGB ist seit dem 27. Januar 2015 im Katalog des § 5 StGB (Straftaten mit besonderem In-landsbezug) enthalten.52 Nach § 5 Nr. 9a lit. b StGB ist demzufolge deutsches Strafrecht, unab-hängig vom Recht des Tatorts, anwendbar, wenn der Täter zum Tatzeitpunkt Deutscher ist oder wenn das Opfer zur Tatzeit seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland hat. Dies ist bei „Ferienverstümmelungen“ meistens gegeben, weil die betroffenen Mädchen mit ihren Eltern in Deutschland leben. Dabei kommt es nicht auf die Staatsangehörigkeit der Betroffenen an.


PS: Ich hoffe ja, dass ich es zu Lebzeiten noch erleben werde, dass auch männliche Genitalverstümmelung unter Strafe gestellt wird.
 
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AW: USB-Killer zerstörte 66 Uni-Rechner: Nun drohen zehn Jahre Haft

PS: Ich hoffe ja, dass ich es zu Lebzeiten noch erleben werde, dass auch männliche Genitalverstümmelung unter Strafe gestellt wird.
Solange es freiwillig ab 18 Jahren passiert, finde ich die Eingriffe unproblematisch.
Ich mag solche schwerwiegenden Operationen an wehrlosen Kindern aber auch nicht.
 
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AW: USB-Killer zerstörte 66 Uni-Rechner: Nun drohen zehn Jahre Haft

Was in jedem Fall wiederum absolut nichts mit harten Strafen zu tun hat.
Weiterhin ist die Motivation zur Fortpflanzung in den "unteren" sozialen Schichten keineswegs die Anwesenheit von Sozialhilfe. So gibt es in Afrika quasi keine Sozialhilfe, dennoch bekommen die Menschen dort viele Kinder. Dasselbe gilt für die indische Landbevölkerung oder südamerikanische Favelas, ein relevanter Lösungsweg dort ist Bildung und Schaffung von Perspektive, nicht die An- oder Abwesenheit irgendeiner soziale Hängematte.
Die Motivation zur Fortpflanzung ist von verschiedenen Faktoren abhängig, so gibt es Kulturen, in denen Kinder als Einnahmequelle oder als Sinnblild der Manneskraft verstanden werden, solche, wo Verhütung verpönt ist usw. Sie scheinen Blind für solche kulturellen Faktoren zu sein. Ohne Verhütung sind 5-8 Kinder normal.
Werden die Kinder als Altersvorsorge verstanden oder als Einnahmequelle, bedeutet mehr Geld für Kinder auch mehr Geburten. Bei höherer Bildung spielen dann wieder andere Aspekte eine Rolle. Bei Afroamerikanern in den USA, so man denn fähig ist zu differenzieren, hat sich der Zusammenhang ergeben, dass eine Kappung der Sozialhilfe ab dem zweiten Kind zu weniger Geburten führte. Die Umstände indischer Landarbeiter und Afroamerikanern in der Bronx sind völlig andere.

Forschung in diesem Bereich ist vor allem eine ex post Betrachtung tatsächlicher Zustände und die Wirkung von Einzelentscheidungen, bereinigt vom Einfluss anderer Faktoren. Die rein theoretische Rechtsphilosophie ist hier maximal eine Randthematik, das meiste ist in diesem Bezug hier gar ganz simpel reine Statistik.

Und dies ist insofern auch nicht mit einem Besuch beim Mechaniker versimplifizierbar, da das eine eine rein mechanische Abfolge ist (Keilriemen defekt --> Keilriemen austauschen), das andere eine Betrachtung von vergangenen Ist-Zuständen der Gesellschaft darstellt.
Sozialwissenschaften sind keine exakten Wissenschaften, weil sie mit Korrelationen und Statistiken arbeiten, nicht mit Kausalitäten und Experimenten. In so fern kann ein hochgebildeter bzw. begabter Sozialwissenschaftler ohne größere Probleme die aufgrund seiner politischen Weltanschauung präferierte Sichtweise in seine Studien und Statistiken einarbeiten, hier ein wenig überbewerten, da einen Faktor ein wenig Anpassen, hier eine Korrelation anders erklären . . . und schon sagt das Ergebnis genau das aus, was man ohnehin von Anfang an Beweisen wollte.
Das ist kein spezieller Vorwurf, das gilt für alle Staaten und Sozialwissenschaften, i.d.R laufen Fehlentwicklungen dann so lange weiter, bis die "Wissenschaft" sie nicht mehr wegdefinieren kann und/oder es zu Systeminstabilität kommt. Die DDR oder UdSSR waren gute Beispiele dafür. Deren Sozialwissenschafter sahen sich auch als Wissenschaftler bis es plötzlich vorbei war . . . mal sehen, wie es in der EU weiter geht. Die Fehlentwicklungen nehmen ja ebenfalls zu obwohl es laut Statistiken immer nur besser wird.

Grenzüberschreitende Kriminalität bei offenen Grenzen brauchen letztlich mehr grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Behörden in beiden Ländern. Das hat historisch gesehen spätestens die EU-Osterweiterung Mitte der 2000er gezeigt, als es eben nicht zu einem in breiter Masse befürchteten Anstieg von Kriminalität kam, da diese Zusammenarbeit der Behörden recht reibungslos ablief. Die Kriminalität im ostdeutschen Grenzgebiet zu Polen zeigt seit der Osterweiterung einen deutlichen Abwärtstrend.
Innerhalb der EU ja, aber wenn die EU Außengrenzen nicht ensprechend den Dublin Verträgen geschützt werden und Personen ohne Dokumente einreisen, können Sie da sicher auch noch eine Statistik vorweisen, dass seit 2015 die Kriminalität abgenommen hat. Es geht, wenn man nur will, man Streicht Schwarzfahren aus der Liste der Straftaten, fortan eine Ordnungswidrigkeit und schon ist das Land sicherer geworden. Man hat zwar zweistellige Wachstumsraten bei Gruppenvergewaltigung, aber das fällt dann nicht mehr so ins Gewicht.

Das hat mit Ideologie rein gar nichts zu tun, dies sind aus der Vergangenheit erlernte Zusammenhänge realer Ereignisse, die keineswegs aus dem reint theoretischen Elfenbeinturm realitätsferner Professoren stammen, sondern durchaus recht praxisnah ist.
Die EU verändert sich in der Tat gerade, ganz praxisnah.
 
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AW: USB-Killer zerstörte 66 Uni-Rechner: Nun drohen zehn Jahre Haft

[...]
Es wurde von dir aber schon das oben verlinkte vom Wissenschaftlichen Dienst des Bundestag von 2018 gelesen (das von dir verlinkte ist von 2015)?

PS: Ich hoffe ja, dass ich es zu Lebzeiten noch erleben werde, dass auch männliche Genitalverstümmelung unter Strafe gestellt wird.
Hatte nur den ersten Link gelesen, den zweiten überlesen. Gut, dass dies nun endlich geklärt wurde. Leider steigen die Zahlen der Betroffenen weiter an wegen der Zuwanderung aus Kulturen, in denen dies praktiziert wird.
Bezüglich männlicher Genitalverstümmelung sind wir einer Meinung.
 
AW: USB-Killer zerstörte 66 Uni-Rechner: Nun drohen zehn Jahre Haft

Bei solchen Straftaten mache ich mir immer mehr Gedanken über das veranschlagte Strafmaß, als über die Tat selbst...

10 Jahre für Computerbeschädigung/-zerstörung?
Wichtige Daten dürften wohl als Backup vorliegen, und wenn nicht, dann sollte eher der Verantwortliche der IT die zehn Jahre Knast bekommen... ;)

Da kommt wieder die typische puritanische Geselschaft des 18. und 19. Jahrhunderts durch...den Bettler auf der Straße umlegen, kein Problem, aber stehle niemals einen Penny von den Reichen und Mächtigen...

Vergewaltigungen, Tötungen im Affekt, oder unter Alkohol/Drogen, werden da oft geringer bestraft...auch in den USA...

mfg
 
AW: USB-Killer zerstörte 66 Uni-Rechner: Nun drohen zehn Jahre Haft

Vergewaltigungen, Tötungen im Affekt, oder unter Alkohol/Drogen, werden da oft geringer bestraft...auch in den USA...

Du begehst den Fehler, die Maximalstrafe einer Tat mit der tatsächlichen Strafe einer anderen Straftat zu vergleichen (macht die Bild besonders gerne). Bei einem Totschlag ist die Maximalstrafe, in Deutschland, Lebenslang und bei Vergewaltigung ganze 15 Jahre, im Amiland entsprechend höher, von daher passt es.

Nur weil der maximale Strafrahmen 10 Jahre sind, bedeutet das nicht, dass sie auch verhängt werden (es sei denn es handelt sich um eine mandatory Minimum Strafe). Wenn der Typ vorher nicht auffällig war, einen leichten psychischen Knacks hat, sich entschuldigt und ankündigt, den Schaden wieder gut zu machen, dann kommt da nur ein Bruchteil der Strafe raus, mit Glück sogar eine Bewährung (die in den USA allerdings durchaus 10 Jahre dauern kann).
 
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In New York hat die Strategie der Harten Hand dazu geführt, dass die Verbrechensrate stark zurück gegangen ist. Eigentlich allgemein bekannt.
Kriminalitaetsbekaempfung in New York - Die Bronx brennt nicht mehr (Archiv)
Vielleicht sollten Sie Ihre eigenen Quellen auch mal lesen. Dort ist in erster Linie von mehr Streifenpolizisten auf den Straßen die Rede sowie dem Ahnden kleiner Delikte, nicht von härteren Strafen.
Im Übrigen behaupten Sie in einem früheren Posting, dass der angebliche Zusammenhang zwischen Strafen und der öffentlichen Sicherheit nur in der westlichen Welt gelten würde und führen als Beleg nun so einen Artikel an. Sie setzen also allen Ernstes einen einzelnen Stadtteil New Yorks mit der gesamten westlichen Welt gleich? Das müssen Sie sofort Donald Trump twittern, der wird Ihnen vor Begeisterung um den Hals fallen. Einen schönen Gruß aus Madrid, Amsterdam, Oslo, Wellington, Rom, Warschau, Paris, Lissabon, Canberra, Ottawa, um nur ein paar wenige zu nennen, die Leute dort wussten das noch gar nicht.

Wenn Ihnen dabei schlecht wird, kann ich das durchaus verstehen, offenbar wussten Sie das noch gar nicht.
Schlecht wird mir nicht aufgrund des Sachverhalts, sondern wegen der geistigen Haltung, die Sie mit dieser Argumentation demonstrieren. Aber offenbar wussten Sie das noch gar nicht.

Saudi-Arabien gehört zu den sichersten Ländern der Welt. Deutschland auch, aber die Zahlen sind von 2012 und die Mordrate in Deutschland ist die letzten 5 Jahre deutlich gestiegen, aber beide kommen nicht an China heran, welches deutlich sicherer ist und als Beispiel dafür gilt, dass harte Strafen durchaus vor Kriminalität schützen können.
Und wieder differenzieren Sie nicht, was Sie mit sicher meinen, Sie implizieren lediglich, dass Sie offenbar die Mordrate mit Sicherheit gleichsetzen. Darüber könnte man streiten, was ich an dieser Stelle aber nicht will. Dass China in irgend einer ominösen Weise Ihrer Meinung nach sicherer ist und dass das an den drakonischen Strafen dort liegt, kann ein reflektierter Mensch eigentlich unmöglich ernst meinen. Aber offensichtlich tun Sie das ja doch. Dass China "sicher" ist, liegt wohl kaum an harten Strafen, sondern an der allumfassenden Überwachung seiner Bürger und der seit vielen Jahrzehnten praktizierten Indoktrinierung hin zu maximal angepassten Bürgern. So oder so ist aber diese Behauptung, ebenso wie Ihre, eine unbelegte Vermutung.

Aber sicher, die Anzahl ihrer Belege ist geradezu erdrückend.
Gute Argumente sind eben durch nichts zu ersetzen. Schön, dass Sie das nun gelernt haben.

Offensichtlich haben Sie und ich grundsätzlich verschiedene Auffassungen, was man unter Sicherheit zu verstehen hat und wie diese zu erreichen ist. Zumindest in dieser Hinsicht dürften wir uns einig sein.
 
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AW: USB-Killer zerstörte 66 Uni-Rechner: Nun drohen zehn Jahre Haft

Vielleicht sollten Sie Ihre eigenen Quellen auch mal lesen [...].
Vielleicht sollten Sie überhaupt mal versuchen, die Argumente anderer nach zu vollziehen und im Zusammenhang zu lesen. Menschen die das nicht können, pflege ich zu ignorieren, da ist jeder Meinungsaustausch Zeitverschwendung.

Gerade heute wieder in den Medien, eine kleine Anfrage der FDP zu dem Thema. Die Antwort des Familienministeriums ist typisch für den derzeitigen Zustand der Administration, die praktische Wirkungslosigkeit des Gesetzes wird als Erfolg dargestellt.
„Der Bundesregierung ist kein Fall bekannt, in dem die tatbestandlichen Voraussetzungen der Passentziehung wegen drohender Ferienbeschneidungen erfüllt waren und gleichwohl keine Passentziehung erfolgt wäre. Insofern geht die Bundesregierung von einer erfolgreichen Umsetzung aus.“

[...]Die weibliche Genitalverstümmelung ist gemäß Paragraf 226a Strafgesetzbuch strafbar. Eine Erfassung in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) erfolgt nach Angaben der Bundesregierung allerdings nur bei Taten, die in Deutschland begangen wurden. „Im Berichtsjahr 2018 wurden in der PKS vier Fälle weiblicher Genitalverstümmelung erfasst, im Berichtsjahr 2017 wurde kein Fall erfasst“, heißt es dazu in der Antwort auf die Kleine Anfrage der FDP.
Beschneidung: „Maedchen in den Ferien verstuemmelt“ - WELT
 
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Doppelpost
 
AW: USB-Killer zerstörte 66 Uni-Rechner: Nun drohen zehn Jahre Haft

Die Motivation zur Fortpflanzung ist von verschiedenen Faktoren abhängig, so gibt es Kulturen, in denen Kinder als Einnahmequelle oder als Sinnblild der Manneskraft verstanden werden, solche, wo Verhütung verpönt ist usw. Sie scheinen Blind für solche kulturellen Faktoren zu sein. Ohne Verhütung sind 5-8 Kinder normal.
Werden die Kinder als Altersvorsorge verstanden oder als Einnahmequelle, bedeutet mehr Geld für Kinder auch mehr Geburten. Bei höherer Bildung spielen dann wieder andere Aspekte eine Rolle. Bei Afroamerikanern in den USA, so man denn fähig ist zu differenzieren, hat sich der Zusammenhang ergeben, dass eine Kappung der Sozialhilfe ab dem zweiten Kind zu weniger Geburten führte. Die Umstände indischer Landarbeiter und Afroamerikanern in der Bronx sind völlig andere.

Das wiederholte Konstatieren eines wesentlichen Zusammenhangs zwischen Kinderzahl und staatlicher Zuwendungen wird durch die Wiederholung nicht realer. Die wenigsten Menschen bekommen Kinder, allein um dadurch mehr Sozialhilfe zu bekommen - noch dazu Kinder (insbesondere Teenager) dazu tendieren, wirklich teuer zu sein, was diese Rechnung allerspätestens ab diesem Alter einfach komplett umwirft.

Sozialwissenschaften sind keine exakten Wissenschaften, weil sie mit Korrelationen und Statistiken arbeiten, nicht mit Kausalitäten und Experimenten. In so fern kann ein hochgebildeter bzw. begabter Sozialwissenschaftler ohne größere Probleme die aufgrund seiner politischen Weltanschauung präferierte Sichtweise in seine Studien und Statistiken einarbeiten, hier ein wenig überbewerten, da einen Faktor ein wenig Anpassen, hier eine Korrelation anders erklären . . . und schon sagt das Ergebnis genau das aus, was man ohnehin von Anfang an Beweisen wollte.

Oh, wenn du nun jede einzelne, deine Sichtweise widerlegende wissenschaftliche Studie pauschal als ideologisch gefärbt sehen willst, dann kann ich mir das Verlinken dieser Studien ersparen?
Haben wir hier schon wieder einen solchen Fall von "die Wissenschaft muss falsch liegen, da deren Ergebnisse meinem Weltbild widersprechen"?


Was für eine Diskussionsgrundlage soll das denn bieten?
Ist man ein "kultureller Marxist", wenn man über solchen Kindergarten lachen muss? :lol:
 
AW: USB-Killer zerstörte 66 Uni-Rechner: Nun drohen zehn Jahre Haft

Das wiederholte Konstatieren eines wesentlichen Zusammenhangs zwischen Kinderzahl und staatlicher Zuwendungen wird durch die Wiederholung nicht realer. Die wenigsten Menschen bekommen Kinder, allein um dadurch mehr Sozialhilfe zu bekommen - noch dazu Kinder (insbesondere Teenager) dazu tendieren, wirklich teuer zu sein, was diese Rechnung allerspätestens ab diesem Alter einfach komplett umwirft.
Es wurde auch kein "wesentlicher" Zusammenhang und schon gar nicht von mir konstatiert, sondern von angloamerikanischen Sozialwissenschaftlern, welche diese Strategie für die Stadt NY ausarbeiteten und erfolgreich um setzten. Darüber hinaus haben Steuern eine Lenkungswirkung und Geld ist ein Anreiz, Bildung und Planung über 12-18 Jahre war offenbar nicht so verbreitet bei den betroffenen Bevölkerungsschichten, sondern das Leben im jetzt.

Oh, wenn du nun jede einzelne, deine Sichtweise widerlegende wissenschaftliche Studie pauschal als ideologisch gefärbt sehen willst, dann kann ich mir das Verlinken dieser Studien ersparen?
Haben wir hier schon wieder einen solchen Fall von "die Wissenschaft muss falsch liegen, da deren Ergebnisse meinem Weltbild widersprechen"?
Was für eine Diskussionsgrundlage soll das denn bieten?
Ist man ein "kultureller Marxist", wenn man über solchen Kindergarten lachen muss? :lol:
Die Geisteswissenschaften waren und sind in hohem Grade politisiert, das war noch nie anders und liegt in der Vergabe der Forschungsgelder und politischer Klüngeleien begründet, sowie in der schwachen wissenschaftlichen Grundlage. Ihre abschließende rhetorische Frage zeigt recht deutlich, das dieser Meinungsaustausch nicht weiter führt. Ob die Zukunft so rosig wird, wie es die derzeitigen Statistiken versprechen, dass wird man alsbald sehen, den ein oder anderen wird es ganz sicher auf dem falschen Fuß erwischen.
 
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