Good Buy Great Britain - der Brexit wird vollzogen

Ach so. Dann hat sich das britische Volk vollends auf dunklen Youtubekanälen informiert abseits der Leitmedien. Wußte ich nicht.

Ja viele Briten haben das, die Wahl war Teilweise auch manipuliert, durch das Cambridge-Analytica Desaster zusammen mit Facebook, plus 40 Jahre Innenpolitik auf Kosten der EU, plus ein eingebildetes Britisch Empire, plus irgendeine Rivalität gegen Deutschland gerade von älteren Leuten, plus plus plus. Die Fakten und Vorteile wurden anscheinend nur von einer Minderheit wahrgenommen, leider müssen es jetzt alle Briten ab dem 01.01.2021 äußerst schmerzhaft ausbaden.
 
[]



Ja aus vielen bestimmten Gründen, die man alle differenzieren kann, was ich jetzt aber im einzelnen nicht aufschreibe, leider werden diese Leute gerade abseits von London eine Zeche bezahlen müssen, die ihnen richtig weh tun wird.

Demokratie bad.
EU good.

Sogar die Brexit Partei hat in vorherigen Wahlen, nach ein paar Monaten Bestand, +30% geschafft. 1 Mann. Ein Thema.

Nur London hat Remain gewählt.
 
Lügen und Falschinformationen in einem freien europäisch demokratischen Staat? Widerspricht das nicht deinem Weltbild?

Du kannst bei meinem Weltbild nicht einmal über den Rahmen schauen, geschweige denn das Bild selbst überblicken, also was soll die Frage? :D

Ich weiß natürlich, auf welchen unserer Dispute du anspielst, allerdings schießt du dir damit selbst ins Knie: Die Briten wurden nicht von oder mittels der öffentlich-rechtlichen BBC, sondern von Politikern einer ganz bestimmten Ausrichtung, Vertretern der privaten Regenbogenpresse und zig Meinungsmache-Blogs und -Channels mit falschen Informationen beliefert.

Und für fundierte demokratische Entscheidungen braucht man nun einmal (möglichst) neutral informierte Bürger. Dass Populismus zwar Mehrheiten generieren kann, aber nicht unbedingt demokratisch ist, wussten schon die alten Römer - lies dich doch bei Gelegenheit in die Entwicklung der Volkstribune vom Mittel der Volkspartizipation bis hin zum systematischen Machtmissbrauch ein.

Könnte sich der TE bitte erbarmen den Threadtitel anzupassen, das ist schon peinlicher als der Brexit selbst.:wall:

Aber auf ironische Weise zutreffend: Der Brexit wurde gekauft.
 
Unsere Debatte würde ich nicht als Disput bezeichnen, verlief sie imho vollends im Rahmen. Differnte Meinungen sollten erlaubt sein ohne Abwertung auf persönlicher Ebene. Wie ich bereits erwähnte, hätte ich meine Frage präzisieren sollen. Meiner Aussage lag der Gedanke zugrunde, daß es mir erstaunlich schien, daß sich die erwähnten Lügen so massiv auf breiter Front durchsetzen konnten, um etwas derartiges zu erreichen, denn ich glaube kaum, daß alternative Medien in Deutschland die Reichweite dafür hätten, was für mich implizierte, das auch in den Mainstream Medien zumindest zum Teil eine pro Brexit These vertreten wurde.
 
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Populismus zu verteufeln hilft nicht, denn der Mensch wird nun einmal von Gefühlen gesteuert. Und gerade die EU hat das schon lange vergessen.
 
Populismus zu verteufeln hilft nicht, denn der Mensch wird nun einmal von Gefühlen gesteuert. Und gerade die EU hat das schon lange vergessen.
Wie weit der Populismus hilft kann man jetzt schön sehen auf der Insel.
Für die, die des englischen mächtig sind, eine sehr seriöse Zusammenfassung (Financial Times) und eine nicht wirklich gute Vorschau!
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Und? Zeigt nur, dass es ein Fehler ist die Ängste in der Bevölkerung nicht zu beachten.
Vielleicht haben wir beide das Jahr 2016 unterschiedlich erlebt, die Realität bestand eher darin, das sehr bestimmte Gruppen Ängste geschürrt haben, bei den Briten bestimmte Gruppen und Presseorgane eigentlich über 40 Jahre lang!
Aber jeder kann sich ja seine Wahrheit selber hinbiegen, tun ja auch genügend beim Ukraine Konflikt, die nicht damit klar kommen, das der Putler nunmal kein Erlöser, sondern eher der 2. Hitler ist.
 
Vielleicht haben wir beide das Jahr 2016 unterschiedlich erlebt, die Realität bestand eher darin, das sehr bestimmte Gruppen Ängste geschürrt haben, bei den Briten bestimmte Gruppen und Presseorgane eigentlich über 40 Jahre lang!
Aber jeder kann sich ja seine Wahrheit selber hinbiegen, tun ja auch genügend beim Ukraine Konflikt, die nicht damit klar kommen, das der Putler nunmal kein Erlöser, sondern eher der 2. Hitler ist.

Die Ängste resultierten aus realen Problemen, das Problem war nur, dass man schon sehr lange eigentlich nichts an den Problemen ändern wollte und die Schuld auf die EU schob. Hatte man in den alten Industriestädten eine hohe Arbeitslosigkeit, war das eben die Schuld der Gastarbeiter aus der EU, die den Briten die Jobs klauten. In Wahrheit haben die Gastarbeiter aber die LKW gefahren und die Felder bearbeitet und auf diese Jobs haben die Arbeitslosen keinen Bock.

Ändert aber nichts daran, dass die Angst der Menschen in diesen Städten, dass sie wirtschaftlich untergehen und dem Rest des Landes hinterher hinken, völlig berechtigt war.
 
Die Ängste resultierten aus realen Problemen, das Problem war nur, dass man schon sehr lange eigentlich nichts an den Problemen ändern wollte und die Schuld auf die EU schob. Hatte man in den alten Industriestädten eine hohe Arbeitslosigkeit, war das eben die Schuld der Gastarbeiter aus der EU, die den Briten die Jobs klauten. In Wahrheit haben die Gastarbeiter aber die LKW gefahren und die Felder bearbeitet und auf diese Jobs haben die Arbeitslosen keinen Bock.

Ändert aber nichts daran, dass die Angst der Menschen in diesen Städten, dass sie wirtschaftlich untergehen und dem Rest des Landes hinterher hinken, völlig berechtigt war.
Na du schreibst es ja selber, man schob die Schuld auf die EU und projizierte damit die "Angst" der Menschen wahrheitswidrig auf die EU, trotz besseren Wissens, aus populistischen Gründen. Unter dem Ergebnis dürfen nun die "ängstlichen" Menschen leiden, denn ihre vermeintlichen Ängste werden jetzt durch eine wesentlich schwächere Wirtschaft Realität. Sie sind nach dem Brexit und ohne die EU noch weitaus abgehängter und das alles wegen Populisten und Lügnern!
Aber du warst ja noch dagegen den Populismus zu verteufeln.
All das wurde vorher durch Remainer und die EU prophezeit und genau so ist es eingetreten!
 
Ich sehe Populismus als Symptom, nicht als Ursache. Er findet sich primär in Gesellschaften mit starken sozialen Konflikten und einer Führung, der es mehr um den Machterhalt als die Lösung der gesellschaftlichen Probleme geht.
 
Ich sehe Populismus als Symptom, nicht als Ursache. Er findet sich primär in Gesellschaften mit starken sozialen Konflikten und einer Führung, der es mehr um den Machterhalt als die Lösung der gesellschaftlichen Probleme geht.
Ich sehe das in Demokratien differenzierte, die lebt davon, das Menschen richtig informiert werden.
Was passieren kann, wenn das unterminiert wird, oder durch Populismus ausgehöhlt wird, kann man bei den Briten jetzt live sehen. Bezahlen müssen es am Ende eh die Schwächsten und sozial Benachteiligsten.

Darüber hinaus würde ich gerne mal deine Definition von sozialen Konflikten kennen.
Klar kann man "subjektiv" behaupten in GB gibt es größere soziale Konflikte, nur gemessen woran?
An Deutschland oder an Mexiko?
Es ist in unserer Zeit und mit den Möglichkeiten die eigentlich die Leute haben immer wieder erstaunlich, das sie genau auf die Populisten reinfallen, die für komplexe Zusammenhänge einfache Lösungen versprechen. Die Mehrzahl der Leute die für den Brexit gestimmt haben, haben das ja gemacht, damit es Ihnen besser geht, das Gegnteil ist eingetreten.
Man darf gespannt sein was in Italien passieren wird, es sind die "dritten oder vierten" Populisten an der Macht, davor konnte keiner der Populisten überzeugen, die "Normalen" aber auch nicht.

Kommt man zur Frage zurück wie weit dürfen Anspruch und Wirklichkeit auseinander driften?
Ich bin halt nach dem 20 Jh. in keinster Weise davon überzeugt, das eine politische Form außerhalb der Demokratie und eine Wirtschaftform außerhalb kapitalistischer Hauptelemente es jemals besser machen würde.
Aber dieser Fatamorgana rennen anscheinend immer noch sehr viele hinterher, ja auch hier im Forum.
 
Das ist für mich gar nicht die Frage.

Populismus muss man erst einmal in 2 Bereiche teilen. Die Anwender von Populismus und die Empfänger.

Die Empfänger sind einfach. Sie haben meist reale Problem, haben Ängste und Sorgen und erwarten sich dafür Lösungen. Lösungen, die für sie angenehm sind. Das kennt jeder aus dem privaten Umfeld. Wenn jemand sagt: "Oh diese Hose sitzt aber eng" Hört er viel lieber "die ist bestimmt beim Waschen eingelaufen" als "ist ja klar, früher warst Du 3 Mal die Woche beim Sport, jetzt 3 mal im Monat".

Die Nutzer sind da schon schwieriger. Aber primär geht es ihnen um Machterhalt und die Durchsetzung ihrer politischen Ziele. Wahrheit und Integrität sind da nur moralische Hürden auf dem Weg zur Zielerreichung.

Dazu kommen dann die Medien. Einzelne Personen oder Interessengruppen kontrollieren heute unglaubliche Teile der medialen Reichweite und viele Medien (zumindest in GB und USA) sehen sich ihrer politischen Strömung mindestens ebenso verpflichtet wie der Wahrheit. Dazu kommen die neuen Medien, in denen jeder seine eigene Filterblase finden kann und dort auch nicht von gegensätzlichen Meinungen belästigt wird.

Am Ende muss man halt erkennen das Demokratie vor allem moralische Integrität benötigt. Bei den Regierenden, bei den Politikern, bei den Medien und am Ende auch beim dem Wähler. Je mehr jeder von diesen Egoismus und eigene Interessen über die Integrität stellt, desto mehr breitet Populismus sich aus.
 
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