Europa ist für den Klimawandel weitestgehend uninteressant. Hier irgendwas zu verbieten ist genauso effektiv, wie Strohhalme aus Plastik abzuschaffen.
Immer dasselbe unsinnige Argument um sich zu rechtfertigen... Das Argument greift viel zu kurz. Zum einen ist Europa natürlich eine der Regionen, wo extrem viel CO2 und andere Dinge ausgestoßen werden. Zum zweiten haben die Industrienationen auch immer eine Vorbildsfunktion für Schwellenländer und drittens ist es nur dann möglich in ärmeren Regionen der Welt Umweltschutz zu betreiben, wenn die Technologie dafür entwickelt, am Markt etabliert und damit im Preis gesenkt wurde. Wer soll denn die neue Technologie entwickeln? Indien? Afrika?
Gestern war im DLF ein interessantes Interview zu hören. Darin hieß es u.a. dass erst die massive Förderung der erneuerbaren Energien in Europa bzw insbesondere in Deutschland diese soweit im Preis gesenkt werden konnten, dass z.B. Indien den weiteren Ausbau der Kohleverstromung überdenkt und auch dort vielerorts auf erneuerbare Energien gesetzt wird. Das Potential der Einsparung liegt dort höher, als der Ausstoß in D insgesamt beträgt. D.h. erst wenn neue Technologie hier etabliert ist, kann sie woanders in der Welt eingesetzt werden. Deswegen macht es natürlich Sinn hier Dinge zu verbieten, einzuschränken und damit den Wettbewerb anzuheizen - wie das halt immer mit neuen Technologien gemacht wird.
Die Leute, die hier nach Verbot aller Verbrenner schreiben (ja, die gibts wirklich) denken nunmal nicht realistisch.
Der Strom für E-Autos ist "dreckig", die Produktion der Akkus ebenso.
Also in Dänemark sind ab 2030 (wenn ichs richtig im Kopf habe) rein verbrennungsmotorisch angetriebene Autos bzw deren Neuzulassung verboten. Andere Länder werden folgen. Warum sollte das nicht realistisch sein? Die Stromerzeugung wird zusehends sauberer (bei uns ist Braunkohle ja auch bald Geschichte) und bei Akkus steht bis dahin der Wechsel zum Feststoffakku an oder noch anderer Technologien, die auch hier zu Verbesserungen führen.
Unabhängig davon geht es bei den aktuellen Fahrverboten in erster Linie um die Belastung der Innenstädte, die profitieren ganz unabhängig von der Art der Stromerzeugung davon, wenn die Autos keine Schadstoffe in die Luft blasen.
Auch was die Kosten für ein E-Auto angeht, so werden diese im Zuge ihrer Verbreitung zusehends billiger werden, so dass man aktuell zwar noch ordentlich aufpreis zahlt, aber sicherlich im Laufe der nächsten 10 Jahre eine Angleichung stattfinden wird. Immerhin ist ein E-Auto erheblich kostengünstiger zu bauen, lediglich die Akkus schlagen da zu. Neue Akkutechnologien werden aber auch hier für deutliche Kostenreduzierungen sorgen, so dass unterm Strich ein E-Auto sogar billiger als ein deutlich komplexerer Verbrenner sein könnte.
Mal ein kleines Beispiel:
Wenn ich in die Nachbarstadt fahren will, zahle ich für eine Strecke mit dem Bus 3,85€, Zug gibt es keine Verbindung.
Es sind 20km/Weg.
Bei meinem Auto mit 7L/100km komme ich bei 40km auf 2,8L Sprit.
Bei den derzeitigen Preisen sind das 4,34€ Hin und zurück. Außerdem bin ich unabhängig und schneller.
Dagegen stehen 7,70€ Mit zeitlicher Abhängigkeit an den Busfahrplan (1x alle 2 Stunden) sowie Fahrzeit von ~35 Minuten. In der Zeit bin ich hin UND zurückgefahren.
Würde man die Öffis stark subventionieren, könnte man auf diese Weise einiges bewirken. Aber mit NUR Nachteilen sowie höheren Kosten.. Nein Danke.
Das ist eine Milchmädchenrechnung... Ich stelle nicht in Abrede, dass der ÖPNV billiger sein könnte oder sollte. Gerade auf dem Land ist der Ausbau auch eher mager. Aber wer in ner Stadt wohnt braucht oftmals nicht wirklich ein Auto - die Quote der Autobesitzer nimmt dort auch ab, auch die Quote der 18 jährigen, die gar keinen Führerschein dort machen ist höher als man denkt.
Bei den Kosten fürs Auto lediglich den Spritverbrauch zu rechnen ist schlicht falsch. Wenn man die Kosten gesamthaft betrachtet, so liegt ein Auto bei erschreckend hohen Kosten/km, das will aber niemand sehen. Es gibt u.a. beim ADAC Tabellen, was denn ein gefahrener Kilometer je nach Fahrzeug wirklich kostet, das ist erschreckend hoch - wenngleich natürlich in erster Linie bei Neuwagen.
Parkgebühren, die in Städten sehr oft ebenfalls fällig werden sind auch zu berücksichtigen.
Auf der anderen Seite sind auch die Kosten für den ÖPNV nicht so hoch wie von dir angegeben. Jemand der das regelmäßig macht, der hat entweder ein Abo, oder nutzt zumindest eine Mehtfachfahrkarte, die erheblich billiger sind, als ein Einzelfahrschein...
Ich will nicht auf Teufel kom raus den ÖPNV gut oder billig schreiben, aber darauf hinweisen, dass man da schon auch fair rechnen muss. Auch dann ist es immer individuell verschieden und kommt auf den EInzelfall an. Bei mir ist es z.B. so, dass ich rund 300€ im Monat sparen würde, wenn ich mit dem Zug ins Büro fahren würde. Allerdings wäre ich dann pro Weg 2,5h unterwegs anstatt 40 Minuten mit dem Auto. Es gibt für meine Strecke (ganz grob Bruchsal-Heilbronn) schlicht keine attraktive Verbindung, sondern nur mehr oder weniger große Umwege. Würde ich in Karlsruhe, Mannheim, Stuttgart oder auch Frankfurt arbeiten, dann wäre die Sache klar entschieden und ich könnte günstig und zügig mit dem Zug ins Büro kommen...
Aber genug Off Topic, gerne per PN mehr...