Mit dem Finger auf andere zu zeigen um den eigenen Egoismus zu kaschieren ist nicht sonderlich hilfreich.
Es geht nicht um Egoismus. E- Fahrzeuge sind nunmal deutlich teurer als Verbrenner. Die Lebensrealtität ist, dass der Normalo sich so ein Ding nicht leisten kann/will, zumal oft kein reibungsloser Zugang zum Ladestrom vorhanden ist.
Die wenigsten haben ein Häuschen mit entsprechenden Solarzellen, um solch ein E- Fahrzeug umweltverträglich zu bewegen. Derzeit lügt man sich mit einem umweltschädlicher werdenden Energiemix aus der konventionellen Steckdose oft auch in die eigene Tasche.
Wir sind weit weit WEIT weg, 60Mio KFZs mit Solar/Windkraft betreiben zu können. Auch nicht in den nächsten 5 Jahren.
Es ist eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Ja- Jeder sollte seinen Beitrag leisten. Hilft nur nichts, wenn es 98% der Weltbevölkerung anders sieht. Da kann man idealistisch bis zum Untergang sein. Es wird nicht das Geringste ändern.
Leider. Wir in Deutschland haben in Sachen Umweltverschmutzung global nunmal so gut wie kein Wörtchen mitzureden. Und das ist die Realität.
Ich finde es sehr schade, wie blind die Leute sind. Wenn es dann zu spät ist, ist das Geschrei groß. Dann sagen sicher alle "ja warum habt ihr uns das denn nicht gesagt!!!!".
Zu spät für was/für wen? Der Staudamm ist lt. diverser wissenschaftlicher Szenarien doch längst gebrochen.
Und mangels Einflußmöglichkeit/Effektivität der Maßnahmen wird der Kurs sogar weiter beschleunigt.
Somit sollte die kreative Energie eher in Maßnahmen zur Eindämmung der Auswirkungen in D getroffen werden.
Selbst ich, der nur noch so 30 Jahre vor sich hat, werde die Konsequenzen vermutlich noch voll erleben. Und wir reden nicht von den unmittelbaren Konsequenzen sondern von den indirekten. Z.B. von dem enorm wachsenden Migrationsdruck wenn die Menschen in großen Bereichen der Welt keine Lebensgrundlage mehr finden.
Da muss halt ein Verteilungsschlüssel nach dem Verursacherprinzip her. Aber auch das ist unrealistisches Wunschdenken. Die Migrationsbewegung findet in die Richtung statt, in welcher sich die Menschen die besten Chancen/Vorteile erhoffen. Ist ja auch logisch. Würde ich auch so machen.
Klingt alles fatalistisch. Nur frage ich mich, was die Industrienationen, die jetzt mit dem erhobenen Zeigefinger auf Klimaschäden zeigen, den Ländern mit steigendem Ausstoß denn bieten wollen.
Unser Wohlstand gründet sich genau auf diesem jahrzehntelangen, gedankenlosen Umgang mit Ressourcen. Sowie das Verlagern unweltschädlicher Prozesse ins Ausland. Und jetzt wollen wir den "Newcomern" das recht absprechen, billigst Energie zu verheizen, um Wohlstand zu erlangen?
Es ist nunmal alles nicht so einfach. Derzeit bieten wir den anderen Ländern eher als abschreckendes Beispiel, wie man es nicht machen sollte.
Mit unseren ausländischen Firmenkontakten mag ich schon garkeinen Smalltalk mehr führen, weil ich mir überall und ständig anhören muss, was für eine Shitshow die Politik in D gerade abzieht und ob wir alle in einem moralisch aufgeladenen Weltverbesserungswahn kollektiven wirtschaftlichen Selbstmord befürworten.
Die Welt lacht über uns. Und DAS ist die Realität. Das geht soweit, dass Investitionen in Richtung D zurückgehalten werden, da die Politik nicht mehr kalkulierbar und verlässlich scheint.
Traurig, traurig.