Was deine natürliche Freundlichkeit gegenüber allen Artgenossen wohl wiederlegen sollte
Der Mensch ist von Natur aus nett zu Angehörigen seiner Sippe, zumindest solange er keine Möglichkeit sieht, ihren Platz in der Rangordnung einzunehemen.
Nicht jeder strebt nach Führung. Kommt immer ganz auf die Gene an. Außerdem würde ich das schon wieder als angelerntes Verhalten einstufen.
Und doch: der Mensch ist von Natur aus nett. Babys in einem gewissen Alter grinsen einfach JEDEN an. Das ist ne Tatsache. Wir lernen erst später zu differenzieren, zu dem will ich nett sein, zu einem anderen nicht. Das schauen wir uns von den Eltern ab, würde ich sagen.
Dieses Wissen ist denkbar selten und von Einklang kann oft auch keine Rede sein. Bei einigen Inselvölkern gibt es das, aber z.B. bei afrikanischen Hirtenkulturen oder diversen Regenwaldbewohnern resultieren heute massive ökologische Probleme aus dem Aufeinandertreffen traditioneller Wirtschaftsmethoden, wie unkontrollierter Viehhaltung oder der Kombination Brandrodung/Bodenübernutzung/Errosion, und modernem Werkzeug, medizinischer Versorgung und großflächigem Handel, die eine deutliche Steigerung der Bevölkerungszahlen ermöglichen. ...
Da hab ich mich niucht klar ausgedrückt, ich meine indigene Völker, die noch keinen Kontakt zu "unserer Welt" gehabt haben, z.B. bisher noch "unentdeckte" Völker im Amazonas-Gebiet. Die betreiben noch keine Brandrodung (hab jedenfalls noch nix davon gehört), die bewirtschaften Gärten, die das eigene Überleben sichern - und nicht aus Profitabsichten.
Bevor die einen Baum im Wald fällen, fragen sie erstmal die Geister des Waldes um Erlaubnis. Die Gärten sind nur so groß wie nötig.
Ein anderes Beispiel sind die Indianervölker Nordamerikas, die auch im Einklang mit der Natur lebten bzw. sich nur das genommen haben, was sie brauchten. (Ja ich weiß, da gab es auch kriegerische Stämme und Kämpfe zwischen verschiedenen Gruppen - aber aus Gründen, die ich oben schon beschrieben habe).
Das ging jedenfalls tausende Jahre gut, bis wir kamen...
Fehlschläge gab es bei den Menschen schon immer, z.B. die Mayas, die "verschwunden" sind, bevor die Spanier kamen.
"Überleben sichern" bedeutet früher nun einmal, sich gegenüber anderen durchzusetzen und mehr Vorräte, mehr Nachkommen, mehr Land/Ressourcen unter seiner Kontrolle zu haben. Die genetische Veranlagungen greifen nicht auf abstraktes Denken zurück (wäre evolutionstechnisch auch etwas riskant), sondern steuern direkt entsprechende Triebe:
An die Spitze des Stammes gelangen, viele Nahrungsquellen unter seine Kontrolle bringen, Nachkommen in die Welt setzen.
Da widerspreche ich teilweise: sich gegenüber anderen durchsetzen, JA aber nur, wenn Ressourcen knapp werden.
"
mehr Vorräte,
mehr Nachkommen" - NEIN. Nur soviel wie man zum Überleben braucht. Alles andere wäre zu riskant. Warum z.B. auf der Jagd sein Leben oder Verletzung riskieren um mehr Fleisch zu bekommen als man braucht? Das macht nicht wirklich Sinn, finde ich. Ich glaube auch nicht, dass es so praktiziert wurde/wird.
Statt Stamm haben wir heute Karriereleitern und (fremde - denn mitlerweile ist quasi alles in Besitz von irgendwem) ...
Aber nicht jeder strebt nach Karriere, ich kenne ein paar Leute, die arbeiten wirklich nur um zu leben. Wenn man sich aus der Werbemaschinerie löst und Lifestyle den Rücken kehrt, nur das kauft, was man wirklich braucht, dann ist man schon ein ganzes Stück freier als andere.
Dabei hilft mir z.B. ein uralter Spruch: "Was es alles gibt, das ich nicht brauche..." hat schon Aristoteles erkannt...