Grundsätzlich ist der Wikipedia-Artikel zum Thema "RAID" sehr empfehlenswert:
https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/RAID
Es stellt sich vor Allem die Frage, was du mit einem RAID erreichen willst. Redundanz, also höhere Verfügbarkeit? Oder nur schnelleren Durchsatz? Oder beides zusammen? Am häufigsten werden folgende Modi verwendet:
RAID0 (Striping): Daten werden abwechselnd auf zwei (oder mehr) Festplatten geschrieben. Dabei werden sie die Datenabschnitte, die Stripes, in kleine Häppchen (Chunks) aufgeteilt, beispielsweise kommen von 32 kB jeweils 16 kB auf eins von 2 Laufwerken. RAID0 erhöht den Durchsatz vor allem bei großen Dateien drastisch, bei kleineren Dateien kann die Performance leicht wegen der erhöhten Zugriffsdauer beeinträchtigt werden. Zudem ist RAID0 kein "echter" RAID-Modus, da es hierbei keine Redundanz gibt. Fällt eins der Laufwerke aus, sind alle Daten weg. Die Ausfallwahrscheinlichkeit eines solchen Arrays beträgt (Ausfallwahrscheinlichkeit einer Festplatte des Arrays)x(Anzahl der Festplatten im Array).
Vorteile: extremer Leistungszuwachs, am meisten Speicherplatz pro €
Nachteile: null Fehlertoleranz
RAID1 (Mirroring): Daten werden gleichzeitig auf zwei (oder mehr) Festplatten geschrieben. Während die Lesegeschwindigkeit stark erhöht wird (intelligente Controller lesen ein RAID1 wie ein RAID0), nimmt die Schreibgeschwindigkeit deutlich ab. Beim RAID1 darf die Hälfte der involvierten Festplatten ausfallen, ohne dass die Daten gefährdet sind.
Vorteile: das System ist selbst bei Ausfall der Hälfte der Platten weiterhin benutzbar
Nachteile: es steht nur die Hälfte der eigentlichen Speicherkapazität zur Verfügung
RAID5 (Striping mit Parität): Daten werden auf mindestens drei Festplatten geschrieben. Dabei werden Prüfsummen der Daten auf allen Festplatten verteilt gespeichert. Fällt nun eine der Festplatten aus, können mit Hilfe der Paritätsinformationen die Daten wiederhergestellt werden. Man braucht hierbei mindestens drei Festplatten, wovon die Kapazität einer Festplatte für die Paritäten gebraucht wird - es stehen also nur 2/3 der eigentlichen Speicherkapazität zur Verfügung.
Vorteile: vergleichsweise gute Lesegeschwindigkeit, günstigster redundanter Speicherplatz pro €
Nachteile: je mehr Festplatten, desto langsamer die Schreibgeschwindigkeit
Darüber hinaus gibt es noch folgende hybride Arrays:
RAID 01: ein RAID1 über mehrere RAID0.
RAID 10: ein RAID0 über mehrere RAID1.
Und meinen Liebling: RAID6
RAID ähnelt RAID5, nur dass hierbei die Paritäten doppelt gespeichert werden. Es dürfen also 2 Festplatten gleichzeitig ausfallen, ohne dass die Daten gefährdet sind. Das mag manchem übertrieben erscheinen, aber wer mal erlebt hat, wie lange ein RAID5 zum rebuilden braucht (und fällt in der Zeit der Strom aus oder geht eine weitere Festplatte kaputt, ist alles hin), der wird sich über eine zusätzliche Absicherung freuen.
Natürlich gilt für jeden RAID-Modus: ein RAID ersetzt kein Backup. Ich habe schon von Leuten gelesen, denen es ein RAID6 zerbröselt hat. Sowas kann zwar jedes fähige Datenrettungsunternehmen wieder hinbekommen, bei den Preisen für eine solche Rettung kann man sich aber auch gleich ein RAID6 mit über 12 TB Nutzkapazität anschaffen.
MfG Jimini
Edit: ach ja, die Controller. Es wird wie folgt unterschieden:
Software-RAID: das Betriebssystem kümmert sich um alles.
Vorteil: völlige Unabhängigkeit von irgendwelchen Controllergeschichten.
Nachteil: ein unter Linux eingerichtetes Array kann man beispielsweise unter Windows nicht nutzen. Die Einrichtung ist etwas friemeliger als bei den folgenden Möglichkeiten.
Fake-RAID: das Array wird vom SATA-Controller des Mainboards verwaltet.
Vorteil: vergleichweise einfach einzurichten, kann über mehrere Betriebssysteme hinweg genutzt werden.
Nachteil: man ist an den Controller des Mainboards gebunden. Geht dieses kaputt, braucht man das gleiche Controllermodell, um auf die Daten zugreifen zu können.
Hardware-RAID: die ganze RAID-Geschichte läuft über einen echten, dedizierten RAID-Controller.
Vorteil: meist ausgereifter als Fake-RAID-Lösungen, im Fehlerfall leichter auszutauschen.
Nachteil: zusätzliche Kosten, man ist auch hier an den Controller gebunden.